Lüttich im belgischen Wallonien

Im belgischen Lüttich könnt ihr die Kombination aus Tradition und Moderne innerhalb der ganzen Stadt spüren. Nach dem Sightseeing mit Museumsbesuchen kann in weitläufigen Grünanlagen entspannt werden, bevor die kulinarischen Köstlichkeiten der Region auf den Restauranttisch kommen. Die warmherzigen Belgier heißen euch dabei willkommen und sprühen nur so vor lauter ansteckender Lebensfreude.

Die fröhliche Stadt Lüttich liegt in der französischsprachigen Region Wallonien in Belgien und trägt viele Namen. Von kreativen Menschen wird sie als charmante „Kunststadt“ bezeichnet, während Feierlustige von der „Feurigen Stadt“ sprechen. Dank der vielen bunten Märkte wird Lüttich auch liebevoll „Stadt der Flohmärkte“ genannt. Auf Französisch heißt Lüttich Liège und auf Niederländisch Luik. Sie ist ein kulturelles und kommerzielles Zentrum, das einen hohen Erholungswert hat und interessierte Urlauber aus aller Welt anlockt. Diese wissen auch die idyllische Lage am Fluss Maas und die traumhafte Landschaft in der näheren Umgebung zu schätzen.

Lüttich ist eine Wiege der kontinentaleuropäischen Kohle- und Stahlindustrie und hatte bereits im Jahre 1720 für die erste Dampfmaschine in einer Kohlemine den Betrieb aufgenommen. Von da aus breitete sich ab Anfang des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung über den gesamten Kontinent aus. Seitdem wanderten zahlreiche Menschen aus Italien und Nordafrika ein, was sich bis heute noch in der Bevölkerungsstruktur der Stadt widerspiegelt. Aus diesem Grund wurde Lüttich zu einer multiethnischen und multikulturellen Stadt.

Lüttich lädt zu einem historischen Rundgang ein, auf dem ihr viele geschichtsträchtige Orte besichtigen könnt. Tiefere Einblicke in die Vergangenheit und die Entwicklung der Region bieten die zahlreichen Museen der Stadt, zu denen auch extravagante Ausstellungen mit Seltenheitswert gehören.

Die Montagne de Bueren, oder im deutschsprachigem Raum Bueren-Berg genannt, ist eine Treppe im belgischen Lüttich. Sie führt von der Innenstadt zur Zitadelle. Wer die über 370 Stufen der 260 Meter langen Montagne de Bueren hinaufgeht, wird mit einem fantastischen Ausblick über das Stadtgebiet und das Umland belohnt. Sehenswert ist auch die Treppe selbst, da sie einen monumentalen Charakter aufweist und ein beliebtes Motiv für originelle Urlaubsfotos darstellt. Ihre Geschichte: Die Treppe ist Ende des 19. Jahrhunderts für Soldaten entstanden, da diese eine schnelle Verbindung von der Lütticher Zitadelle zur Innenstadt haben sollten.

Im Zentrum von Lüttich öffnet das Museum Grand Curtius seit 2009 seine Türen für interessierte Besucher. Es zeigt fünf bemerkenswerte Sammlungen zu verschiedenen Themen. Während im Glasmuseum Wissen über die faszinierende Welt des Glases weitergegeben wird, zeigt euch ein weiteres Museum Inhalte religiöser Kunst. Kreative Werke können auch im Museum für Kunst aus der Region der Maas angeschaut werden. Wenn ihr auf den Spuren der Vergangenheit wandeln wollt, geht ihr ins Archäologiemuseum. Für Abenteurer und Helden ist das Waffenmuseum hingegen ein echter Höhepunkt.

Da im Grand Curtius mehrere Museen vereint sind, können die Besucher die Geschichte und die Reichtümer der Region aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Neben geführten Besuchertouren gibt es zudem die Möglichkeit, das Museum auf eigene Faust zu erkunden. So wird ein umfassender und abwechslungsreicher Eindruck vermittelt. Abgerundet wird das Erlebnis mit einem Einkauf im liebevoll dekorierten Museumsladen und mit einem leckeren Essen in der Brasserie.

Eine magische Atmosphäre herrscht in dieser gigantischen Kathedrale, deren Bau im Jahr 1230 begann. Sie wurde mehrmals verändert, bis im 19. Jahrhundert ein neuer Turm hinzugefügt wurde. Dieser erinnert an den Turm der früheren Kathedrale Saint Lambert. Besonders der Innenraum des sakralen Gebäudes bezaubert die Besucher der Kirche. Ihr solltet bei eurem Besuch unbedingt auch einen Blick in die Schatzkammer werfen, in der die Geschichte und die Kunst des früheren Bistums Lüttich präsentiert werden. Dort gibt es außergewöhnliche Stücke aus dem Mittelalter wie den Reliquienschrein von Charles le Téméraire. Eindrucksvoll sind auch die wertvollen Stoffe, unter denen sich das Schweißtuch von Saint Lambert und liturgische Gewänder befinden. Abgerundet wird der prächtige Anblick mit schmuckvollen Elfenbeinskulpturen. Besonders empfehlenswert bei einem Besuch ist eine fachkundige Führung, die in Form von Audioguides auch in Deutsch und Englisch angehört werden kann.

Hinter diesem eleganten Namen verbirgt sich ein beliebter Kultur- und Veranstaltungsort in Lüttich: die Spiegelstadt. Interessant ist hier nicht nur das Programm, sondern auch die Location selbst. Es handelt sich um das ehemalige Schwimmbad „Sauvenière“, das im Jahr 2014 umgestaltet und umbenannt wurde. Aus den Bädern und Thermen wurde anschließend die Spiegelstadt La Cité Miroir. Das Gebäude zeichnet sich durch seine majestätische Architektur im Bauhausstil aus und bietet viel Platz für amüsante Theater- und Musikvorstellungen, ist aber auch ein Ort der Begegnung und der Kommunikation.

Ob Picasso, Chagall oder Gauguin: Das im Jahre 2016 eröffnete Museum für Bildende Kunst zeigt Ausstellungen internationaler Größe. Diese reichen von der Renaissance bis zur heutigen Zeit. Das imposante Gebäude steht im Parc de la Boverie, der die grüne Lunge der Stadt ist und ist über die Fußgängerbrücke „La Belle Liègeoise“, die beide Ufer der Maas verbindet, zu erreichen. Der Museumskomplex beherbergt das Lütticher Museum der Schönen Künste und einen neuen Bereich, der für abwechslungsreiche Sonderausstellungen genutzt wird. Einige davon werden sogar in Zusammenarbeit mit dem berühmten Museum Louvre in Paris geplant. Obwohl sich die Dauerausstellung mit den Lütticher Kunstschätzen befasst, ist es dem Museum wichtig, alle zeitgeistlichen Kunstformen zu zeigen.

Diese Attraktion in Lüttich ist ein Kunstmuseum der besonderen Art. Dort können die Werke von geistig beeinträchtigten Künstlern bewundert werden. Ihr findet Dauerausstellungen und wechselnde Präsentationen sowie eine sehenswerte Sammlung von internationalem Rang, die etwa 2.200 Werke beinhaltet. Die facettenreiche Kollektion umfasst neben Skulpturen auch Malereien und Zeichnungen. Textile Kreationen und schmuckvolle Gravuren können ebenfalls betrachtet werden. Seit der Gründung 1998 hat sich das Museum einen Namen gemacht. Es ist eng mit zwei ähnlichen Einrichtungen verbunden: dem Museum Dr. Guislain aus Gent und dem Art & Marges Museum in Brüssel.

Lüttich ist eine vielseitige Stadt, in der ihr nicht nur interessante Sehenswürdigkeiten, sondern auch abwechslungsreiche Aktivitäten findet. Wie wäre es mit einem Spaziergang an der wunderschönen Maas oder durch die pittoreske Altstadt? Tierisch interessant ist es im Aquarium-Museum. Anschließend laden euch urige Flohmärkte zum Stöbern ein.

Lüttich ist die „Stadt der Flohmärkte“. Es gehört zum Lebensgefühl der Einheimischen und Urlauber, in aller Ruhe über einen bunten Markt zu schlendern. Manchmal wird nur gestöbert, ein anderes Mal eifrig verhandelt. Zu den bekanntesten Anziehungspunkten gehört der Marché de la Batte. Er ist einer der längsten Flohmärkte in Europa und findet jeden Sonntag statt. Dank der idyllischen Lage am Ufer der Maas und dem besonderen Charme macht das Bummeln noch mehr Freude.

Erholsame Stunden verbringt ihr auch ohne Flohmarkt an der Maas. Bei einem Spaziergang könnt ihr die frische Luft und den Ausblick auf die Stadt und die Wassersportler auf dem Fluss genießen . Ein beliebtes Ziel ist die anlässlich der Weltausstellung von 1905 errichtete Pont de Fragnée, die Lütticher Engelsbrücke. An den Brückenenden stehen zwei Pfeiler, die mit Engeln, auch Renommées genannt, und ihren Trompeten aus Goldbronze geschmückt sind. Die Brücke ist der ideale Ort, um innezuhalten und an die schönsten Momente der Reise zurückzudenken.

Ein gemütlicher Spaziergang durch die malerische Altstadt von Lüttich lohnt sich immer. Das historische Viertel erstreckt sich von Hors-Château bis Féronstrée. Es ist der Standort vieler prachtvoller Bauten, die der Altstadt ein nostalgisches Flair verleihen. Sehenswert sind zwei der Wahrzeichen von Lüttich: Der fürstbischöfliche Palast und das Rathaus. Der Spaziergang kann auch über urige Wege auf die Zitadelle der Stadt führen. Dort warten historische Befestigungsanlagen und Aussichtspunkte auf euch sowie hübsche Grünanlagen, an denen eine erholsame Pause eingelegt werden kann.

Den Altstadtbummel könnt ihr mit einem anschließenden Museumsbesuch kombinieren: Das Museum für Wallonische Volkskunde zeigt das Leben in der Wallonie vom 19. Jahrhundert bis heute. Eine weitere spannende Ausstellung findet ihr im Aquarium-Museum. Es zeigt die exotische Unterwasserwelt, in der rund 20.000 Exemplare bewundert werden können. Sie sind lebendig oder in anderer Form ausgestellt, beispielsweise konserviert oder als Skelett. Dabei hat die Ausstellung sowohl einen wissenschaftlichen als auch einen künstlerischen Charakter. Die Welt der Ozeane und Meere wird hier realitätsnah in 50 Becken und anhand von 150 Wassertierarten dargestellt. Die Unterwasserwelt in Seen und Flüssen ist ebenfalls ein großes Thema in diesem umfangreichen Museum, das für die ganze Familie ein Abenteuer ist.

Wer einen weiteren interessanten Ort in Lüttich sehen möchte, geht zur historischen Geburtsstätte der Stadt: zum Saint-Lambert-Platz. Dort stand einst die prunkvolle Lambertus-Kathedrale, bevor sie im Laufe der Französischen Revolution zerstört wurde. Umfangreiche Bauarbeiten konnten die Reste des geschichtsträchtigen Gebäudes bewahren, die im informativen Archéoforum der Stadt zu sehen sind.

Dieser öffentliche Park befindet sich am Zusammenfluss der Maas und des Kanals Dérivation. Er wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet und im Jahr 1874 vom Ingenieur G. Blonden umgestaltet. 1905 war der Boverie-Park der Rahmen für die Weltausstellung. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Palast der Schönen Künste in der Grünanlage gebaut, wo sich inzwischen das Kunstmuseum La Boverie befindet. Weitläufige Grünflächen sind mit schattenspendenden Bäumen vereint, um den Besuchern eine erholsame Atmosphäre zu bieten. Sehr hübsch sind die Pergola und der Rosengarten, in dem romantische Liebeserklärungen wie von alleine über die Lippen kommen.

Während des Urlaubs in Lüttich lohnt sich ein Ausflug in die etwa 96 Kilometer entfernte Hauptstadt Brüssel. Dort befindet sich der weltberühmte Parc du Cinquantenaire, der auch Park des 50. Jahrestags oder Jubelpark genannt wird. Belgien feierte 1880 den 50. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Aus diesem Grund wollte König Leopold II. auf dem ehemaligen Militärübungsgelände eine nationale Ausstellung veranstalten. Während das Gebäude im Zweiten Weltkrieg genutzt wurde, um wichtige Nahrungsmittel anzubauen, erinnert es in der heutigen Zeit an die belgische Unabhängigkeit. Neben der historischen Bedeutung dient der 37 Hektar große Park heute zum Entspannen.

Wir konnten euch einen Urlaub in Belgien schmackhaft machen und ihr möchtet euren Aufenthalt in Lüttich am liebsten gleich buchen? Um euch dabei zu unterstützen, haben wir hier die wichtigsten Informationen für eine Reise in die Stadt des Lachens für euch zusammengestellt.

Wer ganz bequem mit dem Flugzeug anreisen möchte, landet am Flughafen Lüttich: Bierset. Er wird auf Französisch Aéroport de Liège genannt und liegt nur etwa neun Kilometer von Lüttich entfernt. So kommt ihr nach eurer Ankunft schnell zur gebuchten Unterkunft. In der Stadt und im Umland können Züge, Busse oder S-Bahnen genommen werden, um zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten zu gelangen.

Eine große Chance auf gutes Wetter habt ihr, wenn ihr zwischen Mai und September nach Lüttich fliegt. Sonnenanbeter sollten die Monate Juni, Juli oder August wählen. Am kältesten ist der Januar, in dem es oft nass ist. Regnerisch könnte es auch von Mai bis August und im Dezember sein.

Die Dauer des Aufenthalts in Lüttich kann je nach Belieben gewählt werden. Eine Reise lohnt sich schon für wenige Tage. Bei einem längeren Urlaub wird es aber auch nicht langweilig, da es in der Stadt und in der Umgebung eine Menge zu entdecken gibt.

Ein Großteil der Provinz Lüttich ist ein französisches Sprachgebiet. Der östliche Bereich ist deutschsprachig. Da die Belgier freundlich und weltoffen sind, ist die Kommunikation vor Ort einfach.

Belgisches Essen ist etwas für echte Genießer. Für den süßen Gaumen gibt es die berühmten Belgischen Waffeln, bei denen Brüsseler Waffeln und Lütticher Waffeln unterschieden werden. Die Brüsseler Variante besteht aus einem weichen Rührteig, während die dicken Lütticher Waffeln traditionellerweise aus Hefeteig gemacht werden. Sie sind zuckersüß und mit sehr viel Butter versehen. Die fruchtige Version wird mit Erdbeeren oder Bananen serviert. Eine Sünde wert sind auch die leckeren Lütticher Waffeln mit heißer Schokolade und cremiger Sahne. Wie wäre es mit einem Café Liégeois dazu? Für diese landestypische Kaffeespezialität wird Espresso mit Vanilleeis, Sahne und Karamell vereint. Ein weiterer Genuss ist der Lütticher Sirup, bei dem es sich um einen stark eingekochten Dicksaft aus Äpfeln und Birnen handelt. Herzhaft wird es, wenn der beliebte Bohnensalat, Salade Liégeoise oder die klassischen Lütticher Bouletten bestellt werden.

Lüttich ist eine Stadt für alle Reisetypen: Es gibt Unterkünfte für jedes Budget, von Low-Budget bis Luxus. Da besonders günstige Hotelzimmer in der Regel schnell ausgebucht sind, solltet ihr bei Schnäppchen sofort buchen.