Johannesburg in Südafrika entdecken

Johannesburg gehört zu den bekanntesten Reisezielen in Südafrika. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um die größte Stadt in Südafrika und dementsprechend viel hat sie für Besucher aus aller Welt zu bieten. Allerdings genießt Johannesburg zugleich den Ruf einer gefährlichen Stadt. Mit einigen grundlegenden Verhaltensregeln könnt ihr jedoch sicher nach Johannesburg reisen, denn diese Reise lohnt sich!

Johannesburg liegt in der südafrikanischen Provinz Gauteng und gilt als wirtschaftliches Zentrum des Landes. In der gesamten Metropolregion leben fast sechs Millionen Menschen, wovon 42 Prozent jünger sind als 24 Jahre. Johannesburg ist daher eine junge Stadt mit einer großen Szene, die euch mit beinahe unendlichen Möglichkeiten willkommen heißt – von Sightseeing über Nightlife bis hin zu Kunst und Kultur. Johannesburg stellt somit ein vielfältiges Reiseziel dar, das für jeden Geschmack passende Attraktionen bietet und gerne mit einer längeren Reise durch das sehenswerte Südafrika verbunden wird, beispielsweise zum weltberühmten Krüger Nationalpark.

Johannesburg ist nicht unbedingt ein Luxus-Reiseziel, da nicht jede Straße und jedes Gebäude perfekt wirkt. „Joburg“ oder „Jozi“, wie die Stadt gerne auch genannt wird, zeigt stattdessen andere Seiten von Südafrika auf, sozusagen das wahre Leben zwischen Armutsvierteln und Street Art an den Wänden, zwischen schicken Villen, schmutzigen Straßen und touristischen Highlights. Es sind aber genau diese Authentizität und Gegensätze, die Johannesburg zu einem so faszinierenden Reiseziel machen und euch einen Einblick in das wahre Afrika geben. Der Aufenthalt wird also auf jeden Fall sehr spannend.

Leider ist Johannesburg aber auch nicht ganz ungefährlich. Bis vor wenigen Jahren handelte es sich tatsächlich um eine der unsichersten Städte der Welt – das schreckte viele Menschen von einem Besuch in die südafrikanische Metropole ab. Doch der Tourismus ist für das Land wichtig und daher wird Sicherheit seit einigen Jahren (nicht nur) in Johannesburg großgeschrieben. Dadurch hat sich die Situation erheblich gebessert. Dennoch ist die Kriminalitätsrate im internationalen Vergleich immer noch relativ hoch. Was bedeutet das für euch? Wenn ihr gewisse Verhaltensregeln beachtet, wie nicht auf eigene Faust in die „Townships“ zu gehen, ist Johannesburg nicht gefährlicher als andere Reiseziele. Es gibt somit keinen Grund mehr, euch die Gegensätze und Sehenswürdigkeiten nicht mit eigenen Augen anzusehen, die Johannesburg zu einem so einzigartigen Erlebnis machen.

Es gibt viel zu sehen, wenn ihr euch für einen Trip nach Johannesburg entscheidet. Die Sehenswürdigkeiten reichen von Relikten aus der Vergangenheit bis hin zu modernen Attraktionen, sodass gewiss keine Langeweile aufkommt. Im Gegenteil: In „Joburg“ habt ihr die Qual der Wahl – und solltet daher ausreichend Zeit einplanen, um das urbane Zentrum Südafrikas in all seinen Facetten zu erkunden!

Die Rassentrennung ist eines der dunkelsten Kapitel in der afrikanischen Geschichte. Das Apartheid Museum gehört daher zu den wichtigsten und informativsten Sehenswürdigkeiten in Johannesburg. Es führt euch auf bewegende Art und Weise in circa drei Stunden durch die Vergangenheit vom Beginn der Apartheid bis zum Übergang in die Demokratie.

Das Stadtviertel Braamfontein gehört zu den aufstrebenden Szenevierteln von „Jozi“ und ist eine beliebte Anlaufstelle von Jung bis Alt. Hier stehen vor allem kulinarische Köstlichkeiten im Vordergrund. Samstags könnt ihr den Neighbourgoods Market besuchen, um euch durch Gerichte aus aller Welt zu kosten. In Braamfontein wird Musik an jeder Ecke gespielt und es wimmelt geradezu von Studenten, die gemeinsam musizieren oder relaxen. Braamfontein ist ein buntes und vielseitiges Stadtviertel zwischen Kunst, Kultur und Lebendigkeit!

Als „Top of Africa” erlangte das Carlton Centre große Bekanntheit, schließlich stellte es lange Zeit das höchste Gebäude Afrikas dar. Obwohl es im Jahr 2019 durch The Leonardo überholt wurde, ist es nach wie vor eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Johannesburg. Über 200 Meter geht es in die Höhe auf die Aussichtsplattform, von wo aus ihr einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt habt.

Der Constitution Hill gehört fest zur Geschichte der südafrikanischen Freiheitskämpfe. Er beherbergt sowohl ein ehemaliges Gefängnis als auch das Verfassungsgericht von Südafrika. In diesem Gefängnis waren einst führende Persönlichkeiten der Unabhängigkeitsbewegung inhaftiert, darunter Nelson Mandela und Mahatma Gandhi. Ihr könnt es von innen besichtigen und somit das beklemmende Gefühl erahnen, in diesen Mauern gefangen zu sein. Weiterhin erfahrt ihr alles über die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Inhaftierten leben mussten – aber auch über die Wende zum Besseren. Wenn ihr eine Führung besucht, endet diese im Verfassungsgericht von Südafrika. Wenn keine Verhandlungen stattfinden, könnt ihr den Sitzungssaal besichtigen.

Der afrikanische Kontinent wird gemeinhin als die Wiege der Menschheit bezeichnet, denn dort sollen einst unsere ersten Vorfahren gelebt haben. Diesen Schluss lassen archäologische Funde zu, die unter anderem in der Nähe von Johannesburg ausgegraben wurden. Die „Cradle of Humankind“ ist daher ein faszinierendes Ziel für einen Tagesausflug. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und umfasst zahlreiche Fossilien aus längst vergangenen Zeiten. In der sogenannten Wiege der Menschheit, die rund eine Stunde von Johannesburg entfernt liegt, könnt ihr zum Beispiel die Sterkfontein Cave besichtigen oder in beeindruckenden Ausstellungen auf den Spuren der ersten Menschen wandeln.

Wandern ist nicht unbedingt das Erste, woran viele Reisende denken, wenn sie nach Johannesburg kommen. Doch ein Ausflug in die Drakensberge lohnt sich in jedem Fall und kann eine hervorragende Abwechslung zum städtischen Flair sind. Die Drakensberge gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und umfassen einen Gebirgszug an der Grenze zum Königreich Lesotho. Über 20 Wanderwege führen durch diese malerische Landschaft mit Felsmalereien, Wasserfällen und sogar einem Amphitheater. Hier lohnt es sich daher, länger zu verweilen, da die Anfahrt von Johannesburg aus fünf Stunden dauert.

Eine beliebte Attraktion in Johannesburg ist der Vergnügungspark Gold Reef City. Dort findet ihr eine „heile Welt“ als Kontrastprogramm zum städtischen Leben und somit eine perfekte Anlaufstelle für einen unbeschwerten Tag. Von rasanten Fahrgeschäften über ein 4D-Kino bis zu besonderen Highlights wie einer Untergrundmine, die über den Goldrausch informiert, findet ihr hier auf jeden Fall eine spannende Anlaufstelle nach der nächsten.

Bei der Liliesleaf Farm handelt es sich keinesfalls um eine Farm, wie ihr vielleicht vermuten würdet. Stattdessen diente sie lange Zeit das das geheime Hauptquartier des African National Congress, kurz ANC. Hier liegt der Ursprung der führenden Bewegung im Kampf gegen die Apartheid. Im Jahr 1963 fand auf Liliesleaf Farm eine Razzia statt, bei der mehrere Freiheitskämpfer gefangen genommen wurden – darunter auch Nelson Mandela.

Einen Löwen mit eigenen Augen sehen – dieses Ziel haben viele Reisende, die nach Südafrika kommen. Dafür müsst ihr aber nicht unbedingt in die Nationalparks. Nur unweit von Johannesburg entfernt findet ihr den Lion & Safari Park. Hier könnt ihr eine Safari im kleinen Stil machen, je nach Wunsch mit einem Guide oder im eigenen Auto. Wenn es im Park gerade Löwen-Babys gibt, könnt ihr diese sogar streicheln und so die kleinen Riesenkatzen aus der Nähe bestaunen.

Der Maboneng Distrikt ist ein Künstlerviertel von Johannesburg, welches die Stadt in einer ganz anderen Perspektive präsentiert: Maboneng gilt als sicher, entspannt und bunt. Wo bis vor kurzer Zeit noch ein verlassenes Industrieviertel lag, hat sich eine kreative Szene gebildet, die sich zu erkunden lohnt.

Ein weiteres Museum in „Joburg“, dessen Besuch sich empfiehlt, ist das Museum Africa. Es gibt euch Einblicke in die Geschichte des Kontinents, indem verschiedene Szenen nachgebaut wurden. Ihr erhaltet das Gefühl, tatsächlich einen Sprung in die Vergangenheit gemacht zu haben – und versteht anschließend die Kultur der Einheimischen ein bisschen besser.

Der Pilanesberg Nationalpark ist nur rund drei bis vier Stunden Fahrt von Johannesburg entfernt und daher ein beliebter Tagesausflug. Er ist zwar weniger bekannt als beispielsweise der Krüger Nationalpark, gehört aber zu den schönsten Nationalparks des Landes und beherbergt ebenfalls die Big Five (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) – sowie zahlreiche weitere afrikanische Tierarten. Den Pilanesberg Nationalpark erkundet ihr am besten mit dem Auto auf einer „Pirschfahrt“ oder von oben mit dem Heißluftballon. Ein unvergessliches Erlebnis!

Soweto ist das wohl meistbesuchte Township in Johannesburg und genießt aufgrund seiner Geschichte große Bekanntheit, denn nirgendwo war der Widerstand gegen die Apartheid größer als in Soweto. Obwohl mittlerweile viele Reisende in das Armenviertel kommen, leben die meisten Bewohner nach wie vor in Wellblechhütten. Dennoch empfangen sie die Besucher mit offenen Armen, um sich gegenseitig kennenzulernen und Einblicke in ihr Leben zu geben. Auch das ehemalige Haus von Nelson Mandela könnt ihr in Soweto besichtigen, ebenso wie die Orlando Towers, zwei bunt bemalte Kühltürme, die mit Aktivitäten wie Bungee Jumping locken. Dennoch empfiehlt sich kein Abstecher nach Soweto auf eigene Faust, sondern stets in der geführten Gruppe.

In Sandton, einer Stadt in der Metropolregion Johannesburg, befindet sich der Wolkenkratzer namens The Leonardo. Er stellt das höchste Gebäude von ganz Afrika dar und übertrifft sogar das Carlton Centre. Insgesamt ist The Leonardo 228 Meter hoch, er zählt 56 Etagen und bietet einen beeindruckenden Anblick.

Der Botanische Garten gilt als die grüne Lunge von Johannesburg und lädt zum Spazieren oder Entspannen ein. Im Walter Sisulu National Botanical Garden könnt ihr zahlreiche heimische sowie exotische Pflanzenarten beobachten, einem Wasserfall lauschen und mit etwas Glück so manche Wildtiere, wie beispielsweise einen Adler, entdecken.

Ihr seht: Es gibt keinen Grund, um euch vom Urlaub in Johannesburg abschrecken zu lassen – eher viele Gründe, um diese faszinierende Stadt mit eigenen Augen zu sehen. Dennoch bedarf der Trip nach „Jozi“ einiger Vorbereitung, damit ihr sicher unterwegs seid.

Etwas Recherche vorab ist unerlässlich, um potenziellen Gefahren in der südafrikanischen Metropole aus dem Weg zu gehen. Informiert euch zum Beispiel, welche Viertel ihr meiden solltet oder welche Verhaltensregeln in Johannesburg – sowie in Südafrika im Allgemeinen – gelten. Auch ein Blick in die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes vor der Reise nach „Joburg“ lohnt sich, um die aktuelle Gefährdungssituation realistisch einschätzen zu können. Prinzipiell seid ihr stets gut beraten, wenn ihr in den touristisch geprägten Stadtteilen bleibt. Seid ihr unschlüssig, wo es sicher ist, dann könnt ihr am besten in eurem Hotel nachfragen. Möchtet ihr diese Stadtteile dennoch verlassen, ist eine geführte Tour mit einer Gruppe stets die beste Option. Empfehlenswert ist zudem, so wenige Wertsachen wie möglich mit auf eure Reise nach Südafrika zu nehmen. Wenn ihr also vorab die Verhaltensregeln recherchiert und während eures Besuchs berücksichtigt, müsst ihr keinesfalls hinter jeder Ecke eine Gefahr vermuten!

Für Johannesburg gelten dieselben Empfehlungen wie für eine Reise in die Metropole Kapstadt: In Südafrika herrscht zwischen Dezember und Februar Hochsommer, sodass diese Monate als ideale Reisezeit gelten. Allerdings kann es dann sehr warm werden, sodass sich gerade für einen Städtetrip unter Umständen auch kühlere Jahreszeiten empfehlen. So kommen beispielsweise viele Besucher zwischen Dezember sowie April oder bereits im September nach Johannesburg. Prinzipiell begrüßt euch das Reiseziel ganzjährig mit milden Temperaturen und lässt euch daher die freie Wahl bezüglich der Reisezeit.

Am einfachsten kommt ihr mit dem Flugzeug nach Johannesburg, denn die Metropole verfügt über einen eigenen internationalen Flughafen. Auch Inlandsflüge landen hier, falls ihr aus anderen Teilen von Südafrika anreist. Alternativ könnt ihr mit einem Greyhound-Bus durch Südafrika reisen oder ein eigenes Auto mieten.

Vor Ort seid ihr am sichersten unterwegs, wenn ihr spezielle Angebote für Reisende nutzt wie beispielsweise einen Hop-On/Hop-Off-Bus oder organisierte Ausflüge mit einem Guide. Einige Strecken könnt ihr in der Stadt zu Fuß zurücklegen. Falls ihr euch nicht sicher bei dem Gedanken an einen Spaziergang fühlt, nehmt ihr einfach ein Taxi.

Kulinarisch hat Johannesburg viel zu bieten. Es sind vor allem einheimische Spezialitäten, die ihr hier in den Restaurants oder auf den Märkten genießen könnt. Dennoch gibt es in der Großstadt natürlich auch eine Vielzahl an internationalen Angeboten von Fast Food bis hin zu Pizzerien. Am besten nutzt ihr aber die Gelegenheit, um Speisen aus aller Welt zu probieren, die euch bisher vielleicht unbekannt sind. Dazu gehören zum Beispiel Chakalaka oder Zebra – um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen. Insgesamt ist die Küche in Südafrika fleischlastig, rustikal und günstig.

Wenn es um die Auswahl der Unterkunft geht, sind namhafte Hotels in Johannesburg die beste Wahl. Die Lage ist außerdem ein wichtiges Entscheidungskriterium, denn dabei solltet ihr unbedingt auf eine sichere Gegend achten. Dort genießt ihr dann aber die freie Wahl, je nach eurem individuellen Geschmack und eurem Budget.