Natur pur erwartet euch im Nationalpark Krka in Kroatien. Neben smaragdgrünen Seen und einer eindrucksvollen Pflanzenwelt begeistern hier jedoch vor allem die zahlreichen Wasserfälle. Diese schlängeln sich durch den dichten grünen Wald und laden euch zu ausgiebigen Spaziergängen und Bootstouren ein. Begebt euch auf geheimnisvolle Pfade und lasst euch in eine märchenhafte Landschaft entführen.
Überblick
Der Nationalpark Krka liegt in Mitteldalmatien im Süden von Kroatien, nur wenige Kilometer hinter der Küstenstadt Šibenik. Auch die beliebten Urlaubsorte Split und Zadar sind nur rund 80 Kilometer entfernt. So könnt ihr den Nationalpark ganz bequem von der dalmatischen Küste aus erreichen. Benannt ist das Naturwunder nach dem Fluss Krka, der sich durch die Schluchten, Hügel und Felsen des Parks schlängelt. Der Nationalpark umfasst dabei den größten Teil des insgesamt 72 Kilometer langen Flusses, welcher in Knin entspringt und sich in Skradin in eine tiefe Meeresbucht verwandelt, bevor er in der Adria mündet. Damit ist die Krka der längste Fluss in Dalmatien und einer der aufregendsten. Entlang seines Laufes entstehen rasante Stromschnellen, idyllische Bassins und rauschende Wasserfälle.
An seinen Ufern im Nationalpark findet ihr Ruinen alter Festungen, verwunschenen Mühlen und zahlreiche andere historische Sehenswürdigkeiten, die zu ausgiebigen Erkundungstouren einladen – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Boot.
Die absoluten Highlights des Nationalparks Krka sind jedoch nicht die Ruinen aus Zeiten der Römer, die glitzernden Seenlandschaften und die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Es sind insgesamt sieben wunderschöne Wasserfälle, die sich paradiesisch in die Landschaft einfügen. Von zahlreichen Aussichtspunkten der Region könnt ihr diese aus ganz besonderen Perspektiven bestaunen. Mit Blick auf die grünen Wälder, die blühenden Blumen und die blaugrünen Seen mit den kleinen Inseln, werdet ihr definitiv den Alltagsstress weit hinter euch lassen.
Der 109 Quadratkilometer große Park, der im Jahr 1955 gegründet wurde, ist definitiv das perfekte Ziel für Naturliebhaber, die gern wandern und sich dabei von einer eindrucksvollen Kulisse bezaubern lassen wollen. Natürlich könnt ihr die Wanderschuhe auch zu Hause lassen und mit dem Boot von Wasserfall zu Wasserfall schippern. Auch passionierte Mountainbiker und Fahrradfahrer können sich auf insgesamt 14 befestigten Wegen auspowern.
Sieben Wasserfälle
Entlang des Flusslaufes der Krka begeistern insgesamt sieben Wasserfälle mit riesigen Wassermassen, die rauschend in die Tiefe plätschern. Dabei versprüht jeder Wasserfall seinen ganz eigenen Charme. Welcher ist euer Liebling?
Bilušića Buk
Der erste Wasserfall, der euch auf eurer Tour begegnen wird, ist der Bilušića Buk. Er befindet sich etwa zwölf Kilometer von der Flussquelle entfernt und beeindruckt mit einer Höhe von 20 Metern. Das hinunterprasselnde Wasser überwindet dabei zwei Trassen, wobei die obere Trasse künstlich angelegt wurde, um Stauwasser zu vermeiden.
Brljan
Diesen Wasserfall könnt ihr leider nur bestaunen, wenn die Krka vom Hochwasser heimgesucht wurde. Zu dieser Zeit bahnt sich das Wasser nämlich einen 300 Meter langen Weg durch den gleichnamigen Felsen, bevor es rund 15 Meter in die Tiefe plätschert. Ein spektakulärer Wanderweg führt euch durch den urwüchsigen Wald, vorbei an den verfallenen Ruinen des römischen Legionslagers Burnum bis hin zum atemberaubenden Wasserfall.
Manojlovac
Er ist mit einer atemberaubenden Höhe von 60 Metern der größte Wasserfall im Krka Nationalpark: der Manojlovac. Dieser besteht aus zahlreichen kleinen Fällen, die sich auf einer hohen Kaskade zu einem riesigen Wasserfall zusammenfügen. So ist es interessant zu beobachten, wie sich das sanfte Plätschern zu einem reißenden Wasserfall entwickelt, welcher brausend eine tiefe Schlucht hinabprasselt.
Rošnjak slap
Nur einem Kilometer vom größten Wasserfall des Parks entfernt, liegt der kleinste: der Rošnjak, mit einer Höhe von gerade mal 8,4 Metern. Anstatt der typischen Trassen und Bassins, plätschert dieser Wasserfall entlang einer schroffen Felswand stufenlos in die Tiefe – ein spektakulärer Anblick.
Miljacka slap
Nur einige Meter hinter Rošnjak liegt der 23,8 Meter hohe Wasserfall Miljacka slap. Dieser liegt direkt neben einem der ersten Wasserkraftwerke Europas, welches durch die enormen Wassermassen der Krka betrieben wird und die umliegende Gegend mit Strom versorgt. Der Wasserfall rauscht nahezu senkrecht die steile Gebirgswand hinab und mündet im malerischen Tal.
Roški slap
Der 650 Meter lange Wasserfall Roški slap ist besonders eindrucksvoll, denn die Krka wird an dieser Stelle sehr tosend. Inmitten einer grün bewachsenen Felslandschaft verwandelt sich der Fluss in eine reißende Stromschnelle, die schäumende Strömungen, kleine Wasserfälle und zischende Strudel hervorbringt.
Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr im wilden Fluss, rötliche Felsen unter der Wasseroberfläche. Der Legende nach soll es sich hierbei um die Dächer der versunkenen Stadt Roški handeln, welche von der Krka überschwemmt wurde. Im Ethnografischen Museum, direkt am Wasserfall, erfahrt ihr mehr zu dieser Legende und findet außerdem heraus, wie die Dorfbewohner einst hier lebten und arbeiteten.
Skradinski Buk
Skradinski Buk ist mit 800 Metern der längste der sieben Wasserfälle. Auch um ihn ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden. So soll der etwa 48 Meter hohe Wasserfall von Waldgeistern, Elfen, Feen und Kobolden bewohnt sein, die ihre Heimat ständig neu anpassen. Tatsächlich ist der Wasserfall Skradinski Buk einem ständigen Wandel unterzogen, doch dieser ist wohl eher der geologischen Erosion zuzuschreiben.
Bei einer der Ausflugsfahrten, die mehrmals täglich angeboten werden, könnt ihr euch ein eigenes Bild von der märchenhaften Landschaft machen. Schon von Weitem wird euch der imposante Wasserfall, der 17 Stufen hinabbraust, ins Auge stechen. Mit bis zu 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde donnert er in die Tiefe. Dieser Anblick ist ein unvergessliches Erlebnis. Seit 2021 ist das Baden in dem seichten Auffangbecken nicht mehr erlaubt.
Sehenswürdigkeiten
Der Nationalpark Krka ist zwar vor allem für seine Wasserfälle bekannt, aber es gibt noch zahlreiche andere sehenswerte Highlights, die ihr während eurer Tour durch den Nationalpark besichtigen könnt.
Klosterinsel Visovac
Der See Visovac birgt eine ganz besondere Sehenswürdigkeit, nämlich ein altes Franziskanerkloster, was sich inmitten des Sees auf einer kleinen Insel befindet. Ihr erreicht das kulturelle Erbe in etwa 30 Minuten mit einem Boot, welches regelmäßig vom Wasserfall Skradinski Buk zur Insel schippert. Dort angekommen erwartet euch ein Kloster, welches im 14. Jahrhundert von den Augustinermönchen gegründet wurde. Nur einige Jahre später übernahmen jedoch die Franziskaner das Gelände und bauten ihr eigenes Kloster auf der Insel.
Nun leben zwar nur noch acht Mönche im Kloster, doch archäologische Funde, alte Schriften, eine kleine Kunstsammlung und die rustikale Bibliothek bringen euch das Leben der Glaubensbrüder näher. Im Krka Nationalpark findet ihr auch noch ein weiteres Kloster, das euch Einblicke in das simple Leben der Mönche gibt, nämlich das serbisch-orthodoxe Kloster Manastir Krka.
Wassermühlen
Bei eurem Ausflug durch den Krka Nationalpark werden euch sicher die zahlreichen Wassermühlen in der Gegend auffallen. Davon gibt es insgesamt 30 Stück. Die schönste ist jedoch die Mühle am Wasserfall Skradinski Buk aus dem 18. Jahrhundert. Sie wird immer wieder liebevoll Instand gesetzt und ermöglicht somit einen Einblick in das Leben der Menschen im Mittelalter, als diese noch auf die Arbeit der Mühlen angewiesen waren.
Festungen
Unterwegs werden euch am Lauf des Flusses außerdem einige Ruinen alter Festungsanlagen auffallen. Diese wurden zur damaligen Zeit von den Adligen als Schutzwall errichtet, bevor sie im Jahr 1522 von den Osmanen erobert wurden. Wie diese im Mittelalter einst ausgesehen haben, lässt sich durch zerfallene Mauern und Türme meist nur noch erahnen. Doch eines steht fest: Bestaunt ihr die Ruinen von Nahem, werdet ihr mit einem phänomenalen Blick über das Krka-Tal belohnt.
Wollt ihr eine recht gut erhaltene Anlage bestaunen, solltet ihr die ehemalige Festung von Ključica aufsuchen. Diese befindet sich in der Nähe von Skradin – einer malerischen Ortschaft, die mit ihrem lebhaften Obstmarkt, einer wunderschönen Strandpromenade und einem mondänen Yachthafen definitiv einen Besuch wert ist.
Natur
Naturliebhaber werden sich im Naturschutzgebiet des Krka Nationalparks ganz besonders wohlfühlen. Das Naturparadies bietet Platz für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die sich das dschungelhafte Dickicht untereinander aufteilen.
Bei den meisten Pflanzen handelt es sich um mediterrane Arten, die durch die umliegenden Gewässer unter besten Bedingungen gedeihen können. In der Sommerhitze können sich diese mit ausreichend Flüssigkeit versorgen und im Winter speichern sich die über 860 Pflanzenarten die Wärme der Sonne. So kommt ihr bei eurer Tour in den Genuss einer einmaligen Kulisse aus blühenden Landschaften, die sich rund um glasklare Seen erstrecken. Neben den zahlreichen Baumarten, wie der Aleppokiefer, dem Dreilappigen Ahorn und der Steinlinde, bieten die Sümpfe auch beste Bedingungen für Sumpfpflanzen.
Interessiert ihr euch außerdem für Tiere, solltet ihr das Fernglas auf keinen Fall zu Hause vergessen. Neben 220 Vogelarten, wie Rallen und Schnepfen tummeln sich im Krka Nationalpark auch seltene Amphibien, Reptilien und Fische. Mit etwas Glück seht ihr bei euren Wanderungen durch den Wald auch Goldschakale, Dachse, Otter und Steinmarder – haltet die Augen und Ohren offen.
Reise-Infos
Wollt ihr den Krka Nationalpark besuchen und in Dalmatien Urlaub machen, solltet ihr euch am besten bereits im Vorfeld mit den Wanderrouten, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten auseinandersetzen, die ihr auf keinen Fall verpassen wollt – denn der Park ist mit über 100 Quadratkilometern wirklich groß. Sucht ihr noch mehr Informationen zum Reiseland Kroatien, dann schaut euch gerne unseren Überblick im Magazin an.
Anreise
Der Nationalpark verfügt über fünf Eingänge, welche jeweils mit eigenen Parkplätzen ausgestattet sind:
- Lozovac
- Rsoki Slap / Laskovica
- Puljane / Burnum
- Kistanje
- Skradin
Mit einem eigenen PKW oder einem Mietwagen erreicht ihr den Park also problemlos. Im Naturschutzgebiet muss das Auto selbstverständlich draußen bleiben. Allerdings fährt euch von April bis Oktober ein Shuttle-Bus vom Parkplatz bis zum Eingang des Nationalparks.
Ideale Reisezeit
Der Krka Nationalpark öffnet seine Pforten ganzjährig für euch. Um euch die bildschöne Landschaft nicht mit allzu vielen anderen Besuchern teilen zu müssen, solltet ihr für einen Besuch die frühen Morgenstunden oder den späten Nachmittag vorziehen.
Natürlich lockt das mediterrane und mitteleuropäische Klima Kroatiens vor allem in den Sommermonaten, mit Temperaturen über 30 Grad Celsius und kaum Regen, die meisten Besucher an. Reist ihr jedoch in der Nebensaison nach Kroatien, spart ihr nicht nur Geld bei den Eintrittspreisen, sondern habt den Nationalpark auch so gut wie für euch allein. Behaltet dabei im Hinterkopf, dass die Wasserfläche der Seen die Sommerhitze speichert, sodass auch die Winter in dieser Region meist mit milden Temperaturen überzeugen kann. Achtet aber darauf, dass in der Nebensaison verkürzte Öffnungszeiten gelten.
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
In der Hauptsaison von Juni bis September ist der Eintritt am teuersten. In der Nebensaison, darunter fallen die Monate April, Mai und Oktober, zahlt man entsprechend weniger. Vom November bis März ist der Eintritt mit 6,62 Euro (Stand 12/2022) am günstigsten.
Für die Kids zahlt ihr selbstverständlich noch weniger und Kinder unter sieben Jahre kommen sogar gratis in den Park. Im Eintrittspreis inbegriffen sind dabei nicht nur eure Touren durch das Gelände, sondern auch der Besuch im Ethnologischen Museum, die Betrachtung der archäologischen Sammlung Burnum sowie Schiffs- und Busfahrten auf ausgewählten Strecken.
Der Park hat zwar ganzjährig geöffnet, doch die Öffnungszeiten an allen fünf Eingängen variieren je nach Saison. Macht euch also am besten im Vorfeld auf der Website des Krka Nationalparks schlau, denn nicht alle Eingänge sind das ganze Jahr über für euch geöffnet. In der Hauptsaison könnt ihr den Nationalpark von 8 bis 20 Uhr besuchen. In der Nebensaison öffnet er um 9 Uhr und schließt schon 16 Uhr am Nachmittag. Habt ihr eine Tageskarte an einem der fünf Eingänge gekauft, könnt ihr alle Eingänge jeweils einmal betreten.
Passende Unterkünfte
Wollt ihr den Krka Nationalpark mit all seinen Facetten bestaunen, solltet ihr mehr als einen Tag für eure Tour einplanen. Natürlich findet ihr in den nahegelegenen Städten des Nationalparks, wie Šibenik zahlreiche Hotels Unterkünfte zum Übernachten. In einer familiären Pension spart ihr dabei bares Geld und werdet sicher voller kroatischer Herzlichkeit willkommen geheißen.
Aktivitäten und Touren
Was bei eurem Ausflug im Nationalpark auf jeden Fall auf dem Programm stehen sollte, ist eine Bootstour. Zahlreiche Ausflugsboote fahren euch zu den großen Wasserfällen sowie zu anderen Sehenswürdigkeiten, wie zur Klosterinsel Visovac. Doch auch zahlreiche Wanderwege führen euch zu Fuß zu den Highlights der Region. Vergesst also nicht, festes Schuhwerk mitzunehmen.
Doch auch die Badesachen sollten nicht im heimischen Kleiderschrank bleiben, denn am Skradinski Buk könnt ihr euch im kühlen See erfrischen. Auch hier empfiehlt es sich wieder, das kühle Gewässer am frühen Morgen oder dem späten Nachmittag aufzusuchen. Alternativ könnt ihr mit dem Bike einige markierte Wege entlangfahren und dabei den Fahrtwind genießen, der ebenso eine willkommene Abkühlung bietet.
Essen und Trinken
Mitten im Park gibt es einige Cafés und Restaurants, in denen ihr euch inmitten idyllischer Natur stärken könnt. Am Skradinski Buk gibt es außerdem Imbissstände, die den kleinen Hunger zwischendurch beim Baden stillen. Lest auch unseren Überblick zum Thema kroatische Küche.
Parkregeln
Innerhalb des Nationalparks solltet ihr nicht nur euren Müll beseitigen und auf den Schutz der Natur wertlegen. Es ist außerdem wichtig, dass ihr die markierten Wege nicht verlasst, denn im dichten Unterholz können sich noch immer Tretminen aus der Kriegszeit verbergen. Auch auf offene Feuer oder Grillen solltet ihr unbedingt verzichten. Ein Urlaub mit eurem geliebten Vierbeiner ist jedoch möglich. Hunde dürfen nämlich mit in den Park, sollten jedoch an der Leine bleiben.
Eure Seite ist für mich sehr aufschlussreich. Falls es “Corona” zulässt möchte ich dort nächstes Jahr Urlaub machen.