Griechenland wimmelt nur so von traumhaften und lohnenswerten Reisezielen. Zu den beliebtesten Regionen gehört die Inselgruppe der Kykladen. Wunderschöne Eilande wie Mykonos, Naxos oder Santorin locken jedes Jahr viele Urlauber an. Wir haben die schönsten Inseln der Kykladen für euch unter die Lupe genommen.
Überblick
Kykladen bedeutet übersetzt in etwa so viel wie „Ringinseln“, denn in der Antike betrachtete man die Inselgruppe als Ring um das heilige Eiland Delos, wo sich das Apollon-Heiligtum befand. Auch heute noch existieren viele Spuren dieser spannenden Epoche der griechischen Geschichte.
Die Kykladen sind aber natürlich nicht nur kulturell und archäologisch interessant, sondern auch beliebt bei Naturliebhabern und Sonnenanbetern. Die malerischen Strände fügen sich ein in verträumte Buchten, mächtige Felsformationen und ein oft gebirgiges Hinterland. Auf den Kykladen kommt jeder auf seine Kosten.
Geschichte
Obwohl es nie eine wirkliche Zusammengehörigkeit der Bewohner der Kykladen gab, teilten die meisten Inseln über die Jahrhunderte hinweg oft ein ähnliches Schicksal. In der Hochzeit der griechischen Klassik waren die Städte auf den Inseln zunächst unabhängige Stadtstaaten. Später eroberten die Römer die Kykladen, dann übernahm Byzanz die Macht.
In den folgenden Jahrhunderten waren die Inseln ein Streitobjekt zwischen Venedig und dem Osmanischen Reich, die um die Vorherrschaft im östlichen Mittelmeer kämpften. Seit der Gründung des modernen griechischen Staates gehören die Kykladen nun zu Griechenland und wurden mit der Zeit zu einem der beliebtesten Reiseziele für Gäste aus aller Welt.
Inseln
Während man in der Antike von lediglich zwölf bis 15 Kykladen-Inseln ausging, gehören heute mehr als 30 Eilande dazu. Viele davon sind eher kleine Archipele. Einige aber, etwa Naxos, Paros oder Andros, sind größer und beherbergen mehrere Ortschaften und Städte. Wir haben exemplarisch einige der schönsten Kykladen-Inseln für euch herausgepickt.
Mykonos
Mykonos ist nicht die größte, wohl aber die bekannteste Insel der Kykladen und zudem ein echtes Partyparadies. In der Hauptsaison im Sommer vergeht kaum ein Abend, an dem nicht irgendwo ein angesagter DJ auflegt oder eine Party-Yacht durch die Bucht zieht. Vor allem für Junge und Junggebliebene ist Mykonos der erste Anlaufpunkt auf den Kykladen.
Ein weiteres Highlight auf Mykonos sind die traumhaften Strände, allen voran der Elia Beach, der Paradise Beach und der Strand von Psarou. Wenn dem Sonnenbaden euer Hauptaugenmerk gilt, dann seid ihr auf der Insel also ebenfalls goldrichtig. Allerdings zählt Mykonos auch zu den teuersten Inseln der Kykladen.
Santorin
Was die reinen Besucherzahlen pro Jahr angeht, so ist die Insel Santorin im Süden der Kykladen sogar noch beliebter als Mykonos. Das liegt zum einen an der beeindruckenden, vulkanisch geprägten Landschaft mit steilen Felsküsten, heißen Quellen und Krater-Inselchen, die man während seines Aufenthaltes begutachten kann. Zum anderen stellen Santorins Dörfer aber auch grandiose Postkartenmotive für Erinnerungsfotos dar.
Die typischen, schneeweißen Häuser mit ihren königsblauen Kuppeln kommen über dem schwarzen Sand der vulkanischen Strände besonders gut zur Geltung. Ein Sonnenuntergang auf Santorin, welches oft auch Alt-Thera oder Santorini genannt wird, ist ein einmalig romantisches Erlebnis.
Syros
Syros ist die bevölkerungsreichste Insel der Kykladen, obwohl sie als Ferienort gar nicht so bekannt ist. Das könnte sich aber ändern, denn mit der Hauptstadt Ermoupoli bietet Syros eine kleine Metropole mit internationalem Flair und der Aussicht, den anderen Kykladen-Inseln zukünftig Konkurrenz zu machen. Noch aber ist Syros eher eine Art Geheimtipp unter Urlaubern auf den Kykladen. Besonders interessant für Fans des mittelalterlichen Griechenlands ist Ano Syros. Hier findet ihr Kirchen und Klöster aus der Zeit der Christianisierung sowie tolle Aussichtspunkte.
Paros und Antiparos
Eine schöne und ursprüngliche Insel der Kykladen ist Paros. Hier gibt es idyllische kleine Fischerdörfer sowie eine beschauliche Hauptstadt, die zu einem entspannten Bummel einlädt. Paros eignet sich zudem bestens, um durch die Natur zu wandern oder an einem der vielen Sandstrände zu relaxen.
Direkt vor Paros findet ihr das noch eine Nummer kleinere Antiparos. Dieses Inselchen verspricht noch mehr Ruhe. Wenn ihr also etwas Abgeschiedenheit sucht, seid ihr hier genau richtig. Ein besonderes Highlight: In der Höhle von Antiparos könnt ihr den ältesten Stalagmiten Europas begutachten.
Naxos
Rein flächenmäßig ist Naxos die größte Insel der Kykladen. Streift durch die Altstadt von Chora, dem Hauptort von Naxos, und erkundet den alten Hafen oder die verträumten Gassen am traditionellen Markt. Alternativ schnürt ihr die Wanderschuhe und macht euch auf zum Gipfel des Berges Zeus, dem höchsten Punkt von Naxos. Die Insel ist zudem äußerst beliebt wegen ihrer zahlreichen schönen Bademöglichkeiten. Agiassos, Pyrgaki und Kastraki sind große und weitläufige Strände mit reichlich Platz zum Spielen und Toben und damit ideal für Familien. Mikri Vigla ist ein Mekka für Kitesurfer und zwischendurch gibt es immer mal wieder kleine Sandbuchten, an denen man auch mal für sich sein kann.
Amorgos
Ihr möchtet auf den Kykladen ausgiebig wandern? Dann solltet ihr euch auf den Weg nach Amorgos machen! Die eher bergige und unwegsam erscheinende Insel zieht vor allem Naturfreunde und Wanderfans an und ist bislang von größeren Besucherscharen verschont geblieben. Wandert auf mehreren markierten Pfaden vorbei an kleinen Kapellen, alten Klöstern oder kleinen Dörfern und atmet frei durch. Am windgeschützten Mouros Beach oder dem feinen Sand des Strandes Kalotaritissia könnt ihr euch nach eurem Marsch im türkisfarbenen Wasser der Ägäis erfrischen.
Sehenswürdigkeiten
Jede der Kykladen-Inseln ist für sich bereits eine kleine Sehenswürdigkeit. Überall gibt es natürliche Gesteinsformationen, Badebuchten oder Berge und Haine, die euch den Urlaub versüßen. Hinzu kommen die vielen verträumten Fischerdörfer und natürlich die interessanten antiken Fundstätten. Wir haben ein paar Highlights zusammengestellt.
Ausgrabungsstätte Delos
Delos ist heute eine kleine, unbewohnte Insel. In der Antike aber war das Eiland das Zentrum der Kykladen. Das lag nicht nur an einem großen Handelshafen, sondern auch am Tempel des Apollon, der vielleicht bedeutendsten heiligen Stätte der alten Griechen. Das Apollon-Heiligtum sowie einige weitere Tempel sind heute im Rahmen einer archäologischen Ausgrabungsstätte erkundbar. Wir empfehlen euch, eine geführte Tour zu buchen, damit euch kein Detail in dieser fast 3.000 Jahre alten Tempelanlage entgeht.
Caldera von Santorin
Wie schon erwähnt, ist Santorin eine Insel vulkanischen Ursprungs. Schon aus der Luft sieht man die Caldera, also jene typische Kraterform, die bei einem Vulkanausbruch entsteht. Auf Santorin ist diese Caldera mit der Zeit vom Meerwasser geflutet worden. In der Mitte des Kraters haben sich zwei kleine Gesteinsinseln gebildet. Steigt zu Fuß auf den Kraterrand dieses Naturwunders und genießt den Ausblick vom Gipfel.
Portara von Naxos
Auf Naxos sollte vor mehr als 2.500 Jahren ein riesiger Tempel zu Ehren des Apollon errichtet werden. Vom später abgebrochenen Bauprojekt ist heute nur noch ein fast sechs Meter hohes Tor zu sehen. Dieses surreal wirkende, mehr als 65 Tonnen schwere Bauwerk ist eines der Wahrzeichen von der Insel und definitiv einen Besuch wert. So gewinnt ihr gleich ein tolles Fotomotiv für eine originelle Postkarte!
Aktivitäten
Wenn ihr auf den Kykladen verweilt, dann ist mindestens ein Strandtag auf jeden Fall ein Muss. Wer mag, kann sich gleich noch in diversen Wassersportarten ausprobieren. Bleibt ihr lieber an Land, dann erkundet das Hinterland der Inseln bei umfangreichen Wanderungen. Damit euch kein Highlight entgeht und ihr möglichst viel von den Kykladen seht, springt ihr per Inselhopping von Eiland zu Eiland und könnt dort die verschiedenen Fassetten der Inselgruppe bewundern.
Inselhopping
Wer genug Zeit mitbringt, sollte unbedingt mehrere Inseln der Kykladen besuchen. Aufgrund der recht großen Ausdehnung der Inselgruppe empfehlen wir, sich auf den Norden, den Westen oder die zentralen Kykladen zu konzentrieren. So erkundet ihr die wichtigsten Inseln der jeweiligen Region, ohne dass euer Urlaub in Stress ausartet. Fahrt mit der Fähre von Andros nach Tinos und dann weiter nach Naxos und Syros, um die nördlichen Kykladen zu erleben. Oder ihr beginnt zentral auf Mykonos und hüpft von dort nach Paros, Naxos und Ios bis runter nach Santorin. Die westliche Route führt von Serifos und Sifnos über Milos nach Folegandros.
An den Strand gehen
Ein Besuch am Strand ist auf jeder Insel der Kykladen eine absolute Empfehlung. Ob Mykonos, Syros oder Santorin – überall erwarten euch feine Sandstrände und azurblaues Wasser. Ein besonderes Highlight sind aber die Strände von Milos, das auch die „Insel der Farben“ genannt wird. Aufgrund vulkanischer Gesteine schimmern die Strände hier mal weiß, mal rot und dann wieder grau oder beige – ein tolles Erlebnis für die ganze Familie. Mindestens genauso besonders ist der Red Beach auf Santorin! Hier ist der Name Programm: Hinter dem strahlend türkisfarbenen Wasser der Ägäis türmen sich rote und ockerfarbene Felsen zu einer malerischen Kulisse. Dazwischen befindet sich ein kleiner Strandabschnitt mit bunten Kieseln, der zum Verweilen einlädt.
Wassersport betreiben
Bei so vielen Stränden und so viel offenem Meer gibt es natürlich auch genügend Möglichkeiten für Wassersport. Tatsächlich macht der zuweilen starke Meltemi-Wind die Kykladen zu einem tollen Spot für das Wind- oder Kitesurfen. Vor allem nach Mykonos, Naxos, Paros und Tinos reisen Surfer aus aller Welt. Daneben gibt es auf vielen Inseln tolle Angebote für Segeltouren, zum Schnorcheln und auch das Tauchen kommt auf den Kykladen nicht zu kurz.
Ausflug auf die Sporaden
Wem die Kykladen nicht ausreichen, der kann sein Inselhopping erweitern und auf die sogenannten Sporaden („die Verstreuten“) ausweichen. So bezeichneten die alten Griechen die Inseln, die nicht innerhalb des Kreises der Kykladen um Delos lagen. Heute werden diese unterteilt in die nördlichen Sporaden mit Skyros als Hauptinsel und die südlichen Sporaden, zu denen auch bekannte Inseln wie Samos, Kos und Rhodos gehören.
Reise-Infos
Konnten wir euch eine Reise auf die Kykladen schmackhaft machen? Dann nehmt euch eine oder mehrere Inseln für euren nächsten Urlaub vor. Die Eilande sind von Deutschland aus gut zu erreichen und auch sonst braucht ihr nur wenig Vorbereitungen treffen. Wir haben die wichtigsten Punkte für euren Urlaub in Griechenland zusammengestellt.
Reisezeit
Die meisten Reisenden verbringen ganz typisch ihren Sommerurlaub auf den Kykladen. Zu dieser Zeit ist es oft über 30 Grad heiß und somit ideal für einen Strand- und Badeurlaub. Wer es milder mag, sollte im Frühjahr oder Herbst reisen. Dann ist es immer noch warm und trocken, aber Aktivitäten wie Wandern in der Natur oder Ausflüge zu Ruinenstätten sind zu dieser Zeit nicht ganz so anstrengend wie in der Sommerhitze.
Reisedauer
Beschränkt ihr euch lediglich auf eine der vielen Kykladen-Inseln, dann reichen einige Tage, um am Strand zu relaxen. Wollt ihr mehrere Inseln besuchen oder euch bei euren Erkundungen etwas mehr Zeit lassen, dann solltet ihr sieben bis zehn Tage oder sogar noch mehr einplanen.
Reisevorbereitung
Um nach Griechenland einzureisen benötigt ihr nur euren gültigen Personalausweis. Mit dem Euro als Landeswährung entfällt zudem umständliches Geld wechseln. Lediglich eure Uhren müsst ihr eine Stunde vorstellen. In Griechenland gilt nämlich die osteuropäische Zeit, also +1 Stunde zur mitteleuropäischen Zeit.
Anreise
Üblicherweise fliegt ihr direkt auf die Kykladen und steuert dabei entweder den Flughafen auf Mykonos oder den Airport von Santorin an. Saisonal gibt es zu beiden Destinationen Direktflüge ab Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt und einigen weiteren Abflughäfen. Alternativ fliegt ihr zunächst nach Athen und von dort per Inlandsflug weiter.
Auf die anderen Kykladen-Inseln gelangt ihr nur per Fähre. Große und kleine Fährschiffe und Ausflugsboote fahren täglich zwischen den Inseln hin und her. Seid ihr mit dem Auto in Griechenland unterwegs, dann nutzt die günstigen Autofähren, um zu den einzelnen Inseln zu kommen. Vom Festland aus starten diese zum Beispiel vom Hafen von Piräus.
Fortbewegung vor Ort
Viele der Kykladen sind doch größer als sie vielleicht auf der Karte scheinen. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad schafft ihr definitiv nicht so viele Sehenswürdigkeiten zu besuchen, wie wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid. Zudem weht auf den Kykladen der gerade im Sommer recht starke Meltemi-Wind. Wählt also lieber einen Mietwagen und wandert nur kürzere Passagen.
Sprache & Verständigung
Auf den Kykladen wird selbstverständlich Griechisch gesprochen. Vor allem aber in den größeren Städten und Einrichtungen ist man auf Gäste aus aller Welt bestens vorbereitet, daher reichen auch Englisch oder sogar Deutsch aus, um euch zu verständigen. Mit ein paar Brocken Griechisch zaubert ihr den Einheimischen aber trotzdem ein Lächeln ins Gesicht.
Essen & Spezialitäten
Wie es bei Inseln so oft der Fall ist, spielen natürlich Fisch und Meeresfrüchte auf den Tellern der Kykladen-Bewohner eine große Rolle. Hinzu kommen die typisch griechischen Käsespezialitäten aus Schafs- oder Ziegenmilch. Eine besondere Spezialität ist der Steinbock von Keros, der dank seiner kräuterreichen Ernährung sehr aromatisches Fleisch liefert.
Hotels & Unterkünfte
Nur etwa zwei Dutzend der Kykladen sind überhaupt bewohnt. Daher verwundert es nicht, dass sich die meisten Hotels auf den großen und besucherreichen Inseln befinden. Auf Mykonos, Paros, Naxos oder Santorin findet ihr diverse Unterkunftsmöglichkeiten, vom einfachen Gästehaus bis hin zum Fünf-Sterne-Hotel direkt am Meer.