Kirchen und andere Bauwerke, Denkmäler und ein Stadtpark: Maribor lädt zu ausgedehnten Streifzügen ein. Die slowenische Stadt bietet aber noch mehr und begeistert durch die Nähe zum Pohorje-Gebirge als Wandergelegenheit sowie Option zum Skifahren.
Überblick
Maribor (deutsch Marburg an der Drau) ist zwar nach Ljubljana die zweitgrößte Stadt in Slowenien, jedoch deutlich kleiner und ruhiger. Sie passt daher zu gemütlichen Urlaubern, die wenig Trubel mögen, sich aber gleichzeitig nach vielen kulturellen Highlights sehnen oder ihre Reise mit Aktivitäten an der frischen Luft kombinieren wollen. An dem Fluss Drau und nahe dem Pohorje-Gebirge gelegen, mangelt es in Maribor nicht an Freizeitaktivitäten wie Wanderungen oder je nach Saison auch Skifahren. Der Ort selbst besticht und reizt nicht nur mit seiner grünen Lunge in Form eines Stadtparks, sondern auch mit seinen tollen Angeboten für alle Anhänger von Besichtigungstouren. Die Gotteshäuser sowie andere historische Bauwerke trugen sicher ihren Teil dazu bei, dass Maribor im Jahr 2012 den Titel “Kulturhauptstadt” erhielt.
Sehenswürdigkeiten
Die Gassen im historischen Stadtzentrum, in dem alles fußläufig erreichbar ist, sind die erste Anlaufstelle im Urlaub. Was es dort und in anderen Teilen der Stadt zu sehen gibt, lest ihr nachfolgend!
Basilika der Mutter der Barmherzigkeit
Die prächtige Kirche ist kaum zu übersehen, ragt sie doch mit ihren riesigen Türmen über den Dächern Maribors empor. Die Franziskanerkirche, die Anfang des 20. Jahrhundert erbaut worden ist, besteht aus rotem Backstein sowie zwei Türmen mit jeweils 58 Metern Höhe – diese Fakten beeindrucken Urlauber aus aller Welt. Die Gestaltung der Fassade und des Innenbereichs geht gleichermaßen auf einen Wiener Architekten zurück, weshalb die Ähnlichkeiten zu Bauwerken in der österreichischen Hauptstadt wohl kein Zufall sein dürften.
Tipp: Wenn ihr einen Blick ins Innere des Sakralbaus werft, müsst ihr nicht enttäuscht sein. Zwar ist es im Vergleich zu außen schlicht, doch zumindest der Altar und die schönen Fliesen dienen als kleine Hingucker, die eure Aufmerksamkeit verdienen.
Kathedrale St. Johannes der Täufer
Optisch deutlich weniger auffällig, aber nicht weniger wichtig für Maribor ist die Kathedrale St. Johannes der Täufer. Es handelt sich um den ältesten Kirchenbau der Stadt, dessen Ursprung auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. In dem nostalgischen Bau zeigen sich Spuren der gotischen und barocken Zeit, denn das Gotteshaus wurde mehrfach umgebaut. Die bunten Glasfenster, die teilweise Bilder von Papst Johannes Paul II. enthalten, der den Ort besuchte, sind einer der Blickfänge im Inneren der Kirche. Der fast 60 Meter hohe Glockenturm kann bestiegen werden und belohnt anschließend mit einem Panoramablick über die Dächer von Maribor.
Rathaus
Das Rathaus von Maribor reiht sich in die Liste der sehenswerten Gebäude ein. Es ist in puncto Baustil der Renaissance zuzuordnen, unterlief aber wie die Kathedrale St. Johannes der Täufer mehrere Umgestaltungen. Dadurch ist von dem ursprünglichen Gebäude aus dem Jahr 1515 nur wenig übrig. Trotzdem kann das mit venezianischen Details versehene Haus überzeugen. Es thront auf dem Platz von Maribor und weist unter anderem eine Verzierung mit Löwen auf.
Hauptplatz von Maribor
Dieser Platz, an dem das Rathaus seinen ewigen Standort gefunden hat, hält noch mehr Highlights für euch bereit. Er selbst besteht seit dem 13. Jahrhundert und wird von alten, pastellfarbenen Bauwerken gerahmt. In der Mitte fasziniert die Pestsäule aus dem 18. Jahrhundert, die als eines der schönsten Denkmäler dieser Art in Europa bekannt ist. Sie soll den Opfern des Pestausbruchs im späten 17. Jahrhundert gedenken und ist eines der üblichen Fotomotive im Urlaub in Maribor.
Haus der Alten Rebe
Das Haus der Alten Rebe gehört zu den speziellen Sehenswürdigkeiten, die definitiv nicht jede Stadt hat. Denn es handelt sich tatsächlich um ein Gebäude, das einer seit über 450 Jahren wachsenden Weinrebe gewidmet wurde. Diese ist sinnbildlich zum Symbol des Widerstandes gegen äußere Einflüsse wie Kriege oder Brände geworden, denn all diese hat sie bisher schon überlebt. Im Haus könnt ihr zusätzlich das größte Bodenmosaik von Slowenien besichtigen oder mehr über die Pflanze sowie ihre Geschichte erfahren. Es versteht sich von selbst, dass Wein aus dieser Rebe quasi “unbezahlbar” und ein echter Schatz ist.
Schloss Maribor
Auch Schloss Maribor verzeichnet wie die Kathedrale und das Rathaus mehrere Baustile. Dennoch ist der Charakter seit dem 15. Jahrhundert über die Jahrhunderte hinweg vergleichsweise schlicht geblieben. Ursprünglich sollte das Schloss einen Teil der Stadtmauer von Maribor sichern, doch dann kam ihm die Rolle als nobles Wohnhaus zu. Daran erinnert vor allem die üppig verzierte Rokokotreppe, die im 18. Jahrhundert hinzugefügt wurde. Bei einer Tour durch das Schloss solltet ihr euch zudem nicht den Rittersaal entgehen lassen, der den Blick in Richtung Decke und ihren bunten Malereien lenkt.
Im Schloss ist außerdem das Regionalmuseum untergebracht, das Trachten und religiöse Kunstwerke ausstellt. Zu den Exponaten zählen bemalte Truhen und andere Aufbewahrungsgegenstände sowie eine militärische Uniform. Die Besichtigung kann in englischer Sprache erfolgen und viele Stunden füllen. Eine Option an schlechten Wettertagen?
Aktivitäten
Keine Lust mehr auf Sightseeing, sondern auf etwas Aktives? Maribor bietet euch neben den vielen Sehenswürdigkeiten noch eine ganze Menge! Ein paar Ideen findet ihr untenstehend, aber auch vor Ort wird es sicher nicht langweilig. Haltet einfach die Augen offen, wenn ihr unterwegs seid.
Weinkellertour machen
In einem zentral gelegenen Weinkeller der Stadt werden Führungen der etwas anderen Art angeboten. Sie können sich unmittelbar an klassische Besichtigungstouren anschließen und zeigen euch Maribor von unten. Ein riesiges Gewölbe ist der Ort des Geschehens, wo die Geschichte des Weinkellers beleuchtet wird.
Im Stadtpark erholen
Wem eher der Sinn nach Entspannung steht, der kann die grüne Oase von Maribor aufsuchen. Der Stadtpark liegt nur wenige Meter vom Zentrum entfernt und schafft einen gelungenen Kontrast zum sonst städtischen Flair. Schon im späten 19. Jahrhundert wurde der Park mit seinen Teichen angelegt. An ihnen könnt ihr mit etwas Glück die heimischen Schildkröten beobachten. Aber auch sonst eignet sich der Park mit Springbrunnen, einem Pavillon für Konzerte und einem Kinderspielplatz für eine kleine Pause im Urlaub.
Fotospots nutzen
Der Glockenturm der Kathedrale war bereits ein erster Fotospot. Weitere kommen hinzu, wenn ihr Kurs auf die Stadthügel nehmt. Der Pyramidenberg ist über 380 Meter hoch und binnen 20 Minuten zu Fuß zu erreichen. Auch der Kalvarienberg belohnt euch nach einem Aufstieg mit weitläufigen Blicken, die für das heimische Fotoalbum festgehalten werden sollten. Aber Achtung: Diese Tour ist deutlich beschwerlicher, weil sie steiler verläuft. Ein anderer Standort für gute Fotos, der keine Wanderung erfordert, ist die Brücke über die Drau. Von dort fotografiert ihr zwar nicht die ganze Stadt, aber viele ihrer Hotspots aus einer schönen Perspektive über dem Wasser.
Skifahren
Die Lage im Pohorje-Gebirge macht Marburg an der Drau zur beliebten Winterdestination. In der hügeligen Landschaft präsentiert sich Sloweniens größtes Skizentrum mit der längsten Piste des Landes, die bei Nacht sogar beleuchtet wird. Über eine Busverbindung seid ihr direkt am Ort des Geschehens und könnt mit der Seilbahn und 16 Liften bequem zum Gipfelstürmer werden. Auf insgesamt mehr als 40 Kilometer Piste geht es rasant wieder bergab. Das Skigebiet ist deshalb so beliebt, weil es liebevoll gepflegt wird und perfekte Ausgangsbedingungen für Anfänger und auch Fortgeschrittene mit sich bringt.
Tipp: Wer außerhalb der Wintersaison anreist, kann das Pohorje-Gebirge auch wunderbar zum Wandern nutzen!
Spazieren & Wandern
Rund um Maribor sind die Gegebenheiten bestens, um ein wenig Frischluft zu schnappen. Ob Pohorje-Gebirge oder Kozjak-Gebirge: Die Wanderwege richten sich an unterschiedliche Wanderer, da sie mal einfach und mal etwas schwerer zu bewältigen sind. Im Kozjak-Gebirge lauft ihr beispielsweise durch ein Weinanbaugebiet und über Wiesen, durch Wälder und Obstgärten. Auch in Maribor selbst locken Spazier- und Wanderwege. Der Rundweg entlang der Drau ist perfekt, um den Tag romantisch ausklingen zu lassen. Oder ihr besteigt den Pyramiden- oder Kalvarienberg.
Ljubljana besuchen
Wer bislang noch nicht in Sloweniens Hauptstadt war, kann den Besuch von Maribor gleich damit verbinden. 1,5 Stunden mit dem Auto oder knapp zwei Stunden mit dem Zug (praktischerweise ohne Umstieg) trennen die beiden Städte. Wenn ihr sowieso über Ljubljana (deutsch Laibach) heimreist, bietet sich der letzte Tag für eine Erkundung der größten Stadt Sloweniens an. Besucht die Gotteshäuser wie den Dom St. Nikolaus und eine weitere Franziskanerkirche oder dehnt den Naturfokus mit einer Stippvisite im Stadtpark Tivoli aus. Auch ein tolles Nachtleben gehört zu Ljubljana – ein Aspekt, der im ruhigen Maribor eher fehlt und den Urlaub stimmig komplettieren kann.
Reise-Infos
Maribor besticht insbesondere mit Erholung, Aktivitäten unter freiem Himmel und Kultur. Hat euch das überzeugt, lest jetzt unbedingt weiter, um euren nächsten Urlaub nach Slowenien gezielt zu planen!
Reisezeit & Reisedauer
Wer keine Nässe mag, sollte den Mai für eine Reise meiden, denn da ist die Regenwahrscheinlichkeit in der Region am größten. Warm und sonnig wird es in Maribor im Juli und August mit rund 27 Grad Celsius – also auch noch nicht zu heiß für Besichtigungen. Aktive wählen den Herbst für ihre Wanderung oder kommen im Frühjahr, wenn die Natur langsam erblüht. Die Skisaison beginnt indes im Dezember und reicht oft bis in den Februar oder März hinein.
Grundsätzlich würde Maribor auch zu einem Kurzurlaub passen. Denkt aber daran, dass viele Geschäfte und Museen am Wochenende früh schließen oder nicht geöffnet haben. Außerdem ist die Anreise mit mindestens einem Zwischenstopp verbunden. Daher empfehlen sich mehrere Tage in der Woche, um alles besichtigen zu können, was ihr möchtet.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Ihr habt zwei Optionen, so schnell wie möglich nach Maribor zu reisen: Entweder fliegt ihr nach Ljubljana oder nach Zagreb in Kroatien. Beide Ziele werden von größeren deutschen Städten wie Frankfurt am Main direkt angeflogen. Von Ljubljana aus müsst ihr noch rund 1,5 Stunden mit dem Auto oder etwas länger mit dem Zug nach Maribor fahren, von Zagreb sind es circa zwei Stunden. Ein näherer internationaler Flughafen ist leider nicht verfügbar.
Innerhalb von Marburg an der Drau könnt ihr getrost auf Auto und andere Verkehrsmittel verzichten, da alles gut fußläufig zu erreichen ist. So benötigt ihr nur zehn Minuten zu Fuß vom Bahnhof bis in die Altstadt, wo sich ein Highlight an das nächste reiht. Wem das zu anstrengend ist, der weicht auf Fahrräder oder Busse aus. Für eine Rundfahrt durch Slowenien empfiehlt sich ein Mietwagen, der Flexibilität bringt.
Sprache & Verständigung
Gute Aussichten für alle Nicht-Sprachtalente: Slowenisch ist nicht zwingend nötig, um in Maribor in Hinblick auf die Kommunikation zu bestehen. Denn die meisten Einheimischen haben Deutsch als Zweitsprache in der Schule gelernt. Die Nähe zu Österreich ist in Maribor spürbar, sodass vieles auf Deutsch möglich ist.
Essen & Spezialitäten
Grillspezialitäten dürfen auf keiner slowenischen Speisekarte fehlen – hier zeigt sich eher der Einfluss des Balkans. Auch die Weinkultur ist weit verbreitet, was ihr wahrscheinlich schon anhand der Weinkeller und Weinberge erahnt habt. Ein Glas Wein gehört zum Abendessen quasi dazu.
Hotels & Unterkünfte
Wenn ihr euch normalerweise für außerhalb liegende Hotels entscheiden würdet, weil ihr nächtlichen Lärm in der Altstadt befürchtet, gibt es eine gute Nachricht: In Maribor ist die Innenstadt nachts wunderbar ruhig. Denn für ihr Partyleben ist die Stadt nicht gerade bekannt. Gut für alle, die sich kurze Wege zum Sightseeing und trotzdem Erholung in der Nacht wünschen! Dennoch dürfen die Hotels jenseits der Stadtgrenzen nicht außer Acht gelassen werden. Sie bieten komfortable Standards, mal in modernem und mal in traditionellem Gewand. Welche Unterkunft erobert auf den ersten Blick euer Herz?