Nevada im Westen der USA


Wer Nevada hört, denkt direkt an Las Vegas. Doch auch abseits des „Strip“ mit seinen Casinos und den auffälligen Lokalen und Hotels strotzt der US-Bundesstaat nur so vor Vielseitigkeit. Ein längerer Aufenthalt lohnt sich für Aktive und Naturliebhaber.

Überblick

Nur ein einziger Ort im Urlaub ist zu wenig Abwechslung? Dann bereist doch gleich eine ganze Region! Für die zahlreichen Highlights nehmt ihr am besten mindestens eine Woche frei, um alle Facetten zu erleben. Wir jedenfalls haben uns sofort in die einladende Kulisse Nevadas verliebt, die leider viele lediglich auf der Durchreise queren und neben ihren Nachbarn Kalifornien und Utah oft ein wenig untergeht. Dabei hat der Bundesstaat durchaus seine eigenen Attraktionen zu bieten, wie zum Beispiel den Red Rock Canyon!

Red Rock Canyon National Conservation Area
Der Red Rock Canyon

Da wären die historischen Bauwerke wie das Nevada State Capitol in Carson City und Ausflugsorte wie die sagenumwobene Area 51. Wanderungen durch einen State Park und Entspannung am Lake Tahoe stellen Entdecker zufrieden, während in den Geisterstädten oder am Extraterrestrial Highway die mysteriöse Seite der Gegend beleuchtet wird. Langweilig wird es sicher nicht, wenn ihr diese Facette der Vereinigten Staaten erkunden wollt.

Städte

Durch den Bundesstaat ziehen sich glamouröse Spots und malerische Umgebungen, in denen problemlos Stunden verbracht werden können. Wir nehmen euch vorab mit zu unseren Lieblingsstädten!

Las Vegas

In einem Atemzug mit Nevada wird oft diese Metropole genannt, die mit den aufwendig gestalteten Hotels im Stil von Sehenswürdigkeit aus Städten wie Paris oder Venedig wie ein eigener kleiner Kosmos anmutet. Die Stadt pulsiert und lädt zu 24 Stunden Party, Spaß und Abenteuer ein. Wer sich nicht gerade in den Casinos ausprobieren will, kann klassische Sehenswürdigkeiten wie das Modern Contemporary Art Museum besichtigen oder abseits ein wenig Ruhe finden.

Reno

Der Ort wird gerne als die „Größte Kleinstadt der Welt“ bezeichnet und das trifft den Nagel auf den Kopf. Lebendigkeit und Trubel stehen in Kontrast zu Entspannung und Erholung. Nur eine Dreiviertelstunde entfernt vom Lake Tahoe ist die Lage perfekt für einen Ausflug ins Grüne. Im Zentrum heißt es hingegen: Einkaufen, Glücksspiel und gehobenes Nachtleben. Oldtimerliebhaber sollten sich unterdessen eine Stippvisite im National Automobile Museum nicht entgehen lassen.

Reno im Westen Nevadas
Reno im Westen Nevadas

Carson City

Auch wenn es häufiger verwechselt wird: Las Vegas ist tatsächlich nicht die Hauptstadt des US-Bundesstaates. Diese Rolle hat Carson City inne, das deutlich beschaulicher als das bekannte Aushängeschild ist. Die Kulisse wird von historischen Bauten und viel Grün in den Straßen geprägt. Im Nevada State Museum wandelt ihr auf den Spuren der Vergangenheit und seht unter anderem ein riesiges Mammutskelett. Beeindruckend, wie groß es ist! Außerdem solltet ihr das Nevada State Capitol aus dem 19. Jahrhundert unbedingt besuchen.

Boulder City

Nahe der Hoover Talsperre gelegen, genießt ihr gleich mehrere Aspekte des lokalen Lebensstils. Einerseits könnt ihr im 15.000 Einwohner starken Boulder City nach Herzenslust einkaufen und regionale Köstlichkeiten probieren, andererseits erstreckt sich das Erholungsgebiet Lake Mead National Recreation Area unmittelbar vor den Toren der Stadt. Wanderungen und Wassersport sind nur zwei der denkbaren Beschäftigungen auf diesem Gebiet an der Grenze zu Arizona.

Henderson

Diese im Jahr 1953 gegründete Stadt bezaubert mit idyllischer Atmosphäre sowie gemütlichem und ursprünglichem Charme. Lasst es euch nicht nehmen, die lokal ansässige Las Vegas Distillery mit langjähriger Tradition zu besichtigen. Beachtet aber, dass diese von Montag bis Mittwoch geschlossen ist.

Henderson Nevada
Henderson unweit und südlich von Las Vegas

Elko

Liebt ihr das historische Ambiente? Dann ist das Western Folklife Center in Elko genau das Richtige für euch. Zwischen alten Backsteingebäuden, Imbissen und Bars fühlt ihr euch wie in eurem liebsten Kinogenre. Ausritte in die Umgebung sind ebenso möglich wie der Kauf von hochwertigem Zubehör für (fast) echte Cowboys und -girls.

Sehenswürdigkeiten

Nevada hat mehr als nur das bekannte Casinonachtleben zu bieten: Wir verraten euch, wo die Flora und Fauna am schönsten ist, was ihr auf keinen Fall verpassen solltet und was sonst noch auf eure Liste gehört!

Las Vegas Strip

Viel zu sehen gibt es an diesem berühmten Ort, der mit atemberaubenden Vorführungen aufwarten kann. Wasserfontänen und Akrobatikdarbietungen sind nur zwei Beispiele, die euch beim Bummel entlang des Strips, der eigentlich Las Vegas Boulevard heißt, begegnen. Auch die Themenhotels und Casinos sind das eine oder andere Foto wert.

Hoover Dam

Im Jahr 1936 wurde ein Damm fertiggestellt, der die Grenze zwischen Arizona und Nevada markiert sowie den wilden Colorado River staut. Über 2,6 Millionen Kubikmeter Beton kamen hierfür zum Einsatz. Entstanden ist dabei das heutige Naherholungsgebiet Lake Mead, das ihr bei einem Spaziergang oder einer Bootstour kennenlernen könnt. In dem ebenfalls in der Nähe befindlichen Hoover Dam Visitor Center bekommt ihr einen Einblick in die Entstehung der Talsperre.

Hoover Dam
Der mächtige Damm von oben

Bowers Mansion

Die historische Villa südlich von Reno wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Sie ist vor allem aufgrund der umgebenden Rasenflächen samt schattenspendender Bäume für Ausflüge in die Natur beliebt. Das Areal eignet sich für ein Picknick oder dank der Spielplätze für eine Stippvisite mit dem Nachwuchs. Das nostalgische Herrenhaus selbst kann je nach Saison im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

St. Mary in the Mountains Church

Die in Virginia City stehende Kirche war die erste katholische im gesamten Bundesstaat und wurde in den 1950er-Jahren aufwendig restauriert. Tatsächlich stammt das Gebäude bereits aus dem Jahr 1870. Im Inneren seht ihr unter anderem ein altes Taufbecken, das noch von dem ursprünglichen Gotteshaus geblieben ist.

St Mary in the Mountains Church Virginia City
Rechts im Bild die Kirche

Valley of Fire State Park

Einige der ältesten Bäume Nevadas befinden sich in diesem Gebiet, das auch für seine roten Gebilde aus Sandstein bekannt ist. Den Namen „Valley of Fire“ trägt es aufgrund der vorrangigen Farbgestaltung zu Recht! Sehenswert sind die mehr als 3.000 Jahre alten Zeichnungen in den Felsen, die ihr bei einer Wanderung entdecken könnt. Seid ihr dort im Sommer unterwegs, achtet unbedingt auf Sonnenschutz, da es im Park von Mai bis September zu hohen Temperaturen kommt.

Death Valley

Auch wenn der größte Teil des Tals in Kalifornien liegt, möchten wir euch einen Ausflug in die trockene Landschaft ans Herz legen. Wann habt ihr schon einmal die Gelegenheit, die bizarr anmutenden Schluchten und faszinierenden Dünen zu sehen, die teilweise an die verschneiten Berggipfel heranzureichen scheinen? Mit 86 Metern unter dem Meeresspiegel findet ihr dort auch den tiefsten Punkt der nördlichen USA.

Nevada State Capitol

Carson City beherbergt dieses Kuppelbauwerk im neoklassischen Stil, das ein wenig an italienische Gebäude erinnert. Der Regierungssitz wurde im Jahr 1871 fertiggestellt – mit deutlich höheren Kosten als zunächst vermutet. Der Sandsteinbau gehört heute zu den typischen Fotomotiven.

Nevada State Capitol
Auf dem Weg zum Kapitol

Aktivitäten

Langeweile muss mit unseren Tipps nicht befürchtet werden. Für alle, die gerne ihren Urlaub durchplanen, haben wir ein paar tolle Ideen gesammelt. Diese füllen mögliche leere Zeitfenster im Nu.

Im Red Rock Canyon unterwegs

Nach einem Besuch der Casinometropole wollt ihr frische Luft schnappen? Dann eignet sich eine Fahrt in die 20 Autominuten entfernt gelegene Red Rock National Conservation Area. Am gleichnamigen Canyon und in der kargen Wüste lässt es sich wunderbar wandern. Vier bis acht Kilometer lange Routen führen quer durch das Gebiet und richten sich mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden nicht nur an jene, die zu Fuß unterwegs sind, sondern auch an Fahrradfahrer. Je nach Anhöhe, die erklommen wird, offenbaren die Pfade herrliche Ausblicke. Ihr solltet unbedingt genug zu trinken und Kleinigkeiten zum Essen mitnehmen, wenn ihr euch auf die Tour begebt.

Lake Mead und Tahoe erkunden

Mögt ihr es gemütlicher, könnt ihr einen der malerischen Seen aufsuchen. Der Lake Mead liegt in einer National Recreation Area gleichen Namens, die die erste in den Vereinigten Staaten war. Der Kontrast aus dem funkelnden Wasser und dem trockenen Sand ist traumhaft für Landschaftsfotografen. Wer mag, erkundet die Gegend mit einem Boot oder beim Spaziergang.

Ähnliches gilt für den höhergelegenen Lake Tahoe nahe der kalifornischen Grenze. Bei einer Fahrt mit historischem Raddampfer erlebt ihr die Vielseitigkeit der Szenerie mit ihren beinahe den Himmel küssenden Bergen.

Mount Rose-Ski Taoe

Nördlich vom letztgenannten See punktet Mount Rose-Ski Taoe bei allen, die einen Winterurlaub in Erwägung. Das Gebiet verfügt über mehr als 60 Pisten und acht Lifte. Die Basis befindet sich auf 2.518 Meter Höhe. Erhascht Ausblicke auf das faszinierende Idyll des Sees und freut euch über die Pisten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Genießt die rasante Abfahrt mit den Skiern oder auf dem Snowboard!

Die Geisterstädte entdecken

Zieht es euch in die mysteriöse Welt des Bundesstaates, empfehlen wir einen Besuch der ehemaligen Silberminen. Als die Erfolge der Schatzsucher damals ausblieben, verließen sie die Siedlungen nahe der Abbaugebiete. Übrig geblieben sind über 600 wie Goldfield oder Rhyolite. Ersteres verfügt über eine Art Spukhotel. Letzteres zählt insgesamt zu den am meisten fotografierten Geisterstädten der Gegend.

Nevada Rhyolite Bahnhof
Der verlassene Bahnhof Rhyolites

Area 51 und der Extraterrestrial Highway

Auf die Spuren von Außerirdischen begebt ihr euch mit einem Besuch dieser zwei Ausflugsziele. Freut euch im Rahmen einer Tagestour auf eine Stippvisite in der berühmt-berüchtigten Area 51. Nun ja, zumindest bis vor ihre Türen, denn weiter als bis zum legendären Sperrschild gelangt Zivilisten nicht. Auf dem Weg zur Militärbasis fährt man über den Extraterrestrial Highway, wo sich ein Stopp im Ort Rachel lohnt. In der dort ansässigen Kneipe Little A’Le’Inn können UFO-Enthusiasten mehr über die Sichtung von Unbekannten Flugobjekten erfahren und Andenken kaufen. Des Weiteren eignet sich die Gegend aufgrund der geringen Lichtverschmutzung in der Nacht zur Sternbeobachtung.

Sandboarding ausprobieren

Zu guter Letzt möchten wir euch noch diesen aufregenden Sport, den ihr am Sand Mountain ausprobieren könnt, ans Herz legen. Mitten im Bundesstaat zu finden, geht es auf dem Brett – ähnlich wie beim Surfen – eine Düne hinunter. Doch Vorsicht: Der Aufstieg kann beschwerlich sein und einen ganz schön ins Schwitzen bringen. Dafür erwartet euch erneut eine weitläufige Aussicht, die ihr fürs Fotoalbum zu Hause festhalten solltet.

Nevada Sand Mountain
Die Düne Sand Mountain

Reise-Infos

Solltet ihr es kaum abwarten können, eine Reise nach Nevada zu buchen, lest vorher noch die abschließenden Tipps. Dadurch seid ihr vorbereitet, vergesst nichts und könnt die Vorfreude auskosten!

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Im Sommer wird es mit teilweise 41 Grad Celsius sehr heiß. Aktivurlaubern und Kulturreisenden empfehlen wir deshalb eher den Frühling oder Herbst. In der kalten Jahreszeit ist es mit einer Höchsttemperatur von maximal 15 Grad Celsius deutlich weniger warm und der Lake Tahoe verwandelt sich in ein Winterwunderland. Allein durch den Langstreckenflug und die vielen potenziellen Stopps solltet ihr mindestens eine Woche vor Ort bleiben.

Reisevorbereitung

Eine ESTA-Genehmigung muss zwingend online im Vorfeld des Urlaubs beantragt werden. Kümmert euch deshalb früh genug. Ihr benötigt für den Antrag einen Reisepass. Denkt daran, diesen nach Gültigkeit zu prüfen und ihn gegebenenfalls vorher zu erneuern. Wenn der Urlaub 90 Tage nicht überschreitet, wird kein Visum gebraucht.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Ihr fliegt von Frankfurt am Main binnen elf bis zwölf Stunden nach Las Vegas, meistens sogar ohne Zwischenstopp. Nach der Überquerung des Atlantiks und des halben nordamerikanischen Kontinents seid ihr da und könnt in einen Mietwagen umsteigen. Damit erreicht ihr problemlos jedes Ziel über die Highways und seid nicht an feste Abfahrten gebunden. Innerhalb der Großstädte geht es aber auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß gut voran.

Essen und Spezialitäten

In Las Vegas ist der Shrimp Cocktail, der seit den 1950er-Jahren zur Stadt gehört, ein echter Klassiker. Auch Gerichte wie Mac and Cheese sind verbreitet. In der Natur genießt ihr vielleicht eher Leckereien wie S’Mores am Lagerfeuer. Dabei handelt es sich um geschmolzene Schokolade und ein geröstetes Marshmallow zwischen zwei Keksen.

Hotels und Unterkünfte

Die Schlafstätten bezaubern mit ihrem individuellen Charme. Viele von ihnen liegen idyllisch etwas abseits, verwöhnen mit erholsamer Ruhe und einer modernen oder traditionellen Ausstattung. Andere sind inmitten der pulsierenden Zentren positioniert und erfüllen zeitgemäße Ansprüche im 2- bis 4-Sterne-Bereich. Auch Luxus- und besondere Themenhotels zählen zum guten Ton, sodass für jeden etwas dabei ist.

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