Die Stadt Korinth befindet sich an der Landenge, die den Peloponnes mit dem griechischen Festland verbindet und macht neben Ausflügen in die antike Vergangenheit und die nähere Umgebung der Halbinsel einen Badeurlaub an gleich zwei Meeren möglich.
Überblick
Korinth liegt am gleichnamigen Isthmus (Landenge) im Norden des Peloponnes und begeistert seine Besucher nicht nur durch den Kanal, welcher diesen durchschneidet. Wer sich für einen Urlaub in der drittgrößten Stadt der peloponnesischen Halbinsel entscheidet, begibt sich in einem Moment auf eine Zeitreise ins Altertum, um im anderen Moment im Golf von Korinth zu schwimmen. Das reicht nicht? Dann ab zum nur wenige Kilometer südöstlich gelegenen Saronischen Golf, an den übrigens auch Athen grenzt.
Geschichte
Für Korinth kann bis ins Neolithikum (6500-3250 v. Chr.) menschliche Besiedlung nachgewiesen werden, was auf den fruchtbaren Boden zurückgeht. Am Isthmus von Korinth gelegen, hatte die Stadt im antiken Griechenland großen Einfluss darauf, wer von Norden auf den Peloponnes oder von Süden her Richtung Festland gelangte und konnte hohe Zölle erheben. Die Trireme, ein Kriegsschifftyp, soll 704 v. Chr. von einem Korinther erstmals gebaut worden sein. Ein berühmter Gast der Stadt war der Apostel Paulus, welcher sich dort in den 50er Jahren des ersten nachchristlichen Jahrhunderts länger aufhielt. Zwei Mal in seiner Geschichte wurde Korinth zerstört, 146 v. Chr. durch die Römer und 1928 durch ein Erdbeben. Glücklicherweise konnten sich die meisten Einwohner rechtzeitig retten, so dass es nur zu wenigen Todesopern kam.
Sehenswürdigkeiten
Vor allem Sehenswürdigkeiten aus der Antike warten auf euch. Diese befinden sich außerhalb des heutigen Standorts der Stadt. Auch innerhalb des modernen Korinths gibt es Einiges zu sehen, wie ihr später noch bei unserem virtuellen Stadtbummel feststellen werdet. Lasst euch überraschen und begebt euch auf Erkundung.
Kanal von Korinth
Die Hauptsehenswürdigkeit, der Kanal von Korinth, stammt nicht aus der Antike. Erbaut wurde er im Zeitraum von 1882 bis 1893 unter Beteiligung von 2.500 Arbeitern. Der bis zu 23 m breite künstliche Wasserweg durchtrennt auf 6.300 m Länge die Landenge, die Seitenwände sind bis zu 80 m hoch. Nach der Akropolis in Athen soll er die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Griechenlands sein.
Akrokorinth
Die Anfänge der Festung Akrokorinth lassen sich bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Sie steht auf einem 575 m hohen Hochplateau in einer strategisch günstigen Lage. Dank vorhandenem Süßwasser konnte dieses nicht als Druckmittel bei einer Belagerung dienen. Ein Zugang gab es nur von westlicher Seite, im Norden, Osten und Süden war die Anlage durch steile Felsen und Geröll geschützt. Im Festungsinneren könnt ihr Gebäude aus unterschiedlichen Epochen sehen, da die Burg über viele Jahrhunderte genutzt wurde. So befinden sich unter anderem eine Kirche und kleine Moscheen auf dem Gelände. Neben Griechen und Römern gehörten Franken, Venezianer und Türken zu den Beherrschern der Burg. Genießt beim Aufenthalt außerdem den fantastischen Blick auf das Umland.
Alt-Korinth
Das altertümliche Korinth liegt zwischen dem heutigen Standort der Stadt und Akrokorinth. Ein Zeugnis griechischer Zeit ist der archaische Apollon-Tempel, aus der römischen Epoche stammen unter anderem die Rednertribüne, auf der auch Apostel Paulus einst stand sowie eine Toranlage (Propyläen) und die Lechaion-Straße. Des Weiteren sind Reste eines Odeions (Gebäude für Gesang und Musik) vorhanden. Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein Museum, in dem Mosaiken, Vasen und Plastiken ausgestellt sind.
Gerichts- & Nationalbankgebäude
Hingucker aus neuerer Zeit stellen das Gerichts- und Nationalbankgebäude dar. Ersteres wurde 1908, Letzteres 1934 erbaut. Auf dem Platz vor dem Gerichtsgebäude steht die Statue eines ehemaligen Bischofs von Korinth. Der Eingang zum Gebäude der Nationalbank erinnert mit seinen Säulen architektonisch an die Antike.
Klöster
In Korinths Umland stehen Klöster, die es sich zu besichtigen lohnt, wie beispielsweise das erst 1989 gegründete Frauenkloster des Heiligen Kreuzes bei Mapsos, dessen produzierte Milch nicht nur den Eigenbedarf der Frauen deckt, sondern auch in griechischen Supermärkten zum Verkauf angeboten wird. Das Heiliges Kloster der Himmelfahrt der Jungfrau Maria von Sofiko kann hingegen auf eine Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückblicken. Für den Bau wurden unter anderem Materialien eines antiken Tempels verwendet. Dessen Überreste und eine Siedlung aus derselben Zeit befinden sich neben dem Gelände. Das Kloster von Agios Dimitrios Stefani soll zur Zeit der Osmanenherrschaft über Griechenland eine geheime Schule unterhalten und die Unabhängigkeitsbewegung der Griechen unterstützt haben, was wiederum die Zerstörung durch die Türken nach sich zog.
Strände
Zeit für Sonne und Meer in Kombination mit Entspannung? Dann nichts wie hin zu einem der Strände von Korinth und Umgebung, wo entweder das Ionische Meer oder die Ägäis locken. Eins vorweg: Wer einsame, naturbelassene Strände mag, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Anbei eine kleine Auswahl.
Kalamia Beach
Kalamia Beach im Westen stellt den Stadtstrand dar, verfügt über Parkmöglichkeiten in der Nähe und bietet seinen Gästen sowohl Liegen als auch Sonnenschirme, falls ihr euer Strandtuch nicht auf dem hellen Kies ausbreiten möchtet. Strandbars und Restaurants am Boulevard versorgen die Gäste mit Trinken und Essen. Es gibt Umkleiden und Duschen, darüber hinaus ist der Strand mit der Blauen Flagge ausgezeichnet worden. Selbst im Sommer ist er nur mäßig ausgelastet, so dass man nicht zwingend auf andere Strände ausweichen muss, möchte man mehr Ruhe haben.
Kato Assos Beach
Westlich von Korinth liegt mit Kato Assos Beach, ein zwar schmales, aber auch mit sandigen Bereichen ausgestattetes Exemplar. Habt ihr Kinder mit im Korinth-Urlaub, seid ihr hier also gut aufgehoben. Wenn die Kleinen nicht gerade im Sand buddeln, können sie unter eurer Aufsicht im flachen Wasser spielen. Erst weiter draußen wird es tiefer. Mietbare Liegen und Schirme sorgen für Schutz gegen Sonnenbrand, während Strandbars für das leibliche Wohl verantwortlich zeichnen. Duschen und Parkmöglichkeiten sind vorhanden.
Kalogerolimano & Lichnari Beach
Ihr wollt naturbelassene Strände ohne jegliche touristische Infrastruktur? Dann auf zu den am Saronischen Golf gelegenen Kalogerolimano und Lichnari Beaches. Legt euch unter die schattenspendenden Bäume, um euch vor der Sonne zu schützen. Genießt die Ruhe und schaltet ab, während ihr auf dem hellen Kies liegt. Euren Wagen könnt ihr vor den Stränden abstellen.
Siderona Beach
Siderona Beach liegt in einer kleinen Bucht ebenso am Saronischen Golf und ist umgeben von Bäumen und Büschen. Wer etwas essen oder trinken möchte, hat in der Taverne die Möglichkeit dazu. Dort befinden sich auch Toiletten. Einige wenige Liegen und Schirme können auf dem Strand mit hellem Kies genutzt werden. Aufgrund der Schönheit von Sideronas Beach machen hier regelmäßig auch Boote halt. Im Osten der Bucht befindet sich eine winzige Insel. Mit dem Auto kann man bis vor den Strand fahren.
Aktivitäten
Die Sehenswürdigkeiten wurden abgelaufen beziehungsweise besucht und es wird Abwechslung vom Strandaufenthalt gewünscht? Dann bummelt doch durch die Stadt, beobachtet Delfine oder unternehmt eine Fahrt durch den Kanal von Korinth, um nur einige Beispiele zu nennen.
Stadtbummel
Wollt ihr das moderne Korinth erkunden, könnt ihr über die breite und mittig begrünte Ethniki Antistaseos bummeln, die Korinth von Südwesten nach Nordosten durchzieht und schließlich kurz vor dem Hafen an einem Platz mit Pegasusstatue endet. Bei dieser Gelegenheit kommt ihr am Gerichts- und Nationalbankgebäude vorbei und auch das Rathaus liegt auf der Strecke, und zwar am Platz “Panagi Tsaldari”, wo ihr euch auch ausruhen könnt. Parallel zur Ethniki Antistaseos verläuft die Kolokotroni mit ihren vielen Geschäften und Cafés.
Am Hafen kann man einen Blick auf die griechisch-orthodoxe St. Nicholas Kirche werfen und wer die Augen in die Ferne richtet, sieht die Stadt Loutraki, die sich ebenfalls am Golf von Korinth befindet. Vom Hafen besteht die Möglichkeit, westwärts Richtung Kalamia Beach zu schlendern, wobei ihr die Trireme-Brücke überquert. Diese orientiert sich architektonisch an dem Schiffsbautyp, von dem ihr weiter oben schon gelesen habt. Angekommen am Kalamia Beach könnt ihr die Promenade entlanggehen und euch bei Bedarf über das gastronomische Angebot hermachen. Eine andere Option, den Strand zu erreichen, ist die von Südosten nach Nordwesten verlaufende Straße Geor. Papandreou mit Grünstreifen in der Mitte.
Delfine beobachten
Wenn ihr kleine Meeressäuger mögt, solltet ihr es nicht verpassen, im 935 m tiefen Golf von Korinth Delfine zu beobachten. Vier Arten der niedlichen und intelligenten Tiere halten sich in der 127 km langen und zwischen 8 und 32 km breiten Meeresbucht auf. Die Touren finden auf kleinen Booten mit wenigen Passagieren statt.
Im und am Kanal
Nutz die Gelegenheit, den Kanal von Korinth auf dem Wasser zu durchqueren. Dazu müsst ihr euch lediglich an Bord eines der Schiffe begeben, die die Touren anbieten. Es ist eine aufregende Erfahrung, durch den engen Kanal mit seinen hohen Wänden zu fahren. Respekt an die Kapitäne der Schiffe, wo Backbord und Steuerbord nicht mehr allzu viel Platz ist zwischen Gefährt und Felsen.
Besonders Wagemutige können von einer der Brücken springen, die über die künstliche Wasserstraße führen. Damit meinen wir aber keine Hüpfer ins kühle Nass, sondern Bungeesprünge. Wer es lieber gemütlich mag, setzt sich in eines der Restaurants in Isthmia, das sich gegenüber von Korinth am anderen Ende des Kanals befindet und wirft dabei einen Blick auf das das Ionische Meer mit der Ägäis verbindende Bauwerk.
Museen besuchen
Auf der Reise nach Korinth darf die Kultur nicht zu kurz kommen? Dann ergänzt eure Besichtigungstour durch die Stadt um den Besuch diverser Museen. Das Historische und Folkloremuseum von Korinth entführt in die Welt des frühen 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts und zeigt neben Kleidung, Stickereien und Silberschmiedekunst noch Haushaltsgegenstände sowie Karten. Für Kunstinteressierte kommt ein Besuch der Städtischen Kunstgalerie infrage, die neben Werken des aus Korinth stammenden Künstlers Sotirios Pylarinos auch Wechselausstellungen anderer zeitgenössischer, griechischer Maler zeigt.
Tagesausflug nach Nafplio
Weniger als eine Stunde Autofahrt trennen euch im Urlaub in Korinth von dem südlich gelegenen Napflio. Das schmucke Hafenstädtchen liegt auf einer Halbinsel und wurde in vergangenen Zeiten von einer über ihm thronenden Burg beschützt. Von dort könnt ihr einen Blick auf den Argolischen Golf werfen und erkunden, was ihr euch weiter unten vielleicht noch genauer anschaut.
Reise-Infos
Die Frage ist nicht ob, sondern wann es für euch nach Korinth geht? Dann lest zum Abschluss noch unsere Infos aufmerksam durch, damit die Reise auf den Peloponnes zum vollen Erfolg wird. Planung ist bekanntlich das A und O.
Beste Reisezeit
Wer es sonnig und warm mag, der begibt sich im Zeitraum von Mai bis September nach Korinth, dann bewegen sich die Tageshöchsttemperaturen zwischen 21 °C und 29 °C. Zwischen Juni und August fällt kaum Regen. Legt ihr Wert darauf, zu schwimmen, dann herrschen im Zeitraum von Juni bis Oktober angenehme Wassertemperaturen, nämlich 21 °C bis 25 °C. Kultururlauber können schon im April bei 15 °C anreisen und im zehnten Monat des Jahres sind es immer noch 18 °C.
Anreise
Nach Korinth gelangt ihr per Flug nach Athen, das von vielen deutschen Flughäfen aus angesteuert wird. Von Frankfurt am Main benötigt ihr drei Stunden, mit etwa derselben Zeit könnt ihr von Düsseldorf aus rechnen. Ab München seid ihr sogar schon nach weniger als zweieinhalb Stunden in der griechischen Hauptstadt. Von dort aus geht es bei Bedarf mit dem Mietwagen weiter. Für die etwas mehr als 110 km bis Korinth solltet ihr bis zu anderthalb Stunden Fahrzeit kalkulieren. Setzt man sich in öffentliche Verkehrsmittel, dauert die Fahrt mit dem Zug und Bus um die drei Stunden.
Essen & Spezialitäten
Sicher habt ihr es schon gewusst oder zumindest den Verdacht gehabt: Die Korinthen haben ihren Ursprung in eurem Urlaubsort. Wie Rosinen und Sultaninen handelt es sich bei ihnen um getrocknete Weinbeeren, allerdings sind sie nicht nur kleiner und dunkler als die anderen beiden, sondern auch intensiver und weniger süß im Geschmack. In der Regel werden sie nicht geschwefelt. Grundlage für Korinthen ist die Rebsorte Korinthiaki. Wie nicht anders zu erwarten, bestehen in Griechenland die größten Anbauflächen weltweit.
Hotels & Unterkünfte
Entscheidet euch für ein zentral gelegenes Hotel gleich am Hafen, wenn ihr dem Trubel in Korinth möglichst nahe sein möchtet. Wählt stattdessen eine Unterkunft unweit vom Kalamia Beach, solltet ihr Wert auf einen schnellen Weg in Richtung Wasser legen. Dank vorhandener Hotels mit zwei Sternen kommt ihr auch günstig unter, wenn das für euch wichtig ist.