Machu Picchu gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Es handelt sich um eine Ruinenstadt der Inka, die etwa aus dem 15. Jahrhundert stammt und mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Das Besondere: Machu Picchu liegt auf 2.430 Metern Höhe zwischen den Berggipfeln des gleichnamigen Machu Picchu und des Huayna Picchu. Hier, hoch oben in den Anden, könnt ihr eintauchen in eine ausgestorbene Kultur und eine mystisch anmutende Landschaft.
Überblick
Machu Picchu wurde etwa im 15. Jahrhundert von den Inkas errichtet. Die Anstrengungen, die dafür mit damaligen Mitteln notwendig waren, sind aus heutiger Sicht unvorstellbar. Denn Machu Picchu erstreckt sich in vielen Terrassen über den gesamten Bergrücken. Vor der Kulisse der steilen Hänge sowie hohen Gipfel erscheint die Ruinenstadt beinahe surreal. Wenig verwunderlich ist, dass Machu Picchu heutzutage eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Welt ist. Seit sie im Jahr 1983 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, zählt die einstige Inkastadt durchschnittlich 4.000 Besucher pro Tag. Einsamkeit sucht ihr hier also vergebens, trotzdem lohnt sich die Reise, denn Machu Picchu ist ein einzigartiges Reiseziel mit einer spannenden Geschichte mit einer atemberaubenden Naturlandschaft, die zu mehrtägigen Touren einlädt. Dass die Inkastadt zu den sieben Weltwundern gehört, ist nur ein weiterer Grund, nach Machu Picchu in Peru zu kommen – ein unvergessliches Erlebnis.
Dass es heutzutage überhaupt möglich ist, die Inkastadt zu besuchen, ist alles andere als selbstverständlich und das Ergebnis einer kuriosen Entdeckungsgeschichte, bei der angeblich die Geister der Inkas ihre Finger im Spiel hatten. Die Historie Machu Picchus ist geprägt von tragischen Unfällen: Wenn es jemandem doch einmal gelang, die Inkastadt zu finden, so war sie kurz darauf wieder verschwunden. Demnach gab es viele mutige Entdecker und Forscher, die die Inkastadt aufsuchen wollten, aber nie zurückkehrten. Erst mithilfe der Kartografie und einer ausreichenden Ortskunde, um im Jahr 1874 eine erste Karte anfertigen zu können, war es möglich, die Ruinenstadt zu lokalisieren und für die Nachwelt zu dokumentieren. Trotzdem kam es auch bei den folgenden Expeditionen immer wieder zu tragischen Unfällen mit Schlammlawinen, Nebel oder Unwettern, sodass Machu Picchu noch lange Zeit den Ruf als „verlorene Stadt“ hatte.
Geschichte
Was Machu Picchu ebenso so faszinierend macht, ist die ungeklärte Geschichte dieser Ruinen. Heutzutage kann darüber nur noch spekuliert werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Machu Picchu zwischen den Jahren 1438 und 1471 erbaut wurde, als bei den Inkas der Herrscher Pachacútec Yupanqui an der Macht war. Nach ihrer Fertigstellung zählte die Stadt rund 200 Bauten auf einer Fläche von 35.000 Hektar. Diese boten Platz für etwa 1.000 Menschen und umfassten neben Wohnhäusern auch Tempel, Paläste und Lagerhäuser. Diese Menschen wurden vermutlich bewusst aus anderen Gebieten umgesiedelt und waren damit sogenannte „Mitimaes“. Sie lebten vor allem als Arbeiter, Diener, Handwerker oder Bauern. Dem Weltverständnis der Inka entsprechend war die Stadt in zwei Hälften aufgeteilt: Die untere Hälfte für die normale Stadtfläche und die obere Hälfte in Form von religiösen Einrichtungen und weltlichen Gebäuden, sozusagen für die Obrigkeit mit ihren Palästen, Tempeln, Türmen sowie der Sonnenwarte und dem Heiligen Platz.
Weshalb Machu Picchu gebaut wurde, unterliegt ebenfalls vielen Spekulationen. Lange Zeit wurde angenommen, es handele sich um eine Militärfestung. Andere Theorien besagen, der Herrscher hätte die Stadt als Rastplatz für sich und seine Familie auf der Reise durch die Anden genutzt. Die meisten Studien kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass Machu Picchu in erster Linie ein religiöses Heiligtum und eine Kultstätte war. Der Ort wurde bewundert, oftmals als heilig bezeichnet und war mit seiner Lage zugleich strategisch wertvoll, wie der folgende Verlauf der Geschichte zeigt: Die Stadt spielte in den Kriegen von Vilcamba eine zentrale Rolle, welche zwischen 1537 sowie 1572 geführt wurden. Im Dschungel von Cusco hoch über dem Meer war Machu Picchu dabei nur schwer zu erreichen und blieb dadurch von kriegerischen Handlungen verschont.
Dennoch wurde die Inkastadt vermutlich größtenteils entvölkert, da sich viele Einwohner der Rebellenarmee anschlossen. Die verbliebenen Bewohner taten alles, um sich selbst sowie die Soldaten zu versorgen, wie die Überreste spanischer Nutztiere vermuten lassen, die offenbar gestohlen waren. Den Krieg konnten die Inka dennoch nicht gewinnen und daher mussten sie nach ihrer Niederlage im Jahr 1572 die Stadt verlassen. Luis Lumbreras soll in diesem Zuge den Sonnentempel verbrannt haben. Nur wenige, den Spaniern ergebene Menschen verblieben in Machu Picchu, bis langsam der Verfall einsetzte. Zwar wussten die spanischen Kolonialherren um die Existenz der Inkastadt, hatten für sie aber keinen Gebrauch. Nach und nach wurde Machu Picchu daher von einer dichten Vegetation bedeckt. Interessant ist dennoch, dass bei der Wiederentdeckung der Ruinenstadt durchaus einige isolierte Familien gefunden wurden, die dort nach wie vor als Selbstversorger lebten.
Sehenswürdigkeiten
Aufgrund der tragischen Geschichte ist keine der Sehenswürdigkeiten von Machu Picchu bis heute erhalten. Doch ihre Ruinen lassen nach wie vor erahnen, wie imposant die Stadt einst gewesen sein muss. Bei der Besichtigung solltet ihr daher einen Blick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten werfen, um einen Eindruck von ihren Dimensionen zu erhalten.
Es sind nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die den Besuch in Machu Picchu lohnenswert machen, sondern die Ruinenstadt an sich ist ein unvergessliches Erlebnis. Denn zwischen alten Gemäuern und dichter Vegetation gibt sie ein wahrlich einzigartiges Bild ab.
Haupttempel
Wie der Name bereits vermuten lässt, stellte der imposante Haupttempel die wichtigste religiöse Stätte von Machu Picchu dar. Er besitzt drei Wände aus riesigen Steinen, die fein verfugt wurden und er war außerdem dem Sonnengott geweiht.
Heiliger Platz
Inti Kancha, so heißt der Heilige Platz in der Inkasprache Ketschua. Er befindet sich ebenfalls in der oberen Hälfte von Machu Picchu und ist an drei Seiten von den drei Tempeln umgeben, während die vierte Seite in Richtung Südwesten offen ist, damit der Platz betreten werden kann.
Incahuasi
Der Inkapalast bestand aus Mauern mit festen Granitblöcken, von denen noch einige aufeinander stehen und die erkennen lassen, dass der Palast mehrere Räume umfasste. Er verfügte über ein trapezförmiges Tor und war die Residenz der Herrschers, wann immer er nach Machu Picchu kam.
Palacio de la Ñusta
Der Palast der Prinzessin muss einst ein prächtiges Bauwerk gewesen sein, das mit zwei Stockwerken die meisten Gebäude überragte. Er war zudem umgeben von zahlreichen Nebengebäuden für die Bediensteten.
Palacio del Willac Umu
Der Palast des Hohen Priesters befindet sich direkt am Heiligen Platz, denn der Hohe Priester wurde zugleich als Magier sowie oberster Sonnendiener verehrt und war bei den Inkas ebenso mächtig und angesehen wie der Herrscher selbst.
Sonnenstein
Der Sonnenstein hört auf den Namen Intihuatana und befindet sich an einer Hügelspitze. Erst ist 1,80 Meter hoch und besitzt einen Felssockel mit einem viereckigen Sporn in der Mitte. Jede der vier Ecken zeigt in eine der Himmelsrichtungen, sodass der Sonnenstein vor allem für astronomische Beobachtungen genutzt werden konnte. Er war vermutlich eine wichtige Grundlage für die durchaus komplexen Berechnungen und Kalender der Inkas.
Tempel der drei Fenster
Dieses Gebäude befindet sich ebenfalls im Tempelviertel und besitzt drei große Fenster, die trapezförmig sind und aus riesigen Granitquadern geformt wurden. Auch zählt es nur drei Wände – ebenso wie der Haupttempel.
Turmgruppe
Die Turmgruppe soll einst ein Heiligtum gewesen sein. Sie ist ein ellipsenförmiges Bauwerk, das etwa vier Meter hoch ist und eventuell der Beobachtung des Sonnenverlaufs diente. Deshalb wird die Turmgruppe oftmals auch als Sonnentempel bezeichnet.
Reise-Infos
Mittlerweile ist Machu Picchu gut genug erschlossen, um als Besucher die Ruinenstadt problemlos erkunden zu können. Dafür wurden seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschiedene Straßen und Eisenbahnen gebaut. Auch über eine Seilbahn wird seit vielen Jahren diskutiert. Wenn ihr die Ruinenstadt mit eigenen Augen sehen möchtet, helfen euch die folgenden nützlichen Informationen.
Ideale Reisezeit
Die meisten Besucher kommen nicht nur wegen Machu Picchu ins Land, sondern verbinden den Besuch mit einem längeren Urlaub in Peru oder einer Rundreise durch mehrere südamerikanische Länder. Dabei müssen jedoch die klimatischen Bedingungen vor Ort berücksichtigt werden, denn je nach Jahreszeit präsentiert sich das Klima sowie die Vegetation Machu Picchus in einem unterschiedlichen Licht. Am schönsten soll die Inkastadt demnach zwischen Ende März und Mitte Mai sein. Auch von Anfang Oktober bis Ende November präsentiert sich die Stadt in voller Pracht. Das Klima ist dann besonders angenehm und die Vegetation blüht zu diesen Zeiten auf – von grünen Andenwiesen bis hin zu farbenfrohen Orchideen. Besonders gut kann die Reise nach Machu Picchu dann mit einer Rundreise durch die Küstenwüste oder zum Titicaca-See verbunden werden. Insgesamt liegt das Regenrisiko zwischen Mai und September in Machu Picchu nur bei 20 Prozent und ist damit am geringsten.
Als schlechteste Reisezeit gelten hingegen der Januar und Februar, wenn Regenzeit herrscht und die Anreise beschwerlich werden kann. Zudem steigt das Regenrisiko auf 80 Prozent und Nebel kann den Blick über die Stadt verschleiern. Je nach eurem individuellen Geschmack kann dies auch ein faszinierendes Schauspiel sein. Bestenfalls meidet ihr zudem die peruanischen Ferien oder Feiertage, denn dann kann es in Machu Picchu vergleichsweise voll werden und die Tickets sind frühzeitig ausgebucht.
Tickets
Da jedes Jahr Millionen von Besuchern nach Machu Picchu kommen, hat das peruanische Tourismusministerium eine Obergrenze von zwei Millionen Menschen festgesetzt, welche die Ruinenstadt besuchen dürfen, sprich maximal 6.000 Menschen pro Tag. Diese Zahl wurde von einer Studie als maximale Belastbarkeit identifiziert. Die UNESCO fordert sogar eine Reduktion auf nur 800 Personen täglich, um weiterhin als Weltkulturerbe anerkannt zu bleiben. Grund dafür ist, dass die Natur unter dem regen Besuch leidet, schließlich umfasst Machu Picchu mit den umliegenden Bergketten sowie Nebelwäldern 22 Prozent der gesamten Flora von Peru sowie zehn Prozent des Tierlebens. Rund 400 Vogel-, 300 Schmetterlings- und 19 Reptilienarten sind hier zu Hause. Seit dem Jahr 2019 dürfen Besucher daher nur noch zwischen 6 und 14 Uhr sowie mit Höchstaufenthaltsdauer und Besucherzahlbegrenzung nach Machu Picchu. Es ist also lediglich erlaubt vier Stunden in Machu Picchu zu bleiben. Wichtig ist, dass ihr euer Ticket schon vor der Anreise kauft und euren Reisepass dabei habt, ansonsten wird euch der Zutritt verwehrt, bereitet euch also am besten ein wenig auf euren Ausflug nach Machu Picchu vor.
Die Tickets für den Besuch in der Inkastadt könnt ihr online kaufen. Dabei habt ihr die Auswahl zwischen drei verschiedenen Arten von Eintrittskarten, entweder nur für Machu Picchu oder als Kombination mit dem Huayna Picchu beziehungsweise dem Berg Machu Picchu. Der Kauf empfiehlt sich so früh wie möglich und erspart euch lästige Warteschlangen. Dennoch darf Machu Picchu nur mit einem lizensierten Guide und einer maximalen Gruppengröße von 20 Personen betreten werden. Auch bei den Gipfelaufstiegen im Rahmen der Kombi-Tickets gelten strenge Einlasszeiten sowie eine maximale Aufenthaltsdauer von sechs Stunden.
Anreise
Es gibt weder Straßen in die Stadt der Inkas noch einen Flugplatz in der Nähe. Der einzige Weg, um die Inkastadt zu besichtigen, ist daher die Eisenbahn. Dazu begebt ihr euch nach Cusco, der ehemaligen Inkahauptstadt, die ebenfalls UNESCO-Welterbe und daher sowieso eine Reise wert ist. Möchtet ihr von Cusco weiter nach Machu Picchu, steigt ihr in die Schmalspurbahn nach Aguas Calientes, die sogenannte Ferrocarril del Sur. Die Bahnfahrt nach Aguas Calientes dauert etwa 3,5 Stunden. Diese Zeit verfliegt jedoch schnell, da die Bahn auf einer spektakulären Trasse durch die grandiose Gebirgswelt der Anden tuckert. Für europäische Verhältnisse ist dies eine wirklich atemberaubende Strecke. Auf der 100 Kilometer weiten Fahrt durch das Urubambatal erlebt ihr zudem viel wilde Natur und seht bunte Vögel und freche Affen. In Aguas Calientes angekommen, nehmt ihr entweder einen Shuttlebus oder ihr erklimmt die letzten Höhenmeter aus eigener Kraft. Das bedeutet zwar für euch einige Anstrengungen, die jedoch durch die atemberaubenden Natur der peruanischen Anden belohnt werden. Trotzdem sollten sich nur geübte Wanderer, die an entsprechende Höhen gewöhnt sind, für den Aufstieg zu Fuß entscheiden.
Touren
Beim Auf- oder Abstieg sowie in Machu Picchu stehen euch verschiedene Touren zur Auswahl. Diese reichen von einem Ganztagesausflug bis hin zu fünftägigen Touren durch das Urubambatal der Region Cusco. Beim Eintagesausflug reist ihr per Eisenbahn an und bahnt euch euren Weg von Aguas Calientes bis zu den Pfaden, die euch durch Machu Picchu führen. Die Mehrtagestouren bieten sich in Verbindung mit der Besteigung der Berge Machu Picchu sowie Huayna Picchu an, aber ihr könnt auch den Urubamba-Fluss entlang gehen, den Spuren der Inka auf ihren ursprünglichen Wegen folgen, weitere archäologische Stätten wie Wiñay Huayna besichtigen oder den Laguna Humantay bestaunen – einen in tiefem Türkis schimmernden See zwischen den über 5.000 Meter hohen und schneebedeckten Bergen. Rund um Machu Picchu sind eurer Abenteuerlust keine Grenzen gesetzt!
Sehr schön Peru ,
gerne hatte ich ein Angebot fuer 14 Tage und 2 Personen gehabt.
MFg
Erika Fritz
Hallo liebe Erika,
ja – Peru ist ein absolutes Traumreiseziel. Für ein Angebot würden wir dich bitten, unsere von 9 bis 22 Uhr erreichbare Urlaubshotline 0341 65050 52180 anzurufen.
Beste Grüße
Die ab in den urlaub Magazin Redaktion