Bunt, hip und niemals langweilig – so lässt sich die Insel Penang an der Nordküste von Malaysia wohl am besten beschreiben. Hier finden nicht nur junge Backpacker ihr Glück, sondern auch kultur- und geschichtsinteressierte Asienfans. Neugierig geworden? Auch ihr solltet euch unbedingt überzeugen, was Penang mit der coolen Metropole George Town alles für seine Besucher bereithält.
Überblick
Die Insel Penang in Malaysia ist mit ihrer Größe von fast 300 Quadratkilometern und ihren 1,5 Millionen Einwohnern nicht gerade klein und hat demnach auch einiges für euch zu bieten. Besonders die Hauptstadt George Town, die 180.000 Menschen ihr Zuhause nennen, steckt voller Überraschungen.
So habt ihr auf Penang nicht nur die Möglichkeit, grüne Naturparks mit exotischen Pflanzen und Tieren zu erkunden oder euch am Meer die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten gibt es zu bestaunen. Vom traditionellen Hindu-Tempel bis hin zur coolen Street Art ist dabei wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Bei der Erkundung Penangs spürt ihr dabei immer den Spirit eines bedeutenden Handelszentrums, in dem die reiche Kolonialstadt George Town im 19. Jahrhundert zahlreiche chinesische Händler anlockte, die noch heute das Bild der Stadt mitbestimmen. Taucht ein in kulinarische Highlights, historische Sehenswürdigkeiten und kulturelle Vielfalt.
Sehenswürdigkeiten auf Penang
Auf Penang trefft ihr auf einen spannenden Mix unterschiedlicher Kulturen und Menschen, welche die facettenreiche Vielfalt der Insel ausmachen. Ob ihr in einer religiösen Stätte zur Ruhe kommt, euch in das bunte Treiben von George Town stürzt oder in die Vielfalt der Natur eintaucht – auf Penang wartet einiges auf euch.
George Town
George Town ist die Hauptstadt der Insel Penang und gehört aufgrund ihrer kulturellen Vielfalt und der bewegten Vergangenheit zum UNSECO Weltkulturerbe. Die wunderschöne Altstadt ist geprägt von kunterbunten Kolonialbauten voller Straßenkunstwerke sowie von den lecker duftenden Garküchen, den Food Courts, in denen ihr direkt am Straßenrand exotisches, internationales Street Food ausprobieren könnt.
Street Art
Vielleicht entscheidet ihr euch ja dabei dafür, eine kleine Runde mit der Rikscha zu drehen, die euch vorbei an chinesischen Tempeln, prachtvollen Kolonialbauten und kleinen Cafés fährt. Lasst dabei auf keinen Fall die Lebuh Armenia, die Armenian Street aus, auf der ihr zahlreiche Street Art-Kunstwerke bestaunen könnt.
Während Straßenmusiker ihr Können unter Beweis stellen, könnt ihr euch ein Bild von den bunten Malereien an Wänden und Gebäuden machen – den Murals. Das wohl berühmteste davon ist das „Little Children on a Bicycle“. Doch auch in den kleinen Gassen der Altstadt findet ihr unzählige Wandgemälde, die ihr auf einem gemütlichen Spaziergang entdecken könnt. So haben viele der Motive eine tief greifende Bedeutung, welche ihr in speziellen Street Art-Maps näher erklärt bekommt. Diese gibt es überall in zahlreichen Touristenzentren der Stadt und ermöglichen euch eine Schnitzeljagd der etwas anderen Art.
Auch die Lebuh Cannon, die Cannon Street, lockt mit einer engen Gasse, in der sich wundervolle Kunstwerke, kleine Cafés, historische Bauwerke und authentische Shops aneinanderreihen. Setzt euch einen Moment und lasst das bunte Treiben der Stadt auf euch wirken, bevor ihr weiterlauft.
Tempel von George Town
Doch nicht nur Street Art ist in George Town allgegenwärtig. Auch Tempel gibt es an zahlreichen Ecken der Stadt. So kreuzen sicher der Cheah Kongsi sowie der Kuan Yin Tempel euren Weg.
Wollt ihr zur Abwechslung einmal eine Moschee betrachten, so lohnt sich die Masjid Kapitan Keling, die sich mitten in der Altstadt befindet. Sie gehört zu einer der bedeutendsten Moscheen der Stadt und außerhalb der offiziellen Gebetszeiten könnt ihr diese auch von innen besichtigen.
Weitere Tempel in George Town:
- Khoo Kongsi Clanhaus: eines der ältesten chinesischen Clanhäuser von Penang
- Sri Mariamman Tempel: bekannter Hindu-Tempel in Little India, der mit bunten Skulpturen beeindruckt
- Thai Tempel Chayamangkalaram: Thai-Tempel mit riesigem Buddha im Inneren
- Dhammikarama Burmese Tempel: burmesischer Tempel mit einer wunderschönen Gartenanlage
Das Highlight von George Town sind jedoch die Clan Jetties, die schwimmenden Tempel, die sich in der Nähe der Lebuh Armenian befinden. Die chinesischen Clans errichteten ihre Tempel hier auf Stelzen mitten im Wasser. Bei Sonnenuntergang treffen sich auf den umliegenden Piers viele Menschen und genießen den Blick auf die schwimmenden Tempel bei einem kühlen Getränk am Abend.
Little India
Mitten in der City gibt es ein Viertel, in dem die Inder der Stadt leben, arbeiten und kochen: Little India. Exotische Düfte, bunte Farben und jede Menge Geschäfte entführen interessierte Besucher in das „kleine Indien“ von Penang.
Love Lane
Am Abend locken zahlreiche Bars, von denen sich die meisten in der Love Lane befinden. Hier trefft ihr sicher auf Backpacker aus der ganzen Welt, die ihre Geschichten zum Besten geben. Mischt euch unter das Volk und erlebt Malaysia von seiner internationalen Seite.
Penang Hill und Kek Lok Si Tempel
Nach einem Städtetrip durch die bunte Metropole George Town zieht es euch vielleicht nun ins Grüne? Falls ja, dann solltet ihr unbedingt einen Tagesausflug zum Penang Hill unternehmen. Ob ihr für die unheimlich schöne Aussicht auf 830 Meter Höhe die Wanderschuhe schnürt oder in die Standseilbahn steigt, bleibt euch überlassen.
Entscheidet ihr euch für die erste Variante, habt ihr vier Wanderwege zur Auswahl, deren Begehung mit einem einzigartigen Panorama auf George Town und andere Teile Penangs belohnt wird. Mit der Seilbahn benötigt ihr etwa 15 Minuten bis zur Spitze des Bergs, der sich im Vorort Air Itam von George Town befindet.
Doch nicht nur die Aussicht lohnt sich. Oben angekommen könnt ihr nicht nur eine Moschee oder den botanischen Garten besuchen, sondern auch den buddhistischen Kek Lok Si Tempel, der „Tempel des höchsten Glücks“. Der größte buddhistische Tempel von ganz Malaysia liegt nur etwa eine Viertelstunde vom Penang Hill entfernt und begeistert mit einer Pagode, die 30 Meter in die Höhe ragt und mit zahlreichen Buddhas verziert ist – genaugenommen sollen es 10.000 Stück sein. Doch in der gigantisch großen Tempelanlage gibt es noch weitaus mehr zu entdecken, wie riesige Statuen und tolle Aussichtsplateaus, zu denen Lifte sogar und Seilbahnen fahren.
Penang Nationalpark
Im Nordwesten von Penang, etwa 20 Kilometer von George Town entfernt, kommen Naturliebhaber voll auf ihre Kosten. Der Penang Nationalpark (Taman Negara Pulau Pinang) gilt mit seiner Größe von rund 25 Quadratkilometern zwar als kleinster von Malaysia, doch aufgrund der großen Vielfalt kommt ihr hier ganz sicher in den Genuss zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, die sich auf minimalen Raum tummeln.
Mit etwas Glück werdet ihr hier nicht nur exotische Pflanzen, sondern auch neugierige Affen, bunte Vögel und sanfte Schildkröten bestaunen können. Ein besonderes Highlight ist eine Fahrt mit dem Boot, welches euch quer durch den Penang Nationalpark bis zum malerischen Monkey Beach bringt, an dem ihr euch eine Abkühlung im Meer redlich verdient habt.
Die ebenso idyllische Alternative ist der Turtle Beach, der mit einem Leuchtturm, dem Muka Head, schon von weitem ins Auge sticht. Geht ihr zu Fuß, werdet ihr entlang des Turtle Trails, der euch etwa zwei Stunden mitten durch den exotischen Dschungel führt, an einer Auffangstation für kleine Schildkröten vorbeikommen.
Reise-Infos
Die Insel Penang liegt leider nicht mal eben um die Ecke und so solltet ihr eure Reise nach Malaysia sorgfältig planen. Nehmt doch dazu einige Reisetipps mit auf den Weg, die euch bei eurem Urlaub auf der Insel Penang sicher hilfreich sein werden.
Beste Reisezeit
Auf Penang herrscht tropisches Klima. Da die Insel in der Nähe des Äquators liegt, sind die Temperaturen in diesem Gebiet recht gleichbleibend und schwanken selten. So dürft ihr euch auf etwa 30 Grad Celsius freuen, jedoch mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Im April und Mai sowie vom August bis November müsst ihr euch jedoch auf starke Regenschauer einstellen, weswegen die beste Reisezeit für Penang vom Reisemonat Dezember bis in den Februar reicht – perfekt, denn so könnt ihr dem ungemütlichen Winter in Deutschland bestens entfliehen.
Eure Anreise
Auf Penang gibt es einen Flughafen, den ihr von Deutschland zwar nicht direkt ansteuern könnt, jedoch viele Flüge mit Zwischenstopps in Bangkok, Kuala Lumpur oder Doha zur Auswahl habt. Der Flughafen liegt im Süden der Insel, sodass ihr mit dem Bus oder dem Taxi in etwa 20 Minuten in der Innenstadt von George Town seid. Auch Fähren bringen euch auf eurer Durchreise von Butterworth oder über die Insel Langkawi sicher nach George Town auf Penang.
Wenn ihr nun denkt, dass ihr Penang nur mit der Fähre oder dem Flugzeug erreicht, liegt ihr falsch, denn die Insel ist über zwei Brücken mit dem Festland verbunden. So könnt ihr von der Hauptstadt Malaysias, Kuala Lumpur, sogar mit dem Zug oder dem Bus nach Penang reisen. Dafür solltet ihr etwa fünf Stunden Fahrzeit einplanen. Das Praktische an eurer Einreise: Ihr benötigt kein Visum für Malaysia und könnt euch nur mit einem Stempel im Reisepass bis zu drei Monate im Land aufhalten.
Passende Unterkünfte
Mitten in George Town findet ihr Unterkünfte in jeder Preisklasse und für jeden Geschmack. Neben zahlreichen Backpacker-Hostels werdet ihr hier auch Gästehäuser, Pensionen und Hotels finden. In der Innenstadt von George Town könnt ihr problemlos alle Hotspots, wie Bars, Restaurants und Shops zu Fuß erkunden. Aber auch Strandhotels auf Penang sind sehr zu empfehlen. Sie versprechen mehr Ruhe und einen erholsamen Aufenthalt.
Wollt ihr es etwas ruhiger angehen, könnt ihr euch auch nach einer Unterkunft im Badeort Batu Ferringhi an der Nordküste Penangs umschauen. Statt buntem Treiben habt ihr hier einen idyllischen Strand direkt vor eurer Hoteltür.
Unterwegs auf Penang
Auf Penang erreicht ihr die wichtigsten Stationen mit dem öffentlichen Linienbus, mit dem ihr bequem und günstig vorankommt. Busse mit der Aufschrift CAT sind sogar komplett kostenlos. Das Hauptverkehrsmittel in George Town und Umgebung ist jedoch der Scooter, den auch ihr euch an zahlreichen Ausleihstationen mieten könnt.
Beachtet dabei allerdings, dass ihr einen internationalen Führerschein braucht, um einen Scooter oder einen PKW auf der Insel zu leihen. Allerdings kommt ihr in George Town auch zu Fuß an fast jeden Ort eurer Wahl.
Kulinarische Spezialitäten
Wenn ihr eines auf Penang tun solltet, dann mindestens einmal in einer der zahlreichen Garküchen am Straßenrand zu essen. In der Lebuh Kimberly, der Chulia Street, der Lorong Baru sowie in dem Food Court Hawker Center Gourney, gibt es Street Food aller Art. Dabei landen sowohl malaiische als auch indische und chinesische Spezialitäten auf eurem Teller. Natürlich müsst ihr auch nach Pizza, Pasta, Burgern und Co. nie weit suchen. Eines ist sicher: Auf Penang müsst ihr nicht hungern.
Das berühmteste Street Food Gericht ist dabei wohl Fried Kway Teow. Es besteht aus frischen Garnelen, die im Wok angebraten und mit Reisnudeln, Sojasoße, Sprossen, Eiern und Knoblauch serviert werden. Außerdem ist Penang bekannt für seine leckere Shrimps-Paste, die häufig als Beilage verwendet wird. Außerdem gilt die Insel als Hochburg der Laksas, einer chinesischen Nudelsuppe, die ursprünglich in Fischbrühe gekocht wurde. Heute bekommt ihr die Suppe jedoch in vielfältigen Geschmacksrichtungen mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen. Neben chinesischen Suppen, Nudelgerichten und Teigtaschen werdet ihr auch die indischen Einflüsse der Speisen schmecken. So wird das Fleisch auf Penang häufig mit Curry gewürzt und mit Reis angerichtet. Zum Dessert gibt es Ais kacang, Eis mit roten Bohnen und grünen Nudeln, das dank Sirup, Zucker und Kokosmilch zu einer süßen Verführung wird.