In Perugia verschmelzen italienische Lebensfreude und mittelalterliche Kunst und Kultur zu einem einzigartigen Mix. Die Gassen, historischen Sehenswürdigkeiten und pulsierenden Plätze der Stadt versprechen einen unvergesslichen Urlaub.
Überblick
Städtereisende aufgepasst: Hier kommt unser Tipp für Italien! Perugia ist die Hauptstadt der Region Umbrien und ein bei der Urlaubsplanung oft übersehenes Juwel für Kulturinteressierte! Zentral gelegen und reich an Sehenswürdigkeiten, bietet euer potenzielles Ziel alles für einen bereichernden Aufenthalt. Die Besichtigung der Attraktionen der Stadt, darunter alte Bauwerke, kann nahtlos mit einem Einkaufstag oder dem Genuss örtlicher Spezialitäten wie den Nougatpralinen Baci Perugina in den Cafés verbunden werden.
Die Stadt lädt zur Entspannung ein. Abseits von Stress und Hektik taucht ihr in das italienische Lebensgefühl ein und erkundet die reiche Geschichte Perugias. Darüber hinaus locken Ausflugsziele wie der Trasimenische See mit seinen Bademöglichkeiten oder der Monte Tezio als beliebtes Ziel für Wanderer.
Sehenswürdigkeiten
Der Charme einer Stadt offenbart sich meist durch die klassischen Sehenswürdigkeiten. In Perugia findet ihr verschiedene Zeitzeugen, die sich bei einem Bummel durch den Ort gut als Stationen für die Kulturreise machen.
Stadtmauer und Etruskischer Bogen
Die Stadtmauer von Perugia wurde im dritten und vierten Jahrhundert vor Christus errichtet und ist noch fast vollständig erhalten. Ihr könnt mehrere Tore entdecken, wie die Porta Sole oder Porta Marzia. Entlang der Mauer ist noch immer Beeindruckendes zu sehen, darunter Abschnitte aus antiken Steinen und der imposante Estruskische Bogen aus dem dritten Jahrhundert vor Christus. Folgt am besten dem Corso Vannucci, um die historischen Überreste zu erkunden.
Dom von Perugia
Der prächtige Dom ist Einheimischen auch als Kathedrale San Lorenzo bekannt. Vom frühen 14. bis ins späte 15. Jahrhundert hinein wurde an der Kirche mit ihren herrlichen Fresken und aufwendigen Stuckarbeiten gebaut. Sehenswert sind die Gemälde und Glasfenster im Inneren, aber auch der Klosterhof mit dem Hochzeitsring von Maria als eine religiöse Reliquie. Im angrenzenden Dommuseum können noch mehr Gemälde bewundert werden.
Palazzo Baldeschi
Der Palast diente einst einer wohlhabenden Familie als Wohnresidenz, bevor er zum heutigen Museum umgestaltet wurde. Neben Dauer- locken verschiedene Wechselausstellungen neugierige Gäste in das alte Gebäude. Im Inneren des Palazzo Baldeschis könnt ihr Fresken, Skulpturen und Gemälde bewundern. Im Vergleich zu den anderen Sehenswürdigkeiten von Perugia ist der Bau zwar leicht versteckt, aber über die Straße Corso Vannucci schnell zu erreichen.
Brunnen Fontana Maggiore
Die Altstadt von Perugia wird von der Fontana Maggiore bestimmt. Der sprudelnde Brunnen wurde zwischen 1275 und 1278 als Symbol des Wohlstands gebaut. Die unterschiedlichen Relieftafeln und Figuren zeigen unter anderem wichtige Persönlichkeiten der Stadt oder auch mythische Symbole. Im Laufe der Zeit ist die Fontana Maggiore eines der städtischen Wahrzeichen geworden, die nicht nur Urlauber gerne besuchen.
Tipp für Fotografen und Erinnerungsfotos: Da der Brunnen zwischen dem Palazzo dei Priori, dem Rathaus Perugias, und dem prachtvollen Dom liegt, ergibt sich hier ein wunderbares Fotomotiv, das alle drei Bauwerke der Altstadt zugleich erfasst.
Universität Perugia
Möchtet ihr eine andere Seite Perugias, zum Beispiel das bunte Studentenleben, kennenlernen, führt nichts an der Universität der Stadt vorbei. Sie wurde schon im frühen 14. Jahrhundert gegründet und wenige Jahrzehnte kaiserlich durch Karl IV. anerkannt. Mittlerweile entscheiden sich Studenten aus aller Welt für ein Studium inmitten der typisch italienischen Architektur und genießen abseits der Vorlesungszeiten La Dolce Vita gleich vor der Tür. Für euch könnte aber auch das Universitätsgebäude selbst interessant sein, da es sich nahtlos in die historische Optik der Stadt einfügt und ein weiteres Fotomotiv darstellt.
Kirche San Michele Arcangelo
Im fünften und sechsten Jahrhundert baute man die Kirche San Michele Arcangelo. Das Gotteshaus ist Perugias erstes religiöses Gebäude und außerdem eine der ersten frühchristlichen Kirchen Italiens. Das Bauwerk, dessen vergleichsweise schlichtes Äußeres ein von 16 antiken Säulen getragenes Inneres verbirgt, wurde dem Erzengel Michael geweiht. Es ist eines der ältesten seiner Art im gesamten Land und somit einen Besuch wert.
Rocca Paolina erkunden
Dieser Bau lädt zu Entdeckungstouren ein. Die Rocca Paolina ist eine Festung, die im 16. Jahrhundert recht eilig zum Zweck der Machtdemonstration durch den damaligen Papst erbaut wurde. Er wollte seinen Einfluss mit allen Mitteln verteidigen; notfalls auch gegen das eigene Volk.
Mittlerweile hat die Rocca Paolina etwas von ihrer Imposanz eingebüßt, doch kann sie noch immer von innen und außen besichtigt werden. Im Inneren geht es von der unteren, neueren Stadt über Rolltreppen durch die unterirdischen Gewölbe und Verliese bis hin zur alten Stadt auf dem Hügel. Eine spannende Reise, die gleichzeitig beide Viertel miteinander verbindet!
Aktivitäten
Habt ihr Lust, im Urlaub noch mehr zu erleben als „nur“ das Ambiente der Stadt beim Besichtigen? Gar kein Problem, denn wir haben ein paar Tipps für ganz unterschiedliche Interessen gesammelt. Einige vertiefen das Wissen über Perugia und seine Geschichte, andere bringen Erholung oder Aktivitäten an der frischen Luft.
Trasimenischen See erleben
Etwa 40 Minuten Fahrt von Perugia entfernt wartet ein Ziel auf Naturliebhaber. Der Regionalpark Trasimenischer See rund um das gleichnamige, 128 Quadratkilometer große Binnengewässer verzaubert Spaziergänger und Ruhesuchende. Es ist ein bis zu sieben Meter tiefer See, eingebettet in die vielseitige Landschaft Italiens aus sanften Hügeln und hohen Bergen. Dass Umbrien keine Küste hat, wird hier rasch vergessen, denn es kommt sofort das Gefühl eines Badeurlaubs auf!
Drei Eilande im See komplettieren die Kulisse, zwei von ihnen können sogar besucht werden. Sehenswert ist zum Beispiel das Kloster San Secondo auf der Isola Polvese. Eine Fähre bringt euch dorthin. Alternativ verbringt ihr eure Zeit in den pittoresken Dörfern am Ufer oder badet im kühlen Nass, das an manchen Stellen sehr flach und somit auch für Familien mit kleinen Kindern geeignet ist.
Wandern am Monte Tezio
Ungefähr 30 Minuten mit dem Auto von Perugia entfernt könnt ihr euch einem anderen Ort in der Natur widmen. Es ist der Monte Tezio, ein 961 Meter hoher Berg, der über eine relativ leichte Wanderstrecke zu erreichen ist. Diese verwöhnt bei gutem Wetter mit Ausblicken bis nach Perugia und zum Trasimenischen See.
Die Gehzeit beträgt inklusive Auf- und Abstieg gute zwei Stunden und es müssen 400 Höhenmeter bewältigt werden. Eine vergleichsweise geringe Anstrengung, wenn ihr an die Belohnung der wunderbaren Aussicht vom Berggipfel denkt, oder?
Kunstgalerie im Palazzo dei Priori besuchen
Zieht es euch weniger in die Natur, sondern eher in den Bereich der Künste, müsst ihr Perugia nicht verlassen. Im örtlichen Rathaus wird in Form der Nationalgalerie eine spektakuläre Ausstellung geboten, die gut 500 Werke umfasst. Diese stammen aus den Bereichen Malerei, Goldschmiedearbeit, Textilkunst und der Anfertigung von Skulpturen.
Zuvor befand sich die Sammlung in einem Kloster, bevor sie im späten 19. Jahrhundert in den Palazzo dei Priori verlegt wurde. Die Galerie zieht sich über 40 Säle, eine Kapelle und einen Turm und nimmt euch mit ins 13. bis vorletzte Jahrhundert.
Einkaufen auf dem Corso Vannucci
Der Corso Vannucci führt nicht nur zum Etruskischen Tor, die Straße ist auch an sich ein interessanter Ort zum Verweilen. Dort werden Genuss, Kultur und Einkaufen gekonnt miteinander verbunden. Entlang des Weges entdeckt ihr inhabergeführte Boutiquen, größere Geschäfte, einladende Cafés und weitere Sehenswürdigkeiten wie alte Paläste und Kirchen. In erster Linie trifft man sich hier aber, um Einkäufe zu erledigen. Eventuell sammelt ihr in den Läden erste Inspirationen für Souvenirs aus Italien oder schnuppert in die beliebte Modewelt des Landes hinein.
Nachtleben auskosten
Clubs, Bars und Cafés, die bis in die späten Abendstunden geöffnet haben, bilden die Rahmenbedingungen für Perugias Nachtleben. Logisch, dass es locker und ungezwungen zugeht, denn es ist schließlich eine echte Studentenstadt! Stürzt euch einfach ins Geschehen und knüpft vielleicht sogar neue Kontakte, wenn ihr mit den Einheimischen, die selbst aus aller Welt stammen könnten, ins Gespräch kommt.
Assisi kennenlernen
Umbrien hat noch weitere tolle Orte zu bieten, die ihr von Perugia gut erkunden könnt. Nach 30 Minuten Fahrt mit dem Auto erreicht ihr Assisi als nächsten Stopp. Hierbei handelt es sich um eine andere Stadt in der Region, die sich für den Kulturinteressierten eignet.
Auch hier stehen eine beeindruckende Stadtmauer und eine Vielfalt an mittelalterlichen Bauwerken. Ebenso mangelt es nicht an historischen Gotteshäusern wie der Basilika des Heiligen San Francesco, welche den berühmten Sarkophag von Franziskus von Assisi beherbergt. Das Pilgerziel sollte zweifellos bei einer Stadtbesichtigung auf der Liste stehen.
Ancona besuchen
Etwas mehr Zeit muss für die Anreise nach Ancona in der italienischen Region Marken einkalkuliert werden. Doch die knapp eine Stunde und 40 Minuten dauernde Anfahrt mit dem Auto zahlt sich rasch aus: Denn nun seid ihr an der Adria und könnt eurem Urlaub eine andere Komponente hinzufügen! Die Hauptstadt der Region Marken verfügt über viele Strände unterschiedlichen Charakters, auch mit Surf-Spots und Unterhaltung für die ganze Familie.
Darüber hinaus kommt auch in Ancona der kulturelle Aspekt nicht zu kurz: Besucht ein Kulturzentrum, ein Archäologiemuseum, einen Triumphbogen oder den Dom. Und wenn es mal langweilig wird? Dann setzt ihr vom Hafen von Ancona einfach mit der Fähre nach Kroatien über und erkundet noch ein Land.
Reise-Infos
Hat unser Bericht jetzt pures Reisefieber und den Wunsch nach einem Städtetrip in euch geweckt, könnt ihr diesem Ruf folgen und einen Urlaub in Perugia buchen. Am besten natürlich, nachdem ihr unsere letzten Tipps und Hinweisen gelesen habt!
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Kulturliebhaber dürfen sich das ganze Jahr über auf die Schönheiten von Perugia freuen. Doch besonders empfehlenswert sind unserer Meinung nach der Frühsommer oder Herbst. In diesen Jahreszeiten wird es im Schnitt weder zu warm noch zu kalt, sondern möglichst angenehm für einen Bummel zu Fuß. Ganz im Gegenteil zum Sommer, der nur etwas für Sonnenanbeter ist, da es in den engen Gassen mit 29 Grad Celsius und mehr zu warm für lange Spaziergänge werden kann.
Wer plant, allein für Perugia nach Italien zu reisen, sollte einen Aufenthalt von mindestens drei Tagen einkalkulieren. Denn durch die fehlenden Direktverbindungen an dem örtlichen Flughafen ist die Anreise etwas länger. Von dort bis in die Innenstadt sind es ungefähr 15 Minuten mit dem Auto. Eine Zugfahrt dauert länger und ihr müsst mit einer Stunde Anreise rechnen. Ein Aufenthalt im gesamten Umbrien hingegen erlaubt auch eine eintägige Stippvisite in Perugia, um die wichtigsten Attraktionen zu besichtigen.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Der eigene Flughafen von Perugia hilft ab einer Anreise von Deutschland nur bedingt, da er lediglich mit einem Zwischenstopp in Mailand angeflogen wird. Alternativ reist ihr nach Florenz und anschließend mit dem Zug zwei Stunden nach Perugia weiter.
Innerhalb des Zentrums von Perugia kann das Auto gerne einmal Pause haben, denn durch die Fußgängerzonen wird teilweise auf motorisierte Verkehrsmittel verzichtet. Wer längere Strecken vor sich hat, mietet sich ein Fahrrad oder fährt per Zug.
Essen und Spezialitäten
Die Spezialität der Stadt sind die Baci Perugina, bestimmte Nougatpralinen, die insbesondere im Oktober bei einer Schokoladenmesse vor Ort gefeiert werden. Sie eignen sich aber das ganze Jahr über auch hervorragend als Souvenir für euch oder die Familie zu Hause.
Hotels und Unterkünfte
Ein Hotel zu finden, in dem ihr eure wichtige Nachtruhe im Urlaub bekommt, ist in Perugia glücklicherweise nicht schwer. Bei der Auswahl gilt: Es kommt darauf an, wonach ihr sucht. Ist es eine gemütliche Pension oder ein modernes Stadthotel? Fast alles ist vertreten, meist hinter den authentischen, historischen Mauern verborgen und aufgrund des Status’ als Studentenstadt zu günstigen Preisen. In Hinblick auf die Lage solltet ihr im Hinterkopf behalten, ob ihr mit einem Mietwagen unterwegs oder auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen seid.
Hört sich toll an. Ist einen Urlaub wert.
Grüße