Karlskrona – Hafenstadt in Schweden


Karlskrona geizt nicht mit seinen UNESCO-Welterbestätten und begeistert mit einem geschichtsträchtigen Marinehafen samt Museum sowie zahlreichen historischen Gotteshäusern. Doch auch, wer die Natur Schwedens inklusive Schärengärten erleben will, ist in dem idyllischen Küstenort richtig.

Überblick

Ganz im Süden von Schweden heißt euch die Marine- und Küstenstadt Karlskrona willkommen. Nur eine meist nächtliche Fährüberfahrt vom polnischen Festland entfernt, seid ihr rasch mitten im Geschehen. Und das heißt in dem rund 37.000 Einwohner starken Ort: Schärengarten, nostalgische Bauten (viele davon sind UNESCO-Welterbe) und die typische schwedische Gemütlichkeit. Auch Badestellen mit Sandstränden gehören zum Stadtbild der über mehrere Inseln verteilten Destination, die seit dem 17. Jahrhundert als zentraler schwedischer Marinestandort bekannt ist.

Wandelt auf den Spuren der Vergangenheit, indem ihr das Marinemuseum besucht oder eine geheimnisvolle Tour durch unterirdische Gänge unternehmt. Oder entscheidet euch für einen Urlaub mit naturnahem Fokus, der euch ins Uttorp Naturreservat oder quer durch die Inselwelt der Schären führt. Dank des Archipels, in dem sich Karlskrona befindet und das zu den Biosphärenreservaten Schwedens zählt, fühlen sich Naturliebhaber sofort wohl.

Karlskrona Schwedenhaus
Willkommen in Karlskrona

Strände

Strände und Badestellen so weit das Auge reicht machen die Wahl im Urlaub schwer. Wo sollte zuerst das Handtuch ausgebreitet oder das Wasser genossen werden? Vielleicht ist unter den folgenden Spots bereits ein Ort dabei, der spontan euer Herz erobert!

Stumholmens badplats

Wenige Gehminuten vom Zentrum der Stadt entfernt, habt ihr die erste Gelegenheit für einen Sprung ins Nass. Neben dem Marinemuseum, das wir euch bei den Sehenswürdigkeiten noch näher vorstellen, liegt nämlich der Stumholmens badplats, ein kleiner Badestrand für Groß und Klein. Es gibt eine Liegewiese und einen flachen Sandstrand mit malerischen Ausblicken auf die Schären von Karlskrona. Abenteurer können einen Satz vom Sprungturm wagen.

Karlskrona Badestelle
Badespaß in Stadtnähe

Dragsö badplats

Am Dragsö badplats könnt ihr ebenfalls das kühle Wasser genießen oder euch beim Minigolf sowie auf einem Spielplatz austoben. Zur Infrastruktur gehören Restaurants und Imbissbuden, sodass einer kleinen Stärkung zwischendurch nichts im Wege steht. Auch der Dragsö badplats ist ein Sandstrand. Wassersportler können hier sogar schnorcheln gehen.

Långö badplats

Auch der Långö badplats reiht sich als Sandstrand in die potenziellen Lieblingsorte für Sonnenanbeter und Schwimmer ein. Vom Zentrum seid ihr in gerade einmal zehn Autominuten auf der nächsten vorgelagerten Insel. Sportlich wird es beim Minigolfen, auf dem Trampolin oder beim Beachvolleyball. Die Kulisse wird einerseits von feinem Sand und andererseits von schroffen Felsen geprägt. Ein Kiosk versorgt euch mit dem Nötigsten.

Studentviken

Fast alle Badeorte in und um Karlskrona sind familienfreundlich. Das gilt auch für die Badestelle Studentviken im gleichnamigen Naherholungsgebiet der Stadt. Die großzügige Rasenfläche verführt zu Picknicks und Lesestunden sowie zu einem Sonnenbad mit einem Podcast oder Musik auf den Ohren. Wer eher dem Genuss von warmen Speisen zugeneigt ist, kann einen der vor Ort befindlichen Grillplätze nutzen.

Karlskrona Steg
Von Steg direkt ins kühle Nass

Sehenswürdigkeiten

Ein Mix aus traditionellen Sehenswürdigkeiten, viele davon UNESCO-Welterbe, und typischen Schweden-Postkartenmotiven zeichnet Karlskrona aus. Das kann den Urlaub allein beim Sightseeing wunderbar beleben.

Marinehafen mit Museum

Als Hauptstützpunkt der schwedischen Marine verfügt Karlskrona über maritime Spots, die bei einem Rundgang nicht fehlen sollten. Der Marinehafen, der seit 1998 auf der Liste des UNESCO-Welterbes steht, ist das Zentrum dieser Gebäude. Er stammt aus dem 17. Jahrhundert und repräsentiert einen der modernsten Bauten seiner Zeit.

Das Gelände umfasst ehemalige Kasernengebäude, Werften und eine Kirche. Viele Bauwerke des Hafens dürfen aufgrund ihres Status als Sperrgebiet der Marine nicht betreten werden. Das Marinemuseum ist hingegen zugänglich und es begrüßt euch auf dem Sturmholmen-Eiland mit interessanten Exponaten. Darunter: ein echtes U-Boot, verschiedene Galionsfiguren, Modelle von Schiffen und ein Unterwassertunnel, der den Blick auf ein Wrack im Wasser freigibt.

Karlskrona Marinehafen
Auf den Spuren maritimer Vergangenheit

Trefaldighetskyrkan

Die Trefaldighetskyrkan (Dreifaltigkeitskirche) ist Zeugnis des barocken Baustils in Karlskrona. Sie darf sich ebenfalls als UNESCO-Welterbe bezeichnen und beherbergt heute hauptsächlich ein Besucherzentrum, das euch über die geschichtlichen Hintergründe des Marinestandorts Karlskrona informiert. Trotzdem werden auch Gottesdienste abgehalten.

Fredrikskyrkan und Stortoget

Die Friedrichskirche, schwedisch: Fredrikskyrkan, ist ebenso wie der Marinehafen Teil des UNESCO-Welterbes. Das im barocken Stil gestaltete Gotteshaus ist etwas jünger als der Hafen, denn es wurde im 18. Jahrhundert als Ersatz für eine Holzkirche erbaut. Noch mehr Zeit wurde für die Fertigstellung der Kirchtürme benötigt. Das heutige Bild des Sakralbaus beruht auf zahlreichen Restaurierungen, die unter anderem im frühen 19. Jahrhundert stattfanden.

Die Kirche steht auf dem Marktplatz Stortorget, der selbst ein Highlight markiert. Immerhin ist er der größte alte Marktplatz in ganz Schweden. Er umfasst ganze 25.000 Quadratmeter. Außerdem ist unterhalb des Platzes früher eine Eisenbahn gefahren. Zu den spannenden Katakomben, dem unterirdischen Karlskrona, kommen wir gleich noch.

Karlskrona Friedrichskirche
Die Friedrichskirche in Karlskrona

Amiralitetskyrkan

Als größte Holzkirche in ganz Schweden möchten wir euch auch die Amiralitetskyrkan (Admiralitätskirche) nicht vorenthalten. Auch sie kann sich als UNESCO-Welterbe rühmen. Früher zählte das etwas außerhalb des Zentrums befindliche, rote Gotteshaus aus Holz zur abgesperrten Basis der Marine. Es repräsentiert mit seiner Form ein griechisches Kreuz.

Nils-Holgersson-Skulptur

Eine andere Art der Sehenswürdigkeit wartet in unmittelbarer Nähe der Admiralitätskirche: die Nils-Holgersson-Skulptur, die den kleinen Romanhelden von Selma Lagerlöf aus einem Buch springen lässt. Sie trägt den offiziellen Namen „Sprungen ur boken“ und ist mit einem Meter Durchmesser sehr kompakt gehalten; eben genau so, wie der von einem Wichtelmann geschrumpfte Junge, der den Hauptcharakter des Buches darstellt und mit Wildgänsen auf Reisen geht.

Ausblick auf Kleingartensiedlung

Wer sich eines der typischen Postkartenmotive von Schweden als eigenes Foto sichern möchte, kann dies von der Straße „Dragsövägen“ auf einer separaten Insel aus tun. Denn aus dieser Position schaut ihr genau auf die sogenannte „Brändaholms Kolonistugor“, eine Kleingartensiedlung mit den klassisch rot angemalten „Schwedenhäuschen“. Das Foto ist eine tolle Erinnerung und, nett eingerahmt, auch ein hübsches Geschenk.

Karlskrona Kleingartensiedlung
Blick auf die Brändaholms Kolonistugor

Unterirdische Gewölbekomplexe

Als einstige Militärbasis verfügt Karlskrona aber nicht nur über Sehenswürdigkeiten auf, sondern auch unter der Erde. Wie wir euch bereits verraten haben, fuhr einst eine Eisenbahn unter dem Marktplatz her. Heute befindet sich dort ein stillgelegter Bahntunnel. Weitere versteckte geheime Räume und mysteriöse Katakomben, die damals allesamt eine militärische Bedeutung hatten, offenbaren sich bei einer unterirdischen Tour.

Aktivitäten

Im Urlaub nur auf der faulen Haut zu liegen, ist nicht jedermanns Ding. Alle, die es bunter und aktiver mögen, können jetzt aufhorchen, denn unsere To-dos richten sich unter anderem an Naturburschen und Aktivurlauber.

Shoppen

Beginnen wir aber noch einmal gemütlich: mit einem Stadtbummel in der Innenstadt. Vor allem gegen Ende der Reise planen viele Urlauber einen ausgedehnten Shopping-Tag ein, um das letzte Budget aufzubrauchen oder sich mit einer Erinnerung in Form eines klassischen Souvenirs auszustatten. Auch Geschenke für die Familie in der Heimat werden jetzt geshoppt. In Karlskrona gibt es dazu mehrere Gelegenheiten. Hübsche Einkaufsstraßen auf der Insel Trossö in der Innenstadt verbinden einen Bummel an der frischen Luft mit der abwechslungsreichen Schnäppchenjagd.

Karlskrona Souvenir Schweden
Ein hübsches Andenken an den Urlaub

Freizeitpark Barnens Gård AB besuchen

Soll es spannender zugehen, packt doch Kind und Kegel ins Auto und besucht nach 20-minütiger Fahrt in Richtung Lyckeby den Freizeitpark Barnens Gård AB. Hier erwartet euch ein Mix aus Erlebnisbad, Bauernhof, Streichelzoo und Spielplatz. Für jeden Geschmack sollte somit eine Beschäftigung vorhanden sein. Wie wäre es mit einer rasanten Rutschfahrt durch Stromschnellen, einem Besuch bei den liebevollen Tierpflegern im Tierpark oder einem Kletterausflug quer über den Spielplatz? Der Besuch des Parks ist zwischen den Monaten Juni und September möglich.

Bootstour durch den Schärengarten

Eine schöne Abwechslung ist es, sich das Stadtbild Karlskronas vom Wasser aus anzuschauen. Es geht mit den Schärenbooten quer durch die Schärenwelt, zum Beispiel ab dem Fisktorget in Richtung Stadtinsel Trossö. Seht euch noch einmal die bereits zu Fuß besichtigten Gebäude an und entdeckt vielleicht sogar neue Geheimtipps! Auch in die südliche Schärenwelt von Schweden, die mehr als 1.500 Eilande umfasst, von denen einige bewohnt und andere eher verwildert sind, brechen Boote auf. Wollt ihr lieber selbst loslegen, könnt ihr ein Kajak oder Paddelboot mieten.

Karlskrona Boot
Mit dem Boot durch den Schärengarten

Uttorp Naturreservat entdecken

Im Uttorp Naturreservat legt ihr erneut selbst den Aktivitätsgrad fest. Ihr könnt zwischen den sandigen und felsigen Abschnitten des Naturparks spazieren gehen oder euch auf Wanderungen durch den dichten Wald begeben. Die dortige Landschaft ist sehr vielseitig. Der Blick auf die Küste begleitet euch fast die ganze Zeit über. Zudem zählen Heideflächen und Agrarwiesen zu dem Naturreservat, das praktischerweise markierte Wanderwege beinhaltet.

Kalmar und Öland auskundschaften

Wer mehr Zeit hat und andere Strände erkunden will, kann eine Stunde mit dem Auto in Richtung Kalmar fahren. Dort entdeckt ihr unter anderem einen langen Strand mit Badesteg und Ausblick auf das städtische Schloss. Ebenfalls toll für Sonnenfreunde: die Insel Öland, die über eine Brücke nach circa eineinhalb Stunden Autofahrt ab Karlskrona erreichbar ist. Die Bödabucht mit ihrem puderzuckerähnlichen Strand gilt auf dem Eiland als einer der Badefavoriten.

Karlskrona Ausflug Kalmar
Ein Ausflug nach Kalmar

Angeln

Schweden ist eines der beliebtesten Angelziele und auch Karlskrona macht dabei keine Ausnahme. An der Schärenküste von Blekinge finden sich in der Region die meisten Angelfreunde und jene, die es werden wollen, ein. Sicherlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis hier größere Fische wie Hechte anbeißen.

Gdingen und Danzig besuchen

Seid ihr mit der Fähre ab Gdingen (Gdynia) angereist, könnt ihr dort auf dem Rückweg einen längeren Stopp einlegen. Es lohnt sich, am berühmten südlichen Seesteg entlang zu flanieren oder an einem der Ostseestrände noch mehr zu entspannen. Hat euch das Marinemuseum in Karlskrona gefallen, ist der Besuch eines der drei Museumsschiffe wie dem ORP Burza angeraten. Eine Stippvisite in Richtung Danzig mit Highlights wie der Marienkirche ist auch nicht verkehrt. Ab der Hafenstadt Gdingen sind lediglich knapp 30 Minuten Fahrt nötig.

Karlskrona Ausflug Gdynia
Der Seesteg von Gdynia

Reise-Infos

Wisst ihr jetzt gar nicht so recht, wo die Reiseplanung rund um einen Urlaub in Schweden beginnen soll? Dann werft einen Blick auf die nachfolgenden Infos, die alle Basics der Organisation abdecken sollten.

Ideale Reisezeit

Das Schöne an einem Urlaub in Karlskrona ist die fast völlig unabhängige Reisezeit, sofern ihr nicht gerade baden gehen wollt. Denn das ganze Jahr über gibt es etwas zu erleben. Wählt selbst, ob ihr im fast menschenleeren Winter die ursprünglichen Traditionen kennenlernen oder euch im Frühling über die erblühende Natur freuen wollt. Im Sommer, zwischen Juni und August, stehen die Badetage im Mittelpunkt, während im Herbst die Wanderschuhe im Gepäck nicht fehlen sollten. Sightseeing und Shopping sind selbstverständlich immer möglich.

Reisedauer

Durch die relativ lange Anreise, die eine nächtliche Fährüberfahrt oder einen Flug mit längerer Weiterreise bedingt, lohnt sich ein Wochenendtrip weniger. Vier Tage sollten es mindestens schon sein. Dank der vielen Must-sees und To-dos lassen sich aber durchaus auch ganze Wochen mit Abwechslung füllen.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Wer mit dem Flugzeug in Richtung Karlskrona reist, entscheidet sich vermutlich für einen Flug nach Malmö. Direktflüge existieren etwa ab Düsseldorf und nehmen eineinhalb Stunden in Anspruch. Nach der Landung müsst ihr noch einmal knapp zweieinhalb Stunden durch Schweden fahren. Das geht auch bequem mit dem Zug. Der bei Karlskrona nächstgelegene Flughafen Ronneby wird per Non-Stop-Verbindung ab Deutschland leider nicht angeflogen. Eine Alternative ist die Fährüberfahrt ab Gdynia in Polen. Das eigene Auto kann gegen einen Aufpreis mitgenommen werden. In der Regel benötigt die Fähre acht bis neun Stunden für die Überfahrt, die oft nachts erfolgt.

Das Zentrum von Karlskrona ist nur circa einen Kilometer lang im Durchmesser, daher könnt ihr viel zu Fuß erledigen und unternehmen. Alternativ stehen Busse und Schärenboote zur Verfügung. Fahrräder, die ihr an vielen Orten im Stadtgebiet mieten könnt, lassen euch wie Einheimische fühlen. Zusätzlich findet ihr vor Ort praktische Mietwagen.

Bezahlung und Währung

In Karlskrona ist die Schwedische Krone das offizielle Zahlungsmittel. Kartenzahlung ist in Schweden sehr weit verbreitet und beliebt, auch schon für kleine Beträge. Es ist aber trotzdem von Vorteil, ein paar Schwedische Kronen im Geldbeutel zu haben. So seid ihr für jede Situation gewappnet.

Essen und Spezialitäten

Die öländische Inselküche hat sich bis nach Karlskrona vorgearbeitet, sodass ihr auch hier das beliebte Gericht „Kroppkakor“ probieren solltet. Das sind leckere, mit Speck gefüllte Kartoffelklöße.

Hotels und Unterkünfte

Gemütlich mitten in der Stadt zu übernachten, hat im Urlaub viele Vorteile; allen voran die kurzen Wege zu den sehenswerten Bauwerken. Doch gerade während der Hauptsaison müsst ihr für ein zentrales Hotel tiefer in die Tasche greifen als für eine Unterkunft am Stadtrand. Durch die kurzen Wege im nur einen Kilometer großen Stadtgebiet sowie die öffentlichen Verkehrsmittel seid ihr aber auch von diesem Standort aus rasch im Geschehen. Die Auswahl der Hotels reicht von Standard-Unterkünften für das schmale Budget bis hin zu edleren Einkehrmöglichkeiten im oberen Preissegment.

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