Ihr liebt das klassische Griechenland, garniert mit herrlichen Stränden und Ausflugszielen unter freiem Himmel? Dann auf nach Paxos, einer der Inseln im Ionischen Meer! Vergleichsweise klein, entdeckt ihr die Schönheiten des Eilands auch zu Fuß oder vielleicht sogar ganz entspannt mit dem Fahrrad.
Überblick
Strand, Meer und nichts zu tun, außer den Urlaub zu genießen: So kann eine Reise auf die Insel Paxos in der Nähe des griechischen Festlands aussehen. Dort verführt das Küstenpanorama zweifelsohne zu Gemütlichkeit: entweder in Form von Sonnenbädern oder einem ausgelassenen Strandtag mit der ganzen Familie. Tipps gegen Langeweile im Urlaub werdet ihr garantiert nicht brauchen, denn Wassersportangebote wie Schnorchel- und Tauchausflüge sorgen ebenso für Abwechslung, wie die lebendigen Dörfer und Hafenorte, in denen teilweise die Zeit stillzustehen scheint.
Bummelt durch die historischen und für Griechenland typisch bunten Gassen oder erkundet das nur zehn Kilometer lange und bis zu drei Kilometer breite Eiland, auf dem ihr während Wanderungen oder Radtouren die prächtigen Olivenhaine erkunden könnt. Laut der griechischen Mythologie teilte Poseidon einst einen Teil von Korfu ab, um Paxos als Liebesnest für ihn und Amphitrite zu kreieren. Eines muss man ihm lassen: Ein romantisches Flair ist auf der Insel, die ihr nur mithilfe einer Fähre anfahren könnt, entstanden und geblieben!
Strände
Die Aushängeschilder von Paxos sind zweifellos die wunderschönen Traumstrände mit ihren unterschiedlichen Facetten. Einige Badeplätze passen dabei perfekt zur ruhigen Auszeit, andere fordern zur sportlichen Betätigung beim Schnorcheln auf. Wunderbar ruhig und Naturbelassen sind die Küstenstreifen aber alle.
Kipiadi Beach
Der längste Strand auf Paxos ist der Kipiadi Beach, der über Kieselsteine und klares Wasser verfügt. Obwohl es sich um den Hauptstrand der Insel handelt, fehlen gängige Einrichtungen wie Strandbars oder Restaurants vollständig. Ein Lunchpaket sollte deshalb mit im Gepäck sein, wenn ihr einen langen Tag am Meer verbringen wollt. Ihr gelangt über eine Treppe zur Badestelle, die selten überlaufen ist.
Plakes Beach
Noch ruhiger ist der wunderschöne, von Olivenhainen gerahmte Plakes Beach, der eher als Geheimtipp auf Paxos gilt. Hierher verschlägt es die absoluten Individualisten und Naturliebhaber, die einer ursprünglichen Atmosphäre das meiste abgewinnen können. Der mit feinsten Kieselsteinchen bedeckte Strand wird gern für Spaziergänge oder für ein Sonnenbad auf den riesigen Felsen genutzt, die sich immer wieder an der Küste offenbaren. Plakes Beach eignet sich auch als Badestelle vor oder nach einem Besuch von Gaios, dem Hauptort der Insel.
Erimitis Beach
Dieser Strand existiert erst seit dem Jahr 2007, nachdem einige Klippen an der Stelle eingestürzt sind. Es handelt sich um einen abgeschiedenen und nur über einen steilen Zugang erreichbaren Strand, was die meisten Gäste von einem Besuch abhält. Daher dürft ihr euch auf maximale Ruhe und Entspannung freuen, wenn ihr euch auf das „Abenteuer Strandpfad“ einlasst. Zwischen den Felsen im rasch tief werdenden Meer lässt es sich wunderbar schnorcheln. Für Familien mit Kindern oder vorsichtige Schwimmer ist Erimitis Beach wegen der Wassertiefe hingegen ungeeignet.
Monodendri Beach
Am Monodendri Beach finden sich ein paar Einrichtungen für Besucher, wie ein Sonnenschirm- und ein Liegenverleih. Es ist belebter an diesem Badeort und Familien mit Kindern fühlen sich sicher wohl. Außerdem warten eine griechische Taverne und eine Bar mit Snacks und Erfrischungen, sodass ihr euch vorab kein Lunchpaket schnüren müsst. Der Charme des Monodendri Beach ist ähnlich wie jener von anderen Stränden auf Paxos: Es gibt Kieselsteine und azurblaues Meerwasser, das gern zum Schnorcheln aufgesucht wird.
Strand von Lakka
Im Hafenbecken des Ortes Lakka findet ihr eine Besonderheit auf Paxos vor: Am dortigen Strand, der sich von den sonstigen Kieselstränden abhebt, spürt ihr unter euren Füßen feinen Sand. Zusammen mit dem flachen Wasserverlauf des türkisblau funkelnden Meeres sind die Gegebenheiten am Lakka Beach optimal für einen ruhigen Tag mit der Familie. Auch die Tatsache, dass es kaum Steine oder störende Algen im Wasser gibt, spricht für den idyllischen und sorgenfreien Badetag.
Sehenswürdigkeiten
Natürlich ist Paxos aber noch mehr als „nur“ Strand, der zwar gut und gerne mehrere Tage füllen kann, aber manchmal einer Alternative bedarf. Viele Orte auf der überschaubaren Insel überzeugen mit klassischen Highlights. Außerdem möchten wir euch die sehenswerten Höhlen für eine Abenteuertour empfehlen.
Hauptort Gaios
Im Hauptort Gaios von Paxos zählt der Hafen zu den wichtigsten Must-sees. Dort beobachtet ihr die Jachten und Fähren, die vom griechischen Festland oder von Korfu aus übersetzen und neue Urlauber auf die Insel bringen. So manches Schiff ist auch ursprünglich in Italien gestartet. Gaios verfügt überdies über schöne Buchten für einen erneuten Strandaufenthalt sowie über Cafés und Restaurants, die mit lokalen Gaumenfreuden verwöhnen. Touristische Einrichtungen wie Hotels und Shops sind ebenfalls in Gaios angesiedelt. Eventuell findet ihr bei einem Bummel schon erste Souvenirs aus Griechenland für Zuhause?
Hafenort Longos
Hat euch der Hafen von Gaios gefallen, sollte euch auch der von Longos (oder auch “Loggos” genannt) begeistern. Longos ist zwar nur ein kleiner Fischerort, dafür aber mit einem wunderbar traditionellen Ambiente gesegnet. Viele Fischer zieht es auf ihren kleinen Booten nach draußen, um für die örtlichen Delikatessen in den Tavernen zu sorgen, die ihr bei Gelegenheit unbedingt kosten müsst. Schaut ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter und erlebt das bescheidene Flair Griechenlands!
Fischerdorf Lakka
Lakka wird oft nachgesagt, das schönste Dorf im Ionischen Meer zu sein. Bereits auf den ersten Blick werdet ihr vermutlich wissen, wieso. Die weißen oder auch mit bunten Blumen verzierten Häuser und geheimnisvollen Gassen bilden einen hübschen Kontrast zum umgebenden Grün der Landschaft. Das Haupt-To-do ist ein gelassener Spaziergang, bei dem sich immer wieder neue Highlights offenbaren. Eines davon: der Leuchtturm auf einer Anhöhe vor den Toren des Ortes.
Kirchen und Kapellen
Die sehenswerten Gotteshäuser verteilen sich auf die gesamte Insel. Manche, wie die Kirche von Analipsi in Gaios, sind noch in einem guten Zustand und erlauben eine Pause zum Innehalten. Von anderen, wie Agios Stefanos, sind nur noch Ruinen vorhanden. Dafür blicken sie teilweise auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück.
Höhlen
Natürliche Sehenswürdigkeiten hat Paxos ebenso vorzuweisen. Unabhängig von den Stränden, Felsen und Olivenhainen könnt ihr mysteriöse Höhlen wie die Papanikolis Cave erkunden. Sie ist auch als die Höhle von Ypapanti bekannt. Im zweiten Weltkrieg hat die verborgene Höhle einem U-Boot der Griechen Schutz bieten können. Angeblich ist auch ein Geheimgang zur örtlichen Kirche integriert. Könnt ihr diesen ausmachen?
Aktivitäten
Sowohl Strandkomfort als auch Sightseeing und Ortstouren wurden zu eurer Zufriedenheit erledigt, aber die Urlaubstage neigen sich noch lange nicht dem Ende zu? Kein Grund für eine vorzeitige Rückreise nach Deutschland, sondern vielmehr die Chance, einige der folgenden Aktivitäten auf Paxos auszuprobieren!
Wandern und Spazieren
Die vielfältige Flora und Fauna von Paxos besteht nicht nur aus Stränden und einer malerischen Küstenlinie. Schattenspendende Kiefern und Zypressen prägen ebenfalls die Atmosphäre und sind ideal für Wanderungen an warmen Tagen. Dazu kommen Obstbäume, Weinreben und Olivenhaine. Angeblich wachsen hunderte von Jahren alte Olivenbäume auf Paxos. Haltet unterwegs die Augen offen, ob ihr zusätzlich auf einheimische Tiere wie Habichte, Schwalben, Fledermäuse, Schlangen oder Eidechsen trefft. Hier bietet sich auch eine kurzweilige Wanderung mit Kindern an.
Radfahren
Paxos ist als Insel eher klein und daher gut mit dem Drahtesel zu bereisen. Mehrtägige Touren voller Abwechslung sind aufgrund der geringen Inselgröße zwar unrealistisch, doch ein bisschen ins Schwitzen könnt ihr durchaus kommen. Leiht euch am besten ein Fahrrad vor Ort, zum Beispiel in Gaios, und schaut euch zunächst die wunderschönen Strecken entlang der Küste an. Diese sind meist einfacher zu fahren als die anstrengenderen Wege im hügeligen Inselinneren.
Schnorcheln und Tauchen
Das Meerwasser um Paxos ist überwiegend klar, sodass die Blicke tief hinein und oftmals sogar bis zum Grund reichen. Das sind optimale Ausgangsbedingungen für Taucher und Schnorchler. Entweder begebt ihr euch selbst auf einen Abstecher in Richtung Unterwasserwelt von einem der Strände aus, oder ihr fahrt mit dem Boot im Rahmen einer geführten Tour zu speziellen Schnorchelplätzen im Umland. So bieten sich zum Beispiel die Blauen Grotten von Paxos für eine Schnorcheltour an.
Nachtleben genießen
Das Inselnachtleben mag euch überraschen, denn so ruhig das Eiland tagsüber auch erscheinen mag: Die Einheimischen lieben ihren ausgelassenen Abend in der Taverne. Der richtige Ort für Nachtschwärmer ist Gaios, doch auch in den größeren Ortschaften Longos und Lakka wird mitunter griechischer Wein bis weit nach Mitternacht gereicht. Eine Alternative sind erfrischende Cocktails in den Beach Bars am Monodendri Beach. In Strandnähe wartet außerdem ein anderes To-do für den späten Abend: der romantische Sonnenuntergang, der sich über dem Meer abspielt.
Bootsfahrt erleben
Mit dem Boot zu fahren, ist in Paxos quasi üblich. Viele Touren bringen euch von Gaios gezielt zu den Höhlen und Grotten oder beliebten Schnorchelplätzen. Andere suchen Ausflugsziele wie Antipaxos auf. In größerer Entfernung lockt das Fischerdorf Parga auf dem griechischen Festland. Dieses bezaubert als Ausflugsort mit seinen weißen Häusern, schmalen Gassen und einer venezianischen Festung aus dem 16. Jahrhundert. Für welches Ziel ihr euch bei einer Bootsfahrt auch entscheiden mögt, ihr solltet den Blick öfter mal in Richtung Meeresoberfläche schweifen lassen. Denn dort können sich mit etwas Glück fröhliche Delfine oder seltene Tierarten wie die Mittelmeer-Mönchsrobbe zeigen.
Reise-Infos
Wenn euch die faszinierende Insel Paxos nach unserem Bericht rundweg überzeugt hat, können unsere Reisetipps bei der konkreten Planung einer entspannten Reise nach Griechenland helfen.
Ideale Reisezeit
Die richtige Reisezeit für Sonnenanbeter erstreckt sich zwischen Juni und August. Doch Vorsicht: Im Hochsommer kann es sehr heiß werden, sodass außerhalb des Strandtags wahrscheinlich nicht viel in Richtung Aktivurlaub möglich ist. Ortstouren und sportliche Beschäftigungen können im Frühjahr, Frühsommer oder Herbst deutlich angenehmer sein. Wer nicht unbedingt baden will, sondern ein ruhiges Ambiente mit Strandspaziergängen sucht, profitiert vom Winter, der mit circa 15 Grad Celsius Außentemperatur garantiert nicht allzu kalt daherkommt.
Reisedauer
Mehrere Tage Strand, ein Tag für die Orte der Insel und noch ein Tag für eine Aktivität eurer Wahl (Wandern oder Schnorcheln) sind die ideale Ausgangsposition. Wer einen Urlaub anstrebt, der länger als eine Woche dauert, kann weitere Ausflugsziele wie Korfu und Antipaxos oder gemütliche Tage des Nichtstuns einstreuen.
Anreise
Mit dem Flugzeug reist ihr, beispielsweise per Direktflug ab Köln/Bonn, binnen 2,5 Stunden zunächst nach Korfu. Von dort aus müsst ihr auf den Wasserweg ausweichen, denn Paxos kann nur mit der klassischen Fähre oder dem sogenannten “Flying Dolphin” erreicht werden. Der Flying Dolphin ist eine schnellere Art der Fähre. Die Überfahrt dauert knapp eine Stunde. Wer ausreichend Zeit und Lust mitbringt, eine weitere Insel zu erkunden, kann zunächst Korfu einen längeren Besuch abstatten, bevor es bis ans Endziel Paxos geht. Eine andere Möglichkeit, nach Paxos zu gelangen, ist jener über das griechische Festland. Fliegt zum Beispiel von Düsseldorf aus nach Preveza (drei Stunden Flugzeit), fahrt eine Stunde bis Parga und setzt dann mit der Fähre über.
Fortbewegung vor Ort
Spaziergänge am Strand oder innerhalb der Fischerdörfer von Paxos bedürfen keines zusätzlichen Transportmittels. Auch seid ihr auf der nur 10,5 Kilometer langen und bis zu drei Kilometer breiten Insel nicht unbedingt auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Im Bedarfsfall existieren aber Busse, die alle wichtigen Dörfer anfahren. Umfassende Touren quer durch die Region sind mit einem Mietwagen oder Mietroller bestens realisierbar.
Sprache und Verständigung
Auf Paxos sind englischsprachige Einheimische nicht immer üblich, daher empfehlen wir, vorab die gängigsten Floskeln auf Griechisch zu erlernen oder ein Wörterbuch im Gepäck zu haben. Da die Einwohner sehr weltoffen und freundlich sind, geht es im Notfall aber auch mit Gesten.
Essen und Spezialitäten
Wen es nicht nur aufgrund der Landschaft, sondern auch kulinarisch nach Paxos zieht, der weiß sicher schon, dass Fisch und Meeresfrüchte in den Restaurants vor Ort dominieren. Aber keine Sorge, falls Gerichte wie Bourdeto (Fisch in Paprikasoße) nicht zum persönlichen Geschmack passen: Speisen mit den berühmten Oliven aus der Region oder dem hiesigen Olivenöl schaffen garantiert geschmackliche Vielfalt.
Hotels und Unterkünfte
Die Traumreise wird erst mit dem richtigen Hotel rundum perfekt. Welches das ist, hängt natürlich vom Urlaubstyp und der Reiseart ab. Manchmal punktet eine schlichtere Unterkunft, da ohnehin die meiste Zeit draußen verbracht wird. Oder darf es purer Luxus sein, eventuell mit direkter Strandlage und Annehmlichkeiten wie einem Pool? Neben den individuellen Vorlieben der Reisenden entscheidet auch die Reisekasse mit. Tipp für Sparende: Nicht unmittelbar am Strand gelegene Hotels wählen oder frühzeitig buchen.
Schön, dass Paxos nun auch in den Fokus der Deutschen gelangt. Bis vor drei Jahren war die Insel ausschließlich in der Hand von wohlhabenden Italienern und Engländern. Die Insel ist dort einigermaßen bekannt, sozusagen als eine Art Sylt im Mittelmeer. Teuer war es hier immer.
Leider sind die Preise seit Corona ziemlich angezogen und alle Restaurants werden immer schicker umgebaut, es wird immer mehr Hummer, Langusten und teurer Fisch angeboten. Das Urtümliche geht auch hier verloren.
Ich selbst fahre seit ca 20 Jahren auf die Insel und mag noch immer ihren heimeligen Charakter. Trotz Kiesstränden, polynesischen Bach Bars, immer mehr Mietwagen, anziehenden Preisen und ranzigen Dolphins.