Mexiko: Paradies mit viel Kultur

Ihr möchtet traumhafte Strände und pulsierende Städte erleben, die Nächte durchtanzen, aber auch in geheimnisvollen Ruinen wandern? Dann macht euch auf nach Mexiko. In kaum einem anderen Land der Welt könnt ihr so viele Dinge in so kurzer Zeit erleben.

Mexiko ist mit knapp zwei Millionen Quadratkilometern und mehr als 127 Millionen Einwohnern deutlich größer und bevölkerungsreicher als Deutschland. Da könnt ihr euch sicher vorstellen, wie viele verschiedene interessante Reiseziele es innerhalb des Landes gibt. Ihr habt die Wahl aus mehreren Millionenstädten, mehr als 12.500 Kilometer Küste an Pazifik und Karibik sowie Bergen, Dschungel oder Wüste im Inland.

Kulturell ist Mexiko für die Vermächtnisse der Maya und Azteken bekannt, deren Bauwerke zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes zählen. Doch auch moderne Kultur sowie Sport, Kulinarik und tolle Feste sind einen Besuch wert. Außerdem gibt es unzählige hervorragende Strände zum Baden, Tauchen oder Surfen. Schon lange vor der Ankunft der Europäer existierten auf dem Gebiet des heutigen Mexiko einige fortschrittliche Zivilisationen, vor allem die Azteken oder auch die Maya im südlichen Teil. Als Napoleon 1810 gegen Spanien zu Felde zog, nutzten die Mexikaner dies und erklärten ihre Unabhängigkeit. Der nachfolgende Unabhängigkeitskrieg dauerte bis 1821 und endete mit der Anerkennung der neuen Nation durch das Mutterland.

Mexiko hat ein knappes Dutzend Ballungsräume mit mindestens einer Million Einwohnern. Euch für eine Stadt zu entscheiden, ist gar nicht so einfach. Wir zeigen euch die drei größten Metropolen sowie die beiden Regionen, die vorrangig für Urlauber interessant sind.

Die mit Abstand größte, bevölkerungsreichste und in jeglicher Hinsicht wichtigste Stadt Mexikos trägt praktischerweise den Namen des Landes. Umgeben von Bergen thront Mexiko-Stadt auf rund 2.000 Höhenmetern und beherbergt 20 Millionen Menschen. Allein hier könntet ihr schon einen ganzen Monat verbringen und hättet immer noch nicht alles gesehen.

Besucht auf jeden Fall den Zocalo, den zentral gelegenen, riesigen Platz. Von hier aus erkundet ihr Kolonialbauten, Paläste und Kathedralen sowie Bars und Restaurants en masse. Schaut euch unbedingt auch die Reste der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan an. Etwas außerhalb liegt die Ruinenstadt Teotihuacan mit ihren beeindruckenden Pyramiden.

Im Westen Mexikos liegt Guadalajara. Hier nahm beispielsweise die bekannte Mariachi-Musik ihren Anfang. Außerdem liegt ganz in der Nähe das Städtchen Tequila, wo im Jahre 1600 die erste Fabrik für die weltbekannte Spirituose eröffnet wurde.

Etwa 150 Kilometer südlich der texanischen Grenze befindet sich Monterrey, die auch die Stadt der Berge genannt wird. Wer gerne klettert oder wandert, kommt hier voll auf seine Kosten. In den Bergen gibt es zudem viele Höhlen zu erkunden sowie einen Biopark mit vielen exotischen Tieren.

Die Halbinsel Yucatán trennt die Karibik vom Golf von Mexiko und ist eine der am meisten besuchten Regionen im Reiseland. Das liegt einmal an den wunderschönen Stränden und dem tropischen Klima, zum anderen aber auch an den vielen Maya-Ruinen, die hier zu finden sind. In Yucatán liegt auch Cancún, eine in den 1970ern entworfene Urlauberstadt mit einem 23 Kilometer langen Strand. Ebenfalls einen Besuch wert ist Tulum, wo die vielleicht schönsten Strände Mexikos zu finden sind.

Ganz im Westen des Landes liegt der Bundesstaat Baja California an der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Dort befindet sich auch die größte Stadt der Region, nämlich Tijuana, eines der beliebtesten Reiseziele US-amerikanischer Urlauber. Wenn ihr also Strände am Pazifik bevorzugt, dann dürfte Baja California für euch auf jeden Fall eine Überlegung wert sein.

Natürlich wollt ihr in Mexiko auch an den Strand. Tatsächlich gibt es an den vielen tausend Küstenkilometern unzählige große und kleine Strände für jeden Geschmack. Wir haben stellvertretend drei für euch herausgepickt.

Bei Cabo San Lucas an der Baja California befindet sich die Playa del Amor, der vor allem für seinen ausufernden Spring Break Partys bekannt ist. Am Strand der Liebenden könnt ihr im Golf von Kalifornien schwimmen und euch die bizarren Felsformationen anschauen. Auf der anderen Seite der Halbinsel liegt übrigens die Playa del Divorcio, der Strand der Geschiedenen. Dort, am Pazifik, ist das Wasser meist zu stürmisch zum Schwimmen.

Ihr wollt nicht nur schwimmen, sondern auch tauchen? Dann lasst euch die Strände rund um den Ort Akumal auf Yucatán nicht entgehen. Hier findet ihr das vorgelagerte Maya-Riff, das zweitgrößte Riff der Welt, sowie mystische Karsthöhlen, die sogenannten Cenoten. Ein wahres Tauchparadies und dank der Wellenlage auch für Anfänger zu empfehlen.

Direkt bei Cancún findet ihr die Playa Delfines. Der heißt nicht umsonst so, denn hier schwimmt ihr mit etwas Glück gemeinsam mit neugierigen Delfinen durch die warme karibische See. Der Strand selbst ist blütenweiß mit türkisenem Wasser, allerdings auch sehr begehrt und daher in der Saison recht voll.

Allein in den großen mexikanischen Städten gibt es vermutlich mehr Sehenswürdigkeiten als wir euch je hier aufschreiben könnten. Was ihr aber definitiv in Mexiko gesehen haben solltet, sind die beiden berühmtesten präkolumbischen Stätten Chichén Itzá und Teotihuacan sowie die faszinierenden, unvergesslichen Cenoten-Grotten.

Im Norden der Halbinsel Yucatán, nahe des Städtchens Valladolid, liegt Chichén Itzá, eine Ruinenstadt aus der späten Mayazeit. Charakteristisch ist die 30 Meter hohe, zentral gelegene Stufenpyramide, die einen imposanten Tempel zu Ehren des Schlangengottes Kukulcán beherbergt.

Um Chichén Itzá ranken sich viele Mythen – nicht zuletzt aufgrund folgender Beobachtung: An den beiden Tagen des Äquinoktiums, wenn Tag und Nacht gleich lang sind, versinkt die Pyramide im Schatten und nur die Treppe wird angestrahlt. Gemeinsam mit dem Schlangenkopf am Fuße der Treppe bildet sich so für kurze Zeit eine gefiederte Schlange aus Licht.

Die Ruinenmetropole 45 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt ist Forschern seit Jahrhunderten ein Rätsel. Einst die größte Stadt Nordamerikas, wurde Teotihuacán plötzlich aus unerklärlichen Gründen verlassen und war schon bei der Ankunft der Azteken eine Geisterstadt. Daher nannten sie den Ort Teotihuacán – „Wo man zu einem Gott wird“.

Im Zentrum der einstigen Stadt steht die 65 Meter hohe Sonnenpyramide, die drittgrößte Pyramide der Welt. Hinzu kommen die später erbaute Mondpyramide sowie ein großer Palastkomplex und Wohngebäude. Seit 1987 ist die Stätte UNESCO-Weltkulturerbe und bis heute eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinen der Welt.

Auf der Halbinsel Yucatán findet ihr hunderte sogenannter Cenoten. Das sind Karsthöhlen mit eingestürzter Decke, die daraufhin mit Süßwasser vollgelaufen sind. Abgesehen davon, dass ihr hier wunderbar baden und tauchen könnt, bilden Licht, Schatten und Wasser in vielen Cenoten ein fotowürdiges Schauspiel.

Auf Yucatán sind viele dieser Cenoten miteinander vernetzt und bilden das größte zusammenhängende Unterwasserhöhlensystem der Erde. Nicht umsonst betrachteten die Maya die Cenoten als Eingänge zur Unterwelt, nutzten sie aber auch als Trinkwasserreservoirs.

Wir haben für euch ein paar Ideen für unvergessliche Aktivitäten, denen ihr in Mexiko nachgehen könnt.

Im Süden Mexikos liegt der Bundesstaat Oaxaca mit der gleichnamigen Hauptstadt. Sie gilt als Herkunftsort des Mezcal, einem alkoholhaltigen Getränk aus Agaven. Wenn ihr also einen originalen, rauchigen, ungelagerten Mezcal aus 100 Prozent Agave trinken wollt, dann habt ihr in Oaxaca die einmalige Chance. Mutige nehmen eine Sorte mit Raupe in der Flasche oder trinken den Mezcal gleich mit einem Pulver aus Chili und zerstampfter getrockneter Raupe.

Wenn ihr in Oaxaca seid, dann macht doch gleich eine kleine Bustour zum Árbol de Tule etwas außerhalb der Stadt. Diese mexikanische Sumpfzypresse gilt mit einem Stammumfang von 58 Metern als dickster Baum der Welt.

Im südlichen Teil von Oaxaca liegt der Ort Puerto Escondido. Dieser gilt als absoluter Geheimtipp unter Surffreunden. Der Pazifik fordert hier eure Surfkünste heraus und belohnt euch mit tollen Stränden und großartigen Spots.

Im Süden Mexikos, an der Grenze zu Guatemala, liegt der Bundesstaat Chiapas. Dieser gilt als grünster und natürlichster aller Staaten und eignet sich daher ideal für einen Ausflug in den Dschungel. Beobachtet auf einer Kajakfahrt Ameisenbären und Brüllaffen, Jaguare und Krokodile und den farbenprächtigen Quetzal, dessen Schwanzfedern einst den Aztekenpriestern als Kopfschmuck dienten.

Ebenfalls in Chiapas, nahe der Stadt San Cristóbal, findet ihr das Dorf San Juan Chamula. Dort leben die Nachfahren der Maya noch so authentisch wie vor der Ankunft der Spanier vor rund 500 Jahren. Sucht euch am besten einen lokalen Führer und lasst euch die komplexen Rituale und Zeremonien erklären, die hier von Schamanen durchgeführt werden.

Mexiko ist mehr als nur eine Reise wert. Damit ihr möglichst viel von den Schätzen des Landes entdecken könnt, solltet ihr euch aber gut vorbereiten. Wir haben wichtige Tipps und Informationen für euren unvergesslichen Urlaub in Mexiko zusammengestellt.

Mexiko ist ideal, um dem heimischen Herbst und Winter zu entfliehen. Von November bis April könnt ihr in Yucatán bei rund 25 Grad Luft- und Wassertemperatur am Strand liegen. Außerdem könnt ihr dann am 1./2. November den Tag der Toten feiern, einen wichtigen und spektakulären mexikanischen Feiertag. Von Mai bis Oktober ist Regenzeit und ein Urlaub dann nur bedingt zu empfehlen.

Die Flugzeit beträgt etwa zehn bis zwölf Stunden. Weniger als zwei Wochen lohnen allein schon deshalb kaum. Wollt ihr innerhalb Mexikos noch reisen, plant weitere Tage ein. Habt ihr nur eine Woche Zeit für Mexiko, dann konzentriert euch auf eine Region, etwa die Hauptstadt oder Yucatán.

Als Urlauber benötigt ihr für die Einreise nach Mexiko kein Visum, sondern nur einen gültigen Reisepass sowie die Touristenkarte FMM, die ihr bei der Einreise erhaltet und gut aufbewahren solltet. Gezahlt wird mit dem Mexikanischen Peso (MXN).

Wenn ihr nicht zufällig sowieso gerade in Mittelamerika oder in den südlichen USA seid, dürftet ihr wohl mit dem Flugzeug anreisen. Jede größere Stadt hat einen internationalen Flughafen. Mexiko-Stadt hat sogar den größten in ganz Lateinamerika. Die Hauptstadt, aber auch Cancún oder Guadalajara werden von vielen europäischen Flughäfen angeflogen, jedoch meistens mit einem oder mehreren Zwischenstopps.

Je nachdem, wie mobil ihr in Mexiko sein wollt, bieten sich Mietwagen, Bus und Bahn oder sogar Inlandsflüge an. Das Straßennetz gilt im Vergleich zu den meisten anderen in Lateinamerika als gut ausgebaut. In der Regenzeit kann es allerdings oft zu überschwemmten Fahrbahnen kommen.

Die offizielle Amtssprache in Mexiko ist Spanisch. Hinzu kommen viele indigene Sprachen und in einigen Gegenden die Varianten europäischer Sprachen, die sich in den jeweiligen Einwandererkollektiven gehalten haben. In den touristisch erschlossenen Regionen kommt ihr aber auch mit Englisch weiter, falls euer Spanisch nicht ausreichen sollte.

Die mexikanische Küche ist sehr vielseitig und unterscheidet sich je nach Region und Küstenseite. Typisch ist die Verbindung spanisch-kolonialer Speisen mit Einflüssen aus der Maya- und Aztekenkultur. Die wichtigste Mahlzeit ist das Mittagessen. Dazu gibt es stets Tortillas mit Chilisaucen, die teilweise für Europäer sehr scharf sind.

Das mexikanische Nationalgetränk ist Pulque. Es wurde schon von den Azteken als rituelles Getränk benutzt. Pulque wird aus fermentiertem Agavensaft gewonnen, ist milchig-trüb und hat nur zwei bis sechs Prozent Alkohol. Da es schnell verdirbt, wird es nicht exportiert, sondern nur in Mexiko getrunken.

In Mexiko gibt es sehr verschiedene Arten von Unterkünften. Natürlich finden sich in den großen Städten und an den bekannten Stränden jede Menge Hotels von unterschiedlichstem Komfort und Preisniveau. Dann gibt es allerdings auch kleine Dschungelhotels, die sich meist in unmittelbarer Nähe von Maya-Stätten auf Yucatán befinden. Nicht zuletzt könnt ihr in Haciendas nächtigen, jenen kolonialen Herrenhäusern mit der farbenfrohen Architektur.