Abenteuer im echten Dschungel – sogar beim Seilrutschen oder Bungee Jumping aus der Vogelperspektive – erlebt ihr in der Region Monteverde im mittelamerikanischen Costa Rica. Sie beeindruckt mit exotischen Flora und Fauna im Aktivurlaub.
Überblick
Hängebrücken, die quer durch den Dschungel führen, bunte Vögel über euren Köpfen und ein leichter Nebel, der alles zu umgeben scheint – das ist das typische und wunderbar geheimnisvoll anmutende Szenario von Monteverde in Costa Rica. Die Region nordwestlich der Hauptstadt San José verfügt über ein besonderes, nass-kühles Klima, das sich für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt verantwortlich zeichnet. Richtig trocken ist es hier eigentlich nie, sodass im wahrsten Sinne des Wortes feuchtfröhliche Dschungelexpeditionen auf euch warten!
Die Region im Gebirge Cordillera de Tilarán wurde in den 1950er Jahren von Quäkern, die aus den USA ausgewandert sind, besiedelt. Bis heute fasziniert Monteverde mit seiner Lage in 1.400 Metern Höhe und einer Fauna, die über 700 Baum- und mehr als 500 Orchideenarten umfasst. Lianen, Schlingpflanzen und Dschungelblumen komplettieren das Bild. Seid ihr bereit für einen aufregenden Urlaub im Regenwald?
Sehenswürdigkeiten
Die meisten Sehenswürdigkeiten von Monteverde liegen unter freiem Himmel. Es handelt sich um Naturparks, die mit ihren Nebelwäldern ein einzigartiges Flair versprühen, sowie besondere Bäume und Wasserfälle. Dazu gesellen sich die Ortschaft Santa Elena und eine sehenswerte Käsefabrik.
Reserva Biólogica Bosque Nuboso Monteverde
Einer der beiden Naturparks in der Region Monteverde ist das gleichnamige biologische Reservat, das bei Urlaubern sehr bekannt und beliebt ist. Da es aufgrund der Naturschutzbestimmungen eine Höchstgrenze für die tägliche Anzahl an Besuchern gibt, empfiehlt es sich, sehr früh vor Ort zu sein. Der Park öffnet um 7:00 Uhr morgens und schließt am frühen Nachmittag. Auf rund 10.000 Hektar Fläche und 13 Kilometern Wanderpfaden dürft ihr auf eigene Faust oder gemeinsam mit einem Führer wandern. Die Wege sind gut ausgebaut, gehen teilweise über Hängeseilbrücken, die etwas Mut und Schwindelfreiheit erfordern. Zur Szenerie gehören Nebelwälder, rauschende Bäche und Wasserfälle sowie von Lianen durchzogene Waldgebiete. Der Park kann mit Bussen erreicht werden und verdient mindestens einen Tagesausflug!
Reserva Bosque Nuboso Santa Elena
Wer zu spät dran ist und das Reserva Biólogica Bosque Nuboso Monteverde aufgrund der Besuchergrenze nicht betreten kann oder es allgemein lieber ruhiger mag, weicht praktischerweise einfach auf den zweiten Naturpark der Region aus. Das Biologische Reservat Santa Elena ist mit 300 Hektar Fläche deutlich kleiner, aber weniger überlaufen. Zwischen 7:00 Uhr und 16:00 Uhr habt ihr rund sechs Kilometer vom gleichnamigen Ort Santa Elena entfernt die Gelegenheit, einen weiteren Nebelwald zu erkunden.
Die Szenerie ist ähnlich wie im anderen Naturpark und auch hierhin bringen euch Busse. Nach wenigen Minuten im Park fühlt ihr euch sicher wie in einer anderen Welt. Das grüne Dickicht scheint überall seine natürlichen Geheimnisse zu haben. Das Reservat ist zwar vorrangig nicht auf Urlauber ausgerichtet, verfügt aber dennoch über geeignete Wanderwege, die keine Klettererfahrung erfordern.
Selvatura Adventure Park
Inmitten eines Nebelwaldes von Monteverde habt ihr die Chance, mal die Perspektive zu wechseln und zwischen den Baumkronen des Waldes unterwegs zu sein. Das geht dank der sogenannten Canopy-Tour und Hängebrücken des privaten Naturschutzgebietes Selvatura. Drei Kilometer Wege über insgesamt acht Brücken zeigen euch die Flora und Fauna des Nebelwaldes von oben. Zu den Highlights zählen weiterhin ein Schmetterlingsgarten und das Museum „Jewels of the Rainforest“, in dem eine Insektensammlung zu beeindrucken weiß. Hier gibt es also am Boden und in der Luft viel zu sehen!
Ficus-Baum
Ebenfalls nur eine Wanderung entfernt, begegnet euch der bekannteste Baum der Gegend – ein Ficus. Diese Baumart wächst um einen anderen Baum herum, bis der eigentliche Baum nicht mehr da ist. In Monteverde hat sich so ein Baum gebildet, der mittlerweile komplett hohl ist und dank seiner Struktur ähnlich wie eine Leiter in Richtung Himmel ragt. Wem die Kletterpartie im Inneren des Baumes zu abenteuerlich ist, sollte zumindest vom Boden aus einen Blick ins Innere des Ficus werfen. In Monteverde gehört die Naturschönheit mittlerweile zu den Highlights und typischen Fotomotiven von Urlaubern.
San Luis Wasserfall
Der 100 Meter hohe San Luis Wasserfall ist ein Muss in der Dschungelregion Monteverde. Durch die Lage auf einem privaten Grundstück müsst ihr Eintritt bezahlen. Außerdem solltet ihr, wenn ihr euch für die Wanderung dorthin entscheidet, auf festes Schuhwerk achten, da der Weg mitunter rutschig wird. Das alles zahlt sich aber spätestens aus, wenn ihr vor dem Wasserfall steht. An wärmeren Tagen ist es sogar möglich, sich direkt im Wasserfall abzukühlen.
Santa Elena
Naturfreunde werden sich an den genannten Sehenswürdigkeiten sicher nicht sattsehen können. Für alle anderen gibt es noch eine Alternative: Santa Elena, die kleine Ortschaft, in der ihr wahrscheinlich im Monteverde-Urlaub auch übernachten werdet. Das hübsche Dorf wurde schon in den 1950er Jahren von Quäkern bewohnt, die bis heute dort ansässig sind, und sich für den Naturschutz der Region einsetzen. Entdeckt die gemütlichen Restaurants und Geschäfte, die der Ort zu bieten hat!
Käsefabrik
In der Käsefabrik von Monteverde könnt ihr dem Handwerk rund um die Käseherstellung zusehen. Dafür existiert extra eine Aussichtsplattform hinter einer Glaswand. Schon seit Mitte der 1950er Jahre ist die Fabrik in Betrieb. Damals wurde sie von Quäkerfamilien gegründet. Beeindruckend ist die Entwicklung: Während zur Gründungszeit nur etwa zehn Kilogramm Käse am Tag gefertigt wurden, schafft die Produktion heutzutage bis zu 1.500 Kilogramm täglich. Auch wurde das Angebot von Gouda mit der Zeit durch Sorten wie Parmesan und Emmentaler ergänzt.
Aktivitäten
Wir geben es zu: Die meisten Aktivitäten finden in Monteverde unter freiem Himmel statt, weshalb sich das Reiseziel weniger für Menschen eignet, die wetterunabhängige Angebote bevorzugen. In puncto Nervenkitzel könnt ihr aber frei entscheiden, wie weit ihr während eurer Outdoorerlebnisse gehen wollt!
Tiere beobachten
Die Artenvielfalt von Monteverde haben wir schon erwähnt. Doch welche Tiere sind es, die ihr in den Nebelwäldern und Dschungelgebieten sehen könnt? Mit etwas Glück trefft ihr auf Jaguare, Frösche, Faultiere, Fledermäuse, Nabelschweine oder sogar den seltenen Quetzal, der nicht nur Vogelbeobachter in seinen Bann ziehen wird. Besonders frei lebende Tiere sollen während einer Tour in der Abenddämmerung oder Nacht beobachtet werden können. Durch die Nachtaktivität vieler Dschungelbewohner erhascht ihr erst nach Sonnenuntergang einen Blick auf sie, wodurch die Kulisse des Nebelwaldes noch mysteriöser ist.
Gezielt bestimmte Tiere zu beobachten, ist in den Gärten und Ausstellungen möglich. So findet sich ein Schmetterlingsgarten in Monteverde, der über 30 Arten beherbergt. Je nach Reisezeit ist es möglich, zu sehen, wie ein Schmetterling frisch aus der Puppe schlüpft. Der „Frong Pond“, ein Amphibienhaus voller Bewohner, legt seinen Fokus auf die Artenvielfalt der Frösche. Ergänzend findet ihr außerdem ein Schlangenhaus, in dem ihr dessen exotischen Bewohner bewundern könnt. Wem das noch nicht reicht, der kann im „Bat Jungle“ im Rahmen einer geführten Tour mit Fledermäusen auf Tuchfühlung gehen.
Bungee Jumping ausprobieren
Ein anderer Tipp für alle, die sich selbst gern herausfordern, ist das Bungee Jumping. Dabei geht es immer wieder rasant an einem Seil in die Tiefe. In Monteverde befindet sich der Ort, der euch den tiefsten Sprung in ganz Costa Rica ermöglicht. Wer sich traut, kann aus über 140 Metern Höhe nach unten springen. Wer das nicht wagt, nutzt die Fahrt zur Plattform, um die großartige Umgebung in sich aufzunehmen.
Seilrutschen
Adrenalinjunkies aufgepasst, denn dieser Tipp ist für euch! Per Seilrutschen könnt ihr über den Dschungel und durch die Baumkronen fliegen. Dabei geht es von Plattform zu Plattform, sodass der Nervenkitzel alle paar Minuten mit der nächsten Zipline auf euch wartet. Eine Voraussetzung dafür ist Schwindelfreiheit, denn die Plattformen befinden sich in großer Höhe über dem Regenwalddach.
Tipp: Um etwas weniger nass durch den Nebelwald zu sausen, sollten die Canopy-Touren frühmorgens absolviert werden.
Kaffee- oder Schokoladentour machen
Kaffee und Schokolade sind untrennbar mit Costa Rica verbunden – beides wird hier schließlich angebaut und allein der Kaffeekonsum liegt bei den Einheimischen bei fünf bis sechs Tassen pro Tag. Liebhaber der Leckereien können sich in der Region Monteverde auf dessen Spuren begeben und an einer thematischen Tour teilnehmen. Die Kaffeetour zeigt euch den Fertigungsprozess, der in Monteverde vorwiegend auf nachhaltige Aspekte und lokale Unternehmen, die dem Kaffee ein Gesicht geben, ausgerichtet ist. Die Kaffeeprobe ist je nach Anbieter inklusive und bietet die Möglichkeit, euer Wissen und eure Geschmacksknospen anhand verschiedener Kaffeesorten zu testen!
Auch die Schokoladentour kann mit verführerischen Geschmacksproben von sich überzeugen. Von der Bohne bis zur fertigen Tafel oder Praline könnt ihr den Weg des späteren Genussmittels nachvollziehen. Am Ende jeder Tour habt ihr die Gelegenheit, den örtlichen Kaffee oder die regionale Schokolade zu kaufen. Somit könnt ihr nicht nur die Familien vor Ort unterstützen, sondern auch ein prima Souvenir ergattern!
San José besuchen
Wem nach dem ganzen Naturschauspiel nach Großstadtfeeling zumute ist, der kann vor der Heimreise einen Zwischenstopp in San José einlegen. Nach rund zwei bis drei Autostunden seid ihr in der Hauptstadt Costa Ricas mit ihren eindrucksvollen Bauten aus der Kolonialzeit. Spätestens jetzt werden auch Kulturhungrige fündig und können ihre übrige Urlaubszeit in Museen wie dem Nationalmuseum oder Goldmuseum verbringen. Höchstwahrscheinlich reist ihr sowieso über San José nach Hause, daher ist der zeitliche Zusatzaufwand überschaubar. Und es lohnt sich, die Stadt zu erkunden!
Reise-Infos
Wie ihr seht, ist Monteverde ein reizvolles Natur- und Aktivurlaubsziel mit einer bunten Tier- und Pflanzenwelt. Genau das Richtige für eure nächste Reise nach Costa Rica? Dann lest jetzt abschließend die Reise-Infos.
Reisezeit
Wer nach Monteverde reist, darf wettertechnisch nicht allzu empfindlich sein. Trotz der weitreichenden Trockenzeit zwischen Januar und April sorgen die klimatischen Bedingungen vor Ort dafür, dass es fast immer nass oder zumindest feucht ist. Auch ist der Höhenunterschied für merklich kühlere Temperaturen als im übrigen Costa Rica verantwortlich. Trotzdem ist das Dschungelziel während der Hauptsaison in der Trockenzeit gut besucht.
Reisedauer & Ausrüstung
Allein durch die lange Anreise nach Costa Rica würden wir mindestens eine Woche in Monteverde bleiben. Kombiniert ihr den Aufenthalt mit einem Besuch von San José, könnt ihr weitere Tage dranhängen.
Für den Aktivurlaub im Dschungel von Costa Rica benötigt ihr festes Schuhwerk und einen Rucksack, in dem ihr wind- und wettergeschützt eure Sachen transportieren könnt. Durch die kalten und feuchten Temperaturen ist eine gefütterte Regenjacke mit Kapuze ebenso Pflicht – spätestens bei der Tour im Nebelwald! Packt also alles ein, was ihr für das Abenteuer benötigt.
Vergesst außerdem nicht, einen Steckdosenadapter mitzunehmen, denn es werden Steckdosen der Typen A und B verwendet.
Dokumente, Währung & Bezahlung
Wer für maximal 90 Tage nach Costa Rica reist, benötigt kein Visum. Ein gültiger Reisepass reicht aus. Nur längere Aufenthalte bedingen ein Visum. Achtung: Bei Zwischenstopps in den USA während der An- und Abreise müsst ihr einen ESTA-Antrag stellen.
Die offizielle Landeswährung ist der Costa Rica Colón. Da ihr euch mitten im Dschungel befindet, wird die Kartenzahlung in Monteverde nur sehr selten angeboten. Das nötige Kleingeld für Essen, Souvenirs und Co. sollte in bar vorhanden sein.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Ein Langstreckenflug ist unvermeidlich, wenn ihr von Deutschland aus nach Costa Rica reist. Meist ist sogar ein Zwischenstopp, etwa in den USA, erforderlich. Nach rund 13 bis 15 Stunden landet ihr in der Hauptstadt San José. Diesen trennen weitere 2,5 Stunden mit dem Auto vom Dschungel. Das letzte Stück nach Monteverde ist eine rund 35 Kilometer lange Schotterstraße, die einiges an Zeit beansprucht.
Wir empfehlen einen Mietwagen für Costa Rica, damit ihr flexibel nach Monteverde fahren könnt. Alternativ stehen Busse zwischen den größeren Städten zur Verfügung. Auch in die Nebelwälder fahren Shuttles, in der Regel vom Busbahnhof in Santa Elena aus.
Sprache & Verständigung
Die Landessprache in Costa Rica ist zwar Spanisch, doch werdet ihr dieses in allen möglichen Dialekten vorfinden. Die eigenen Spanischkenntnisse reichen da zum Verständnis nicht immer aus. Alternativ sprecht ihr die Einheimischen auf Englisch an. In den Urlaubsregionen und von den Quäkerfamilien geprägten Ortschaften dürfte das kein Problem sein.
Hotels & Unterkünfte
Monteverde ist im Aktivurlaub zwar beliebt, aber nicht allzu breit aufgestellt, wenn es um Hotels geht. Die frühe Buchung ist daher entscheidend, um euch eure Wunschunterkunft – gerade während der Hochsaison – zu sichern. Die meisten Betten sind in der Ortschaft Santa Elena verfügbar. Praktisch, denn dort finden sich auch Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten sowie Shuttlebusse in Richtung Nebelwald. Wer luxuriöse Hotels sucht, wird im Umland von Monteverde fündig.