Muğla im Südwesten der Türkei


Die Provinz Muğla befindet sich in der türkischen Ägäisregion und glänzt mit zahlreichen Attraktionen, Naturwundern und einmalig schönen Stränden. Ausflüge zu antiken Stätten und zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten warten am Mittelmeer und im Hinterland auf euch.

Überblick

Muğla ist nicht nur der Name der Provinz, sondern auch jener Großstadt 15 Kilometer nördlich des Golfs von Gökova, in der die Insel Sedir liegt. Während die Küste mit Badeorten und atemberaubenden, meist familienfreundlichen Stränden punktet, ist es im Hinterland ursprünglicher und rauer, aber nicht minder schön. Hier befinden sich einige der Orte und Attraktionen, die diese Region so einzigartig machen. Ihr könnt Märkte besuchen und deckt euch mit örtlicher Handwerkskunst ein.

Golf von Goekova
Am Golf von Goekova

Städte und Dörfer

Großstädte, kleinere Orte an der Küste und im Hinterland, hübsche Märkte, antike Stätten: In der Provinz Muğla findet ihr alle Facetten urbanen Lebens. Die sprichwörtliche türkische Gastfreundschaft ist an jeder Ecke zu spüren.

Fethiye

Fethiye ist eine Hafenstadt im Süden der Türkischen Ägäis. Hier habt ihr einen einzigartigen Blick auf das Mittelmeer, die Strände und die idyllische Landschaft. Mit rund 90.000 Einwohnern handelt es sich um eine mittelgroße Stadt, die dennoch so einiges zu bieten hat. Bis in die 1950er Jahre bestand das historische Zentrum aus uralten und antiken Gebäuden, die jedoch durch Erdbeben zerstört wurden. Die Reste der früheren Stadt kann man noch im Archäologischen Museum entdeckten.

Fethiye Provinz Mugla
Blick auf Fethiye

Das Wahrzeichen Fethiyes sind die Felsengräber, die vor 3.000 Jahren in die Wände gehauen wurden. Sie beruhen auf der Kultur der Lykier, die ihre Toten nicht nur unter, sondern auch über der Erde bestatteten. Bei den Gräbern in Fethiye handelt es sich um drei Tempel- und einige Hausgräber. Wenn ihr die Gegend noch weiter erkunden möchtet, findet ihr etwa 15 Kilometer von der Stadt entfernt die wunderschöne Ölüdeniz-Lagune sowie den verlassenen Ort Kayaköy. Letzter ist eine Geisterstadt.

Kabak

Nur ein paar Kilometer weiter südlich liegt Kabak, wobei es sich um ein Dorf handelt. Es punktet mit einer umwerfenden kleinen Bucht, die zum Entspannen am Strand einlädt. Denn das kristallklare, türkisfarbene Wasser ist ein Traum und wenn ihr aktive Erholung sucht, könnt ihr Beachvolleyball spielen, Surfen oder euch ein Kajak ausleihen. Mit Restaurants und Toiletten ist für die nötige Infrastruktur ausreichend gesorgt.

Milas

Im Landesinneren, umgeben von unzähligen Olivenbäumen und einer langen Küste, befindet sich Milas. Hier erwarten euch eine schöne Altstadt, antike Stätten und Tempel. Vor allem dienstags, wenn der Markt ansteht, wird Milas zu einem Treffpunkt der ganzen Umgebung und Besucher erleben einen besonderen Tag. Nicht nur optisch und atmosphärisch ist das bunte Markttreiben ein Genuss: Wenn ihr Olivenöl von höchster Qualität mögt, seid ihr bei den kleinen Ständen gut aufgehoben. Zusätzlich solltet ihr einen Besuch der Firuz-Ağa-Moschee einplanen.

Milas Zeustempel
Der Zeustempel bei Milas

Ortaca und Dalyan

Auch Ortaca punktet mit einem türkischen Basar, der neben einem Angebot an typischen Gerichten und Lebensmitteln eine Reihe verschiedener Waren wie Textilien oder Taschen zu bieten hat. An Gewürzen in allen Farben und Gerüchen fehlt es hier ebenfalls nicht. Die Schlammbäder und das heilende Wasser im benachbarten Dalyan erfüllen eure Erwartungen an einen entspannten Urlaub im vollen Maß. Angeblich soll sogar schon Kleopatra ihre Haut hier gepflegt haben. Eine gute Möglichkeit, um dem Alltagsstress zu entfliehen und in der Natur zu Ruhe zu entkommen!

Datça

Die Stadtgemeinde Datça erstreckt sich über die gleichnamige Halbinsel mit ihrer 235 Kilometer langen Küste. Im äußersten Westen könnt ihr die faszinierenden Überreste der antiken Hafenstadt Knidos bewundern, die bereits im siebten Jahrhundert vor Christus gegründet wurde. Der Hauptort Datça überzeugt mit einer schönen Altstadt, durch deren Gassen ihr schlendern könnt.

Datca Kueste
Häuser an Datças Küste

Bodrum

Bodrum ist sowohl eine Stadtgemeine als auch ein gleichnamiger Ort. Mit der Lage direkt an der Türkischen Ägäis fühlen sich Erholungssuchende hier besonders wohl. Auch der Vergleich mit Saint-Tropez ist nicht von der Hand zu weisen: Jachten, Boutiquen und erstklassige Hotels erwarten euch in Bodrum. Besonders die Altstadt ist beliebt. Die Häuser bestehen überwiegend aus weißem Kalkstein, an den Fassaden sind Blumenkästen angebracht und ihr schlendert durch einen unvergleichlichen mediterranen Charme.

Dalaman

Aktiv- mit Strandurlaub lässt sich in Dalaman wunderbar kombinieren. Vor der Stadt befindet sich das Mittelmeer, hinter ihr das Taurusgebirge. So werden Wassersport und Wanderungen zwischen und auf den Bergen möglich. Auch die Geschichte darf bei einem Besuch in Dalaman nicht zu kurz kommen und es lohnen sich ein Ausflug zu den Lykischen Königsgräbern oder ein Abstecher in die Geisterstadt Kayaköy.

Marmaris

Marmaris ist eine kleine Hafenstadt, die umgeben von bewaldeten Bergen an einer geschützten Bucht liegt. Besonders hervorzuheben ist die Wasserqualität der Strände, die oft mit der Blauen Flagge ausgezeichnet sind – kein Wunder, dass die Strände hier mit zu den schönsten der ganzen Türkei zählen. In einem der größten Jachthäfen der Region werden noch die traditionellen Holzsegler, die sogenannten Gulets, hergestellt. Ihr könnt auf einen der Boote Ausflüge unternehmen, ob in eine einsame Bucht oder ins gerade mal 18 Kilometer entfernte Rhodos, bleibt ganz euch überlassen.

Sehenswürdigkeiten

Großartige Natur, faszinierende Kultur und jahrhundertealte Architektur: Die Region Muğla besticht mit ihrer Vielseitigkeit. Wir stellen euch die schönsten Sehenswürdigkeiten vor.

Burg in Bodrum

Die mächtige Burg von Bodrum steht seit dem Mittelalter an ihrer Stelle. Gerade vom Meer aus lässt sich der Bau wunderbar bestaunen – kein Wunder also, dass er als Wahrzeichen Bodrums gilt. Auf einer kleinen Halbinsel zwischen den beiden Hafenbuchten von Bodrum gelegen beherbergt das Gebäude heute unter anderem das bedeutendste Museum für Unterwasserarchäologie der Welt. Auch als Veranstaltungsorte für Konzerte und Ausstellungen wird die Burg gerne genutzt. Die Festung mit einem nahezu quadratischen Grundriss von 180 mal 185 Metern und fünf Türmen existiert seit dem 15. Jahrhundert. Auf dem Gelände gibt es einen einladenden Park, exotische Pflanzen und Vögel sowie einen Garten, der die vielfältige Flora der Region zeigt.

Schmetterlingsbucht

Ein einzigartiges Naturphänomen ist die Schmetterlingsbucht. Dabei handelt es sich um ein Tal im Bezirk Fetihye. Umfasst wird die kleine Bucht vom Berg Babadağ, sodass sie sicher und geschützt vor äußeren Einflüssen liegt. Am besten gelangt ihr daher mit einer Bootstour dorthin. Alternativ ist auch der Landweg möglich, dieser führt aber auch über Klettersteige, die ihr nur mit einem Führer begehen solltet. Einmal angekommen, werdet ihr das seit 1995 zum Naturschutzgebiet erklärte Tal sicherlich nicht vergessen. Über 80 Schmetterlingsarten könnt ihr hier bestaunen, vor allem der Russische Bär (auch Spanische Flagge genannt) ist bekannt für den Ort.

Mugla Schmetterlingsbucht
Ausflug zur Schmetterlingsbucht

Kurşunlu-Moschee

In der Stadt Muğla findet ihr die überaus sehenswerte Kurşunlu-Moschee, die im Jahr 1493 erbaut wurde. Sie stellt ein herausragendes Beispiel osmanischer Architektur in dieser Region dar. Das heute wichtigste Merkmal entstand bei Reparaturarbeiten 1853: Die riesige Kuppel der Moschee wurde mit Blei bedeckt. Die Hauptwände aus glatt geschnittenem Stein sind besonders charakteristisch für die seldschukischen Architektur. Auch beeindruckend sind die zahlreichen, von Hand geschnitzten Ornamente im Inneren, die mit einem aus dem nahen Rhodos stammenden Farbstoff verschönert wurden.

Akropolis von Kaunos

Die Akropolis von Kaunos, die 150 Meter oberhalb der Stadt thront, befindet sich zwischen Marmaris und Dalaman. Die Mauern dieser Festung stammen teilweise aus dem vierten Jahrhundert vor Christus. Zu Füßen der Akropolis liegt das Antike Theater, und auch die Ruinen des Tempels und des öffentlichen Bades sind heute noch gut zu erkennen.

Insel Sedir

Dieses herrliche Eiland im Golf von Gökova war vor zwei Jahrtausenden angeblich der Rückzugsort, in dem sich Kleopatra und der römische Imperator Marcus Antonius getroffen haben sollen. Die Schönheit dieser Insel sucht ihresgleichen und sie steht heute unter Naturschutz. Der Legende nach hat Antonius seinerzeit Sand aus der ägyptischen Heimat nach Sedir schaffen lassen, um die ägyptische Herrscherin zu beeindrucken. Es ist übrigens untersagt, den berühmten und einzigartig feinen Sand des Kleopatra-Strandes als Souvenir aus der Türkei mitzunehmen. Das Wasser ist fast überall so flach, dass die Sandstrände der Insel besonders für Familien mit Kindern geeignet sind. Geschichtsinteressierte können die Reste antiker Bauwerke bewundern, darunter ein Theater. Zur Erholung tragen mehrere Badestellen bei.

Sedir
Sedir unweit des Festlands

Aktivitäten

Die Ägäis ist eine Region, um einfach Sonne zu tanken und am Strand zu liegen. Doch auch aktive Erholung ist hier möglich und solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Also, auf geht’s – die Natur hält in dieser Gegend einige bemerkenswerte Höhepunkte für euch bereit!

Tagesausflug zu Saklikent-Schlucht

Südöstlich von Fethiye erwartet euch die 18 Kilometer lange, gewaltige Schlucht von Saklikent. Steile Felswände, ein wilder Fluss mit schäumendem Wasser, zahlreiche Wasserfälle und ein Pfad, der mehr als einen Kilometer tief hinein in den Canyon führt: Ein absolut beeindruckendes Highlight, das die Natur hier geschaffen hat. Früh am Morgen ist es noch wundervoll ruhig, später am Tag könnt ihr euch auf einem Floß über die Stromschnellen tragen lassen. Sie sind übrigens selbst im Hochsommer eiskalt, was an dem Schmelzwasser des Akdağs liegt, von dem sie gespeist werden.Verbindet euren Ausflug mit einem Besuch des Yakaparks am Ende der Schlucht oder erkundet das gleichnamige Dorf mit Forellenfarmen sowie handgewebten Teppichen.

Saklikent Schlucht
In der Saklikent-Schlucht unterwegs

Auszeit im Yuvarlakçay nehmen

Besonders in der Sommerhitze bietet das kalte Wasser des Yuvarlakçays eine willkommene Abkühlung. Es ist nicht sonderlich tief, sodass auch Familien mit Kindern ihre Zeit hier verbringen können. Doch am berühmtesten ist der kleine Fluss wohl durch eine Schaukel geworden, die direkt über dem Wasser hängt. Der perfekte Spot für ein Foto! Direkt daneben gibt es auch ein Café.

Kızkumu Beach erkunden

Südwestlich von Marmaris, beim Ort Turgutköy, erwartet euch der Kızkumu Beach als kleines Juwel mit türkisfarbenem Wasser. Die Bucht, in der er sich befindet, ist selbst Teil einer Bucht. Eine malerische Landschaft, die einer Postkarte entnommen sein könnte. Das Wasser ist angenehm warm und der perfekte Ort zum Baden. Aufgrund der ungewöhnlich bräunlichen Färbung des Sandes wird der Strand von der Sonne angenehm gewärmt, ohne zu heiß zu werden. Weil das Wasser in Strandnähe sehr flach ist, eignet sich der Kızkumu Beach gut für euch, wenn ihr mit Kindern unterwegs seid.

Kizkumu Beach
Baden am Kızkumu Beach

Reise-Infos

Ihr könnt es kaum abwarten, bis es in die Südwesttürkei geht und sitzt schon auf gepackten Koffern? Hier noch ein paar Tipps für eure Reise an die Türkische Ägäis.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Wenn ihr zum Baden in die Region reist, sind natürlich die Sommermonate empfehlenswert. Um euch die Sehenswürdigkeiten dieser Gegend anzusehen, braucht es eine gewisse Hitzetoleranz. Sollte euch weniger am Baden im Meer gelegen sein und liegt der Schwerpunkt auf Besichtigungen, sind die Monate April und Mai sowie September und Oktober zu empfehlen.

Um ausreichend Zeit für diese Region und ihre Attraktionen zu haben, solltet ihr eine Dauer von mindestens einer Woche einplanen. Besser sind zwei Wochen, um zwischendurch immer mal wieder einen Tag am Strand oder am Pool zu verbringen.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Zwei Flughäfen in dieser Provinz werden von Deutschland aus angeflogen: Bodrum und Dalaman. Um zu eurer Unterkunft und zu Sehenswürdigkeiten zu gelangen, ist ein Mietwagen die beste Option.

Essen und Spezialitäten

Meeresfrüchte und Fisch, viel Gemüse und Salat, Fleisch, Reis, gefüllte Weinblätter, Einflüsse der griechischen Küche und Elemente vom Balkan: Die Küche der südwestlichen Türkei ist sehr vielfältig. Viele Speisen werden mit Joghurt gereicht. Zum Nachtisch wird Obst gegessen, nicht selten aber auch eine Auswahl an Süßigkeiten wie Baklava, Lokma, in Honig getränkte und frittierte Hefebällchen, oder Revani ein Zitronenkuchen aus Grießteig.

Die bevorzugten Heißgetränke sind Çay, der traditionelle Schwarztee, und türkischer Mokka. Zum Essen wird jedoch oft Ayran getrunken, der aus Joghurt, Wasser und Salz besteht. In den ländlich geprägten Gegenden der Region gibt es nicht überall Alkohol, in den größeren Städten und entlang der Küsten werden dagegen überall Bier, Wein und Raki gereicht. Letzterer ist ein aus Trauben beziehungsweise Rosinen gebrannter und mit Anis versetzter Schnaps.

Hotels und Unterkünfte

In der Provinz Muğla findet ihr Badeorte, kleinere und größere Städte – und auch das Hinterland ist reizvoll. Entsprechend groß ist das Angebot an Hotels in allen Preisklassen. Wenn ihr einen Strandurlaub plant, solltet ihr euch etwas in unmittelbarer Nähe suchen. Wenn ihr eher die Gegend erkunden möchtet, ist der Ausgangsort vielleicht entscheidender als die Ausstattung eures Hotels. Eure Traumunterkunft solltet ihr dennoch rechtzeitig buchen, da die Türkische Ägäis ein beliebtes Reiseziel ist.

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