Le Havre in Frankreich besuchen

Das französische Le Havre bezaubert mit seinem Charme und Facettenreichtum Urlauber aus aller Welt. Die in der Normandie befindliche Hafenstadt lädt zu spannenden Besichtigungstouren, interessanter Kultur und abwechslungsreichen Aktivitäten ein.

Das normannische Le Havre liegt im Nordwesten Frankreichs am Ärmelkanal. Mit über 170.000 Einwohnern ist es die größte Stadt in der Region. Dank der Lage am rechten Ufer der Seinemündung bietet Le Havre eine traumhafte Kulisse für ein romantisches Rendezvous oder spannende Ausflüge. Dort könnt ihr das französische Lebensgefühl in seiner Fülle genießen und euch über die Gastfreundschaft der herzlichen Einwohner freuen, die in der Landessprache Havrais genannt werden.

König Franz I. gründete die Stadt 1517 zur Verteidigung der Küste, damals spielte sie überwiegend eine militärische Rolle. Seit dem 19. Jahrhundert ist Le Havre mit seinem großen Transatlantikhafen ein wichtiges Handelszentrum, wobei neben Baumwolle und Tropenhölzern, auch Gewürze und Kaffee im Fokus standen. An diese Hochphase erinnert heute noch das Reeder-Haus. Da sich in Le Havre der zweitgrößte Hafen Frankreichs befindet, ist auch das Passagieraufkommen auf den Atlantikrouten beachtlich. Le Havre wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und von 1945 bis 1954 wieder aufgebaut. Dabei bediente man sich der Fähigkeiten des Architekten Auguste Perret. Der Stadtkern zeichnet sich durch seine farbige Betonarchitektur aus und gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Freizeithistoriker und Kulturinteressierte kommen in Le Havre genauso auf ihre Kosten wie Einkaufsfreudige und Frankreichliebhaber, die das besondere Flair in der Normandie genießen möchten. Ein guter Start für den Urlaub in Le Havre ist eine Stadtrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten. Wir haben die spannendsten Stationen für euch zusammengestellt.

Dieses imposante Bauwerk beherrscht das Stadtbild von Le Havre. Das Meisterwerk des Architekten Perret wurde zwischen 1951 und 1956 errichtet. Als Kirchenraum dient ein 107 Meter hoher Betonturm, der mithilfe von tausenden Glasbausteinen farbig ausgeleuchtet wird. Die Atmosphäre ist magisch und es lohnt, den Bau von innen und außen zu bestaunen.

Museumsgänger sollten sich dieses Prachtexemplar nicht entgehen lassen, das im Jahr 1961 am Meeresufer errichtet wurde. Die Ausstellung zeigt die bildende Kunst aus dem 16. bis 21. Jahrhundert, deren Schwerpunkt auf den Meistern des Impressionismus liegt. Die Besucher können zahlreiche Werke bewundern und sich von der Kreativität der alten Künstler inspirieren lassen.

Weiter geht die Tour zum Rathaus von Le Havre, welches ebenfalls vom Architekten Perret stammt und an der nördlichen Seite des größten Rathausplatzes Europas steht. Besonders beeindruckend ist der 72 Meter hohe Turm, der 18 Etagen hat und das Gebäude überragt. Er bildet einen interessanten Kontrast zum 92 Meter langen Mittelgebäude. Das Rathaus dient außer in seiner Funktion als Verwaltungssitz zusätzlich als Veranstaltungsort. Ein Hingucker ist der prachtvolle Teppich an der Wand des Stadträtesaals.

Das im Jahr 1846 errichtete Gebäude diente ursprünglich dazu, die Frachten von Schiffen zu lagern. Heute befindet sich darin ein Einkaufszentrum, das an diese Vergangenheit erinnert. Auch dieses Bauwerk vereint die architektonische Kunst der Stadt mit modernen Nutzungszwecken.

Einen großartigen Anblick und einen tollen Ausblick bietet der Pont du Normandie. Die Brücke wurde von 1988 bis 1994 gebaut. Da sie eine sagenhafte Spannweite von 856 Metern hat, ist sie die größte Schrägseilbrücke in Europa. Ihre Lage über der Mündung der Seine ist einfach traumhaft. Mit dem Pont du Normandie wird Le Havre in der Haute-Normandie mit Honfleur in der Basse-Normandie verbunden. Es ist der perfekte Ort, um originelle Urlaubsfotos zu schießen.

Wer sich für Kirchen und Geschichte interessiert, besichtigt die gigantische Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert. Die Portaleingänge und die Westfassade entstanden im 17. Jahrhundert, während die Glasfenster im 19. Jahrhundert integriert wurden. Sie zeigen Szenen aus der Geschichte von Le Havre. Die Kathedrale hat eine symbolische Bedeutung, da Le Havre 1974 zum Bistum erklärt wurde. Sie und der Justizpalast sind die einzigen Gebäude im Zentrum, die noch aus der Vorkriegszeit erhalten sind.

Auf diesem berühmten Platz kann das Talent von zwei Meistern des Stahlbetons bewundert werden: Auguste Perret und Oscar Niemeyer. Die starre und monumentale Architektur von Perret trifft auf die weichen und fließenden Linien von Niemeyer, der zwischen 1978 und 1982 die Pläne für den Platz entwarf. An dieser Adresse befindet sich unter anderem das Kulturzentrum Le Volcan mit einer modernen Bibliothek im kleinen Saal.

In diesem alten Stadtviertel sind die Spuren von Vorkriegszeit und Wiederaufbau zu erkennen. Alte und nicht zu stark zerstörte Häuser sind in die moderne Architektur integriert worden. Das Viertel ist geprägt von kleinen Restaurants und einem Fischhafen. 1952 wurde am Kai eine Fischhalle gebaut. Sehenswert sind auch die Kirche Saint-Francois und die zwei Herrenhäuser, die heute als Museum dienen.

Über ausgiebige Besichtigungen hinaus lädt Le Havre zu unterhaltsamen Aktivitäten ein. Ob auf oder im Wasser, zu Land oder in der Luft: Die Stadt hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Wir stellen euch die beliebtesten Tätigkeiten in der Stadt und die spektakulärsten Ausflugsziele in der Umgebung vor.

Le Havre ist der ideale Ausgangspunkt für gemütliche Bootsrundfahrten und spannende Angeltouren. Am Hafen gibt es viele Anbieter, bei denen ihr auch spontan in die Wasserwelt einsteigen könnt. Ansonsten bucht ihr eure Tour einfach schon vor eurer Abreise nach Le Havre. Vergesst nicht, auf den Booten und Schiffen tolle Erinnerungsfotos zu machen!

Im 270 Hektar großen Hochseilgarten von Le Havre geht es hoch hinaus. Er ist genau das richtige Ziel für alle, die Action brauchen und den Nervenkitzel lieben. Anfänger und Fortgeschrittene können in verschiedenen Höhen ihren Mut beweisen und ihre Kräfte messen. Die Baumkletteranlagen sind ab einem Alter von drei Jahren zugänglich, während das Luftlabyrinth schon von Kleinkindern ab zwei Jahren besucht werden darf.

In Le Havre könnt ihr zudem in die Luft steigen und euch bei einem Rundflug die Stadt von ihrer schönsten Seite präsentieren lassen. Schaut euch aus der Vogelperspektive an, was ihr in den nächsten Tagen noch auf dem Landweg entdecken möchtet.

La Plage du Havre ist bei gutem Wetter ein beliebter Treffpunkt für Sonnenanbeter und Strandliebhaber. Familien mit Kindern fühlen sich auch wohl, da die Kleinen nach Herzenslust im Sand buddeln und toben können. An kühleren Tagen bietet der Strand eine schöne Kulisse für einen Spaziergang mit Blick aufs Wasser. Die hübsche Promenade existiert seit 1994. Wassersportler können am Strand Kanus, Paddle- und Windsurfboards oder Boote leihen.

Les Jardins Suspendus wurden im Jahr 2005 eröffnet. Sie befinden sich in der ehemaligen Zitadelle Sainte-Adresse und sind ein wunderbarer Ort zum Entspannen. Besucher gehen in aller Ruhe spazieren, um sich auszuruhen und einen Blick auf die hübschen Pflanzen zu genießen. Sie sind außerdem erstklassige Motive für Urlaubsfotos und Postkarten. Von den Jardins Suspendus hat man außerdem einen gute Sicht auf Le Havre.

Bei einer Reise in die Normandie darf ein Marktbesuch natürlich nicht fehlen. Die Region ist bekannt für ihre regionalen Köstlichkeiten. Während das bunte Treiben auf den urigen oder modernen Märkten beobachtet wird, können französischer Apfelwein, Bier und Co. probiert werden. Neben Spirituosen und Imkereiprodukten gibt es Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Käse und Milchprodukte. In der Umgebung von Le Havre findet ihr einige bekannte Märkte.

In Le Havre kommen auch Shoppingbegeisterte ganz auf ihre Kosten. Französische Kunst bekommen Interessierte unter anderem in einer Kunstgalerie, während ausgefallene Geschenke in lokalen Läden erhältlich sind. Maritime Dekorationsartikel und Urlaubsandenken können dort auch gekauft werden. Darüber hinaus gibt es nahezu im ganzen Stadtgebiet von Le Havre schöne Geschäfte und Boutiquen, die zum Stöbern einladen.

Für diesen einzigartigen Ausflug kann man eine Führung durch die D-Day Landing Beaches bei Le Havre buchen. Dabei handelt es sich um die fünf Strände, an denen die Westalliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 landeten. Diese Unternehmung vereint eine historische Entdeckungsreise mit dem Erkunden der normannischen Landschaft.

Dieses Vorhaben ist ideal für alle, die einen längeren Urlaub in Le Havre verbringen und schon immer mal Paris sehen wollten. Die Stadt der Liebe kann bei einem mehrstündigen Ausflug von Le Havre aus besucht werden. Bei einer gebuchten Tour wartet vor Ort ein offizieller Reiseleiter, der sowohl die beliebtesten Sehenswürdigkeiten ansteuert als auch wertvolle Geheimtipps preisgibt. Ob Eiffelturm, Champs-Elysees oder Arc de Triomphe: Von diesen Höhepunkten einer Reise nach Paris werdet ihr noch träumen, wenn ihr euren Urlaub in Le Havre fortsetzt.

Wir möchten, dass ihr einen unvergesslichen Urlaub in Le Havre verbringen könnt. Damit das klappt, ist eine gute Reisevorbereitung das A und O. Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt, damit es bei eurem Aufenthalt zu keinen Schwierigkeiten kommt.

Wer in seinem Urlaub in der Normandie gerne schönes Wetter haben möchte, reist zwischen Juni und Oktober nach Le Havre. Die wärmsten Monate sind von Juli bis September. Erholungsurlauber und Wasserratten werden sich im August und September sehr wohl fühlen, da dann die perfekten Bedingungen zum Schwimmen vorherrschen. Der Januar sowie Februar sind hingegen am kühlsten.

Dank ihrer Vielseitigkeit ist die Stadt für alle möglichen Arten des Reisens geeignet. Ihr könnt einen spontanen Kurztrip nach Le Havre machen oder euren mehrwöchigen Jahresurlaub dort verbringen. Es gibt so viel zu entdecken, dass es nicht langweilig wird und jeder Urlauber auf seine Kosten kommt.

Für einen Le Havre-Urlaub sind keine besonderen Vorbereitungen erforderlich. Deutsche Staatsangehörige können wie überall in Frankreich mit dem Personalausweis einreisen.

Von Deutschland aus ist die Anreise mit dem Flugzeug zu empfehlen. Der Flughafen von Le Havre heißt auch Aéroport du Havre-Octeville und befindet sich nordöstlich der Stadt in der Nähe der Kanalküste. Da die Entfernung zu Le Havre nur fünf Kilometer beträgt, ist die Anreise problemlos möglich. Flugreisende können das gut ausgebaute Netz der öffentlichen Verkehrsmittel oder ein Taxi nehmen, um ins Zentrum zu kommen. Der öffentliche Nahverkehr besteht überwiegend aus einem Straßenbahnnetz. Es gibt  eine Standseilbahn, die Le Havre mit Montivilliers verbindet.

In der Normandie werden viele Dialekte gesprochen, die Touristen oft nicht verstehen. Davon abgesehen kommen Reisende im Urlaub aber mit Schulfranzösisch oder Englisch gut aus. Mit einem Deutsch-Französisch-Wörterbuch im Reisegepäck seid ihr jedoch auf der sicheren Seite und könnt das eine oder andere Wort zum Verständnis nachschlagen.

In Le Havre gibt es natürlich die kulinarischen Höhepunkte der Normandie, zu denen der Weichkäse Camembert und die Apfelgetränke Calvados und Cidre gehören. Dazu wird gerne ein frisches Baguette gereicht, für das Frankreich berühmt ist. Der milde Camembert stammt übrigens aus dem Ort Camembert, der zwischen Lisieux und Alencon liegt.

Eine weitere Käsespezialität der Normandie ist der Pont-l’évêque, der seinen Ursprung im gleichnamigen Ort zwischen Deauville und Lisieux hat. Er zeichnet sich durch seine quadratische Form und seine kleinen Bläschen aus, die sich während des Reifens bilden.

In Restaurants werden die Schnitzel „L’escalope normande“ aus Kalb, Huhn oder Truthahn mit einer Champignonsoße serviert. Eine leckere Alternative ist „L’omelette de la mère Poulard“, eine traditionelle Eierspeise. Der süße Gaumen wird mit der Milchmarmelade „Confiture de lait“ verwöhnt, die zum Frühstück oder zu Kuchen und Eis gereicht wird.

Ein Urlaub in Le Havre ist mit jedem Budget möglich. Es gibt über das Stadtgebiet verteilt sowohl einfache und günstige Unterkünfte als auch edle Hotels für den gehobenen Anspruch. Sparfüchse sollten bei einem attraktiven Angebot sofort zuschlagen. Zwischen Bahnhof und Hafen ist die Konzentration an Übernachtungsmöglichkeiten besonders hoch.