Namibia ist ein Land der Kontraste. Hier treffen einzigartige Landschaften und faszinierende Tierwelten auf die deutsche Kolonialvergangenheit des Landes. So taucht ihr nicht nur in eine artenreiche Wildnis ein, sondern könnt euch ebenso auf die Spuren des deutschen Erbes begeben. Nicht zu vergessen, die endlos weiten Landschaften und Küstenregionen am Atlantik, die das Land perfekt für Abenteurer, Aktivurlauber und Naturliebhaber machen.
Überblick
Namibia ist eine eigenständige Republik im Südwesten von Afrika. Mit einer Fläche von 824.292 Quadratkilometern besticht das Land mit einer facettenreichen Vielfalt und gehört zu einer der faszinierendsten Gegenden der Welt. Neben der spannenden afrikanischen Kultur werdet ihr in Namibia jedoch auch zahlreiche deutsche Einflüsse wiederfinden. Dies liegt daran, dass das Land bis zum Ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie war. Daher begegnen euch in den Städten Namibias nicht nur deutsche Schilder oder Gerichte, sondern sogar die deutsche Sprache wird in einigen Teilen des Landes noch immer gesprochen.
In Namibia leben gerade einmal 2,5 Millionen Menschen und so gehört es zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Welt. Weite, Stille und Endlosigkeit könnt ihr daher an kaum einem anderen Ort so sehr erleben, wie in Namibia. Mehr als 40 Prozent des Landes stehen unter Naturschutz. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die endlosen Weiten, die zum Großteil aus Wüste bestehen, nichts zu bieten haben. Ganz im Gegenteil, denn hier trefft ihr auf vielseitige Landschaften sowie eine beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt. So erwartet euch in Namibia die älteste Wüste sowie der zweitgrößte Canyon der Welt. Zahlreiche Nationalparks beherbergen wilde Tiere, die ihr hautnah in ihrer freien Wildbahn beobachten könnt. Ob ihr dazu eine Safari durch die Namib-Wüste, eine Kajak-Tour in Walvis Bay oder einen Wanderritt durch die Kalahari macht, ist ganz euch überlassen. Natürlich könnt ihr euch auch die atemberaubende Landschaft einfach bei einem Flug mit dem Heißluftballon von oben anschauen.
Wollt ihr das Land auf eigene Faust erkunden, könnt ihr euch einen Offroad-Jeep mieten und die abenteuerlichen Strecken erkunden. Am Abend erstrahlt das Land in tausend Farben und lädt zu einem Picknick unter dem klaren Sternenhimmel ein. Doch auch die Städte, wie die Hauptstadt Windhoek, versprühen einen ganz eigenen Charme, der aus einer spannenden Mischung aus namibischen und deutschen Einflüssen besteht. Eines ist also gewiss: In Namibia erwarten euch zahlreiche Momente, die unter die Haut gehen und die ihr so schnell nicht wieder vergesst.
Sehenswürdigkeiten
In Namibia steht Abenteuer in der Wildnis an oberster Stelle. Doch auch die namibisch-deutsch geprägten Städte laden euch zu einer Zeitreise in die Kolonialzeit ein. So ist es genau dieser spannende Mix aus wilden Nationalparks, idyllischen Küstenregionen und entspannten Städten, der dieses Land zu etwas ganz Besonderem macht.
Etosha Nationalpark
Der Etosha Nationalpark gehört zu den bekanntesten Naturparks des Landes und befindet sich im Norden von Namibia. Mit seinen 25.000 Quadratkilometern Fläche beherbergt er zahlreiche Tierarten, wie die berühmten „Big Five“: Zebras, Nilpferde, Elefanten, Giraffen und Löwen.
Das Besondere an diesem Nationalpark ist, dass ihr nicht zwingend eine geführte Safari buchen müsst, sondern auch mit einem Mietwagen das Gelände selbstständig erkunden könnt. Befestigte Wege und Schotterstraßen führen euch quer durch den Etosha Nationalpark und bringen euch zu einer außergewöhnlichen Salzpfanne und einigen beleuchteten Wasserlöchern, welche besonders zur Morgen- und Abenddämmerung zahlreiche durstige Tierarten anziehen. Macht euch dabei keine Sorgen um die Zeit, denn im Nationalpark gibt es Tankstellen, Restaurants und Unterkünfte. Der Etsoha Nationalpark hat ganzjährig für euch geöffnet, doch während der Trockenzeit von Mai bis Oktober habt ihr die größte Chance, die Wildtiere von Afrika zu beobachten.
Namib-Skelettküste-Nationalpark
Im Westen Namibias und direkt an der Küste des Atlantiks gelegen, befindet sich der über 100.000 Quadratkilometer große Namib-Skelettküste-Nationalpark, der gleich mehrere Ausflugsziele miteinander vereint. Als größter Nationalpark des Landes beherbergt er die Skelettküste, den Fish River Canyon, das Meeresschutzgebiet Meob-Chamais sowie andere Nationalparks.
Wüste Namib
Außerdem befindet sich auf seinem Gebiet die älteste Wüste und Namensgeberin des Landes: die Namib. Mit ihren roten eisenoxidhaltigen Dünen verleiht sie Namibia den Beinamen „Land der roten Stille“. Die zahlreichen Dünen wirken auf den ersten Blick vielleicht leblos. Doch schaut ihr eine Weile in die vermeintliche Einöde, könnt ihr beobachten, wie sich das Gebiet in Form und Farbe ständig verändert. Außerdem werden euch die schwarzen trockenen Bäume ins Auge stechen, die mit pittoresken Formen auf sich aufmerksam machen. Diese verdorrten Stämme des Kameldornbaumes befinden sich vor allem in der Region Dead Vlei mit den weißen Lehmböden.
Seid ihr dagegen in Sossusvlei, erwartet euch ein Kontrastprogramm, denn hier leuchtet der Sand in den unterschiedlichsten Farbschattierungen – von Gelb, über Orange bis Rot ist hier je nach Sonnenstand alles dabei. Braucht ihr neben all den phänomenalen Eindrücken einen kleinen Adrenalinkick, könnt ihr in der Wüste Namib rasante Jeep-Safaris oder Quadtouren unternehmen, mit dem Heißluftballon über die endlose Weite schauen oder mit einem Sandboard die Dünen hinabsausen. Wollt ihr die Atmosphäre der Namib noch weiter in euch aufsaugen, könnt ihr hier sogar eine Nacht unter freiem Sternenhimmel verbringen und der weiten Stille lauschen.
Skelettküste
Im Namib-Skelettküste-Nationalpark befindet sich ebenso die Skelettküste, eine Küstenregion, die Wüste und Meer vereint. Ihren Namen verdankt sie den zahlreichen Schiffswracks, die sich noch immer am Strand befinden und auf eine traurige Vergangenheit aufmerksam machen. Durch die starke Strömung strandeten die Seefahrer in der Wüste und mussten hier qualvoll verdursten. Neben den Wracks könnt ihr an der Küste jedoch einen sehr drolligen Anblick genießen, denn hier tummeln sich riesige Kolonien von Seerobben und Flamingos. Am besten könnt ihr die Tiere beobachten, wenn ihr eine Tour mit dem Kajak in Walvis Bay unternehmt.
Doch auch vom Leuchtturm der Walvis Bay habt ihr einen spektakulären Ausblick auf den Atlantischen Ozean und seht mit etwas Glück die Seerobben am Strand sowie Delfine und Wale im Meer. Auch die Surfer unter euch werden an der Skelettküste voll auf ihre Kosten kommen, denn Walvis Bay und Swakopmund sind ein Paradies für Wind- und Kitesurfer.
Fish River Canyon
Wollt ihr den zweitgrößten Canyon der Welt bestaunen, solltet ihr den Fish River Canyon besuchen. Mit einer Länge von 160 Kilometern und einer Breite von 27 Kilometern lädt er zu einer spektakulären Wandertour ein. Bei dieser könnt ihr über den Fish River Hiking Trail spazieren und dabei vom Aussichtspunkt Hell Bend 550 Meter tief in den Abgrund sowie auf den Fluss Fish River hinunterblicken. Auch hier werdet ihr unterwegs auf faszinierende Tierarten, wie Antilopen, Klippspringer und Zebras treffen. Mit etwas Glück seht ihr sogar einen Leoparden vorbeihuschen.
Kalahari Wüste
Auch die Wüste Kalahari, die größte zusammenhängende Sandfläche der Welt, befindet sich zu einen Teil im Westen von Namibia. Doch aufgrund ihres porösen und sandigen Bodens ist sie nicht mit der Namib-Wüste zu vergleichen. Trotz ihrer Trockenheit wachsen hier dornige Sträucher, hohe Gräser und knorrige Akazien, soweit das Auge reicht. Mitten im spärlichen Bewuchs der Trockensavanne tummeln sich jedoch zahlreiche Tierarten, wie Antilopen, Giraffen und Zebras. Wollt ihr beide Wüsten erleben, solltet ihr eine Rundreise durch Kalahari und Namib planen.
Waterberg Plateau Park
Der Tafelberg Waterberg Plateau ist ein knapp 50 Kilometer langes Plateau aus Sandstein. In dieser Region wurden Anfang des 20. Jahrhunderts Schlachten ausgetragen, in denen die deutschen Truppen das Gebiet eroberten. Heute findet ihr am Waterberg Plateau einen Naturpark mit wunderschönen Landschaften, die zu ausgiebigen Wanderungen einladen.
Auch hier kann es unterwegs passieren, dass wilde Nashörner, Büffel oder Antilopen an euch vorbeitraben. Habt ihr einen Ranger dabei, wird dieser euch sicher allerlei Wissenswertes über Flora und Fauna am Waterberg Plateau erklären und euch mit spannenden Insider-Storys begeistern.
Swakopmund
Direkt an der südatlantischen Küste gelegen und umgeben von der Namib-Wüste, ist die Stadt Swakopmund ein beliebtes Ausflugsziel auf einer Rundtour durch Namibia. Zahlreiche Gebäude, Restaurants und Kaffees stehen noch immer unter deutschen Einflüssen und so erwartet euch hier ein spannender Mix der Kulturen.
Tatsächlich wird in dieser Stadt im Juli der rheinische Karneval gefeiert und Gebäude im barocken oder wilhelminischen Stil lassen euch für einen Moment vergessen, dass ihr euch mitten in Namibia befindet. Zwischen architektonischen Highlights aus der deutschen Kolonialzeit, könnt ihr in Swakopmund entweder einen Kulturtrip starten oder einen Badetag am Atlantik verbringen. Außerdem lädt die sandige Wüstenlandschaft der Namib zu Jeep-Touren, Skydiving oder Sandboarding ein.
Windhoek
Auch in Namibias Hauptstadt Windhoek, auch bekannt unter der Schreibweise Windhuk, treffen afrikanische Vibes auf deutschen Kolonialstil. In der einzigen Großstadt Namibias habt ihr die Chance, mit den Locals in Kontakt zu kommen und in hippen Restaurants oder Cafés das moderne Namibia kennenzulernen. Besonders die Independence Avenue, die Hauptschlagader der Stadt, lädt zum Flanieren und Shopping durch Namibias Hauptstadt ein.
Auch hier warten einige interessante Gebäude darauf, von euch besichtigt zu werden, zum Beispiel das Independence Memorial Museum of Namibia oder die Christuskirche im Verwoerd Park. Sehnt ihr euch nach einem Sightseeing-Trip durch Windhoek doch wieder einmal nach Natur pur, lockt der Daan-Viljoen-Wildpark hinter der Stadt mit zahlreichen Wanderrouten, auf denen ihr Gnus, Kudus und Zebras begegnet, die euren Weg kreuzen.
Reise-Infos
Namibia ist ein Land, in dem Reisende zu sich selbst finden und alle Eindrücke aufsaugen. Wollt auch ihr in den Genuss endloser Weiten und unvergesslicher Naturerlebnisse kommen, solltet ihr über einen Urlaub in Namibia nachdenken. Eine Reise in das Land der roten Stille sollte jedoch sorgfältig vorbereitet und geplant werden.
Ideale Reisezeit
Namibia liegt auf der Südhalbkugel unseres Kontinents und so sind die Jahreszeiten versetzt zu unseren in Deutschland. Im namibischen Sommer von Dezember bis April kann es allerdings mit bis zu 35 Grad Celsius sehr heiß werden und außerdem regnet es recht häufig. Diese Zeit ist jedoch für Naturliebhaber die beste, denn die Pflanzen stehen in ihrer Blüte und die Wasserlöcher der Wüstenregionen sind reicht gefüllt.
Angenehmere Temperaturen von etwa 20 Grad Celsius erwarten euch jedoch von Juni bis Oktober, wobei ihr zu dieser Zeit mit eisigen Nächten rechnen müsst. Von Mai bis November herrscht in Namibia Nebensaison, weshalb diese Zeit optimal für Sparfüchse ist, die bei ihrer Unterkunft einige Euros sparen wollen.
Anreise
Ihr gelangt am besten nach Namibia, indem ihr einen Flug in die namibische Hauptstadt Windhoek bucht. Der Flughafen der Stadt wird zum Beispiel von Frankfurt am Main, München und Düsseldorf direkt angeflogen. Dafür benötigt ihr etwa zehn Stunden. Plant ihr beispielsweise eine Rundreise durch Namibia und Botswana, könnt ihr auch problemlos die Landwege durch Afrika nutzen. Haltet an den Grenzen jedoch die Papiere eures Fahrzeuges, die Bestätigung der Mietwagen-Firma sowie die Kfz-Versicherung bereit. Die Ausleihe eines Mietautos ist in Namibia sehr zu empfehlen, wobei ihr mit einem Offroad-Jeep oder einem 4×4-Campingmobil am besten vorankommt. Ein Visum benötigt ihr für eure Reise unter 90 Tage nicht. Allerdings sollte euer Reisepass bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Kulinarische Spezialitäten
Würstchen mit Sauerkraut sowie einem süffigen Weißbier beim Oktoberfest von Windhoek oder gegrillter Strauß mit Maisbrei und einem Glas südafrikanischen Wein – auch in punkco Kulinarik treffen in Namibia zwei Kulturen aufeinander.
So werdet ihr in den Städten zahlreiche Restaurants entdecken, in denen deftige deutsche Hausmannskost auf dem Teller landet. Wollt ihr jedoch landestypisch speisen, gibt es gegrilltes Fleisch, wie Rind, Springbock, Zebra oder Kudu. Dieses wird häufig mit Maisbrei und der Tomatensauce Pap angereichert. Auch für den kleinen Hunger zwischendurch laden euch die Street-Food-Stände meist zu getrocknetem Fleisch in allerlei Variationen ein.
Passende Unterkünfte
Habt ihr euch kein Wohnmobil geliehen, laden euch natürlich auch zahlreiche Unterkünfte zum Übernachten ein. Wollt ihr in den Städten Namibias unterkommen, stehen euch zahlreiche Hotels zur Auswahl. Entscheidet euch für eine familiär geführte Pension oder eine luxuriöse Hotelkette.
Wirklich landestypisch zu übernachten sieht in Namibia jedoch etwa so aus: Nach einer aufregenden Safari-Tour durch den Nationalpark bezieht ihr eure Safari-Lodge, die sich mitten in der Wildnis befindet. Am Abend gönnt ihr euch ein Glas Wein unter freiem Sternenhimmel und lauscht den einzigartigen Geräuschen der Natur. Hier verschmilzt eure Unterkunft mit der Landschaft Namibias.