Malia gehört zu den beliebtesten Zielen auf Kreta. Wegen des erlebnisreichen Nachtlebens ist die Stadt sehr populär. Doch hat sie dank der langen Sandstrände samt klarem Wasser sowie idyllischen Gassen noch mehr zu bieten. Lass euch überraschen.
Überblick
Die Stadt im Norden der griechischen Insel liegt 32 Kilometer vom Flughafen Heraklion entfernt und ist in weniger als einer Stunde mit dem Auto oder Bus erreicht. Strandbars und Musikclubs machen Malia populär. Euch erwartet eine abwechslungsreiche Mischung an Attraktionen, die von minoischen Ruinen, beeindruckenden Kirchen bis hin zu weißen Stränden reicht. Ob Geschichts- und Outdoorenthusiasten oder Sonnenanbeter: In Malia kommt jeder auf seine Kosten.
Strände
Heller Sand, klares Wasser und herrliches Wetter sind die ideale Kombination für entspannte Tage. Insgesamt sechs Kilometer Küste warten darauf, von euch entdeckt zu werden.
Malia Beach
Der Stadtstrand punktet mit seiner lebhaften Atmosphäre. Nur ein zwanzigminütiger Spaziergang von der Altstadt trennt euch vom zwei Kilometer langen Malia Beach. Eine gepflasterte Promenade entführt in zahlreiche Cafés oder Clubs und verschiedene Restaurants und Sportmöglichkeiten sorgen für Abwechslung. In der Hochsaison gibt es einen Rettungsschwimmerdienst.
Stalida Beach
Weiter westlich liegt Stalida, dessen Strand für einen guten Zugang zum Wasser bekannt ist. Neben Liegen, Schirmen und Annehmlichkeiten wie Duschen, Umkleideräumen und Toiletten gibt es auch viele Möglichkeiten für Sport auf dem Meer. In der Hochsaison sorgen Rettungsschwimmer für die Sicherheit. Dank der ruhigen Wellen ist diese Badegelegenheit sehr gut für Familien geeignet. Merkt euch den Stalida Beach, solltet ihr mit Kindern in Griechenland beziehungsweise auf Kreta unterwegs sein. Während eines Spaziergangs entlang der fünf Kilometer langen Promenade kommt ihr an zahlreichen Cafés, Bars und Geschäften vorbei. Nur 500 Meter vom Strand entfernt liegt eine Haltestelle, die ihr vom Zentrum Malias in 13 Minuten mit dem Bus erreichen könnt.
Potamos Beach
Dieser 700 Meter lange Strand befindet sich östlich der Stadt. Die türkisblaue Ägäis hat hier einem flachen Zugang. Liegen und Schirme sowie sanitäre Einrichtungen bieten alles, was ihr für einen herrlichen Badetag braucht. Die Landschaft zeigt sich von ihrer schönsten Seite: Felsformationen, kleine Buchten und Berge im Hintergrund weisen auf das ursprüngliche Kreta hin. Viele Einheimische vom Festland sind an diesem Ort gerne mit ihrem Wohnmobil unterwegs. Sogar im Herbst lohnt sich ein Besuch, denn dann habt ihr die Möglichkeit die weißen Seelilien zu bestaunen, welche die kalte Jahreszeit einläuten.
Tipp: Sucht nach der alten Amphore. Dieser historische Krug diente früher als Behälter für Flüssigkeiten und Lebensmittel. Seine Verzierung ist nicht nur hübsch, sondern hielt auch Ameisen davon ab, hineinzukrabbeln. Das Denkmal an die griechische Zivilisation ist ein herrliches Fotomotiv.
Sehenswürdigkeiten
Neben dem alten Zentrum und Minoischen Palast, den wohl wichtigsten Highlights, könnt ihr auch einige interessante Kirchen und Windmühlen bewundern. Darüber hinaus laden euch zahlreiche Naturschönheiten und Wanderwege zu Ausflügen an der frischen Luft ein.
Altstadt
In jüngerer Vergangenheit war Malia ein kleineres Fischerdorf, bis der Tourismusboom ab 1950 eine neue Infrastruktur benötigte. Heute koexistiert der traditionelle Charakter mit typischen Bräuchen und lokaler Handwerkskunst neben vielen modernen Annehmlichkeiten. Daher solltet ihr in der Altstadt genügend Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang einplanen, in der belebte Bars und Geschäfte Platz für mittelalterliche Kirchen, altertümliche Tavernen und verschlungene Gassen machen. Zusätzlich laden der antike Brunnen und ein Denkmal für die Helden aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Abends macht ihr es euch am besten in einem der atmosphärischen Restaurants gemütlich, bestellt köstliche Meze und lauscht der kretischen Musik.
Die älteste Kirche in dem Ort ist die Panagiá Galatiani. Sie hat eine einzigartige Geschichte, denn für ihren Bau wurde eine Mischung aus Schlamm und Tiermilch verwendet. Über die Jahre wurde sie erweitert, wodurch auch ihr interessantes Erscheinungsbild entstanden ist. Da sie ebenfalls als Museum fungiert, könnt ihr dort auch Ikonen aus anderen religiösen Gebäuden Malias bestaunen.
Minoischer Palast
Die Überbleibsel des rund 3.500 Jahre alten Palasts erstrecken sich auf etwa 7.500 Quadratmeter. Damals war der Ort ein Handelszentrum mit großem politischem und wirtschaftlichem Einfluss. Während der Bronzezeit fungierte er als königliche Wohnstätte mit beeindruckenden architektonischen Elementen. Ein Merkmal des Anwesens war ein Hof, welcher unter anderem von Werkstätten, Lagerhäusern und einem Theater eingerahmt wurde. Der Minoische Palast von Malia dient heute als Zeugnis für die reiche Geschichte der Stadt. Nach seiner Zerstörung wurde er 1700 vor Christus in ähnlichem Grundriss wieder aufgebaut.
Bis zum Jahr 1880 konnten keine Spuren dieser geschichtsträchtigen Zivilisation gefunden werden. Nach dem Wiederaufbau wurde der Palast durch Naturkatastrophen oder kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört. Als jedoch ein Einheimischer Goldobjekte fand, begannen 1915 die Ausgrabungen. Viele spannende Gegenstände sind in der archäologischen Zone gut erhalten, wie etwa Vorratskammern, ein Altar, die Überreste einer Töpferwerkstatt, das Hauptgebäude sowie ein Säulensaal. Der immer noch vollständig bewahrte Grundriss des Bauwerks ist bis heute eine faszinierende Sehenswürdigkeit.
Sie ist ungefähr drei Kilometer vom Stadtkern entfernt und ganzjährig betretbar. Besucht ihr die Ausgrabungsstätte an einem besonders sonnigen Tag, könnt ihr den auffällig hell leuchtenden roten Stein begutachten. Ihr erreicht den Minoischen Palast entweder zu Fuß, mit dem Taxi oder Bus, der zwischen Malia und Heraklion verkehrt. Montags ist die Stätte allerdings geschlossen.
Kirche von Agios Nektarios
Das orthodoxe Gotteshaus ist dem gleichnamigen Heiligen gewidmet, der für seine Heilkünste und spirituelle Weisheit bekannt ist. Entsprechend suchen auch viele Pilger diesen Ort auf. Das Gebäude ist erst einige Jahrzehnte alt und vom byzantinischen Stil inspiriert. Einzigartige Fresken vom inselstämmigen Maler Michalis Vasilakis schmücken die Kirche. Ihr könnt sie vormittags täglich betreten und neben zahlreichen Ikonen auch einen ruhigen Garten bewundern.
Windmühlen von Mochos
Etwas außerhalb findet ihr einen wenig besuchten Ort samt Überresten der Windmühlen von Mochos. Die Fragmente sind auf der ganzen Insel verbreitet, vor allem auf Hügeln in der Nähe der Küste. Sie waren früher wichtig, um Wasser zu pumpen und Getreide zu mahlen. Damit ihr die Mühlen von innen und außen bewundern könnt, ist eine kurze Wanderung notwendig.
St. Dimitrios Kirche
Im Herzen der Stadt gibt es neben der Kirche Agios Nektarios diesen weiteren wichtigen Sakralbau. Er besitzt zwei Schiffe und befindet sich am gleichen Ort, an dem um 1600 erstmals ein Gotteshaus errichtet wurde. Die heutige Variante datiert auf das Jahr 1914 und enthält zahlreiche Ikonostasen, die teils noch aus 1868 stammen.
Aktivitäten
Neben diesen Sehenswürdigkeiten gibt es auch eine Reihe von Attraktionen, die sich für Aktivurlauber eignen. Mit einem Mietwagen könnt ihr zum Beispiel die umliegenden Höhlen, die Lasithi-Hochebene und die Weingüter rund um Malia erkunden.
Mariahöhle besichtigen
Auf Kreta gibt es viele Grotten, aber diese gehört zu den schönsten. Sie liegt ebenso wie die Windmühlen in Richtung Mochos und ist etwa 30 Meter lang. Bizarre Stalagmiten prägen das Innere. Die dort herrschende Temperatur ist immer angenehm warm, was für eine Höhle dieser Art ungewöhnlich ist. Um dieses Naturspektakel zu erreichen, folgt ihr am besten dem beliebten Wanderweg, der auch zum Dorf Mochos führt.
Wein und Olivenöl verkosten
Olivenöl ist eines der wichtigsten Produkte von Kreta und wird in dieser Gegend hergestellt. Das hochwertige Erzeugnis hat einen weichen Geschmack und intensiven Duft. Viele Güter bauen auch Wein an und bieten kombinierte Verkostungen an. Beispielsweise könnt ihr euch im 15 Kilometer entfernten Vassilakis Estate für Touren anmelden, auf denen ihr ganz nebenbei auch noch viel über die Geschichte und Kunst der Ölherstellung erfahrt. Einige sind sogar kostenlos möglich.
Über den Wochenmarkt schlendern
Da es in Malia selbst keinen traditionellen Mark gibt, sondern nur Obst- und Gemüsehändler, die täglich durch die Straßen fahren und ihre Güter direkt vom Wagen aus verkaufen, lohnt es sich, am Samstag das Zentrum von Heraklion und mittwochs Agios Nikolaos zu besuchen. Als unverzichtbarer Teil der kretischen Kultur solltet ihr mindestens einmal frisches Obst und Gemüse, Kräuter, Käse- und Fleischdelikatessen sowie weitere Spezialitäten einkaufen. Auch für griechische Souvenirs sind die Märkte die richtige Adresse.
Geheimtipps
Ihr möchtet etwas Besonderes in Malia erleben? Für den Fall haben wir zwei Geheimtipps! Nummer eins: Die Höhe von Milatos ist bekannt für ihre historische Bedeutung als Zufluchtsort während des kretischen Aufstands gegen die Osmanen im Jahr 1823. Mit einer kleinen Kapelle im Inneren bietet sie eine einzigartige Atmosphäre und eine schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft – das für Geschichtsinteressierte und Naturfreunde lohnenswertes Ziel liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich der Stadt.
Unser zweiter Geheimtipp sind die Malia Wetlands östlich des Potamos Beach. Das geschützte Feuchtgebiet ist ein Rückzugsort für viele Vogelarten sowie seltene Pflanzen und bietet sich ideal für Beobachtungen an. Hier könnt ihr die unberührte Natur und Ruhe genießen – perfekt für eine kurze Auszeit vom Strandurlaub!
In der Lasithi-Hochebene wandern
Dieses Plateau befindet sich auf etwa 830 Metern über dem Meeresspiegel. Obstgärten, Olivenhaine und Windmühlen prägen die ländliche Region. Von Letzteren gab es früher Tausende, die für die Bewässerung der landwirtschaftlichen Felder zuständig waren. Viele davon existieren nicht mehr, ein Tagestrip lohnt sich aber dennoch. Wanderwege führen etwa zur Tropfsteinhöhle von Diktéon Ándron oder durch die Roza-Schlucht. Am besten begebt ihr euch auf eine Rundfahrt, die euch über alle 21 Dörfer der Hochebene leitet. Ihr erreicht das Wandergebiet in 53 Minuten mit dem Auto.
Reise-Infos
Um euren Urlaub auf Kreta gut vorzubereiten, haben wir im Folgenden wichtige Hinweise zusammengestellt. Als Teil der Europäischen Union ist Griechenland unkompliziert zu besuchen. Ihr dürft damit rechnen, dass ihr euch mit vielen Einheimischen auf Englisch und sogar teilweise auf Deutsch verständigen könnt.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
In einer Woche könnt ihr in Ruhe die Küste auskosten, die Attraktionen erkunden und unterschiedliche Tavernen ausprobieren. Allerdings lohnt es sich aber – auch aufgrund des Zeitaufwandes für Tagesausflüge – ein paar Tage länger zu bleiben.
Wenn ihr Wanderungen mögt, plant ihr euren Trip am besten zwischen Mai und Juni oder im Zeitraum von September bis Oktober. Dann liegen die Temperaturen zwischen 24 und 27 Grad und es ist weniger voll als in den Sommermonaten. Auch zur Hochsaison ist Kreta mit etwa 29 Grad traumhaft und vor allem zum Baden und Sonnen bestens geeignet.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Ihr gelangt bequem per Direktflug von Deutschland nach Kreta, wo ihr in Heraklion landet. Von dort erreicht ihr Malia in etwa 30 Minuten mit dem Auto oder Taxi. Am einfachsten ist es, sich direkt bei der Ankunft einen Mietwagen zu besorgen. Ansonsten bringen euch regelmäßig Busse in 50 Minuten zum Zentrum. Vor Ort bewegt ihr euch auch gut zu Fuß.
Essen und Spezialitäten
Die kretische Küche ist aus gutem Grund sehr beliebt, idealerweise genießt man sie in Gesellschaft. Ihr werdet viele Familien sehen, die in den Lokalen und Tavernen gemeinsam ein Mahl einnehmen. Die Kulinarik spiegelt den Einfluss der verschiedenen Kulturen wider, wie etwa venezianische und osmanische Gerichte. Daneben gibt es natürlich griechische Köstlichkeiten.
Habt ihr euch in ein Restaurant begeben, dürft ihr euch Dákos (Zwieback mit Tomate, Frischkäse und Gewürzen) nicht entgehen lassen. Hinter dem Namen Chochlioí Boumpouristoí verbirgt sich eine für uns eher ungewöhnliche Delikatesse: Schnecken mit Knoblauch, Rosmarin und Olivenöl werden traditionell zur vorösterlichen Fastenzeit serviert. Für die weniger Experimentierfreudigen eignen sich das Zucchini-Kartoffel-Käse-Gebäck namens Chaniotiko Bouréki, die Tyropittakia-Teigtaschen mit Ziegenkäse und Honig oder eine Vielzahl an geschmorten Ofengerichten.
Hotels und Unterkünfte
Schön könnt ihr in der Altstadt übernachten, wo sich kleinere Gasthäuser und Apartments befinden. Direkt an der Küste in der Nähe der Restaurants und Bars gibt es größere Ressorthotels in verschiedenen Preisklassen. Ein wenig außerhalb habt ihr die Option, es euch in familiengeführten Unterkünften gemütlich zu machen.