Japan ist ein beliebtes Reiseziel für alle, die gerne fremde Kulturen entdecken. In der Landessprache wird Japan Nihon genannt: „Das Land, in dem die Sonne ihr Zuhause hat“. Wer Japan in seiner Vielfalt kennenlernen möchte, sollte genug Zeit mitbringen. Alle Regionen und Städte haben ihren eigenen Reiz. Ein besonderes Highlight ist eine Reise zur Zeit der Kirschblüte, wenn die Landschaft ein traumhaftes Blütenmeer ist.
Überblick
Die Inselnation Japan besteht aus mehr als 6.800 Inseln und liegt im Pazifischen Ozean vor der Küste Ostasiens. In der Nähe befinden sich Russland, China und Korea. Japan besteht aus mehreren geografischen Regionen, die mit wunderschönen Nationalparks und facettenreichen Städten auf neugierige Reisende warten.
Geschichte
Es wird davon ausgegangen, dass die japanischen Inseln bereits vor rund 30.000 Jahren besiedelt wurden. Die ersten Siedler sollen aus Sibirien stammen und über eine ehemalige Landbrücke eingewandert sein. Weitere Einwanderer sollen aus Korea gekommen sein. Die Nachfahren der japanischen Urvölker leben noch heute auf der Insel Hokkaidō.
Regionen
Aufgrund der geografischen Besonderheiten wird Japan unter anderem in mehrere Bereiche eingeteilt, die wir euch kurz vorstellen möchten. Die wichtigsten und sehenswertesten Regionen für Urlauber und Interessierte sind hier zu finden.
Hokkaidō
Die zweitgrößte Insel und die flächengrößte Präfektur Japans hat nahezu sechs Millionen Einwohner, zu denen die indigene Minderheit der Ainu zählt. Dort geborene Japaner nennen sich Dosanko. Die Präfektur besteht aus fast 78.000 Quadratkilometer großen Hauptinsel Hokkaidō und vielen kleinen Inseln in den angrenzenden Meeren: Pazifischer Ozean, Japanisches Meer und Ochotskisches Meer. Naturliebhaber können sich auf aktive Vulkane und traumhaft schöne, schneereiche Winter freuen.
Tōhoku
Die dünn besiedelte Region Tōhoku befindet sich im Norden von Honshū, der größten Insel Japans. Sie zeichnet sich durch ihre malerische Felsküste und ihre faszinierende Berglandschaft mit vielen heißen Quellen aus. Der westliche Teil von Tōhoku grenzt an das Japanische Meer, die östliche Seite an den Pazifik.
Kantō
Die Region Kantō liegt auf der Insel Honshū. Der Name bedeutet „östlich der Sperre“, da er sich auf eine ehemalige Zollsperre bezieht. Das Gebiet erstreckt sich über die Kantō-Ebene und das Kantō-Bergland. Im Nordosten liegen die Ausläufer des Abukuma-Berglands und im Südosten die Bōsō-Halbinsel. Ein Highlight der Region Kantō ist die japanische Hauptstadt und Metropole Tokio, die genau das Gegenteil der idyllischen Naturregionen ist. Hier wartet eine Großstadt auf euch, für die ihr mehrere Tage einplanen solltet, da es so viel zu entdecken gibt.
Chūbu
Der Name Chūbu bezeichnet den zentralen Teil der Insel Honshū. Die Region ist in drei geografische Bereiche unterteilt. Die felsige Küstenlandschaft Hokuriku liegt im Norden am Japanischen Meer. Chūō-kōchi beziehungsweise Tōsan mit den Japanischen Alpen befindet sich in der Mitte, während Tōkai im Süden an die Pazifikküste grenzt. Die berühmteste Attraktion der Region Chūbu ist der Vulkan Fuji, der von Aktivurlaubern mit einem Guide auch bestiegen werden kann. Von dem über 3.700 Meter hohen Vulkan habt ihr eine unvergessliche Aussicht über Teile Japans.
Kinki
Die Region Kinki wird auch Kansai genannt und erstreckt sich über den Westteil der Insel Honshū. Sie ist ein wichtiges Zentrum in Westjapan. Die dort liegende Stadt Kyōto gilt als kultureller Mittelpunkt und Osaka als Handelszentrum, das kulinarisch viel zu bieten hat. Sehenswert ist auch die moderne Großstadt Kōbe, in der Shoppingbegeisterte voll auf ihre Kosten kommen.
Chūgoku
Im Westen der Insel Honshū liegt die Region Chūgoku. Sie wird in die Bereiche San’in und San’yō gegliedert, die durch das Chūgoku-Gebirge getrennt werden. Im gebirgigen Norden herrschen die Landwirtschaft und die Fischerei vor. Darüber hinaus sind der Obst- und der Reisanbau weit verbreitet. Die ländliche und etwas ruhigere Region bietet einen angenehmen Kontrast gegenüber den städtischen Regionen und Metropolen, wie Tokio und Kōbe.
Shikoku
Sie ist die kleinste der vier Hauptinseln. Die gleichnamige Region umfasst zudem 625 kleinere Inseln, von denen viele in der Seto-Inlandsee liegen. Wassersportler und Adrenalinfans sind in dieser Region wunderbar aufgehoben, da gerade in den Sommermonaten viele Urlauber hierherkommen zum Schwimmen, Tauchen und Surfen. Vereinzelt kann hier auch Canyoning und Rafting auf wilden Gewässern betrieben werden.
Kyūshū
Die drittgrößte Insel Japans und die Bezeichnung für die Region ist Kyūshū. Zu diesem Bereich werden oft weitere kleinere Inseln und die Inseln der Präfektur Okinawa gezählt. Kyūshū ist sehr gebirgig, hier befindet sich auch der 1.592 Meter hohe Aso, der aktivste Vulkan Japans. Im Norden liegt die Koreastraße und im Westen das Ostchinesische Meer. Südlich grenzt der Pazifik an und im Osten die Seto-Inlandsee. Auf der Insel befindet sich auch die historisch-relevante Stadt Nagasaki, sowie eine atemberaubende Natur.
Okinawa
Die Region und die gleichnamige Inselgruppe Okinawa lädt mit weichem Sand und Palmen zum Relaxen ein. Deshalb wird sie auch das „Mallorca von Japan“ genannt. Okinawa ist die südlichste Präfektur, welche sich über 100 Inseln erstreckt, von denen weniger als 50 bewohnt sind.
Städte
Japan ist für quirlige Städte bekannt, die traditionelle Werte mit modernen Einflüssen verbinden. Neben der Hauptstadt Tokio gibt es weitere Großstädte, die wir euch hier vorstellen möchten.
Tokio
Ein Highlight im Japanurlaub ist der Besuch der Hauptstadt und Millionenmetropole Tokio. Auf einer Fläche von 622 Quadratkilometern leben beinahe zehn Millionen Menschen. Die jahrtausendealte Geschichte trifft auf eine hochmoderne Kultur, die facettenreich und innovativ ist. Buddhistische Tempel und kaiserliche Paläste wechseln sich mit japanischen Gärten und gigantischen Wolkenkratzern ab. Der schrillste Bezirk ist Shibuya mit seinen Coffee-Shops und urigen Läden.
Kyōto
Die Stadt Kyōto ist rund 400 Kilometer von Tokio entfernt und der absolute Kontrast zur pulsierenden Hauptstadt. Das altmodische Flair in Kyōto erinnert an das 18. Jahrhundert, da die Stadt von 794 bis 1868 Sitz des japanischen kaiserlichen Hofes war. Neben dem zauberhaften Tempel Kiyomizudera ist der Park Maruyama ein beliebtes Ziel für Urlauber.
Ōsaka
Die Millionenstadt Ōsaka ist die drittgrößte Stadt Japans. Dort könnt ihr euch das alte Stadtzentrum und den Hafen anschauen, bevor ihr auf kulinarische Entdeckungsreise in einem der zahlreichen hochgelobten Restaurants geht.
Kōbe
In Kōbe befindet sich einer der größten Seehäfen Japans, der zu einem ausgiebigen Erkundungsspaziergang einlädt. Ein Blickfang ist der rote Hafenturm, der Port Tower heißt und 1963 erbaut wurde. Er ist 108 Meter hoch und besitzt auf 90 Metern eine Aussichtsplattform, von der aus ihr einen wunderbaren Blick auf die Umgebung habt. In der Nähe kann ein maritimes Museum besichtigt werden. Von hier stammt auch das weltbekannte Kobe-Rind, das ihr vor Ort unbedingt kosten solltet.
Yokohama
Die zweitgrößte Stadt Japans ist Yokohama, die 35 Kilometer südlich von Tokio liegt. Dort findet ihr interessante Museen, die euch die Geschichte und Kultur Japans näherbringen. Actionfans gehen in einen der amüsanten Freizeitparks. Ruhiger geht es am malerischen Hafen bei einer sanften Meeresbrise und Sonnenschein zu.
Sehenswürdigkeiten
Welche Sehenswürdigkeiten ihr euch anschauen könnt, hängt natürlich davon ab, welche Region ihr besucht. Davon abgesehen solltet ihr euch unbedingt die spektakuläre Kirschblütenzeit und einen der vielen Vulkane ansehen. Mutige wagen sich sogar auf die Spitze eines Vulkans, um einzigartige Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen.
Vulkane
Eine berühmte Attraktion in Japan ist der Vulkan Fuji, der sich in der Region Chūbu auf der Insel Honshū befindet. Mit einer Höhe von 3.776 Metern ist er der höchste Berg Japans. Es handelt sich um einen Schichtvulkan beziehungsweise Stratovulkan, der als „aktiv mit geringem Ausbruchrisiko“ eingestuft wird. Seit 2013 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er ist Teil des Pazifischen Feuerrings und liegt in der Berührungszone der Pazifischen Platte, der Eurasischen Platte und der Philippinenplatte. In den warmen Sommermonaten ist es möglich, den Vulkan zu erklimmen und aus direkter Nähe zu beobachten.
Abenteurer und Adrenalinjunkies können sich den Vulkan Aso ansehen, den aktivsten seiner Art in Japan. Er thront auf der gebirgigen Insel Kyūshū. Mit einer Höhe von 1.592 Metern hat er eine majestätische Wirkung, die viele Naturliebhaber anzieht. Er setzt sich aus einer Caldera und mehreren Vulkankegeln zusammen. Die Caldera entstand bei vier großen Ausbrüchen vor 300.000 bis 90.000 Jahren. Sie hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 25 Kilometern und erstreckt sich in Ost-West-Richtung über 18 Kilometer. Im nördlichen Bereich der Caldera liegt die Stadt Aso-shi. Nach dem Einbruch der Caldera entstanden 17 Vulkankegel, zu denen der 1.592 Meter hohe Taka-dake und der 1.506 Meter hohe Naka-dake gehören.
Nikkō-Nationalpark
Wer unberührte Natur mag, wird diesen Nationalpark mit seiner artenreichen Tier- und Pflanzenwelt lieben. Er ist eines der beeindruckendsten Naturschutzgebiete in Japan und befindet sich an der Romantischen Straße in der Nähe der Stadt Nikkō am östlichen Rand des Landes. Ruhige Seen und idyllische Bergwälder treffen auf malerische Wasserfälle und rauchende Vulkanberge. Die Lavaflüsse und Erosionen haben im Laufe der Zeit eine faszinierende und einzigartige Landschaft geformt, die so nur an diesem Ort zu finden ist.
Wenn ihr die heimischen Tierarten sehen möchtet, achtet auf den Japanischen Sikahirsch und den Asiatischen Kragenbär, zudem leben dort verschiedene Amphibienarten. Einen spannenden Kontrast zur Natur bilden historische Gebäude und Denkmäler. Die Schreine und Tempel haben eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 776 zurückreicht. Die Atmosphäre ist magisch und unbedingt einen Besuch wert.
Kirschblüten in Japan
Ein Höhepunkt in Japan ist die Zeit der Kirschblüte, denn dann wird alles in ein traumhaftes Blütenmeer getaucht. Die Kirschbäume erstrahlen in bildschönen Rosa-, Pink- und Weißtönen. Dieses Farbspiel ist eine wahre Augenweide und ein beliebtes Fotomotiv. Wer das japanische Kirschblütenfest Hanami erleben möchte, sollte im März oder April nach Japan reisen. In den Bergregionen ist die Kirschblüte meist später als in den flachen Regionen und an der Küste.
Aktivitäten
In Japan kommt jeder Urlauber auf seine Kosten. Eine Fahrt mit dem Shinkansen solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Sie ist mindestens so interessant wie eine Stunde bei einem Kampfkunstmeister oder eine Radtour durch die fantastische Landschaft.
Fahrt mit dem Shinkansen
Der weltberühmte Hochgeschwindigkeitszug ist nur eine von vielen Attraktionen in Japan. Er verbindet die Hauptinseln Kyushū, Honshū und Hokkaidō. Als Shinkansen wird sowohl der Zug als auch das regelspurige Schnellfahrstreckennetz bezeichnet, das im Jahr 1964 eingeführt wurde. Die Besonderheit des Shinkansen ist seine Höchstgeschwindigkeit. Zwischen Tokio und Nagoya erreicht er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 206 Kilometern pro Stunde – inklusive Bahnhofsaufenthalten. Die hohe Reisegeschwindigkeit und die Pünktlichkeit des Shinkansen sind besonders für deutsche Urlauber ein echtes Erlebnis.
Bogenschießen und Kampfkunst
In vielen Regionen werden typisch japanische Aktivitäten wie Bogenschießen und Kampfkunst angeboten. Lasst euch von den Meistern die Tricks zeigen und probiert es selbst aus! Es ist die ideale Gelegenheit, in die japanische Kultur einzutauchen und viel über die Geschichte des Landes zu erfahren. Zudem trainiert ihr eure Koordination und Konzentration.
Wandern und Radfahren
Ausgiebige Radtouren und Wanderungen sind in allen Regionen eine gute Möglichkeit, Land und Leute kennenzulernen. Leiht euch ein komfortables und geländetaugliches Fahrrad und erkundet Japan auf eigene Faust! Wer lieber zu Fuß geht, schlüpft in seine bequemen Wanderschuhe und nimmt sich Proviant mit. In vielen Orten werden geführte Radtouren oder Wanderungen angeboten, bei denen ihr gleichzeitig Wissenswertes über die Flora und Fauna erfahrt. Wenn ihr ohne Guide unterwegs seid, solltet ihr immer die Warnschilder und Sicherheitshinweise beachten – vor allem in den Vulkanregionen.
Reise-Infos
Ein Urlaub in Japan sollte gut vorbereitet werden. Deshalb findet ihr hier die wichtigsten Informationen für eure Reiseplanung – von der besten Reisezeit bis zu den erforderlichen Dokumenten für die Einreise.
Ideale Reisezeit & Reisedauer
Wenn ihr bei sommerlichen Temperaturen den Norden des Landes erkunden möchtet, solltet ihr zwischen Mai und August verreisen. Der Februar ist ideal für Skifahrer, die sich im Skigebiet auf der Insel Hokkaidō austoben wollen. Für Reisen nach Zentraljapan eignen sich der Frühling und der Herbst am besten. Der Süden Japans lädt von Juli bis September zum ausgiebigen Schnorcheln und Tauchen ein.
Aufgrund der langen Anreise und der Vielfalt des Landes solltet ihr mindestens zwei Wochen einplanen. Je mehr Zeit ihr mitbringt, desto besser. Wenn ihr das Land richtig kennenlernen wollt, könnt ihr eine mehrwöchige Rundreise machen.
Reisevorbereitung
Deutsche Staatsangehörige müssen bei der Einreise einen Reisepass vorlegen, eine vorläufige Version wird auch akzeptiert. Kinder brauchen einen Kinderreisepass. Alle Dokumente müssen mindestens für die Dauer des Aufenthalts gültig sein. Bei einem Aufenthalt, der kürzer als 90 Tage ist, braucht ihr kein Visum.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Für Direkt- und Langstreckenflüge von Deutschland aus wird oft der Flughafen Tokio-Narita genutzt. Bei der Anreise auf die Insel Kyūshū bietet sich der Flughafen Fukuoka an, während in Okinawa Urlauber meist am Flughafen Naha ankommen.
Für die schnelle und unkomplizierte Fortbewegung vor Ort stehen Züge, Straßenbahnen und Busse zur Verfügung. Wenn ihr eine Rundreise durch Japan machen wollt, könnt ihr einen Mietwagen buchen.
Sprache & Verständigung
Neben der Landessprache Japanisch wird vor allem in Großstädten und touristischen Regionen Englisch gesprochen. In ländlichen Regionen sprechen weniger Menschen Englisch, weswegen es ratsam ist einen Sprachführer oder sein Handy mit sich zu führen. Notfalls könnt ihr euch auch mit Handzeichen verständigen.
Kulinarische Spezialitäten
Ein Klassiker der japanischen Küche ist Sushi. Aber auch die pizzaähnliche Speise Okonomiyaki und verschiedene Sorten der bekannten Nudelsuppe Ramen können sich sehen lassen. Weitere Nudelspezialitäten sind Champon oder Goto Udon Nudeln. Geflügelfans lassen sich die gegrillten Yakitori-Spieße schmecken, während Rindfleischliebhaber das zarte Miyazaki Rind zu schätzen wissen. Für den süßen Gaumen gibt es extrem leckere Kirschblüten-Schokolade.
Hotels & Unterkünfte
In japanischen Großstädten gibt es für jeden Geldbeutel die richtige Unterkunft – vom einfachen Zimmer bis zum Luxushotel. Wer in ländliche Regionen reist, darf den Komfortstandard nicht mit europäischen Ländern vergleichen. Hier lohnt es sich, etwas mehr Geld auszugeben und sich ein schönes Hotel zu gönnen. Bei preiswerten Angeboten solltet ihr sofort zuschlagen.