Marseille: Hafenstadt am Mittelmeer


Marseille bezaubert als zweitgrößte Stadt in Frankreich mit Sehenswürdigkeiten, kultureller Vielfalt und der Lage am Mittelmeer. Mischt eine Städtereise mit ausgedehnten Tagen am Strand und erkundet die herrliche Kulisse der Küste!

Überblick

„Little Paris“ ist ein beliebter internationaler Spitzname für Marseille. Und diesen hat sich die Stadt in der idyllischen Provence mehr als verdient! Immerhin gibt es hier fast ebenso viele Highlights zu entdecken wie in der „großen Schwester“ – der übrigens einzigen noch größeren Stadt in ganz Frankreich. Auch Marseille hat eine Kirche Notre-Dame und einen Arc de Triomphe, auch Marseille besticht mit informativen und teils ungewöhnlichen Museen. Kaum jemanden dürfte daher der Titel „Kulturhauptstadt in Europa“ verwundern, den die Stadt im Jahr 2013 trug.

Marseille Alter Hafen
Blick auf Marseilles Alten Hafen

Wer keine oder nur wenig Lust auf Besichtigungstouren hat, muss der südfranzösischen Stadt an der Grenze zur Côte d’Azur aber nicht gleich den Rücken kehren. Ein Badeurlaub am Mittelmeer ist dank der hauseigenen Strände ebenfalls kein Problem. Beinahe ganzjährig gesellt sich ein angenehmes Klima dazu, das mal zum Sprung ins Nass und mal zu Wanderungen im vor der Tür liegenden Nationalpark einlädt. Dazu kommt der bunte Mix der Kulturen, die in Marseille aufeinandertreffen, und dazu beitragen, dass der Urlaub nicht langweilig wird.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswertes müsst ihr in Marseille nicht lange suchen. In jedem Viertel gibt es mindestens ein tolles Bauwerk, das seine eigene Geschichte erzählt. Wir verschaffen euch einen kleinen Überblick.

Basilika Notre-Dame de la Garde

Von außen eher überschaubar gestaltet, ist der wahre Glanz des Wahrzeichens von Marseille im prächtigen Inneren vertreten. Die liebevoll „la bonne mère“ (übersetzt in etwa „die gute Mutter“) genannte Kirche blickt auf eine mehrere Jahrhunderte alte Geschichte zurück. Ursprünglich im 15. und 16. Jahrhundert geplant und errichtet, wurde sie im 19. Jahrhundert schrittweise restauriert. In früheren Zeiten hatte sie vorranging die Bedeutung als Festung inne, während sie heute einen Wallfahrtsort für Gläubige darstellt. Durch die Lage der Kirche auf einer über 150 Meter hohen Anhöhe habt ihr von dort aus auch eine wunderbare Aussicht über Marseille. Schon allein deshalb lohnt sich der Besuch!

Marseille Notre-Dame de la Garde
Thront über der Stadt: Marseilles Notre-Dame de la Garde

Porte d'Aix

Der Arc de la Porte d’Aix in Marseille ist die kleinere Version des berühmten Triumphbogens in Paris. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde er anstelle des Nordtores der Stadtmauer zu Ehren von König Ludwig XIV erbaut. Ihr seht bei einem genauen Blick verschiedene Inschriften des Bogens, zudem wird er von mehreren Skulpturen verziert.

Porte d Aix
Die Porte d’Aix ist der Triumphbogen von Marseille

Château d'If

Im 16. Jahrhundert entstand die Festung Château d’If auf einer vorgelagerten Insel vor Marseille. Sie sollte den Hafenzugang vor Angriffen schützen und gleichzeitig die Überwachung der Stadt sichern. Ihr kamen unterschiedliche Funktionen zu, etwa als reine Schutzfestung oder als Gefängnis und Kerker. Auch von dieser Festung aus, die ihr per Fähre erreicht, habt ihr einen traumhaften Blick über die Gegend. Zudem könnt ihr die Ausstellung im Inneren des Châteaus d’Ifs gegen ein kleines Eintrittsgeld besuchen und mehr über die Festung und ihre Geschichte erfahren.

Chateau d If
Das Chateau d'If schütze einst die Stadt

Palais du Pharo

Der Palais du Pharo ist heute als ehemaliger Wohnsitz Napoléon Bonapartes bekannt, obwohl er dort genau genommen nie gewohnt hat. Das macht bei der Schönheit des Baus aber nichts, denn er gehört europaweit zu den schönsten Anwesen überhaupt. Besucht auch den angrenzenden Park und lasst euch von dem noblen Glanz, den der Palais du Pharo bis heute ausstrahlt, umfangen.

Palais du Pharo
Im Palais du Pharo war Napoleon nie zu Gast

Alter Hafen

Der Alte Hafen ist keine Sehenswürdigkeit an sich, aber eines der Viertel, das wohl jeder Urlauber von Marseille früher oder später aufsuchen wird. Daher setzen wir es ebenfalls auf die Liste unserer Highlights. Der Hafen entstand bereits in der Antike und ist bis heute ein lebendiger Besuchermagnet. Vor Anker liegen die eleganten Segeljachten, teilweise auch Kreuzfahrtschiffe, welche die Kulisse maßgeblich gestalten. Genießt eine der Meeresspezialitäten in den vielfältigen Hafenrestaurants oder beobachtet das bunte Treiben am Fischmarkt.

Le Panier

Le Panier als ältester Teil von Marseille sollte ebenfalls nicht fehlen, wenn ihr die Stadt erkundet. Beim Gang durch die schmalen Gassen wird euch die Street-Art nicht verborgen bleiben. Der Fotoapparat klickt hier wohl mehr als nur einmal! Kleine Pausen sind in den gemütlichen Cafés ebenso möglich wie Abstecher in die inhabergeführten Läden, in denen einige Schätze zu finden sein sollten.

Marseille Le Panier
Gasse in Le Panier

Strände

Strandfeeling pur könnt ihr ebenso erleben. Der Weg zu den Badestellen ist oft kurz und belohnt euch mit einem entspannten Tag am Mittelmeer. Wir zeigen euch unsere Favoriten in und um Marseille.

Plage du Prophète

An der Plage du Prophète stürzt ihr euch am ältesten Strand von Marseille ins Wasser. Die Aussicht ist ebenfalls grandios und lädt zu entspannten Spaziergängen ein. Zudem handelt es sich um einen Strand mit weichem Sand, der euren Füßen schmeichelt und ein bequemes Sonnenbad erlaubt. Das flach abfallende Wasser punktet bei Familien mit Kindern und vorsichtigen Schwimmern, die es weniger waghalsig mögen. Einkehrmöglichkeiten und Sportoptionen werdet ihr am Plage du Prophète ebenfalls nicht vermissen.

Plages du Prado

Im Süden von Marseille finden sich gleich mehrere Strände auf einer Strecke von über drei Kilometern Länge. Jeder Abschnitt hat seinen eigenen Charakter. Mal geht es ruhig und eher ursprünglich zu, mal strotzt der Bereich vor sportlichen Angeboten. Ob Beachvolleyball oder Kitesurfen, für fast jedes Fitnessvorhaben gibt es einen Treffer. Dank der vielen Strandbars vor Ort freuen sich auch die Nachtschwärmer unter euch.

Plages du Prado
Baden an den Plages du Prado

Plage de Sainte Croix

Mit einem nahezu paradiesischen Flair begeistert die Plage de Sainte Croix westlich von Marseille. Der Strand ist mit seinem weißen Sand eher ein Geheimtipp und gliedert sich in zwei Abschnitte, die in eine Bucht eingebettet sind. Das Wasser wird erst sehr weit draußen tief, sodass ihr mit eurem Nachwuchs beruhigt im Meer planschen könnt. Auch das Schnorchelvergnügen kann an dieser Stelle groß sein.

Plage des Catalans

Die Plage des Catalans ist vom Alten Hafen aus schnell erreichbar. Der Strand verfügt über eine Hufeisenform und wird während der Hochsaison von vielen Reisenden aufgesucht. Wer es ruhiger mag, kommt in der Nebensaison zum Strand und genießt sein ursprüngliches Ambiente. Der Name des Abschnitts geht übrigens auf eine Gruppe von katalanischen Fischern zurück, die im 17. Jahrhundert hier Zuflucht suchten – und fanden.

Plage des Catalans
Die zentral gelegene Plage des Catalans

Aktivitäten

Nach der Stadtbesichtigung und dem Strandbesuch warten noch viele weitere Aktivitäten auf Interessierte. Es folgt eine Auswahl.

Im Nationalpark wandern

Ruhe und Gelassenheit sind nach dem städtischen Trubel genau das Richtige? Dann auf in den Calanques Nationalpark! Es handelt sich um einen Naturpark mit den sogenannten „Calanques“ im Mittelpunkt. Diese Buchten erinnern in ihrem Aussehen sehr an die Fjorde in Norwegen. Der Nationalpark gehört zu den Lieblingsattraktionen von Wanderern, Tierbeobachtern und Naturfotografen, denn mit ein bisschen Glück sind Tiere wie Delfine und Meeresschildkröten im geschützten Meeresteil des Gebiets zu sehen. Das Ganze geht jedoch nur zwischen Oktober und Juni, denn von Juli bis September ist der Park für die Öffentlichkeit geschlossen.

Calanque d En Vau
Südlich von Marseille: Calanque d'En Vau

Museen besuchen

Die Museen der Stadt sind eine tolle Freizeitbeschäftigung, wenn das Wetter mal nicht ganz so mitspielt. Oder auch unabhängig vom Wetter, wenn ihr euch für die verschiedenen Themen der Ausstellungen interessiert! Das Musée d’Histoire erweist sich etwa als kleiner Schatz, wenn es um die Entdeckung von Marseilles Vergangenheit geht. Es wurde im Jahr 1983 gegründet und entführt euch in einer rund 3.500 Quadratmeter großen Dauerausstellung durch die Geschichte des Ortes. Dazu gesellen sich temporäre Ausstellungen mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten.

Zu den meistbesuchten Museen weltweit zählt das erst 2013 eröffnete Mucem, das Museum der europäischen Zivilisationen. Dieses gibt euch einen Einblick in die Zivilisationen rund ums Mittelmeer. Ein weiteres Anlaufziel stellt das MuSaMa, das Seifenmuseum von Marseille, dar. Es widmet sich auf mehr als 400 Quadratmetern der Entwicklung der Seife, ihren ersten Werbeplakaten und vielem mehr. Ihr könnt euch auf Wunsch auch selbst als Savonnier, als Seifenmacher, ausprobieren und am Ende ein von euch individualisiertes Stück Seife mit nach Hause nehmen. So ein Souvenir hat sicher nicht jeder!

Einkaufen

Noch mehr Souvenirs stehen beim Einkaufen in den darauf spezialisierten Läden zur Verfügung. Hinzu kommen die üblichen Einkaufsmöglichkeiten rund um Kleidung, Accessoires und mehr. Ob bequem überdacht im Centre Commercial Centre Bourse oder im gehobenen Preissegment auf der Einkaufsstraße Canebière – für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Wer sich eher für die örtlich produzierten Dinge interessiert, sollte einen Schlenker zum Markt machen. Regionale Delikatessen verführen hier sicher von Anfang an mit ihrem Duft, während ihr zwischen den Ständen umherschlendert und die Auslagen bewundert.

Städte an der Côte d’Azur besuchen

Einmal in Südfrankreich unterwegs bieten sich Tagestouren zu Städten der östlich von Marseille befindlichen Côte d’Azur an. Toulon liegt beispielsweise nur rund eine Autostunde von Marseille entfernt. Zu sehen gibt es weitere Kathedralen und ein altes Opernhaus, empfehlenswert ist zudem eine Fahrt mit der Seilbahn zum Mont Faron. Beeindruckend sind auch die Marineschiffe im Kriegshafen.

In Saint-Tropez wird es luxuriös, denn die Destination ist als Lieblingsziel der Reichen und Schönen präsent. Wenn ihr euch auch keine der Jachten im Hafen leisten können solltet, taucht ihr zumindest vorübergehend in das mondäne Flair ein. Besichtigt auf jeden Fall die Zitadelle und das Musée de la Gendarmerie, wo es viel um den Schauspieler Louis de Funès geht. Rund zwei Stunden Autofahrt sind hierfür nötig.

Auch Cannes ist nach einer zweistündigen Fahrt zum Greifen nah. Hier dreht sich fast alles um das berühmte Filmfestival, doch ein Spaziergang auf der Promenade Boulevard de la Croisette ist ebenso toll. Erlebt einen romantischen Sonnenuntergang oder gönnt euch Cocktails in den Beach Clubs! Hübsch anzusehen sind außerdem die der Küste von Cannes vorgelagerten Îles de Lérins.

Palmengesäumte Strände und eine nostalgisch schöne Altstadt sprechen für einen Aufenthalt im schönen Antibes. Wandert am gleichnamigen Kap entlang und stattet dem kleinen Nachbarort Juan-les-Pins einen Besuch ab. Im Vergleich zu bekannten Städten wie Cannes und Nizza gilt Antibes als Geheimtipp für alle, die einen ruhigen und entspannten Urlaub an der Côte d’Azur bevorzugen!

Reise-Infos

Wer sich jetzt bereits für eine Reise nach Marseille entschieden hat, kann dank unserer Reise-Infos direkt in die Planung übergehen.

Reisevorbereitung & Reisezeit

Ganz Frankreich liegt euch quasi zu Füßen, denn durch einen gültigen Personalausweis öffnen sich die Tore des Landes. Die Bezahlung ist mit der Landeswährung Euro auch das geringste Problem.

Durch fast ganzjährig milde Temperaturen könnt ihr Marseille für Sightseeing und Naturausflüge fast immer besuchen. Nur in der kalten Winterzeit wird es manchmal ungemütlich nass. Wenn ihr im Sommer kommt, werdet ihr mit angenehmen Wassertemperaturen belohnt. Dafür ist es mit teils über 30 Grad Außentemperatur zum Bummeln, Sightseeing oder Wandern beinahe schon zu heiß. Für diese Vorhaben solltet ihr idealerweise im Frühjahr oder frühen Herbst anreisen.

Villa Mediterranee und Cathedrale La Major
Ausstellungsgebäude Villa Méditerranée & die Cathedrale La Major

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Ein Trip entlang der Mittelmeerküste ist mit dem eigenen Auto wunderbar, denn so seid ihr flexibel was eure Reiseroute und -planung angeht. Allerdings benötigt ihr für die Anfahrt mindestens mehrere Stunden bis hin zu einem Tag. Wer sich diesen Aufwand sparen möchte, kann mit dem Flugzeug in kurzer Zeit in Südfrankreich sein. Direktflüge an den Aéroport Marseille Provence, rund 20 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums gelegen, werden ab München und Frankfurt am Main angeboten. Vom Ankunftsflughafen aus fahrt ihr mit dem Shuttle oder Taxi in die Stadt.

Vieles ist in Marseille zu Fuß machbar und durch die Aussichten aufs Meer auch sehr zu empfehlen. Doch wenn die Füße ermüden, ist es gut zu wissen, dass rund 80 Buslinien in der Stadt fahren. Auch Straßenbahnen und eine Metro bringen euch von A nach B. Alternativ könnt ihr euch ein Taxi rufen. Ausflüge ins Umland und zu anderen Städten gelingen am besten mit dem Mietwagen oder eigenen PKW, sofern ihr mit diesem angereist seid.

Sprache & Verständigung

Grundsätzlich ist es in Marseille kein Problem, sich auf Englisch zu verständigen. Allerdings steigt die Sympathie von Anfang an, wenn ihr die Konversation auf Französisch beginnt. Daher lohnt es sich, vor dem Urlaub noch einmal die wichtigsten französischen Vokabeln zu pauken.

Essen & Spezialitäten

In Marseille dominieren Meeresfrüchte- und Fischgerichte. Ein echter Klassiker ist die Bouillabaisse als Fischsuppe. Vegetarier können es sich dank der Vielfalt an Zucchini- oder Auberginengerichten ebenfalls schmecken lassen. Wer es eher süß mag, sollte die Calissons d’Aix probieren – einen Mix aus Marzipan und kandierten Früchten.

Calissons d Aix
Die Leckerei Calissons d'Aix

Hotels & Unterkünfte

Für viele Reisende steht und fällt der komfortable Urlaub mit dem richtigen Bett auf Zeit. Dieses findet ihr in Marseille in Form von klassischen Hotels, Luxusunterkünften oder Pensionen mit familiärem Charakter. Die Wahl hängt von euren persönlichen Vorlieben und dem Budget für die Reise ab. Tipp: Oft lässt sich durch den Standort ein wenig Geld sparen. Außerhalb des Stadtzentrums, des Hafens und fernab der Strände liegende Hotels sind auch meist günstiger und obendrein schön ruhig.

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