Nerja an Spaniens Küste

Die Küstenstadt Nerja gilt unter Urlaubern als absoluter Geheimtipp an der Costa del Sol. Hier erwarten euch eine pittoreske Altstadt, ein berühmter Aussichtspunkt, eine Tropfsteinhöhle mit altsteinzeitlichen Malereien und natürlich jede Menge Traumstrände und romantische Badebuchten eingebettet in raue Felslandschaften.

Wer im Urlaub neben wunderschönen Badestellen auch gerne noch Kultur und jede Menge Geschichte geboten bekommen will, ist in der andalusischen Stadt Nerja in Spanien genau richtig. Denn hier gibt es nicht nur zahlreiche Sehenswürdigkeiten in direkter Strandlage, sondern auch eine reichhaltige Geschichte, die bis in die Altsteinzeit zurückgeht. Auch Fans von Aktivurlauben kommen in der Region auf ihre Kosten. Denn das nahe gelegene Naturschutzgebiet Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama lockt mit spannenden Angeboten zum Wandern, Klettern und Paragliding.

Die lange Geschichte Nerjas lässt sich fantastisch an ihren Sehenswürdigkeiten nachvollziehen. Denn beim Besuch in der nahe gelegenen Höhle könnt ihr Malereien aus der Altsteinzeit und zahlreiche faszinierende Artefakte aus der Vergangenheit bestaunen. Im 8. Jahrhundert dann wurde der Süden Andalusiens schließlich von den Mauren erobert. Sie nannten die Siedlung „Narixa“ und läuteten eine Blütezeit des Wohlstandes ein. Die Überreste des alten Aquädukts und Kirchen in der Innenstadt stammen aus dem 17. Und 18 Jahrhundert.

Die Costa del Sol ist für ihre wunderschönen Traumstrände bekannt. Da machen natürlich auch die Küstenabschnitte in Nerja keine Ausnahme. Besonders an dieser Region ist der Abwechslungsreichtum, den Badeurlauber hier vorfinden. Von verträumter Abgeschiedenheit in romantischen Buchten über wilde Natur bis hin zum lebhaften Getümmel inmitten der Einheimischen – Hier ist für jeden etwas dabei!

Dieses feinsandige Idyll umgeben von malerischen Felsen, auf denen in den Sommermonaten der Oleander blüht, ist leider nicht ganz einfach zu genießen. Denn der circa 100 Meter lange Strandabschnitt ist lediglich über eine steile Treppe zu erreichen. Dafür ist die Playa Carabeillo im Vergleich zu anderen Stränden dann aber auch nicht so voll. Restaurants und Bars erreicht ihr fußläufig. Dieser Spot ist der perfekt Beach, um im Urlaub einmal die Seele baumeln zu lassen.

Dieser Stadtstrand ist ein wahres Juwel an der Costa del Sol. Dementsprechend gut besucht kann die Badebucht in den Sommermonaten sein. Hier finden Gäste alle Annehmlichkeiten, die einen Strandtag perfekt machen: Duschen, Toiletten, ein Café und einen Verleih für Sonnenliegen. Jetzt müsst ihr lediglich an spannende Lektüre und guten Schutz gegen Sonnenbrand denken. Trotz hervorragender Infrastruktur lässt die Playa de la Calahonda kein bisschen an traditionellem Flair missen. Denn in der Bucht gehen tagtäglich auch die Fischer aus dem Ort ihrer Arbeit nach.

Kristallklares Wasser, mit dunklen Kieseln gemischter Sandstrand und ein einzigartiges Bergpanorama im Hintergrund – Willkommen an der Playa Calaceite! Auch dieser natürlich Küstenstreifen liegt etwas abseits der hochfrequentierten Stadtstrände von Nerja. Vor Wind in einer Buch geschützt eignet sich der Spot perfekt zum Angeln. Packt euch genügend Proviant und Wasser ein, denn einen Kiosk sucht ihr hier vergebens.

Direkt an der Steilküste von Maro-Cerro Gordo, umgeben von einem unberührten Naturschutzgebiet, findet ihr diesen Strandabschnitt, der zugleich zu einem Spaziergang durch die Vergangenheit der Region einlädt. Denn die Playa del Molino de Papel hat ihren Namen einer alten Tintenfabrik, deren Ruinen bis heute hier zu entdecken sind, zu verdanken. Wie wäre es zusätzlich mit einem Abstecher zum Torre de la Miel? Der Turm wurde im 18. Jahrhundert erbaut und ist stiller Zeitzeuge längst vergangener Epochen. Denkt bei eurem Besuch bitte auch unbedingt an festes Schuhwerk, denn der Weg zum Strand ist steinig und teilweise recht beschwerlich.

Nerja hat aufgrund seiner reichen Geschichte zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auch hier ist die Vielfalt groß. Genießt beispielsweise die Aussicht auf dem Balkon Europas, schlendert durch die Altstadt, entdeckt spannende Gotteshäuser oder wandert zum nahegelegenen Aquädukt. Wir stellen euch die interessantesten Highlights vor.

Dieses vierstöckige Bauwerk aus dem Jahr 1880 überspannt die nahegelegene Schlucht Barranco de Maro mit insgesamt 37 Bögen aus Ziegelstein. Beim Bau orientierte man sich eindeutig an römischen Vorbildern aus der Vergangenheit. Über 100 Jahre lang versorgte das Aquädukt von Architekt Francisco Cantero die Zuckerfabrik San Joaquín mit Wasser. Das Unternehmen ging jedoch 1983 bankrott. Im Jahr 2012 erfolgte eine grundlegende Renovierung und seither beliefert das 40 Meter hohe Bauwerk die umliegenden Felder mit Wasser.

Bei einem gemütlichen Spaziergang durch die Innenstadt von Nerja werdet ihr garantiert an diesem Gotteshaus im Barockstil vorbeikommen. Es befindet auf der Rückseite des Rathauses an der Plaza de España, wurde 1720 erbaut und der Jungfrau de las Angustias, der Schutzpatronin der Stadt, gewidmet. Der Eintritt zur Kirche ist frei, am Eingang wird jedoch um eine freiwillige Spende gebeten. Im Inneren erwarten euch wunderschöne Fresken aus dem 17. Und 18. Jahrhundert und sehr gut erhaltene Wandmalereien von Alonso Cano entlang des Säulenganges.

Da, wo sich heute der Balkon Europas befindet, stand früher eine Geschützbatterie. Jedoch wurden der militärische Stützpunkt und zwei dazugehörige Türme während des Halbinselkrieges, einem Abschnitt der Napoleonischen Kriege von 1807 bis 1814, komplett zerstört. Heute erinnern zwei rostige Kanonen an die Geschichte des Standortes. Der Aussichtspunkt ist ein Wahrzeichen der Stadt und wurde angeblich von den Worten Königs Alfons XII. inspiriert. Dieser soll nach einem verheerenden Erdbeben in Andalusien im Jahr 1885 den Blick auf das offene Meer mit dem Satz „Das hier ist der Balkon Europas“ gewürdigt haben. In Wahrheit existierte die Bezeichnung jedoch schon vor dem Besuch des Monarchen. Das soll dem Erlebnis jedoch keinen Abbruch tun. Denn die Aussicht über die schroffen Küsten und einen schier nicht enden wollenden Horizont wird garantiert zu einem absoluten Highlight eures Urlaubs in Nerja avancieren.

Der drei Meter hohe Fuente de Europa besteht aus 25 verschiedenen Steinen, je einem aus einem Land der Europäischen Union, und wurde im September 2009 eingeweiht. Steuert den Brunnen bei einem gemütlichen Spaziergang durch den Parque Verano Azul an. Familien mit Kindern sei zudem der nahegelegene Spielplatz im Park ans Herz gelegt. Das Denkmal steht sinnbildlich für die Idee eines vereinten Europas und im Ring um den Brunnen sind die verschiedenen Provinzen Andalusiens in Stein verewigt.

Die Iglesia de El Salvador wurde ursprünglich im Jahr 1505 gebaut, die heutige Struktur des Gebäudes stammt jedoch von 1697 und wurde 1797 erneut ausgebaut. Die letzte Renovierung fand 1997 statt. Am Eingang der Kirche befinden sich zwei große Keramikfliesen, auf denen die Geschichte des Baus und einige religiöse Szenen näher betrachtet werden. Bereits vor eurem Eintritt in das Gotteshaus fällt euch sicherlich sofort der imposante Baum, der „Cerote“, auf. Das bedeutet so viel wie „Pechbaum“ und lässt keinesfalls auf Unglück schließen, sondern weist darauf hin, dass der Baum zur Pechgewinnung (Harz aus Schwarzkiefern) genutzt wurde.

Dank ihres achteckigen Glockenturms avancierte die Iglesia de El Salvador schnell zum Wahrzeichen der Stadt Nerja. Im Inneren des barocken Sakralbaus erwarten euch zahlreiche Säulen und Rundbögen. Besonders empfehlenswert sind außerdem die wunderschönen Fresken im Stil der Granadischen Schule, ein Wandbild des bekannten Malers Francisco Hernández und eine Brozestatue des Bildhauers Aurelio Teno.

Die Traumstrände von Nerja sorgten für Entspannung, die Sehenswürdigkeiten der Stadt haben euren Wissensdurst gestillt und jetzt steht euch der Sinn nach ein bisschen mehr Action? Kein Problem! Denn die Region unterhält mit zahlreichen Möglichkeiten zum Wandern, Staunen und Klettern. Wir stellen euch die Highlights vor.

Die Cuevas de Nerja sind ein absolutes Paradebeispiel von „Wie der Zufall so spielt“. Denn der Eingang zum vier Kilometer langen und 35 Kilometer breiten Höhlenkomplex wurde am 12. Januar 1959 quasi aus Versehen gefunden, als fünf Einheimische auf der Jagd nach Fledermäusen über dieses einzigartige Naturwunder stolperten. Seither haben sich die Nerja-Höhlen zum absoluten Publikumsmagneten gemausert.

Vor schätzungsweise fünf Millionen Jahren drang Wasser in den Felsen nördlich von Nerja ein und schuf so die riesige unterirdische Höhle. Die imposanten Stalaktiten und Stalagmiten bildeten sich im Laufe der Jahre aufgrund von Erdrutschen und seismischer Aktivität. Faszinierende Höhlenmalereien geben der Wissenschaft bis heute Rätsel auf und werden nach wie vor erforscht. Einzelne kleinere Teile der Cuevas de Nerja wurden als Grabkammer genutzt. Wer noch mehr über die faszinierende Geschichte und die Menschen, die hier einst lebten, erfahren will, dem sei ein anschließender Besuch im Museum im Zentrum von Nerja ans Herz gelegt. Der Eintritt ist in der Karte zur Höhlenbesichtigung inbegriffen.

Steht ihr an einem der wunderschönen Strände von Nerja und könnt euren Blick vom unendlichen Horizont lösen, um euch umzudrehen, dann werdet ihr mit einem weiteren Naturspektakel belohnt. Die majestätischen Bergkämme des Naturparks Sierras de Tejeda, Almijara und Alhama sind ein beliebtes Ausflugsziel für alle Wanderfreunde und die, die es noch werden könnten. Besonders in den Höhenlagen findet sich noch viel ursprüngliche Vegetation, wie zum Beispiel Immergrüner Kreuzdorn, Zenneichen, Lorbeerblättriger Schneeball und zahlreiche Steineichen mit teils beachtlichem Alter. Auch Tierfreunde und vor allem Ornithologen kommen im Naturpark voll und ganz auf ihre Kosten. Neben Wildkatzen und Gebirgsziegen trefft ihr bei euren Wanderungen auf Uhus, Gänsegeier und sogar seltene Königsadler.

Fühlt ihr euch von der Vogelbeobachtung im Naturpark Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama inspiriert und würdet gerne selbst einmal majestätisch durch die Luft gleiten wollen, dann legen wir euch dieses außergewöhnliche To-do ans Herz. Dank des wunderbar milden Klimas an der Costa del Sol könnt ihre dieses Abenteuer das ganze Jahr über erleben. Gleitet vorbei an steilen Klippen, Rauen Felsformationen und genießt den friedvollen Blick hinauf aufs Mittelmeer.

Wer sich in den heißen Sommermonaten nach etwas Abkühlung sehnt und dabei nicht nur am Strand liegen will, für den ist dieser Wanderweg genau richtig. Denn bei diesem Trip werdet ihr definitiv nass! Dementsprechend wasserfest sollten aus diesem Grund eure Kleidung, die Wanderschuhe, Sonnencreme und Handyhülle sein. Wagt ihr den Sprung ins kühle Nass, werdet ihr mit einem außergewöhnlichen Naturerlebnis verwöhnt. Die Tour kann bis zu sechs Stunden dauern. Da sich der Track jedoch in zwei Abschnitte einteilt, bleibt es jedem Wanderer selbst überlassen, wie lange er durch den Fluss waten will. Nach anderthalb Stunden erreicht ihr eine Klamm aus Marmor, welche von den Einheimischen als „Los Cahorros“ bezeichnet wird. Mutige, die hier nicht umkehren, sondern erneute anderthalb Stunden weiterwandern, gelangen über Stock und Stein schließlich zur Belohnung zu einem wildromantischen kleinen Wasserfall, in dem man herrlich baden kann.

Haben euch die Bilder, Sehenswürdigkeiten und möglichen Aktivitäten in Nerja überzeugt und ihr könnt euren Urlaub an der Costa del Sol kaum noch erwarten? Dann haben wir abschließend noch ein paar hilfreiche Tipps zur Planung eurer Reise nach Spanien.

Gleich zu Beginn sei gesagt, dass sich die Costa del Sol das ganze Jahr über fantastisch bereisen lässt. Wann ihr genau euren Urlaub antretet, hängt von euren persönlichen Präferenzen ab. Liebt ihr entspanntes Brutzeln in der Sonne am Strand, dann eigenen sich die Monate Juli bis August. Mit Fokus auf einen aktiven Urlaub solltet ihr die Monate der Nebensaison bevorzugen. Von März bis Mai, sowie Oktober und November ist es angenehm mild und nicht zu heiß. Sehenswürdigkeiten und Highlights wie die Höhlen von Nerja könnt ihr auch in den Wintermonaten besuchen.

Im Idealfall nehmt ihr euch sieben bis zehn Tage für eure Reise an die Costa del Sol Zeit. Denn dann könnt ihr einen relaxten Badeurlaub mit jeder Menge Aktivitäten verbinden und dabei auch noch Zeit finden, um die Seele ein bisschen baumeln zu lassen.

Am schnellsten gelangt ihr mit dem Flugzeug nach Nerja. Dafür fliegt ihr von mehreren deutschen Airports direkt nach Málaga. Am Terminal 3 nutzt ihr anschließend den unterirdischen Bahnhof und fahrt ins Zentrum der Stadt. Hier findet ihr schließlich mehrere Busse, die euch nach Nerja bringen. Am unabhängigsten seit ihr selbstverständlich mit einem Mietwagen. Einige Hotels bieten auch einen Transfer an.

Wollt ihr an der Costa del Sol auch einige benachbarte Dörfer und Küstenstädte wie Almería besuchen, bietet sich natürlich ein Mietwagen an. Wer in der Region bleiben will, dem sei das gut ausgebaute Busnetz zu empfehlen. In Nerja selbst sind die bekanntesten Sehenswürdigkeiten auch ganz ohne Probleme zu Fuß zu erreichen. Sportliche Betätigung mit ein bisschen mehr Geschwindigkeit bietet ein Leihfahrrad.

Bei der Vorstellung der wunderschönen Strände von Nerja erwähnten wir bereits die einheimischen Fischer, die in den Buchten der Region ihre Netze auswerfen. Deren frischer Fang kommt dann oft am selben Abend auf den Tisch. Zum Mittagessen, La Comida, gibt es oft nur eine Kleinigkeit. Beliebt sind hier Tapas wie zum Beispiel frisches Brot und Jamon Serrano, nussiger Schinken vom Iberischen Schwein. Die Region ist aber nicht nur für fleischliche Gelüste bekannt. Denn im Hinterland werden Orangen und Avocados gezüchtet. Nutz also unbedingt die Gelegenheit, die frischen Obstsorten bei eurem Urlaub in Nerja einmal zu probieren.

Wer ein wenig tiefer in die Tasche greifen kann, sichert sich natürlich ein Hotel in direkter Strandlage. Aber auch Unterkünfte in der Innenstadt locken oft mit Terrassen, auf denen ihr euer Frühstück mit Meerblick genießen könnt. Noch günstiger wird es, wenn ihr ein wenig Abseits des Zentrums übernachtet und für Sightseeing und Strand auf den Bus setzt. Egal, ob Hotel, Pension oder Apartment, freut euch auf spanische Gastfreundschaft.