Ihr liebt den Gedanken, Urlaub im sonnigen Griechenland zu machen und dabei wollt ihr am liebsten Strandaufenthalt und Kulturreise miteinander verbinden? Dann könnte die Stadt Nafplio genau das Juwel sein, nach dem ihr gesucht habt, denn hier begegnet euch eine malerische Küstenstadt und ehemalige Hauptstadt Hellas zugleich!
Überblick
Das griechische Festland und die schönsten Inseln Griechenlands lassen bei Familien, Paaren, Gruppen und Singles das Reiseherz höher schlagen. Wen es auf die Halbinsel Peloponnes verschlägt, kann im Landessüden tief in Geschichte eintauchen. Zu den Must-sees der Region gehört die Stadt Nafplio (auch Nauplion oder Nauplia). Die Hafenstadt liegt direkt am Argolischen Golf und ist berühmt für ihre drei Festungen: Palamidi, Akronafplia und Bourtzi.
Nafplios Stadtbild ist geprägt von verschlungenen kleinen Gassen, die am Abend in warme Lichter getaucht werden. Die aufgeschlossenen, lebenslustigen Anwohner verwöhnen die Gaumen aller Gäste in den gemütlichen Tavernen und verzaubern mit ihren Waren, welche in den regionalen kleinen Geschäften angeboten werden. Es gibt venezianische und türkische Gebäude zu erkunden und immer präsent: die salzige Meeresluft. Dies alles trug Nafplio den Beinamen „Neapel des Ostens“ ein und die Griechen selbst bezeichnen sie als eine der schönsten Städte ihres Landes. Von 1829 bis 1834 war Nafplio gar Hauptstadt des jungen Griechenlands, welches sich im Zeitraum von 1821 bis 1829 die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erkämpfte.
Sehenswürdigkeiten
Nafplio ist durch und durch eine faszinierende Hafenstadt. Um alle Must-sees zu erkunden, empfiehlt sich ein Aufenthalt über mehrere Tage. Die schönsten Stationen haben wir hier für euch zusammengefasst!
Palamidi-Festung
Als Wahrzeichen gilt die Burganlage Palamidi. Sie liegt auf einer Anhöhe und thront dort ganze 216 Meter über der Stadt. Venezianer erbauten sie im 18. Jahrhundert und benannten sie nach dem Sagenhelden Palamedes. Die Burg und ihre acht Bastionen können zu Fuß besichtigt werden und lassen euch dabei legendäre 999 Stufen erklimmen. Die imposanten Mauern wirken durch den anspruchsvollen Aufstieg sogar noch eindrucksvoller. Alternativ kann die Festung aber auch mit einem Auto erreicht werden. Statt durch das westliche Tor für Fußgänger, gelangt man dann über das östliche Tor in die Anlage. In beiden Fällen belohnt euch auf jeden Fall ein atemberaubender Panoramablick über den Argolischen Golf.
Festung der Insel Bourtzi
Das zweite Wahrzeichen vor Ort ist die Insel Bourtzi. Sie liegt rund 400 Meter vor der Stadt und ist gerade einmal 120 Meter lang und 43 Meter breit. Auf ihr erhebt sich eine Festung mit dem Namen „Meeresturm“. Dieser geht zurück auf einen Turm, der bereits 1473 gebaut wurde. Der Turm steht aber nicht allein, sondern ist Bestandteil einer Inselfestung. Diese Burg ist ein Hexagon und diente einst sowohl als Gefängnis als auch als Wohnstädte der Scharfrichter. Daher trägt die Insel den Beinamen „Henkersinsel“. Heute kann sie von jedermann besichtigt werden und wird für Veranstaltungen herausgeputzt.
Acronafplia-Festung
Die dritte und älteste Festung trägt den Namen Akronafplia. Die frühesten Ausgrabungen gehen bis in die Bronzezeit zurück. Sie besitzt drei Ebenen, von denen jede eine eigene Burganlage aus einer anderen Epoche trägt. So wird die Besichtigung der Festung automatisch zu einer Wanderung auf den Spuren der Historie von Griechenland. Hier treffen die Baukünste der Venezianer, der Byzantiner und der Osmanen aufeinander, und ermöglichen einen eindrucksvollen Eindruck in die Vergangenheit.
Altstadt
Am Fuße der Acronafplia-Festung beginnt Nafplios Altstadt. Als deren Zentrum gilt der Syntagma-Platz (Verfassungsplatz), der von zwei wichtigen Gebäuden geprägt ist – einer alten Kaserne aus dem Jahr 1713 und einer Moschee aus dem Jahr 1550. Letztere wurde 1825 berühmt, denn damals tagte hier das erste griechische Parlament. Die einstige Kaserne beherbergt heute das Archäologische Museum und zeigt Fundstücke der Stadt, die teilweise bereits über 3.000 Jahre alt sind. Auch die gut 100 Jahre alte Nationalbank Griechenlands steht ganz in der Nähe, ebenso die Kirche von Agios Spyridonas.
Museen
Das Archäologische Museum reiht sich in eine Gruppe mehrerer Museen ein. Erlaubt es eure Zeitplanung oder wollt ihr an einem heißen Tag ein paar Stunden vor der Sonne fliehen, besucht am besten eines der folgenden Museen:
- Das Komboloi-Museum (Gebetskettenmuseum) ist weltweit einzigartig und stellt mehr als 700 Gebetsketten verschiedenster Religionen aus, von christlich über hinduistisch bis hin zu buddhistisch.
- Das Peloponnesisches Folkloremuseum widmet sich der traditionellen Bekleidung aus dem 19. Jahrhundert. Neben Kleidungsstücken gibt es hier auch Schmuck, Alltagsutensilien und Fotografien zu bewundern.
- Nafplio besitzt ein Kriegsmuseum, in dem sich die Exponate und Erklärungen der Ausstellung dem Kriegshandwerk und Leben in einer Kadettenschule widmen. Besucher bekommen dadurch einen ganz besonderen Einblick in die damalige Lebensart.
Aktivitäten
Nafplio lockt mit vielen Aktivitäten, die mit Sicherheit dafür sorgen werden, dass ihr die Stadt auf dem Peleponnes noch mehr ins Herz schließt. Damit ihr vielleicht schon vor eurer Reise planen könnt, was ihr unternehmen wollt, stellen wir euch einige tolle Aktivitäten bereits vor.
Spaziergang entlang der Strandpromenade
Um die Aussicht auf den Argolischen Golf zu genießen, lohnt sich ein gemütlicher Spaziergang entlang der Promenade. Der Weg der Landzunge lässt euch das Glitzern des Meeres und das gesamte Landschaftspanorama aus verschiedenen Winkeln betrachten und bewundern. Tipp: Wenn ihr dem Verlauf der Küste bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang folgt, bietet sich euch ein Spektakel, das besonders für Paare ein romantisches Highlight ist.
Segelkreuzfahrt
Wollt ihr das Wasser nicht nur vom Land aus bewundern, bieten sich die Segelausflüge an, die von Einheimischen geleitet werden. Unterschiedlich lange Touren führen euch auf die Ägäis hinaus und bieten die beste Möglichkeit für Entspannung an Deck und Abkühlung beim Sprung ins kühle Nass. Es gibt kleine Inseln, die gern per Segelboot angesteuert werden, ebenso versteckt liegende Strände mit viel Ruhe. Bei Tagesausflügen sind lokale Speisen ein fixer Programmpunkt an Bord und wer sich für die Segelkunst interessiert, kann von den erfahrenen Bootsführern ebenso die Grundlagen erlernen.
Seekajak-Touren
Das kristallklare Wasser vor Nafplio lädt sowohl Groß als auch Klein zu Ausflügen mit dem Seekajak ein. Die Touren beginnen im Hafen der Stadt und ermöglichen es, die Burgen und Mauern von einem ganz neuen Blickwinkel aus zu sehen. Die Fahrten erfolgen unter der Begleitung erfahrener Leiter und dauern in der Regel mit Sicherheitseinweisung zwei bis drei Stunden.
Tauchkurse
Die Unterwasserwelt von Nafplio ist ebenfalls sehr reizvoll und sollte von euch unbedingt entdeckt werden. Tauchschulen der Stadt nehmen alle Interessierten mehrmals täglich mit auf einen Ausflug in die Tiefe. Zunächst wird im flachen Wasser der Umgang mit der Ausrüstung geprobt, danach geht es weiter runter. Während der Tauchgänge eröffnet sich die ganze Vielfalt der Wasserwelt.
Wanderungen nahe Nafplio
Mit der Hafenstadt als Startpunkt bieten sich Wanderungen in das Berggebiet von Argolis an. Festes Schuhwerk, Sonnenschutz und ausreichend Trinkwasser solltet ihr immer dabei haben, wenn ihr durch die Olivenhaine geht oder die zerklüftete Küste auf euch wirken lasst. Es gibt ausgeschilderte Wanderwege, die sich im Schwierigkeitsgrad unterscheiden und schöne Einblicke in die örtliche Flora und Fauna geben. Die Strecken führen an nahen Dörfern vorbei, sodass zudem die Möglichkeit besteht, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und die hier oft noch traditionelle Lebensweise zu erkunden. Ein schöner Endpunkt der Wanderungen ist die Rückkehr an die Küste und ein erfrischender Sprung vom Sandstrand aus ins kühle Meer.
Reitausflüge
Für wen das Glück der Erde auf dem Rücken eines Pferdes liegt, bekommt bei Nafplio die wunderbare Gelegenheit, die Umgebung bei einem Reitausflug zu erleben. Eine Reitschule außerhalb der Stadt bringt Reiter und Tier zusammen und ermöglicht passend zum Erfahrungsstand der Gäste verschiedene Angebote. Anfänger können die Grundlagen erlernen und im geschlossenen Feld das Gefühl auf dem Pferderücken genießen. Erfahrene Reiter erhalten nach einer kurzen Einweisung sowohl Tier als auch Ausrüstung und können geführt oder allein die nahe Landschaft erkunden.
Freiluftkino
Während auf dem Palamidi-Hügel die Festung thront, steht an seinem Fuße ein Freiluftkino. Hier können Einheimische und Gäste das einmalige Open-Air-Erlebnis genießen und sich Filme ansehen. Vor allem unter dem klaren Sternenhimmel wird das zum unvergesslichen Erlebnis. Häufig werden Filme mit Originalton und griechischen Untertiteln gezeigt. Daher könnt ihr Klassiker aus Hollywood mit Englischkenntnissen problemlos schauen.
Nachtleben
Sobald die heiße Luft des Tages vergeht, nimmt das Leben auf den Plätzen und in den Tavernen noch einmal richtig an Fahrt auf. Nafplio besitzt ein sehr lebensfrohes und auch musikalisches Abendambiente und lockt damit Anwohner und Besucher gleichermaßen aus den Häusern. An vielen Sommerabenden finden kleine Konzerte im Freien, in Bars oder Clubs statt und Künstler geben ihr Können zum Besten. Viele Eltern nehmen am frühen Abend ihre Kinder mit hinaus ins Straßenleben. Da die meisten Bereiche für Autos gesperrt sind, kann der Nachwuchs gemütlich Eis essen und spielen, während die Eltern einen Cocktail an der Bar genießen.
Strände
Als Urlaubsziel für eine verdiente Auszeit am Meer ist Nafplio bestens geeignet. Es gibt drei Strände, an denen ihr die heißesten Tage des Sommers gemütlich im Schatten erleben oder mit den Kindern Sandburgen bauen könnt.
Arvanitia
Dieser Strand wird auch als „das Schwimmbad“ bezeichnet, denn er gehört fest ins Herz der Stadt und steht für alle Einheimischen und Gäste offen. Es handelt sich um einen relativ kleinen Strand mit Kieselsteinen, der hinter der Stadt und zwischen den Burgen Akronafplia und Palamidi liegt. Am oberen Strandabschnitt wartet ein offener Parkplatz, von dort aus geht es eine Treppe hinab. Der kleine Weg durch einen Pinienhain endet am offenen Meer. Wer Nafplio unverfälscht und hautnah erleben möchte, findet sich am Strand Arvanitia schnell im geselligen Kreis der Anwohner wieder und kann kühle Getränke an der Strandbar trinken. Ein kleines Restaurant, Duschen und ein WC gibt es ebenfalls. Wer möchte kann zudem für mehr Komfort Sonnenliegen und Sonnenschirme direkt am Strand mieten.
Karathona
Einen zwei Kilometer langen Strand mit feinem Sand gibt es rund fünf Kilometer außerhalb der Stadt. Verlasst Nafplio in Richtung Süden und fahrt mit dem Fahrrad, Bus oder Auto bis zum Strand Karathona. Dank des flachen Übergangs des Sandes ins Meer können hier auch Familien mit jüngeren Kindern entspannt das Planschen genießen und Sandburgen in die Höhe wachsen lassen. Um der Mittagshitze zu entfliehen, spenden Palmen, Eukalyptus und Pinien angenehmen Schatten und zeichnen obendrein ein hübsches Landschaftsbild. Gegen Gebühr gibt es sowohl Liegen und Schirme als auch Surfbretter und Tretboote. Außerdem stehen Duschen und Toiletten sowie Cafés, Tavernen und Restaurants für das leibliche Wohl bereit. Am Abend locken zudem zwei Diskotheken die Feierfreudigen an den Strand.
Tolo
Wer Nafplio in Richtung Norden verlässt, findet sich nach rund zehn Kilometern am Strand von Tolo wieder. Klares Wasser, ein sanft abfallender Sandstrand und Strandbars, kleine Geschäfte und Tavernen machen den Strand ideal für alle, die einen sorgenfreien Tag am Meer erleben wollen. Schlummern und Bräunen, Lesen oder Spielen am Strand sind ebenso möglich wie Action beim Wassersport und entspanntes Schwimmen oder Schnorcheln. Der Strand von Tolo ist vergleichsweise belebt. Auf der Suche nach etwas mehr Ruhe folgt ihr dem Strandverlauf in Richtung Osten. Dort geht der Sand langsam in Kies über und die Menge an Besuchern nimmt ab.
Reise-Infos
Der Aufenthalt in Nafplio soll so bald wie möglich in die Tat umgesesetzt werden? Bis zum Urlaub auf dem griechischen Peloponnes haben wir für die Planung noch einige Reise-Infos für euch zusammengetragen.
Anreise
Um in die Stadt zu gelangen, steht natürlich die Reise Richtung Griechenland an. Seid ihr auf dem internationalen Flughafen von Athen gelandet, könnt ihr von dort aus beispielsweise ein Auto mieten. Über die Autobahn E94 dauert die Anreise circa zwei Stunden. Wer auf das Auto verzichtet kann auch den Bus nehmen, der zwischen Athen und Nafplio pendelt. Mit den Koffern im Bauch des Busses und den Köpfen zurückgelehnt, fahrt ihr etwa gute 2,5 Stunden.
Seid ihr bereits auf dem Peloponnes, beginnt der Urlaub auf der Halbinsel meist im Norden, genauer in der Küstenstadt Patras. Von hier aus führt die Autobahn E65 in den Süden bis Nafplio. Rechnet dafür eine Fahrzeit von etwa 2,5 Stunden ein. Eine Buslinie verkehrt ebenfalls und macht das Reisen bequemer.
Reisezeit
Nafplio ist eine sonnenverwöhnte Stadt. Das beste Reisewetter für ruhige Strandtage mit herrlicher Abkühlung in der Ägäis gibt es im Juni, Juli und August. Das Thermometer klettert häufig auf über 30 Grad Celsius. Für Unternehmungen wie eine Burgbesichtigung kann das allerdings ziemlich anstrengend werden. Etwas milder und trotzdem herrlich sind die Monate April und Mai sowie Oktober und November. Achtung: Am häufigsten von Regen überrascht werden Besucher im Januar.
Essen & Spezialitäten
Beim Stichwort griechisches Essen denken viele Menschen an Gyros, Tsatsiki und Metaxa. Alle drei Dinge gehören fest zum kulinarischen Erbe der Region und doch bietet die regionale Küche noch einiges mehr. Sehr empfehlenswert: fangfrischer Fisch und Gemüse. Gerade an den heißen Sommertagen sind Salate überaus beliebt und Oliven und Schafskäse deren Kernelemente. Zu den beliebtesten veganen Gerichten gehören Melitzanosalata (Auberginensalat) und Jemista (gefüllte Paprika).
Hotels & Unterkünfte
Nafplio verwöhnt die Wellnessfans unter euch mit luxuriösen Hotels samt Poolanlage. Für alle, die viel am Tag unternehmen und im Grunde nur zum Schlafen in ihr Zimmer einkehren, sind gemütliche Familienhotels und einfache Pensionen die erste Wahl. Sehr beliebt sind Unterkünfte in der Altstadt, um im Herzen der einstigen Hauptstadt zu übernachten. Für Selbstversorger gibt es Ferienwohnungen.