La Rioja: Genussregion in Spanien

Die spanische Region La Rioja ist berühmt für ihre geschichtsträchtigen Städte, jede Menge historische Sehenswürdigkeiten und atemberaubende Naturlandschaften. Wie wäre es bei eurem Urlaub zum Beispiel mit einer leckeren Weinprobe? Aber auch die UNESCO-Welterbestätten und der Jakobsweg prägen die herrlich idyllische Gegend.

La Rioja liegt zwischen den Bergen der Sierra Demanda und dem Flusstal des Ebros. Die Region verknüpft guten Wein mit erlesenen Speisen, weitläufige Natur mit tollen Kulturspots und Gemütlichkeit mit Aktivitäten an der frischen Luft. Genussurlauber werden die bekannte Weinregion lieben, die über mehr als 500 Kellereien und wunderbare Weinberge verfügt. Wanderungen und Radtouren durch diese Gegend verzaubern ebenso wie die Besichtigung größerer Städte und eine Stippvisite bei alten Klöstern und Kathedralen.

Eng verbunden ist La Rioja auch mit dem Jakobsweg, der durch die Gegend verläuft und mit einigen interessanten Pilgerorten aufwarten kann. Sportlich austoben lässt es sich auch im Gebirge mit seinem berühmten Skigebiet. Ihr seht: La Rioja mag zwar die kleinste unter den autonomen spanischen Gemeinschaften sein, aber langweilig wird euch hier garantiert nicht!

La Rioja hat mit Logroño nur eine einzige Großstadt, aber zusätzlich viele sehenswerte Orte und Dörfer. Jeder von ihnen begeistert mit ganz eigenen Attraktionen.

Die Hauptstadt von La Rioja ist gleichzeitig die größte Gemeinde der Region. Mit über 151.000 Einwohnern ist sie das kulturelle Zentrum der Autonomen Region und begrüßt euch mit Sehenswürdigkeiten wie steinernen Brücken über dem Fluss Ebro, einer Kathedrale aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und Überresten der imposanten Stadtmauer. Nachdem der Jakobsweg im elften Jahrhundert als Pilgerroute bekannt wurde, erlebte auch Logroño einen Aufschwung.

In Alfaro trefft ihr auf stumme Zeitzeugen des 17. und 18. Jahrhunderts, zum Beispiel die alte Stiftskirche San Miguel und eine historische Abtei. Der Bummel durch die Stadt offenbart zudem Paläste, die von einer glorreichen Vergangenheit zu sprechen scheinen. Eine ganz andere Sehenswürdigkeit ist auf dem Dach der zentral gelegenen Kirche San Miguel zu finden: Es sind die Storchenfamilien, die hier teilweise in einer Gruppe von bis zu 500 Tieren leben. Diese Kolonie gilt sogar als größte der Welt.

In einem Flusstal des Cárdena bezaubert der charmante Ort San Millán de la Cogolla, dessen enge Verknüpfung zum Jakobsweg und zu religiösen Stätten auf den ersten Blick deutlich wird. Denn dort gibt es reichlich alte Kapellen und Kirchen, teilweise aus dem 18. Jahrhundert. Ein klarer Höhepunkt beim Rundgang durch den Ort ist vermutlich der Besuch der beiden zum UNESCO-Welterbe gehörenden Klöster. Diese stellen wir euch später noch genauer vor.

Auf einer kleinen Anhöhe thront die Ortschaft Calahorra, der wichtigste Ort der Region Rioja Baja. Die Landwirtschaft spielt hier eine entscheidende Rolle in der Gegend, sodass ihr vor Ort frische regionale Speisen kosten könnt. Doch auch die kulturelle Komponente überzeugt. Darunter: Eine gotische Kathedrale etwas außerhalb der Stadt sowie die im Stadtkern befindlichen Gotteshäuser des 16. Jahrhunderts.

In Haro vereinen sich historische Bauwerke und die Weintradition gekonnt zu einem Potpourri der Möglichkeiten, wie ihr euren Urlaub gestaltet. Eventuell startet ihr mit der Besichtigung von der klassizistischen Basilika Nuestra Señora aus dem 18. Jahrhundert oder stattet dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Beldaña-Palast einen Besuch ab. Hier findet ihr vielerorts gelebte Weinkultur. Die Kellereien heißen übrigens auch „Bodegas“ und wurden clever ins Stadtbild eingefügt. Ein toller Startpunkt für eine Erkundungstour einer der schönsten Weinanbaugebiete der Welt.

Die Sehenswürdigkeiten von La Rioja begegnen euch an verschiedenen Orten. Dazu zählen vor allem viele historische Bauwerke, die von längst vergangenen Zeiten erzählen. Wir nehmen euch mit und zeigen die schönsten Highlights in La Rioja.

Die schon erwähnte Kathedrale bei Calahorra ist ein Bau des 16. Jahrhunderts. An ihrem Standort befanden sich zuvor bereits andere Gotteshäuser. Die Fassade des jetzt zu sehenden Bauwerks ist ein prachtvolles Beispiel der gotischen Architektur, während das Innere von einem barocken Stil geprägt wird. Sehenswert sind die Skulpturen im Diözesanmuseum der Kathedrale und der gotische Taufstein.

Die Kathedrale von Santo Domingo markiert eine begehrte Pilgerstation am Jakobsweg. Sie wurde im zwölften Jahrhundert erbaut, aber im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Die Baustile sind der Romanik, der Gotik, der Renaissance und dem Barock zuzuordnen. Der Glockenturm ragt mit 70 Metern in die Höhe, was ihn zum höchsten Kirchturm in der Autonomen Region macht. Im Inneren seht ihr das Grabmal des Heiligen Domingo, welcher dem Gotteshaus auch seinen Namen gab.

Das Kloster, das auf das elfte Jahrhundert zurückgeht, wurde angeblich aufgrund des Fundes einer Marienfigur gebaut. Diese wurde in einer Höhle entdeckt, die bis heute ein unverkennbarer Teil des Gebäudes geblieben ist. In ihr seht ihr jedoch nicht die ursprüngliche Figur, sondern eine Madonna aus dem 14. Jahrhundert. Die Klosterkirche aus dem frühen 16. Jahrhundert führt unmittelbar in die Höhle hinein und bildet somit das Bindeglied zwischen Kloster und Fundort der Madonnenfigur. Sehr schön gestaltet ist auch der Kreuzgang aus dem 16. Jahrhundert.

Das Kloster Yuso ist das Schwesterkloster des Klosters Suso, zeigt sich aber deutlich größer und auffälliger. Beide Klöster findet ihr in San Millán de la Cogolla und sind seit den 1990er Jahren Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Yuso-Kloster wurde im elften Jahrhundert erbaut und im Laufe der Jahre umgestaltet. Ein Highlight ist die integrierte Bibliothek, die mehr als 300 Dokumente aus dem Mittelalter beherbergt und zu den wichtigsten ihrer Art in Spanien gehört.

Auch das kleinere der beiden Klöster in San Millán de la Cogolla ist beeindruckend. Sein Grundstein wurde im sechsten Jahrhundert gelegt. Es ist vor allem in Zusammenhang mit der Erfassung des ersten Wörterbuchs auf der Iberischen Halbinsel in aller Munde. Das Buch wurde im Jahr 964 geschrieben. Wenige Jahrhunderte später folgten spanischsprachige Gedichte.

In der Burgruine von Clavijo soll einst eine Schlacht stattgefunden haben, an welcher der Apostel Jakobus beteiligt war. Die Überreste der Burg, die im zehnten Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt wurde, befinden sich in exponierter Lage, nur wenige Kilometer von La Riojas Hauptstadt Logroño entfernt. Das auffälligste Merkmal des Ensembles ist der Bergfried. Durch den erhabenen Standort eignet sich die Burg auch als Ausgangspunkt für Fotos der Region.

Kein Urlaub ohne Abenteuer! Ist das euer Motto, dürftet ihr bei den folgenden Vorschlägen zur Freizeitgestaltung sicher fündig werden. Doch auch für ruhige Reisende ist der eine oder andere Tipp in La Rioja mit dabei.

Idyllische Naturparks wie das Biosphärenreservat Valles de los Ríos Leza machen die Umgebung von La Rioja aus und die Entscheidung für die Nachmittagsgestaltung leicht. Hier lassen sich wunderbare Wanderungen unternehmen. Mal sind die Abschnitte fordernd, denn die höchsten Gipfel ragen bis zu 1.600 Meter in die Höhe. Mal geht es in den dichten Wäldern oder an den Flusstälern gemütlicher zu; ideal für die Entspannung zwischendurch. Tierbeobachter aller Art kommen ebenfalls auf ihre Kosten, wenn sie einen Blick auf Geier, Otter oder Rothirsche erhaschen. Die UNESCO hat Valles de los Ríos Leza nicht umsonst zu einem Weltbiosphärenreservat erklärt!

Ein Museumsbesuch bietet sich in La Rioja nicht nur an Schlechtwettertagen an. Die kulturellen Stätten wie das Museum La Rioja in Logroño verdienen im Zweifel auch bei sonnigem Wetter eure Aufmerksamkeit. Euch erwarten auf drei Stockwerken Exponate aus den Bereichen Archäologie und Malerei, welche die Geschichte von La Rioja eindrucksvoll nacherzählen.

Auch das Museum für Weinkultur in Briones ist interessant. Es handelt sich um ein 9.000 Quadratmeter großes Zentrum, das die hohe Priorität des Weines in La Rioja hervorhebt. Schaut euch den Herstellungsprozess der erlesenen Getränke an und betrachtet Weinstöcke nicht nur aus der Gegend, sondern aus aller Welt.

Interessiert ihr euch vor allem für den Wintersport? Dann seid ihr in La Rioja genau so richtig wie fürs Sightseeing oder für Wanderungen. Denn das Skigebiet am San Lorenzo ist sehr bekannt und gut besucht. Mit Liften, die an unterschiedlichen Stationen Halt machen, geht es bequem hinauf zum höchsten Gebirgszug der Region und auf Skiern oder dem Snowboard wieder hinab. Der unterste Bereich, an dem ein Sessellift hält, eignet sich für Anfänger auf den Brettern. Profis fahren noch weiter hinauf. Und wer es weniger sportlich mag, genießt einfach den Ausblick auf die Bergwelt und ins Tal!

Durch die Verbundenheit von La Rioja zu den gleichnamigen Weinen solltet ihr mit einer Vorliebe für diese Getränke unbedingt an einer Weinführung teilnehmen. Dabei lernt ihr Kellereien und Weingüter aus nächster Nähe kennen. Selbstverständlich darf auch die Verkostung nicht fehlen, denn was wäre ein Besuch ohne Weinprobe? Im Herbst ist es besonders schön, sich auf die Spuren der Weinkultur von La Rioja zu begeben. Dann beginnt die Ernte und damit die Saison der Weinfeste.

Habt ihr in La Rioja gefühlt alles gesehen, könntet ihr eure Fühler etwas weiter ausstrecken. Burgos in Kastilien ist binnen 1,5 Stunden mit dem Auto zu erreichen. Die wunderschöne Region gilt ebenfalls als Juwel für den Natururlaub und auch hier verläuft der berühmte Jakobsweg. Wer den kulturellen Fokus weiter ausdehnen will, kommt mit einer Besichtigung des Herzoglichen Palastes oder der Kathedrale von Burgos zum Zuge.

Ein baldiger Urlaub in La Rioja schwirrt euch nun sicherlich im Kopf herum. Wenn ihr den Gedanken in die Tat umsetzen wollt, helfen euch unsere Tipps und Tricks rund um Anreise, Hotelbuchung und Co.

Spontan nach La Rioja zu reisen – das geht fast immer, denn es gibt keine konkrete Empfehlung für die richtige Urlaubszeit. Im Frühling, Sommer und Herbst besteht die Chance auf gutes Wetter für Outdoor-Aktivitäten, wobei es in einer der kühleren Regionen Spaniens nicht zu heiß werden sollte. Im Winter könnt ihr immer noch prima Sightseeing betreiben oder Ski fahren. Denkt aber an eine dicke Jacke im Gepäck! Die Weinsaison ist im Herbst, wenn die Ernte beginnt und die Feste starten.

An sich könnt ihr jeden Ort von La Rioja binnen eines Tages erkunden. Insgesamt empfehlen wir aber eine Woche für die Rundreise, die keine der wichtigen Sehenswürdigkeiten auslässt.

In La Rioja gibt es zwar keinen Flughafen, doch könnt ihr von Deutschland aus bequem in Richtung Bilbao aufbrechen. Nach zwei Stunden Flugzeit von Frankfurt am Main seid ihr etwa da und auch andere deutsche Flughäfen bieten Direktflüge an. Die übrige Distanz bewältigt ihr am besten mit dem Mietwagen, dann dauert es nur circa anderthalb Stunden. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln braucht ihr je nach Ziel bis zu drei Stunden. Innerhalb von La Rioja könnt ihr aber durchaus komfortabel mit den Bussen fahren oder euch ein Fahrrad mieten.

Wein, Wein, Wein: Der muss in La Rioja einfach sein, denn er ist das kulinarische Aushängeschild der Region. Dazu gibt es deftige Gemüsegerichte wie die „Kartoffeln nach Art von Rioja“. Selbst im Nachtisch fehlt der Wein als Zutat nicht: Früchte in in entsprechender Soße sind auf der Speisekarte keine Seltenheit.

Die Hotelsuche für den Urlaub ist ein essenzieller Bestandteil der Organisation, schließlich wollt ihr euch in eurem Zuhause auf Zeit rundum wohlfühlen. Je nach Urlaubstyp kann das bedeuten, dass ihr in einer familienfreundlichen Pension, einem luxuriösen Wellness- oder einem modernen Stadthotel Unterschlupf findet. Glücklicherweise sind fast alle Arten in La Rioja vertreten. Erholsam und ruhig wird es im Umland mit Blick auf die Weinberge, während in Logroño typisches Städte-Feeling herrscht. Bei frühzeitiger Buchung habt ihr sicherlich das Glück, euren Favoriten zu wählen. In der „Weinsaison“ solltet ihr für ein preiswertes Übernachten aber unbedingt schnell sein!