Kerala im Süden von Indien


Reist in eurem Indien-Urlaub in den Süden des Landes bis zum Bundesstaat Kerala und lasst euch von der tropischen Malabarküste verzaubern. Neben vielen Sonnenstunden und Stränden könnt ihr euch auf historische Bauten, Kultur zum Eintauchen und Landschaftsjuwele für ausgeprägte Wanderungen freuen.

Überblick

Sobald ihr euch mit Kerala als Urlaubsregion beschäftigt, werdet ihr auf den Slogan „God’s Own Country“ stoßen. Dies ist der offizielle Reise-Slogan des Bundesstaates und spricht damit sowohl nationale Urlaubsgäste als auch internationale Besucher an. Kerala ist dank tropischem Klima und den langen Sandstränden an der rund 650 Kilometer langen Malabarküste zu einem Reiseziel für Menschen aus der ganzen Welt geworden. Es grenzt im Norden an den Bundesstaat Karnataka, beinhaltet die gesamte Küstenlinie und schmiegt sich ans Kap Komorin im Bundesstaat Tamil Nadu.

Kerala wird durch die Mischung aus Kultur und Landschaft zu einem spannenden Urlaubsort. Auf euch warten neben Stränden beispielsweise 29 Seen und Lagunen. Außerdem fließen 44 Flüsse durch den indischen Bundesstaat und in mehreren Nationalparks erstreckt sich die Natur bis zum Horizont, während majestätische Elefanten und Tiger umherwandern.

Kerala Ausblick
Willkommen in Kerala

Städte

Kerala besteht aus insgesamt 14 Distrikten, in denen große Städte und kleine Dörfer das Bild prägen. Wir zeigen euch die schönsten Stationen für Städte-Trips.

Thiruvananthapuram

An der Südspitze Indiens liegt mit Thiruvananthapuram (früher Trivandrum) Keralas Hauptstadt. Hier erwarten euch modernes Leben und zugleich historische Bauten, denn die Stadt ist sowohl ein bedeutsames IT-Zentrum als auch Heimat des Padmanabhaswamy-Tempels. Zu den Top-Sehenswürdigkeiten zählen zudem der Kuthiramalika-Palast samt 140 Jahre altem Elfenbeinthron und das Napier-Museum mit einer beachtlichen Sammlung an religiösen Ausstellungsstücken, Musikinstrumenten sowie faszinierender Kunst aus der Region.

Kochi

Als zweitgrößte Stadt im Bundesstaat Kerala ist Kochi (auch als Cochin bekannt) mit 600.000 Einwohnern ein abwechslungsreicher Ballungsraum samt einem der wichtigsten Seehäfen Indiens. Besucht in jedem Fall den multikulturellen Stadtteil Mattancherry samt Mattancherry-Palast und jüdischer Synagoge aus dem 16. Jahrhundert. Ein ebenso interessantes Must-see in der malerischen Hafenstadt ist der Stadtteil Fort Kochi mit seiner Franziskanerkirche. Sie ist die älteste Kirche, die Europäer in Indien erbaut haben. Bei einem Spaziergang an der Uferpromenade seht ihr die bekannten Bambus-Fischernetze nach chinesischem Muster, die inzwischen als Wahrzeichen angesehen werden. Im Kathakali-Tanztheater könnt ihr Vorstellungen beiwohnen, die mit Gesang und aufwendigen Kostümen fantastische Welten erschaffen.

Kerala Kochi
Ein Besuch in Kochi

Alappuzha

Die Hafenstadt, einst Alleppey genannt, ist im August alljährlich ein Ziel für viele Urlauber aus der ganzen Welt. Denn dann kommt ihr um das legendäre Schlangenbootrennen nicht mehr herum. Jedes Jahr am zweiten Samstag im August rasen die mächtigen Boote, auch Chundan Valloms genannt, über das Wasser. Doch auch abseits des Rennens ist Alappuzha eine lohnenswerte Stadt, um bei Spaziergängen durch den Hafen und entlang der malerischen Kanäle mit den Handelshäusern im Hintergrund ins authentische Stadtfeeling einzutauchen.

Kozhikode

Die Stadt trug früher den Namen Calicut und ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Bei einem Besuch habt ihr eine große Auswahl zwischen Tempeln, Kirchen und Museen, die ihr besichtigen könnt. Für einen Kurzausflug empfehlen sich mindestens zwei Adressen: der Tali-Tempel mit täglichen Zeremonien und der Mananchira-Platz, ehemals Innenhof eines Palastes und heute belebter Treffpunkt im Stadtherzen. Spaziert am nahegelegenen Kappad Beach, eher bekannt als Kappakadavu, entlang und wandelt damit auf den Spuren des Seefahrers Vasco da Gama, der 1498 aus Portugal kam und hier erstmals indisches Land betrat.

Kerala Kappad Beach
Sonnenuntergang am Kappad Beach

Kannur

Bereits im 12. Jahrhundert war die Stadt aufgrund ihrer Lage am Meer ein wirtschaftlich wichtiger Platz und wuchs schnell zu einer bekannten Hafenstadt heran. Nach der Entdeckung Indiens durch Vasco da Gama wurde Kannur (Cannanore) zu einem portugiesischen Stützpunkt. Davon zeugt noch heute das von der Innenstadt drei Kilometer entfernte Fort St. Angelo aus dem Jahre 1505. Eine jüngere Wehranlage aus dem Jahr 1708 ist das Tellicherry Fort, errichtet von der einstigen East India Company. Heute steht es als Museum offen und ist ebenso einen Besuch wert wie das Arakkal Museum, in dem ihr mehr über die einzige muslimische Königsfamilie Arakkal erfahrt.

Munnar

Diese Stadt liegt nicht an der Küste und lockt im übertragenen Sinne doch mit einem ganz eigenen Meer: einem Blättermeer aus Teepflanzen. Urlauber besuchen Munnar, da die Stadt von riesigen Teeplantagen umgeben ist. Anders als Küstenorte, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen, erhebt sich der Ort auf bis zu 1.600 Meter und besitzt als wichtigste Gebäude eine neuzeitliche Moschee sowie eine Kirche aus Kolonialzeiten. Munnar ist außerdem der ideale Startpunkt für spannende Ausflüge in den nahegelegenen Eravikulam Nationalpark.

Kerala Munnar
Die Teeplantagen von Munnar

Strände

Dank der Lage an der Malabarküste besitzt Kerala viele Strände, die den Bundesstaat zum beliebten Reiseziel mit gepackter Strandtasche machen. Wir geben euch eine kleine Auswahl der schönsten Küstenstreifen.

Alappuzha Beach

Der zur Stadt Alappuzha gehörende Strand ist ein idyllischer und breiter Sandstrand, der für bezaubernde Sonnenuntergänge bekannt ist. Viele Paare besuchen ihn für romantische Spaziergänge und Familien packen den gefüllten Picknickkorb aus und machen es sich beim gemeinsamen Essen auf einer Decke gemütlich. Für einen Sprung ins kühle Nass empfiehlt sich der Alappuzha Beach weniger, da hohe Wellen und eine starke Strömung schnell zur Gefahr werden können. Strandliegen und Sonnenschirme laden dennoch zu einem Sonnenbad ein.

Kerala Strand
Entspannung unterm Sonnenschirm

Payyambalam Beach

Auf einer Länge von rund vier Kilometern wechseln sich hier bei der Stadt Kannur feiner Sand und Felsen ab. Es entsteht viel Platz für alle, die entweder in Ruhe spazieren oder auf einer Decke in der Sonne entspannen möchten. Da das Meer relativ ruhig ist, macht auch das Schwimmen Freude, während zugleich etwas weiter draußen die Surfer auf ihre Kosten kommen.

Bekal Beach

An der Nordküste erwartet euch bei der Stadt Bekal der gleichnamige Strand und begrüßt euch mit dem Anblick einer gut gepflegten Befestigungsanlage: Fort Bekal erhebt sich seit dem 17. Jahrhundert unmittelbar am Strand und kann über Stufen erklommen werden, sodass sich euch ein herrlicher Blick aufs offene Meer bietet. Der Küstenabschnitt ist bestens für Familien geeignet, da der feine Sandstrand flach abfällt und der Wellengang moderat ist. Ein gepflegter Fußweg führt euch umgeben von grüner Vegetation bis zum Strand und lässt Entspannung pur aufkommen.

Kerala Bekal Beach
Auf Erkundungstour am Bekal Beach

Kollam Beach

An der Südküste liegt auf einer Länge von gut vier Kilometern ein heller Sandstrand, den vermutlich bereits Marco Polo im 13. Jahrhundert unter den Füßen spürte. Der auch als Mahatma Gandhi Beach bekannte Strand ist bequem per Mietwagen erreichbar, welchen ihr auf einem Parkplatz abstellen könnt. Da der Abstieg recht steinig und auch steil ist, sollten Familien mit Kindern und ungeübte Schwimmer vorsichtig sein.

Sehenswürdigkeiten

Kerala ist eine dicht besiedelte Region und hält für kulturell Interessierte viele Sehenswürdigkeiten bereit. Wie wäre es mit einem der folgenden Highlights?

Tempel Sree Padmanabhaswamy

Wer die Hauptstadt Keralas besucht, wird mit Sicherheit auch den Padmanabhaswamy-Tempel sehen. Der Hindu-Tempel ist der Gottheit Vishnu gewidmet, wurde im 8. Jahrhundert errichtet und zählt zu den 108 heiligen Vishnu-Tempeln Indiens. Als Reisende könnt ihr die bedeutende Gottesstätte von außen betrachten und den Blick zum siebenstöckigen Gopuram (Torturm) hinauf wandern lassen. Durch das Eingangstor sind zudem geschnitzte Säulen sichtbar. Wichtig: Das Innere des Tempels darf nur von Hindus und unter Einhaltung einer strengen Kleiderordnung betreten werden.

Kerala Sree Padmanabhaswamy
Auf den Spuren der Vishnu-Tempel

Tempel Attukal Bhagavathy

Ebenfalls in der Hauptstadt steht der hinduistische Schrein Attukal Bhagavathy. In diesem Tempel dreht sich alles um die Göttin Bhadrakali. Als mächtige Gottheit für Wohlstand und Erlösung ist sie für die gläubige Bevölkerung von enormer Wichtigkeit und dies spiegelt sich auch in der reich verzierten und bunten Tempelanlage wider. Das wichtigste Fest ist das Attukal Pongala Festival, das als das größte Frauenfest der Welt gilt: Millionen Gläubige pilgern zum Tempel und bringen der Göttin traditionelle Speisen.

Tempel Chottanikkara Bhagavathy

Der Chottanikkara Bhagavathy Tempel ist ein weiterer bedeutender hinduistischer Tempel in Kerala. Er ist der Göttin Rajarajeswari gewidmet und befindet sich in Chottanikkara, einem Vorort von Kochi. Auf dem Tempelgelände wird auch einer Reihe weiteren Gottheiten Tribut gezollt. Insgesamt gilt der Komplex als besonders harmonischer Ort, weshalb Gläubige einen Besuch nutzen, um seelisches Gleichgewicht zu finden.

St. Angelo Fort

Die auch als Kannur Fort oder Kannur Kotta bezeichnete Festung befindet sich wie zuvor bereits erwähnt drei Kilometer außerhalb der Stadt Kannur. Die gut gepflegte Anlage kann zu festen Öffnungszeiten besichtigt werden, sodass ihr die Möglichkeit bekommt, auf den Spuren des Bauwerks aus der frühen Kolonialzeit zu wandeln. Im Jahre 1505 errichtet, überdauerte das Fort die Jahrhunderte und zeigt niederländische sowie britische Einflüsse. Ein Besuch lohnt sich nicht nur aufgrund der Architektur, sondern auch zum Genießen der überaus gepflegten Grünanlage.

Kerala Kannur Fort
Abenteuerfeeling am Kannur Fort

Aktivitäten

Erholung oder Abenteuer? Kerala ist eine Region mit vielen Facetten und hält für jeden die passenden Aktivitäten bereit.

Hill Palace Museum besuchen

Das Hill Palace Museum ist ein herausragendes Museum in Tripunithura, einem Vorort von Kochi. Es ist das größte Archäologische Museum in Kerala und befindet sich auf einem Hügel, der von üppigem Grün umgeben ist. Einst war der Komplex aus 49 Gebäuden die Residenz der Königsfamilie, heute können Besucher die Anlage erkunden und neben der Architektur der Gebäude viele Habseligkeiten der Adligen, Gemälde, Skulpturen sowie eine Galerie entdecken.

Bootstour auf den Backwaters

Die Backwaters in Kerala sind ein Netzwerk von Flüssen, Kanälen und Lagunen, die euch auf dem Wasserweg durch eine malerische Landschaft mit üppigem Grün, Kokosnusspalmen, Reisfeldern und traditionellen Dörfern an den Uferrändern führen. Viele Touren starten im Hafen von Alappuzha: Hier liegen viele der einstigen Reisfrachter, die zu schwimmenden Wohnhäusern umfunktioniert wurden und deren Besitzer unterschiedlich lange Ausflüge anbieten.

Kerala Backwaters
Unterwegs auf den Backwaters

Wasseraktivitäten

Neben einer Fahrt mit einem Hausboot durch die Backwaters erwarten euch viele weitere Wasseraktivitäten. Wollt ihr bei einer Erkundung des Wassernetzwerkes selbst aktiv werden, könnt ihr mit dem Kanu aufbrechen. Für alle, die sich dem Surfen oder Wasserski verschrieben haben, bietet der Wellengang entlang der Küstenlandschaft viele Gelegenheiten, sich selbst herauszufordern. Wer die Wasserwelt hautnah erleben möchte, kann Schnorcheln oder Tauchen gehen und in den Tiefen die reiche Unterwasserwelt bewundern.

Shoppen gehen

Kerala bietet euch unzählige Möglichkeiten, ein besonderes Shopping-Erlebnis zum Teil der Urlaubserinnerungen werden zu lassen. Seid ihr in Kochi, ist die LuLu Mall Kochi eine gute Adresse, um auf 6,9 Hektar Fläche in die Shopping-Welt einzutauchen. Dem Namen LuLu Mall werdet ihr auch in Nattakom und der Hauptstadt Thiruvananthapuram begegnen, denn die Einkaufszentren sind begehrte Orte für intensive Shopping Trips. Andere bekannte Adressen sind die Mall of Travancore in Thiruvananthapuram oder die Ayyappas Shopping Mall in Kollam.

Reise-Infos

Zieht euch der Bundesstaat Kerala in seinen Bann, geben wir euch jetzt einige Tipps, damit euer Urlaub in Indien unvergesslich schön wird.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Von November bis in den April hinein herrscht in Kerala Trockenzeit und damit die beste Reisezeit. Das Wort Trockenzeit bedeutet jedoch nicht, dass die Luftfeuchtigkeit gering ist, denn die ist das gesamte Jahr über beachtlich und fällt kaum unter 60 Prozent. Bei gleichzeitig rund 26 Grad Celsius als Jahresdurchschnittstemperatur erwartet euch zudem tropische Wärme.

Es gibt in Kerala so viel zu sehen und zu entdecken, dass ihr mindestens eine Woche für diesen Bundesstaat einplanen solltet. Eine ausgiebige Bootstour über die Backwaters sowie weitere Tage für die Städte, einen Ausflug zu den Teeplantagen oder einige Stunden am Strand solltet ihr einkalkulieren.

Kerala Elefanten
Zeit, die Schönheit der Region zu genießen

Reisevorbereitung

Für die Einreise nach Indien benötigt ihr zwei Dinge: einen gültigen Reisepass und ein vorab beantragtes Visum für Indien.

Die Indische Rupie ist die nationale Währung. Um Bargeldreserven aufzustocken, stehen in größeren Orten Geldautomaten zur Verfügung. Denkt hier an eine Kreditkarte und informiert euch im Vorhinein über mögliche Transaktionsgebühren. Für Ausflüge in ländliche Regionen solltet ihr vorab Bargeld abheben, damit ihr Souvenirs und Snacks bar bezahlen könnt.

Sprache und Verständigung

Zwei Sprachen sind in Kerala allgegenwärtig: Malayalam und Englisch. Die Amtsprache Malayalam wird von 97 Prozent der Bevölkerung gesprochen. Englisch dient als Bildungs- und Wirtschaftssprache, weshalb ihr sehr gute Chancen habt, dass Einheimische euch bei Fragen auf Englisch gut verstehen und hilfreich antworten.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Gleich vier internationale Flughäfen kommen für eine Landung im Bundesstaat Kerala infrage. Ihr könnt direkt in der Hauptstadt am Thiruvananthapuram International Airport landen, oder euch für den Kozhikode International Airport, den Cochin International Airport und den Kannur International Airport entscheiden. In allen Fällen werdet ihr keine Direktflüge ab Deutschland finden, sondern mit Zwischenstopps rechnen müssen.

Wenn ihr nicht gerade das Wassernetz der Backwaters nutzt, seid ihr mit einem Mietwagen unabhängig unterwegs. Allerdings wirkt das Straßensystem schnell unübersichtlich auf Reisende. Taxis und Tuk-Tuk-Fahrten sind oft angenehmer.

Essen und Spezialitäten

Indische Küche ist ein Geschmackserlebnis mit einer Vielfalt an Gewürzen, regionalen Curry-Gerichten und Getränken wie Chai-Tee und Lassi (Joghurtgetränk). Vegetarische Speisen haben einen hohen Stellenwert. So werdet ihr dem Sadya-Fest begegnen, bei dem bis zu 28 verschiedene kleine Speisen und Gerichte auf einem Bananenblatt gereicht werden – probiert Reis, Beilagen wie Pappadams, Gewürze, Essiggurken und Desserts, die man zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftischt. Als Dessert ist Payasams sehr beliebt, bei dem es sich um (frittierte) reife Bananen handelt. Wichtig: Trinkt Wasser nur aus Trinkwasserflaschen und niemals Leitungswasser.

Hotels und Unterkünfte

Ihr findet in den Städten, in Strandnähe und auch im Umland viele Übernachtungsmöglichkeiten. Günstige Unterkünfte stehen ebenso zur Auswahl wie Luxushotels oder gemütliche Resorts.

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