Ihr mögt es, durch den Schnee zu stapfen und die eisige Landschaft zu bewundern? Bei Minusgraden wird euch warm ums Herz? Es war schon immer euer Wunsch, die Polarlichter zu sehen und mit einem Hundeschlitten zu fahren? Dann haben wir nachfolgend ein paar echte Highlights für euch. Freut auch auf diese fantastischen Coolcations.
Kältester Ort der Welt - Top 10
Zahlreiche Orte der Erde weisen aufgrund ihrer geografischen Lage oder geologischen Voraussetzungen ein besonderes Klima auf. Beispielsweise werden in der Antarktis Temperaturen von bis zu -89,2 Grad Celsius erreicht. Das ist natürlich nichts für einen längeren Aufenthalt. Aber es gibt durchaus tolle Ziele für eine Auszeit in der Kälte, zu denen sogar ein See in Deutschland gehört. Zunächst aber einmal die nachgewiesen kältesten Orte der Welt:
- Wostok-Station, Antarktis: ca. -89,2 °C
- Plateau-Station, Antarktis: ca. -86,2 °C
- Amundsen-Scott-Südpolstation, Antarktis: ca. -82,8 °C
- Denali, Alaska: USA – ca. -73 °C
- Klinck-Station, Grönland: ca. -69,6 °C
- Oimjakon, Russland: ca. -67,8 °C
- Werchojansk, Russland: ca. -67,8 °C
- North Ice, Grönland: ca. -65,9 °C
- Eismitte, Grönland: ca. -64,9 °C
- Snag, Yukon, Kanada: ca. -63,0 °C
Die kältesten Orte der Welt
Die extremen Temperaturen haben euch noch nicht abgeschreckt? Dann zeigen wir euch die idealen Ziele für Winterfans und Abenteurer – von Kanada, den USA bis nach Skandinavien und Deutschland.
1. Kiruna in Schweden
Dieses bezaubernde Fleckchen Erde liegt im wunderschönen Lappland, nämlich 200 Kilometer nördlich des Polarkreises. In der verschneiten Landschaft könnt ihr euren Wintertraum leben und euch den Herzenswunsch erfüllen, die Polarlichter zu sehen. Ihr werdet das charmante Flair und die hübschen Holzhäuser lieben. Bei den eisigen Temperaturen sind sie mit schimmerndem Raureif versehen. Da es sich um eine Minenstadt handelt – Kiruna gilt als weltweit größte unterirdische Eisenerzmine – befindet ihr euch am Fuße des 724 Meter hohen Berges Luossavaara. Das Abbaugebiet wurde bereits 1898 erschlossen.
Bei Wintersportlern ist das Massiv gleichermaßen beliebt und bietet ein tolles Skiareal. Um die traumhafte Aussicht zu genießen und eurem Hobby nachzugehen, lasst ihr euch von einem der drei Lifte hinauffahren. Auf den Langlaufloipen geht es gemütlich zu, während Snowboarder im dafür vorgesehenen Park ihr Talent zum Besten geben. Der zweite Erzberg der Region trägt den Namen Kiirunavaara und spielt damit eine entscheidende Rolle bei der Namensgebung der Stadt.
Als Sehenswürdigkeit gilt die Holzkirche, deren rote Fassade besonders im Schnee wunderschön leuchtet. Das Gotteshaus erinnert ein wenig an die in der Region gängigen Koten. Damit sind die zeltartigen Behausungen der Ureinwohner gemeint. Die sogenannten „Samen“ lebten einst als Rentiernomaden in ihnen. Ebenso interessant sind das Kunstmuseum und das neue Rathaus mit seinem alten Uhrturm. Wer gerne auf die Suche nach Lost Places geht, wird in Alt-Kiruna fündig: Ein Teil der rund 23.000 Bewohner musste umgesiedelt werden, um Platz für die Eisenerzgrube zu schaffen.
Hinzukommt die Fahrt zum Städtchen, die eine Attraktion für sich ist. Es geht über die ehemalige Strecke der Erzbahn durch eine hügelige Tundra. Beim Koffer packen für einen der kältesten Orte der Welt solltet ihr an gute Winterkleidung und warme Handschuhe denken. Auch wenn es sich aufgrund der trockenen Luft nicht so kalt anfühlt, solltet ihr die Temperaturen nicht unterschätzen. 15 Grad Celsius unter dem Nullpunkt sind hier garantiert keine Seltenheit.
2. Rovaniemi in Finnland
Im Weihnachtsdorf leuchten die Augen von kleinen und großen Fans der besinnlichen Zeit. Ihr findet es am Polarkreis in Lappland, weshalb die niedrigste gemessene Temperatur -45,3 Grad Celsius beträgt. Rovaniemi ist von urigen Holzhäusern geprägt, in denen Geschäfte und Werkstätten untergebracht sind. Urlauber aus aller Welt kommen, um dem legendären Postamt einen Besuch abzustatten, in welchem jährlich mehr als 500.000 Briefe mit Wunschzetteln von Kindern ankommen.
Einst sah es in dem beschaulichen Örtchen ganz anders aus: Im Zweiten Weltkrieg wurde es fast vollständig zerstört, doch inzwischen erstrahlt die Hauptstadt von Lappland wieder in einem neuen Glanz. Wenn ihr euch dorthin auf den Weg machen wollt, landet ihr am besten in Finnlands Hauptstadt Helsinki. Weiter geht es mit einem Inlandsflug oder per Zug und Bus nach Rovaniemi. In der Adventszeit werden häufig Direktflüge angeboten. Zum Weihnachtsdorf bringt euch ein Rentierschlitten – wie sollte es anders sein.
Ein weiteres einzigartiges Erlebnis ist die Besichtigung einer Huskyfarm. Entdeckt die verschneite Natur auf einer Fahrt mit dem Hundeschlitten. Am nächsten Tag könnt ihr euch auf die Skier schwingen oder mit dem Schneemobil durch die glitzernde Winterlandschaft rauschen. In zahlreichen Nächten könnt ihr das Glück haben, die mystischen Nordlichter zu sehen. Adrenalinjunkies klettern im Eis oder unternehmen eine Rafting-Tour.
Wollt ihr den tiefen Temperaturen noch näher auf den Grund gehen? Dann bietet sich ein Rundgang durch das Museum Arktikum an, welches das Zentrum für die Wissenschaft über die Landschaft und die Geschichte von Lappland bildet. Die finnische Architektur begutachtet ihr hingegen bei einem Spaziergang über die Hallituskatu Straße. Sowohl das Rathaus als auch die Stadthalle und die Bibliothek wurden nach den kreativen Entwürfen von Alvar Aalto gebaut. Die Kirche aus dem Jahr 1950 stammt von Bertil Liljequist. Eine Augenweide ist die 320 Meter lange Holzfällerkerzenbrücke, die über den Fluss Kemijoki führt.
Im Sommer habt ihr viele Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren – zu den finnischen Seen und Wäldern in der Umgebung. Wie wäre es mit einer Elchsafari? Beim Auf- oder Untergang der Sonne lassen sich die sanften Riesen am ehesten blicken. Mit etwas Glück können im Sommer sogar Temperaturen von bis zu 18 Grad herrschen.
3. Mouthe in Frankreich
Zwar nicht der kälteste Ort der Welt, aber immerhin die kühlste Region Frankreiches begrüßt euch im Burgund auf einer Höhe von 933 Metern. Im Jahr 1985 wurden -41 Grad Celsius erreicht und auch heute noch macht „Das kleine Sibirien“ seinem Namen alle Ehre. Deshalb wird das Dorf im Hochjura von Wintersportlern sehr geschätzt.
Skifahren, Snowboarden oder Rodeln: In einer bildschönen Kulisse könnt ihr eurer Passion nachgehen. Bei einer Schneeschuhwanderung hört ihr das Knistern der Eiskristalle unter euren Füßen. Und wer einen Ausflug in die Umgebung plant, besucht die bekannte Skisprungschanze in der kleinen Gemeinde Chaux-Neuve. Ein Erlebnis für die ganze Familie ist der Polarpark. Wer der Kälte getrotzt und einen unvergesslichen Winterurlaub verbracht hat, wird vom Fremdenverkehrsbüro mit einem „Diplom für den Widerstand gegen die Kälte“ belohnt.
Bevorzugt ihr lieber den Sommer, ist die französische Flora und Fauna ebenso schön – beispielsweise bei einer Wanderung oder Mountainbiketour. Bei Ausflügen in die Natur solltet ihr euch die Doubs-Quellen und die Torfmoore ansehen. Kanufahrer und Fans von Angelurlauben kommen also voll auf ihre Kosten. Kulinarische Köstlichkeiten entdeckt ihr auf dem Wochenmarkt, der freitags stattfindet und ein beliebter Treffpunkt ist.
Auf dem Sightseeing-Programm innerhalb des Ortes stehen die Kirche und das Rathaus. Bemerkenswert ist die imposante Steinstatue von St. Simon. Mouthe ist ein toller Ausgangspunkt für Tagestrips. Bis in die burgundische Hauptstadt Dijon sind es etwa 132 und bis nach Besançon 85 Kilometer.
4. Tromsø in Norwegen
Etwa 250 Kilometer entfernt vom Polarkreis und am Golfstrom gelegen, erwartet euch diese fantastische Stadt. Sie vereint ein modernes Flair mit nordischer Gemütlichkeit. Wenn ihr das Naturschauspiel der Mitternachtssonne erleben möchtet, solltet ihr zwischen Mai und Juni reisen. Während sie in dieser Zeit nicht untergeht, steigt sie zwischen November und Januar nicht auf. Am Nachthimmel könnt ihr die Polarlichter bewundern und tagsüber eine Schneeschuhwanderung unternehmen.
Bei einer Bootstour durch die Fjorde Norwegens gibt es mit ein wenig Glück die Gelegenheit, Wale zu beobachten. Rentiere in freier Wildbahn trefft ihr bei einer geführten Safari. Einen grandiosen Ausblick habt ihr vom 421 Meter hohen Berg Storsteinen. Sucht euch aus, ob ihr ihn bei einem Streifzug zu Fuß erklimmt oder auf die Seilbahn ausweicht!
Ein Wahrzeichen in einem der kältesten Orte der Welt ist die Eismeerkathedrale, die im Jahr 1965 errichtet wurde. Ihre kunstvollen Mosaikfenster repräsentieren die Aurora borealis (Polarlichter). Die Naturwissenschaften und die Geschichte stehen im Tromsø Museum im Mittelpunkt. Architekturfans betrachten die Festungsanlage Skansen, die im 18. Jahrhundert erstmalig erwähnt wurde. Der Wall hingegen ist noch aus dem Mittelalter enthalten. Ein Ausflugsziel für große und kleine Urlauber ist das Erlebnisaquarium Polaria, in dem sich alles um die arktische Tier- und Pflanzenwelt dreht. All’ das wird vom märchenhaften Trollmuseum getoppt, welches die Sagen der Region anschaulich darstellt.
5. Fairbanks in Alaska
Ein spektakuläres Reiseziel für Winterfans ist die zweitgrößte Stadt des US-Bundesstaats Alaska. Sie ist der perfekte Startpunkt für Outdoor-Abenteuer in unberührter Wildnis mit gigantischen Gebirgsketten und rauschenden Flüssen. Ihr könnt die facettenreiche Landschaft erkunden und viele Tiere beobachten – darunter Elche, Eisbären und Polarfüchse. Im Meer lassen sich Wale blicken.
Zu Land bewegt ihr euch nicht selten auf Skiern oder mit Schneemobilen zu eurem nächsten Ziel. Bei einer Fahrt mit dem Hundeschlitten werden die Herzen von Romantikern höherschlagen, während die unendlich erscheinende weiße Pracht an euch vorbeizieht. Gekrönt wird euer Urlaub vielleicht mit legendären Polarlichtern. Dieses farbenfrohe Erlebnis wird euch lange in Erinnerung bleiben. Vor allem von August bis April könnt ihr das Naturschauspiel genießen. Die tiefste gemessene Temperatur betrug hier einst -54,4 Grad Celsius.
Wenn ihr etwas Abwechslung haben möchtet, besichtigt ihr eine ansässige Brauerei oder wandelt im Pioneer Park mit seinen Geschäften und Museen auf den Spuren der Goldgräber. Etwa 15 Minuten von Fairbanks entfernt, wartet die kleine Stadt North Pole auf euch, die einer weihnachtlichen Märchenkulisse gleicht. Das seht ihr unter anderem an den Zuckerstangen-Straßenlaternen in der Santa Claus Lane.
Möchtet ihr euch außerhalb des Novembers und Dezembers nicht mit dem Weihnachtsmann auseinandersetzen, fahrt ihr etwa zwei Stunden in den Denali-Nationalpark. Das Naturspektakel wird euch in seinen Bann ziehen. Erholsam wird es, wenn ihr in den geothermischen Chena Hot Springs liegt und in den Himmel schaut. In der Nähe befindet sich das Aurora Ice Museums mit seinen schmuckvollen Skulpturen.
6. Winnipeg in Kanada
Dieses beliebte Reiseziel überrascht mit einem starken Kontrast zwischen heißen Sommern und eiskalten Wintern, in denen bis zu -48 Grad Celsius erreicht werden. Fünf Monate könnt ihr euch auf Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt freuen. Dann werden die Flüsse und Seen zu Schlittschuhbahnen, während sich die Parks in Loipen verwandeln. Ein Familienspaß ist das größte Schneelabyrinth der Welt, das sich in Saint Adolphe in der Nähe von Winnipeg befindet. Es erstreckt sich über eine Fläche von knapp 3.000 Quadratkilometern und kann von Januar bis März besucht werden.
Bei so viel Kälte muss Abhilfe geschaffen werden: In jedem Jahr findet der „Warming Huts“-Wettbewerb statt, bei dem Designer und Architekten aus aller Welt ihre kreativen, teils auch skurrilen, Entwürfe für wärmende Unterschlüpfe präsentieren. Dabei kommen verschiedene Materialien zum Einsatz.
Ihr habt noch mehr Lust auf Sightseeing? Dann führt euch eure Tour zur Royal Canadian Mint, der Prägeanstalt des Kanadischen Dollars. Bei einer professionellen Führung erhascht ihr einen Blick hinter die Kulissen. Weiter geht es mit der Kathedrale Saint Boniface und dem Manitoba Legislative Building. Ein guter Abschluss ist das Museum für Menschenrechte, in dem Befreiungsversuche und mutige Helden gewürdigt werden.
7. Funtensee in Deutschland
Im Nationalpark Berchtesgaden gibt es ebenfalls einen besonders kalten Ort, der Winterfans viel Freude bereitet. Der bisher gemessene Rekord liegt bei -45,9 Grad Celsius aus dem Jahr 2001. Es handelt sich um einen 2,5 Hektar großen und bis zu 5,3 Meter tiefen Karstsee, der sich im Gebirgsmassiv Steinernes Meer in den Bayerischen Alpen befindet. Er ruht auf einer Höhe von über 1.600 Metern. Logisch also, dass es in den Tälern wärmer ist!
Trotz der Kälte werden immer wieder Wanderungen angeboten, für die ihr allerdings eine gute Grundkondition benötigt. Die Aufstiege beinhalten teilweise sehr steile Abschnitte. Ende August wird es für Trekking-Fans besonders schön: Dann findet die Almer Wallfahrt statt, bei der rund 3.000 Pilger unterwegs sind.
Wer an einem gewissen Punkt genug frische Luft getankt hat oder weniger gut zu Fuß ist, besichtigt die Enzianbrennerei. Ebenso schön ist der 210 Quadratkilometer große Naturpark Berchtesgaden, zu welchem der Watzmann und der Königssee gehören. Letzteren erkundigt ihr am besten bei einer Bootstour. Genießt den Ausblick und macht originelle Urlaubsfotos! Eine weitere Attraktion ist das Salzbergwerk, das seinen Ursprung im 16. Jahrhundert hat. In die Tiefe gelangt ihr mit der urtümlichen Grubenbahn und über Rutschen aus Holz. In der Umgebung gibt es ein Skigebiet mit über 60 Pistenkilometern für die Abfahrt. Bis zum idyllischen Chiemsee sind es nur 57 Kilometer.
Der Funtensee ist rund 20 Kilometer von der Ortschaft Berchtesgaden entfernt, in der es viele schöne Geschäfte und hervorragende Restaurants gibt, in denen ihr die kulinarischen Spezialitäten Süddeutschlands probieren könnt.