Dichter Dschungel, felsiges Gebirge, weiße Sandstrände, kristallklares Wasser, blühende Landschaften und belebte Metropolen – wer nach Kolumbien reist, sollte sich auf eine wahre Vielfalt an bilderbuchartigen Eindrücken einstellen. Wir zeigen euch, welche einzigartigen Highlights euch in Südamerikas Perle erwarten.
Überblick
Kolumbien liegt im nördlichen Teil Südamerikas und grenzt an die Pazifikküste und das Karibische Meer sowie an die Länder Panama, Venezuela, Brasilien, Peru und Ecuador. Das Land ist so wandelbar und vielseitig, dass es als perfektes Abbild des südamerikanischen Kontinentes gilt. Doch warum solltet ihr unbedingt jetzt nach Kolumbien reisen?
Das Land steht noch nicht auf der Agenda internationaler Massentouristen und gilt noch immer als kleiner Geheimtipp. Die Folge: Hier findet ihr unberührte Natur, sehr gastfreundliche Einheimische und könnt so den ursprünglichen, idyllischen Spirit des Landes einfangen – und das zu günstigen Preisen.
Entgegen der weitläufigen Meinung wird in Kolumbien die Sicherheit sehr großgeschrieben. Im Land herrscht nach jahrelangen Drogenkriegen und Guerillakämpfen endlich Frieden – und die Freude darüber spürt man in der Bevölkerung deutlich. Die Kolumbianer genießen es, nun selbst ihr eigenes Land zu erkunden und begrüßen Touristen mit einem großen Lächeln und einem noch größeren Herz. Euer einziges Risiko: euch in ein wundervolles Land zu verlieben und von dort nicht mehr weg zu wollen.
Orte und Sehenswürdigkeiten
Natur pur, kulturelle Gedenkstätten und pulsierende Städte – Kolumbien kann das alles und noch viel mehr. Wir haben euch die absoluten Höhepunkte für eine Rundreise zusammengestellt, die ihr auf jeden Fall einplanen solltet.
Der traumhafte Tayrona Nationalpark
Weiße Strände mit Kokosnusspalmen, grüner Regenwald und endlose Stille – der Tayrona Nationalpark sieht aus wie ein Ausschnitt aus einem Reisemagazin. Über akkurat angerichtete Holzbohlen lauft ihr in den weiten Dschungel und alles, was ihr hört, ist Vogelgezwitscher und das Brechen der Wellen.
Wenn ihr euch tiefer in den Wald traut, erwarten euch Nebelwälder, aus denen ihr sogar den schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada bestaunen könnt und nach einer entspannten Wanderung den Aussichtspunkt El Cabo de San Juan erreicht. Kühlt euch nach der Wanderung im Meer ab und wenn ihr noch nicht genug von dem Ort habt, könnt ihr die Nacht auf den nahegelegenen Campingplätzen, wie „El Cabo“ verbringen – vielleicht entscheidet ihr euch für eine Hängematte, aus der ihr den Sonnenuntergang an der Bucht bewundern könnt?
Die Kolonialstadt Cartagena
Cartagena ist eine Stadt, die nahe an der karibischen Küste liegt und mit ihrer ummauerten Altstadt ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Hier könnt ihr nicht nur typisch koloniale Gebäude bewundern, sondern auch durch enge Gassen spazieren, regionalen Kaffee schlürfen und das bunte Treiben der schönsten Kolonialstadt Südamerikas beobachten.
Anschließend steigt ihr auf das Castillo San Felipe de Barajas. Die 1536 erbaute Festung liegt auf dem Hügel San Lázaro und bietet euch einen beeindruckenden Blick über ganz Cartagena. Am Abend könnt ihr euch eine der zahlreichen Bars oder Restaurants aussuchen, um dort zu Abend zu essen und einen kühlen Drink zu genießen. Auch das Nachtleben ist hier noch typisch kolumbianisch und lädt Touristen dazu ein, die Hüften zu heißen afroamerikanischen Salsa-Rhythmen zu schwingen. Aus gutem Grund wird Cartagena deshalb als die „Perle der Karibik“ bezeichnet.
Die einstige Drogenhochburg Medellín
Medellín ist die zweitgrößte Stadt in Kolumbien und bietet einen spürbaren Ausgleich zu entspannten Stränden oder verschlafenen Fischerdörfchen. Hier zieht es Neugierige und Mutige her, denn in der Vergangenheit zählte die Stadt jahrelang zu den gefährlichsten Städten der Welt. Denn das „Medellín-Kartell“ von Drogenboss Pablo Escobar verbreitete hier nicht nur Unruhen – sondern vor allem Kokain.
Während von den Unruhen heute nicht mehr viel in Medellín zu spüren ist, findet man zwischen kleinen Shops, Restaurants und Cafés jedoch immer wieder Spuren Pablo Escobars. Dies lockt tatsächlich mehr Touristen an als andere kolumbianische Städte, wobei sich eine kostenlose Stadtführung in diesem Ort durchaus lohnt. Und auch die Umgebung von Medellín hat Einiges zu bieten, wie etwa den Fels von Guatapé mit einem fantastischen Ausblick.
Das Haus von Pablo Escobar
Ihr findet Pablo Escobars Vergangenheit interessant? Dann besucht das ehemalige Anwesen von ihm. Dort könnt ihr seinen Reichtum wohl nur noch erahnen. Der größte Teil des Hauses wurde damals durch eine Bombe von Escobars Feinden zerstört. Interessiert euch seine Geschichte, kann euch hier ein früherer Angestellter des berüchtigten Drogenbarons bei einer Führung über das Gelände mit kuriosen Berichten versorgen.
Die Kaffeeregion Salento
Salento ist eine typische Kolonialstadt, wie sie im Buche steht: weiße Häuser mit bunten Türen und Fenstern. Nahe dem malerischen Dörfchen Salento könnt ihr das UNESCO Weltkulturerbe Valle de Cocora erkunden – am besten mit einem Geländewagen oder auf einem Pferd bis zum Casa de Kolibri, wo unzählige Kolibris um eure Köpfe schwirren. Unterwegs seht ihr nicht nur wunderschöne Landschaften, wackelige Brücke und rauschende Wasserfälle, sondern auch die höchsten Palmen der Welt: die Quindio Wachspalmen, die bis zu 60 Meter hoch werden können. Diese wurden 1801 von Alexander Humboldt entdeckt. Doch Kolumbien ist nicht nur für Pablo Escobar oder die Qundio Wachspalmen bekannt, sondern vor allem für seinen Kaffee.
Die Zona Cafetera, die Kaffeezone, bietet zahlreiche Kaffeeplantagen. Hier könnt ihr an informativen Führungen teilnehmen, bei der die Verkostung des Kaffees natürlich nicht zu kurz kommt.
Die Wüste Tatacoa
In der Tatacoa Wüste lasst ihr es etwas ruhiger angehen. Hier erwarten euch endlos weite Landschaften mit rotem Sandstein und hügeligen Labyrinthen. Was hier fasziniert, ist jedoch die Nacht. Der klare Sternenhimmel wird euch den Atem rauben und wenn ihr euch für Astronomie interessiert, dann solltet ihr eine geführte Sternenbeobachtung im Observatorium buchen.
Die Andenhauptstadt Bogotá
Bogotá ist die Hauptstadt Kolumbiens und besticht mit kolonialem Stil und einer wunderschönen Altstadt. Auf der Hochebene der Anden, nämlich auf 2600 Metern, leben knapp sieben Millionen Einwohner. In dieser Stadt habt ihr zahlreiche Möglichkeiten, euch zu beschäftigen. Ihr könnt einheimische Früchte auf den Märkten naschen, Graffiti an den Wänden bestaunen oder an historischen Plätzen die Diamantenhehler beobachten und dabei das Volksgetränk Chicha kosten.
Besichtigt unbedingt auch den Plaza Mercadode Paloquemao. Die riesige Markthalle auf diesem Platz bietet alle Köstlichkeiten der Region. Auch das Museo del Oro, das Goldmuseum, ist mit seinem präkolumbianischen Goldschmuck einen Besuch wert. Verzichtet außerdem nicht darauf, euch etwas über die Historie der Stadt berichten zu lassen, bei der ihr sicher wieder Erzählungen von Pablo Escobar hört. Anschließend könnt ihr mit der Seilbahn auf den 3152 Meter hohen Monserrate fahren. Nun liegt euch Bogotá zu Füßen. Der Blick von hier oben ist atemberaubend – aber nur etwas für Schwindelfreie.
Die Insel San Andrés
Begeben wir uns zur Abwechslung in die Inselwelt des Landes! Eine davon ist San Andrés, das näher an der Küste Nicaraguas und Costa Ricas liegt , als am Festland von Kolumbien. Vor Ort erwarten euch unter anderem die Playa Spratt Bight, San Luis oder Prinzipal, um eine schöne Zeit am Karibischen Meer zu verbringen. Wer sich nicht nur am Strand aufhalten möchte, schaut sich den Botanischen Garten auf der Insel oder die Laguna Big Pond an. Abenteuerlustige begeben sich zum Morgan’s Cave. Die Höhle wurde von dem bekannten Freibeuter als Unterschlupf genutzt.
Die Insel Providencia
Bleiben wir noch ein wenig bei den Trauminseln Kolumbiens. Auch Providencia ist bei eurer Reise nach Südamerika absolut einen Besuch wert. Denn das Eiland, das früher als Old Providence Island bekannt war, verspricht Karibikfeeling pur. Aktivurlauber begeben sich auf eine Wanderung auf „The Peak“, den höchsten Berg der Insel. Wem nach romantischen Stunden am Strand immer noch nach Romantik der Sinn steht, der posiert mit dem Herzblatt am besten an der Lovers Lane. Die nostalgische Brücke ist ein beliebtes Fotomotiv und verbindet Providencia mit ihrer wunderschönen Nachbarinsel Santa Catalina.
Das kleine Örtchen San Augustín
San Augustín ist anders. Das kleine Dörfchen in den Anden hat vor allem eines zu bieten: unzählige Felsskulpturen, die ein paar Jahre um Christi Geburt mit sehr einfachen Werkzeugen geschaffen wurden. Die genaue Herkunft der Figuren ist jedoch bis heute unbekannt. Aus diesem Grund hat es auch dieser Ort zum UNESCO Weltkulturerbe geschafft. Die mysteriösen Figuren stellen eine Mischung aus Gottheiten, Tieren und Menschen dar. Während ihr euch (per Pferd oder Geländewagen) auf die Spuren der Skulpturen begebt, werdet ihr euch an der wunderschönen Natur kaum satt sehen können und ganz gewiss das mystische Feeling dieses Ortes spüren.
Reise-Infos
Ein Kolumbien-Urlaub ist für euch beschlossene Sache? Dann erfahrt in diesem Teil des Reisetipps mehr über die beste Reisezeit, Einreisbestimmungen und das Essen, damit ihr euch gut auf den Aufenthalt vorbereiten könnt.
Die beste Reisezeit
Die beste Reisezeit variiert – je nachdem, welche Aktivitäten ihr für euren Trip geplant habt. Sollte es euch an die Küste ziehen, sind die Monate Dezember und Januar optimal. Warum? Weil Kolumbien von der Regenzeit betroffen ist, da es nahe am Äquator liegt. Von September bis November müsst ihr euch in Kolumbien auf Regen einstellen, auch wenn es natürlich nicht durchgehend regnet. Grundsätzlich schwanken die Temperaturen nur gering, wobei es sehr von der Region und deren Klimazonen abhängig ist. Die Tatacoa Wüste ist tagsüber mit über 30 Grad sehr heiß und in der Nacht kühlt es ab – typisch Wüste eben.
In Salento, der Zona Cafetera und Bogota wird es jedoch selten über 25 Grad warm und in der Nacht könnt ihr durchaus mal frösteln. Cartagena liegt jedoch eher an der Küste im Norden und hier spürt ihr die karibisch warme Luft – und braucht definitiv Sonnencreme und Sonnenhut. Die Trockenzeit dauert von Dezember bis August und ist somit die beste Reisezeit.
Wer Kolumbien mit all seinen Facetten erkunden möchte, sollte unternehmenslustig und weltoffen sein. Doch auch ein Urlaub mit Fokus auf Entspannung oder eine Pauschalreise mit der Familie lässt sich hier verbringen.
Flug und Einreisebestimmungen
Ein Flug von Frankfurt nach Bogotá dauert knapp zwölf Stunden und unterscheidet sich preislich je nach Reisezeit und Airline. Für die Einreise nach Kolumbien benötigt ihr nur ein Touristenvisum „Visa on arrival“, welches ihr in Form eines Stempels im Reisepass bekommt. Dieses gilt für maximal 90 Tage und muss bei Verlängerung des Aufenthalts beantragt werden.
Außerdem benötigt ihr:
- Gültigen Reisepass mit zwei freien Seiten
- Gültiges Rückflugticket nach Deutschland oder ein Weiterreiseticket
- Gültige Aufenthaltserlaubnis für Kolumbien bei eventuellem Zwischenstopp (z.B. ESTA für die USA oder ETA für Kanada)
Pauschal- oder Individualreise
Zwar ist Kolumbien noch nicht vom Tourismus geprägt, doch die Infrastruktur funktioniert trotzdem einwandfrei. Das Busnetz ist gut ausgebaut, Linienbusse fahren recht regelmäßig und in kleineren Orten könnt ihr notfalls in Jeeps oder Vans umsteigen. Auch Inlandsflüge sind günstig und meist auch sehr spontan noch buchbar. Es bietet sich also an, eure Reise ganz individuell auf eure Bedürfnisse abzustimmen – am besten nur mit einem Rucksack und viel Unternehmergeist im Gepäck. Auch für Pauschalreisende ist Kolumbien ein attraktives Reiseziel. Wer Flüge und Hotels in einem Paket bucht, hat vor Ort weniger Aufwand mit der Reiseplanung.
Zeitplanung
Kolumbien ist bunt und vielfältig. Je länger ihr dortbleiben könnt, desto länger solltet ihr auch bleiben, um alle Highlights in Ruhe entdecken zu können. Solltet ihr nur wenig Zeit haben, empfiehlt sich eine Pauschalreise, in der bereits Touren und verschiedene Unternehmungen enthalten sind. So könnt ihr möglichst viel in kurzer Zeit von dem Land aufnehmen.
Unterkünfte
Ob große Resorts mit Strandzugang und Poollandschaft oder kleine Hotels mit südamerikanischem Charme – Kolumbien empfängt euch mit einer breitgefächerten Auswahl an Unterkünften. Auch wenn das Land noch nicht von Touristen überlaufen ist, hat es sich optimal auf Reisende eingestellt – das spiegelt sich auch in den Hotels wider, die nahezu jedem Geschmack und Reisevorliebe gerecht werden. Dazu sind die Preise, auch für Fünf-Sterne-Hotels, noch immer moderat.
Öffentliche Verkehrsmittel, Nahrungsmittel und Touren sind ebenfalls noch nicht sehr teuer. Allerdings wird sich der Tourismus rasant entwickeln und dies treibt die Preise. Wartet also nicht zu lang, wenn ihr einen günstigen Urlaub in Kolumbien machen wollt.
Sprache
Kolumbianer sprechen Spanisch und Grundkenntnisse sind besonders in kleinen Orten durchaus von Vorteil. In Großstädten und touristischen Gebieten kommt ihr jedoch mit Englisch aus, wobei (günstige) Touren oft nur auf Spanisch stattfinden.
Essen und Trinken
In Kolumbien isst man Steak, Fisch und Pasta. Frittierte Maisfladen, die Arepas gelten als Klassiker – sowohl unter den Armen als auch den Reichen. Je nach Region sind die frittierten Arepas mit Fleisch, Käse oder Ei gefüllt. Erschreckt nicht: In manchen Regionen kann es sogar passieren, dass ein Meerschweinchen auf eurem Teller landet. Zum Trinken gibt es natürlich Kaffee, wie Tinto, die kleine Tasse schwarzen Kaffee. Der Canalazo ist ein typisch kolumbianischer Rumcocktail, den ihr sowohl heiß als auch kalt genießen könnt. Den Cuba Libre solltet ihr unbedingt einmal kosten. Nicht zu verachten sind auch die süßen Leckereien – einfach probieren!
Aktivitäten
Surfen und Tauchen an den Pazifikstränden, Paragliding über Medellín oder Wandern durch die Anden – Kolumbien hat sowohl für Sportbegeisterte als auch für Adrenalinjunkies eine Menge zu bieten.
Tierwelt
Kolumbien bietet eine extreme Vielseitigkeit an klimatischen und geografischen Zonen. Die Folge: eine riesige Artenvielfalt in unterschiedlichen Ökosystemen. Neben 1700 Vogelarten gibt es unter anderem Flamingos, Jaguare, Buckelwale, Delfine, Anakondas und Faultiere. Wer die sanften Meeresriesen aus nächster Nähe erleben möchte, kann dies beispielsweise in Nuquí im Nordwesten Kolumbiens – ein beliebter Spot für Walbeobachtungen. Dschungeltouren bieten sich dagegen an, um die aufregende Tierwelt an Land zu erkunden. Leticia, im Herzen des Amazonas und äußersten Süden des Landes gelegen, ist dafür der perfekte Ausgangsort.
Sicherheit
Wie in jedem Land solltet ihr in Kolumbien nicht allein in dunkle Gassen abbiegen oder unachtsam mit teurer technischer Ausrüstung umgehen. Aber die Zeiten haben sich geändert und ansonsten ist Kolumbien mittlerweile ein sehr friedliches Land, in dem sich wirklich niemand unsicher fühlen muss.
Ganz im Gegenteil: Touristen werden freundlich empfangen und bei eventuellen Unsicherheiten sogar gewarnt und aufgeklärt. Solltet ihr euch nicht sicher sein, spricht mit Einheimischen. Sie sagen, bis wohin ihr gehen könnt und welche Orte und Lokale man doch lieber meiden sollte. Informiere euch außerdem über Reise- und Sicherheitsbestimmungen beim Auswärtigen Amt.
Ein Flug nach Kolumbien ist Pflichtprogramm für alle Reiselustigen, die die Welt sehen möchten. Ob auf alten Spuren in grandiosen Kolonialstädten, im Regenwald in der Hängematte schaukeln oder atemberaubende Aussichten auf sich wirken lassen – Kolumbien bietet euch Eindrücke, die ihr nie wieder vergessen werdet.