Montmartre: Pariser Künstlercharme


Ein Urlaub in der Stadt der Liebe ist schon romantisch – doch Montmartre setzt dem Ganzen oft die Krone auf. Das 18. Pariser Arrondissement ist für seine Künstler, verwinkelten Gassen und traumhaften Sehenswürdigkeiten, wie die Sacré Coeur, bekannt.

Überblick

Montmartre ist eines der bekanntesten Pariser Viertel. Heute ist es das 18. Arrondissement und trägt den Beinamen „Künstlerviertel“. Zu Recht, wenn auf seine langjährige Geschichte zurückgeblickt wird: Immerhin lebten und wirkten hier im 19. und 20. Jahrhundert viele namhafte Künstler auf dem Hügel im Norden von Paris. Namen wie Henri de Toulouse-Lautrec, Pablo Picasso oder Vincent van Gogh stehen in Zusammenhang mit dem Pariser Arrondissement. Bis heute sind ihre Wohnhäuser, Ateliers oder Museen mit ihren Werken fester Bestandteil von Montmartre.

Einst handelte es sich aber bei Montmartre lediglich um ein kleines Dorf, das sich im Pariser Norden befand, und vor allem über Bauernhäuser und Windmühlen verfügte. Große Gipsvorkommen wurden mit diesen Mühlen im 18. Jahrhundert zerkleinert – aber natürlich wurde damit auch klassisch Getreide gemahlen. Ursprünglich gab es etwa im Jahr 1786 zwölf Windmühlen auf dem Hügel. Heute können Besucher die übrig gebliebenen beiden Mühlen „Le Radet“, die 1717 erbaut wurde, und „Le Blue Fin“, die 1622 erbaut wurde, bestaunen. Sie liegen in der oberen Rue Lepic und sind eine beliebte Sehenswürdigkeit sowie Wahrzeichen Montmartres.

Sehenswertes in Montmartre

Heute hat Montmartre noch viel mehr zu bieten: Darunter herrliche Ausblicke auf Paris, erholsame Plätze und spannende Shows im berühmt (berüchtigten) Moulin Rouge.

Sacré Coeur

Sacré Coeur bedeutet auf Deutsch „Heiliges Herz“ – und dieses wurde zwischen 1870 und 1914 auf dem höchsten Punkt des Montmartre Hügels erbaut. Das Kalkgestein, das für den Bau verwendet wurde, macht die Basilika zu einem wunderbar weiß leuchtenden Punkt, der schon von Weitem erkennbar ist. Auf der anderen Seite genießt ihr von dort aus einen Blick über die Dächer von Paris, der mit keinem anderen zu vergleichen ist. Da lohnt sich der meist beschwerliche Aufstieg über die Treppen, die von vielen Besuchern nur zu gern für eine kleine Rast genutzt werden.

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Wahrzeichen von Montmartre und Paris: Sacré Coeur

Tipp: Am Fuße der Sacré Coeur versuchen Einheimische oft recht hartnäckig, euch ein Freundschaftsband zu knüpfen – sie kommen dann auf euch zu, legen euch bunte Wollbänder um das Handgelenk und beginnen sofort mit der Arbeit. Doch verlangen sie am Ende Geld dafür. Ihr solltet ihnen daher möglichst keine Gelegenheit bieten, dass die „Knüpferei“ ohne eure Zustimmung beginnen kann.

Platz Marcel Aymé bei den Weinbergen

Malerische Weinberge prägen neben den Windmühlen und Gassen das Bild von Montmartre. Ganz in der Nähe liegt auch der Platz Marcel Aymé mit seiner Skulptur, die scheinbar in einer Wand gefangen ist. Diese soll an einen Roman des Autors Marcel Aymé erinnern, der dem Platz auch seinen Namen gab.

Die „Liebesmauer“ Le mur des je t’aime

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Liebesbekenntnis in 250 Sprachen: Le mur des je t’aime

Romantisch wird es inmitten des Gartens „Square Jehan Rictus“. Schon für sich bezaubert er mit seinem Ambiente, doch dann wartet sogar noch ein besonderes Highlight: Die „Ich-Liebe-Dich-Mauer“, die von den beiden Künstlern Claire Kito und Frédéric Baron erschaffen wurde. Der berühmte und wohl wichtigste Satz zwischen Paaren ist hier in knapp 300 verschiedenen Dialekten und Varianten zu sehen. Seit 2000 befindet sich die Mauer in diesem Garten. Entdeckt ihr auch die deutschen Dialekte?

Friedhof Montmartre

Der drittgrößte Friedhof von Paris befindet sich in Montmartre und wirkt zwischen den ihn umgebenden Häusern wie eine kleine Ruhezone. 1825 angelegt, verfügt er heute über rund 20.000 Gräber. Darunter befinden sich auch Grabstätten von Berühmtheiten wie etwa Heinrich Heine. Über den Friedhof führt eine Metallbrücke, die 1888 erbaut wurde und durch ihre Optik beeindruckt.

Moulin Rouge

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Weit über die Stadtmauern hinweg berühmt: das Moulin Rouge

Wer denkt bei dem Viertel Montmartre nicht irgendwann an das berühmte Kabarett Moulin Rouge (deutsch: „Rote Mühle“)? Bereits im Jahr 1889 eröffnet, steht es auf dem Boulevard de Clichy für erotische und abwechslungsreiche Unterhaltung. Bekannt sind vor allem die frivolen und wunderbar leichtfüßig tanzenden Can Can Frauen, die auch auf den Plakaten von Künstler Henri de Toulouse-Lautrec zu sehen sind. Das Gebäude besticht schon von außen durch seine namensgebende rote Mühle. Wer allerdings auch seine Schönheit von innen sehen möchte, muss schnell sein: Die abendlich stattfindenden Revuen sind schnell komplett ausverkauft.

Rue Lepic & Café des Deux Moulins

Auf den Spuren von Amélie aus dem gleichnamigen Film wandelt ihr, wenn ihr die Rue Lepic besucht: Hausnummer 15 gehört zu dem Café des Deux Moulins, das im Film eine wichtige Rolle spielte. Das Ambiente des Films ist gleich zu spüren, wenn ihr einen entspannten Spaziergang durch die Gassen macht und euch ganz auf den Charme von Montmartre einlasst.

Kunst: Das Herzstück von Montmartre

Widmen wir uns nun der künstlerischen Seite von Montmartre: Schon rund um das Moulin Rouge ist sie spürbar, doch gibt es noch weitere Orte, die unverkennbar den Namen „Künstlerviertel“ präsentieren und rechtfertigen.

Place du Tertre

Der Place du Tertre gilt als Zentrum von Montmartre – einst in geschichtlicher Hinsicht, heute in touristischer und auch künstlerischer. Auf dem Platz kämpfen zahlreiche Maler darum, Portraits von Besuchern anzufertigen oder ihre fertigen Gemälde zu verkaufen. Meist befinden sich gleichzeitig rund 300 kreative Köpfe und Karikaturisten auf dem Platz, die auf engstem Raum arbeiten. Weltberühmte Personen wie Pablo Picasso und Vincent van Gogh werfen in Montmartre schließlich noch immer ihre Schatten voraus und spornen zu Höchstleistungen an!

Tipp für das beste Portrait: Ihr wünscht euch ein ganz persönliches Andenken? Hier tummeln sich quasi an jeder Ecke Maler, die einen Cartoon oder eine Bleistiftzeichnung von Touristen anfertigen. Doch ist das Risiko, an eine unansehnliche Kritzelei zu kommen, recht hoch, wenn ihr euch dem nächstbesten Zeichner zuwendet. Besser, ihr fragt in der Umgebung – beispielsweise in einem Café – nach einer konkreten Maler-Empfehlung. Alternativ könnt ihr natürlich auch zuschauen, wie ein anderer Passant gemalt wird und entscheiden, ob euch das Bild gefällt und selbst eines anfertigen zu lassen.

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Mitten im Kunstgeschehen: Place du Tertre

Habt ihr genug auf dem Kunstterrain gestöbert, könnt ihr euren Bummel entlang des Platzes fortsetzen. Hier erwarten euch für eine kleine Verschnaufpause verschiedene französische Cafés und Restaurants sowie Souvenirläden. Dabei gilt natürlich wie so oft die Devise: Je weiter sie vom Platz entfernt sind, desto niedriger sind die Preise.

Museen rund um die Kunst

Tief in die künstlerische Vergangenheit eintauchen könnt ihr nicht nur mit einem Blick in Pablo Picassos ehemaligem Atelier und Vincent van Goghs einstigem Wohnhaus in Montmartre! Auch Kunstmuseen lassen euch die Werke von großen Persönlichkeiten der Malerei in aller Ruhe bestaunen. So findet sich in der Rue Cortot oberhalb der Weinberge ein Montmartre Museum mit Gemälden und Einblicken in die Geschichte des Viertels. Das Museum selbst ist das älteste Gebäude Montmartres und diente einst Auguste Renoir als Zuhause. Rund um das Museum genießt ihr die schöne Natur und Aussicht auf die Weinberge.

Auch das Dali Museum unweit des Place du Tertre ist einen Besuch wert. Die berühmten Kunstwerke von Salvador Dalí, darunter natürlich seine schmelzenden Uhren, laden zum Träumen ein. Über 300 Werke sind hier ausgestellt. Wusstet ihr schon, dass in der Sonne geschmolzener Käse dem Künstler als Inspiration für sein wohl berühmtestes Werk diente?

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Montmartre ist bekannt für Malerei aus Vergangenheit & Gegenwart

Reise-Infos

Auf nach Montmartre heißt: auf nach Paris! Und dafür gibt es eigentlich gar nicht so viel zu beachten. Immerhin liegt die Hauptstadt unseres Nachbarlandes fast „um die Ecke“ und auch ein krasser Kulturschock ist sicher nicht zu erwarten, wenn ihr euch vom Pariser Charme einnehmen lasst. Ein paar Tipps möchten wir euch dennoch mit auf den Weg geben, damit ihr euch in Montmartre von Anfang an wohlfühlen könnt.

Reisezeit

Die beste Reisezeit für Montmartre? Das hängt ganz davon ab, welchen Urlaub ihr euch wünscht. Romantische Tage zu Weihnachten, wenn alles wunderbar verschneit ist, oder eine Erkundungstour bei bestem Sommerwetter – es bleibt euch überlassen, wann ihr Montmartre besucht.

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Monmartres verwinkelte Gassen im Sommer

Im Oktober ist Montmartre vor allem für Freunde des guten Weins empfehlenswert, denn am 2. Wochenende dieses Monats findet ein berühmtes Weinfest statt. Den Wein zu genießen und dabei Gutes zu tun, fällt leicht, denn die Einnahmen des Weines werden für wohltätige Zwecke gespendet. Doch auch wer eigentlich kein Weinfan ist, kommt kulinarisch beim Weinfest auf seine Kosten: Probiert euch durch Leckereien wie Crêpes, Käsespezialitäten, Austern und frisches Obst.

Anreise: Auto, Zug, Bus oder Flugzeug?

Die Art der Anreise ist flexibel. Mit dem Auto fahrend, trennen beispielsweise Köln nur rund fünf Stunden von Paris, der Stadt der Liebe und ihrem berühmten Künstlerviertel. Der Schnellzug fährt ab NRW etwa vier bis ebenfalls fünf Stunden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit einem Reisebus – meistens über Nacht – anzureisen. Ihr möchtet lieber mit dem Flugzeug starten? Kein Problem! Die Flugzeit nach Paris beträgt, abhängig vom Startpunkt, knapp anderthalb Stunden und bedingt von den meisten deutschen Flughäfen keinen Zwischenstopp.

Währung und Reisedokumente

Geld wechseln vor dem Urlaub? Das ist bei einer Reise nach Paris und Montmartre nicht nötig, denn bezahlt wird wie auch in Deutschland mit Euro. Außerdem benötigt ihr neben eurem gültigen Personalausweis keinerlei besondere Dokumente für die Anreise.

Sprache und Verständigung

Die Landessprache ist Französisch – und obwohl Paris ein sehr beliebtes, touristisches Reiseziel ist, freuen sich die meisten Franzosen über zumindest rudimentäre Sprachkenntnisse. Wenn ihr einen Franzosen gleich auf Englisch ansprecht, wirkt das für viele unhöflich. Besser, ihr leitet den Satz mit der Frage „Excusez-moi, parlez-vous anglais?“ ein. Das bedeutet auf Deutsch: „Entschuldigen Sie bitte, sprechen Sie Englisch?“. Wird dies mit einem freundlichen „Oui“ oder „Yes“ bejaht, könnt ihr eure Frage auf Englisch stellen und erhaltet meistens eine Antwort, die ihr versteht.

Sicherheit

Seit den Anschlägen in Paris kommen häufig Sicherheitsbedenken auf, wenn es um einen Urlaub in der Hauptstadt Frankreichs geht. Doch keine Sorge: Die Franzosen lassen sich ihre Lebensfreude nicht nehmen und so hat sich nach dem verhängten Ausnahmezustand im Jahr 2015 der Alltag wieder relativiert. Wie in allen Großstädten solltet ihr aber „Problemviertel“ rund um die Hauptbahnhöfe und U-Bahn-Stationen – vor allem abends – meiden. Achtet außerdem auf eure Wertsachen, wenn ihr auf belebten Plätzen unterwegs seid.

Fortbewegung

Innerhalb von Paris gibt es so vieles zu entdecken, dass sich die meisten Touristen für den Weg zu Fuß entscheiden. Gerade in Montmartre mit seinen süßen Gassen und vielen Sehenswürdigkeiten ist das zu empfehlen. Seid ihr allerdings vom langen Laufen müde, befördert euch ein kleiner Touristenzug ab dem Cabaret Moulin Rouge hinauf auf den Hügel Montmartre – Herrliche Ausblicke inklusive! Alternativ könnt ihr in Paris das gut ausgebaute U-Bahn-Netz nutzen, wenn ihr auch andere Viertel besuchen möchtet und demzufolge weiter entfernte Strecken fahren müsst.

Begrüßung

Die typische Begrüßung, die viele mit Franzosen assoziieren, ist das „Küsschen links, Küsschen rechts“. Doch Vorsicht: Das gilt nur für enge Freunde und Bekannte. Ihr solltet also nicht gleich überschwänglich auf die Einheimischen zustürmen, sondern, wie auch in Deutschland, höfliche Distanz zu ihnen wahren.

Essen

Schlemmen könnt ihr in Montmartre nach Herzenslust! Fast überall verstecken sich kleine süße Cafés mit französischem Charme und Leckereien wie Käsespezialitäten oder Crêpes – je nachdem, wonach euch der Sinn steht. Besonders entlang der Rue Lepic und Rue des Abbesses findet ihr kulinarische Schmankerl: Entweder in Form von Restaurants und Patisserien oder Spezialitätenhändlern, die Waren wie frischen Fisch oder Macarons anbieten. Hungrig müsst ihr während eurer vielseitigen Städtereise in Paris definitiv nicht sein!

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Kaffee & Croissant in einem von Montmartres Cafés

Tipp: Entscheidet euch besser für etwas abgelegenere Cafés und Restaurants, die sich nicht unmittelbar in der Nähe von Sehenswürdigkeiten wie dem Sacré Coeur oder Moulin Rouge befinden. Oftmals greift ihr hier tiefer in die Tasche als nötig. Ihr seid der französischen Sprache mächtig? Super! Fragt die Einheimischen nach einem Tipp!

Hotels und Unterkünfte

Die meisten Hotels in Montmartre folgen dessen Image und zeigen sich als kleine Kunstwerke. Jedes Hotelzimmer ist manchmal in einem anderen Design gestaltet, sodass ihr bei jedem neuen Urlaub im selben Hotel in eine andere Welt eintauchen könntet. Je höher die Hotels auf dem Hügel liegen, desto größer ist natürlich euer Ausblick über Paris. Wie in allen Vierteln von Paris gilt aber auch: Je näher die Sehenswürdigkeit, desto teurer der Preis. So werdet ihr für ein Hotelzimmer, das euch den direkten Blick auf das Sacré Coeur erlaubt, wahrscheinlich mehr bezahlen als für eine Unterkunft außerhalb der Hotspots.

Weiteres rund um Paris

Ihr habt noch Fragen? Dann besucht unsere Seite mit Fragen und Antworten zum Urlaub in Paris. Ansonsten wünschen wir euch viel Spaß in der künstlerischen Stadt der Liebe!

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