Piräus im griechischen Attika


Besucht die faszinierende Hafenstadt, die oft im Schatten Athens steht, aber definitiv ihre eigenen Reize hat: Piräus! Als wichtigste Ankerstelle Griechenlands verbindet diese geschichtsträchtige Perle das Festland mit traumhaften Mittelmeerinseln. Doch der Ort ist viel mehr als nur ein Drehkreuz – hier erwartet euch eine spannende Auszeit mit viel historischem Charme.

Überblick

Freut euch auf eine Auszeit voller Kontraste! In Piräus verschmelzen maritimes Flair und urbanes Leben zu einem einzigartigen Erlebnis. Schlendert durch die historische Altstadt mit ihren neoklassizistischen Gebäuden, entspannt an versteckten Stränden oder genießt frische Meeresfrüchte in traditionellen Tavernen am berühmten Hafen Mikrolimano. Von hier aus könnt ihr nicht nur zu den griechischen Inseln aufbrechen, sondern auch das pulsierende Nachtleben erkunden, durch quirlige Märkte streifen oder die reiche Geschichte der Region in spannenden Museen entdecken. Hier erlebt ihr Hellas von seiner ursprünglichen Seite!

Geschichte

Der bedeutendste Hafen Griechenlands blickt auf eine jahrtausendealte Vergangenheit zurück. Im fünften Jahrhundert v. Chr. erkannte der athenische Staatsmann Themistokles das strategische Potenzial der drei natürlichen Becken und begann mit dem systematischen Ausbau der Ankerstelle. Durch die „Langen Mauern” wurde Piräus mit Athen verbunden und entwickelte sich zum wichtigsten maritimen Zentrum der antiken Welt. Nach der Zerstörung durch die Römer 86 v. Chr. verlor die Gemeinde zunächst an Bedeutung. Erst im 19. Jahrhundert, nach der griechischen Unabhängigkeit, erlebte die Stadt eine Renaissance.

Piraeus Taverne
Willkommen in Piräus

Strände

Auch wenn Piräus vor allem für seinen Hafen bekannt ist, findet ihr hier und in der unmittelbaren Umgebung einige überraschend schöne Strände. Die so genannte „Athener Riviera” erstreckt sich südlich der Stadt und bietet euch kristallklares Wasser.

Edem Beach

Dieser Abschnitt verzaubert euch mit seinem unverwechselbaren urbanen Charme. Der Stadtstrand liegt perfekt eingebettet zwischen modernen Cafés und traditionellen Tavernen. Das Besondere hier ist die Mischung aus Badespaß und quirligem Alltag. Morgens könnt ihr hier die ersten Sonnenstrahlen beim Schwimmen genießen, während Fischer ihre Netze einholen. Die Wasserqualität ist überraschend gut, und das Gütesiegel der Blaue Flagge zeugt von den hohen internationalen Umweltstandards.

Entlang der Promenade reihen sich hippe Beach Bars aneinander, die abends mit Cocktails und Livemusik locken. Kostenlose Duschen und Umkleidekabinen runden das Angebot ab und die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr macht den Edem Beach zum perfekten Ziel für einen spontanen Urlaubstag.

Votsalakia Beach

An der südlichen Küste von Piräus liegt der beliebte Votsalakia Beach, auch bekannt als Pallio Faliro. Er besticht durch seine lange Promenade und die ausgezeichnete Infrastruktur. Hier findet ihr nicht nur feinen Kies und klares Wasser, sondern auch zahlreiche Sportmöglichkeiten. Beachvolleyballfelder laden zu aktiven Stunden ein, während die schattigen Tavernen perfekte Rückzugsorte für eine entspannte Mittagspause bieten. Besonders charmant wird es in den Abendstunden, wenn die Sonne untergeht und der Hotspot sich in eine beliebte Flaniermeile verwandelt. Für Familien ist dieser Strand ideal, da das Wasser flach abfällt und Rettungsschwimmer für Sicherheit sorgen.

Griechenland Votsalakia Beach
Die Sonne Griechenlands genießen

Kavouri Beach

Etwas weiter südlich, aber definitiv einen Ausflug wert, liegt der traumhafte Kavouri Beach. Diese weitläufige Bucht überrascht mit feinem, goldenen Sand und türkisblauem Wasser. Der Strand teilt sich in einen organisierten Abschnitt mit Liegen und Sonnenschirmen sowie einen naturbelassenen Bereich, wo ihr eure eigene Ausrüstung aufbauen könnt. Die felsigen Ausläufer an beiden Enden der Bucht sind bei Schnorchlern beliebt, die hier eine überraschend vielfältige Unterwasserwelt entdecken können. Im Hinterland findet ihr einen schattigen Pinienwald – perfekt für ein Picknick oder eine Siesta in den heißen Mittagsstunden. Verschiedene Wassersportanbieter ermöglichen es euch, Equipment zum Kanufahren zu mieten und die Küstenlinie zu erkunden.

Freatida Beach

Versteckt in einer malerischen Bucht liegt der Freatida Beach – ein kleines Juwel unter den Stränden von Piräus. Dieser kompakte Strand besticht durch seine geschützte Lage und das kristallklare Wasser. Besonders reizvoll ist der Blick auf die ein- und auslaufenden Schiffe am Horizont. Hier trefft ihr hauptsächlich auf Einheimische, die ihre Mittagspause mit einem erfrischenden Bad verbringen. Die umliegenden Fischrestaurants servieren den Fang des Tages und kleine Kioske bieten erfrischende Snacks an. In den frühen Morgenstunden könnt ihr hier Yogagruppen beim Sonnengruß beobachten, während am späten Nachmittag Amateur-Fotografen die magische Lichtstimmung einfangen.

Piraeus Freatida Beach
Piräus und seine Küstenstreifen aus der Luft

Sehenswürdigkeiten

Piräus überrascht mit einer Vielzahl faszinierender Sehenswürdigkeiten, die von der reichen Geschichte der Gegend zeugen. Von antiken Überresten bis hin zu modernen Kultureinrichtungen findet ihr hier spannende Einblicke in die Entwicklung dieser bedeutenden Hafensiedlung. Lasst euch von der einzigartigen Atmosphäre verzaubern.

Hafen Mikrolimano

Der malerische Mikrolimano-Hafen ist eines der romantischsten Viertel von Piräus. Diese ehemalige Fischerbucht hat sich zu einem lebendigen Hotspot entwickelt, ohne dabei ihren ursprünglichen Charme zu verlieren. Kleine Holzboote schaukeln neben modernen Jachten, während sich an der Uferpromenade eine Taverne an die nächste reiht. Ein Bummel bietet von jedem Punkt aus einen fantastischen Blick aufs Mittelmeer. Stimmungsvoll wird es hier bei Sonnenuntergang, wenn die letzten Strahlen die pastellfarbenen Häuser in warmes Licht tauchen. In den Gassen oberhalb von Mikrolimano findet ihr versteckte Bars mit Terrassen. Die Geschichte des Viertels ist noch heute spürbar – hier befand sich in der Antike der Kriegshafen Munichia.

Piraeus Hafen
Der Hafen von Piräus

Archäologisches Museum

Besucht ein wahres Schatzkästchen antiker Kunst und Geschichte. In diesem oft übersehenen Juwel erwarten euch beeindruckende Bronze- und Marmorskulpturen aus verschiedenen Epochen. Besonders bemerkenswert sind die Kouros-Statuen aus dem sechsten Jahrhundert v. Chr., die zu den besterhaltenen ihrer Art gehören. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen und erzählt die Geschichte der Stadt von der mykenischen Zeit bis zur römischen Epoche.

Im Garten des Museums könnt ihr zwischen antiken Säulen und Statuen wandeln. Die liebevolle Präsentation und die detaillierten mehrsprachigen Erklärungen machen jeden Besuch zu einer spannenden Zeitreise. Ein Highlight ist die Sammlung von Grabstelen, die eindrucksvoll vom Alltagsleben der früheren Bewohner erzählen.

Heilige Dreifaltigkeitskirche

Die Agia Triada ist eines der beeindruckendsten religiösen Bauwerke in Piräus. Dieses majestätische Gotteshaus im neobyzantinischen Stil thront auf einem Hügel im Stadtteil Kaminia und ist schon von weitem sichtbar. Der imposante Bau wurde in den 1930er Jahren errichtet und besticht durch seine prächtigen Fresken und kunstvollen Ikonen. Auffallend ist die zentrale Kuppel mit ihrer detailreichen Ausmalung. Im Inneren erwarten euch glitzernde Kronleuchter, kunstvolle Mosaike und eine bemerkenswerte Ikonostase.  Von der Terrasse vor der Kirche habt ihr einen atemberaubenden Blick über den Hafen und die Stadt bis hin zu den Inseln des Saronischen Golfs.

Piraeus Agia Triada
Die Heilige Dreifaltigkeitskirche

Tinaneios Garten

Erkundet diese überraschend ruhige Grünoase mitten in der geschäftigen Hafenstadt. Benannt nach dem ehemaligen Bürgermeister Dimitrios Tinaneos, der den Park 1897 anlegen ließ, verbindet er geschickt mediterrane Gartenkunst mit klassizistischen Elementen. Unter jahrhundertealten Pinien und Zypressen führen verschlungene Wege zu versteckten Sitzecken und plätschernden Brunnen. Der zentrale Pavillon im neoklassizistischen Stil dient heute als Kulturzentrum, in dem regelmäßig Kunstausstellungen stattfinden.

Besonders beeindruckend ist die Sammlung antiker Statuen, die zwischen üppigen Blumenbeeten und exotischen Palmen platziert sind. Im südlichen Teil der Anlage befindet sich ein charmanter Rosengarten, während der nördliche Bereich mit seinem kleinen Teich ein beliebter Ort für Fotografen ist. Einheimische treffen sich hier gerne zum Schachspielen oder einem traditionellen Nachmittagskaffee im schattigen Gartencafé.

Aktivitäten

Keine Zeit für Langeweile: Die Stadt bietet eine perfekte Mischung aus kulturellen Erlebnissen, sportlichen Aktivitäten und entspannten Freizeitmöglichkeiten. Ob ihr Action sucht oder lieber gemütlich die Atmosphäre genießen möchtet.

Tagesausflug zur Insel Ägina

Die nur 40-minütige Fährfahrt zur Insel Ägina ist der perfekte Trip von Piräus aus. Schon die Anreise ist ein Erlebnis, wenn ihr an der Küste Athens vorbeigleitet. Der Höhepunkt der Insel ist der majestätische Aphaiatempel, der zusammen mit dem Parthenon und dem Poseidontempel das „Heilige Dreieck” der antiken Architektur bildet. Die gut erhaltenen Dorischen Säulen thronen spektakulär über dem Meer. In den traditionellen Dörfern des Eilands könnt ihr die weltberühmten Ägina-Pistazien direkt vom Bauern kaufen. Sehr charmant ist auch das Fischerdorf Perdika, wo ihr in einer der Tavernen frische Leckereien genießt.

Griechenland Aphaiatempel
Der Aphaiatempel auf Ägina

Die versunkene Stadt

Bei diesem einzigartigen Unterwasserabenteuer erkundet ihr die Überreste einer versunkenen antiken Siedlung vor der Küste von Epidaurus. Lokale Schulen bieten geführte Touren an, bei denen ihr Mauerreste, Keramikscherben und sogar die Grundrisse ehemaliger Häuser unter Wasser entdecken könnt. Die Guides sind oft Archäologen, die spannende Geschichten über die Entstehung und den Untergang der Sehenswürdigkeit erzählen. Das kristallklare Wasser bietet eine Sichtweite von bis zu 20 Metern und die maximale Tiefe von drei bis vier Metern macht das Schnorcheln auch für Anfänger möglich. Neben den Funden könnt ihr auch die vielfältige Meeresfauna beobachten, von bunten Mittelmeer-Fischen bis zu versteckten Oktopussen.

Silberminen von Lavrio

Die antiken Silberminen von Lavrio sind ein faszinierendes Zeugnis der industriellen Geschichte Griechenlands und unser Geheimtipp für die Region. Diese Anlagen, die bereits im fünften Jahrhundert v. Chr. betrieben wurden, finanzierten den Aufstieg Athens zur Seemacht. Heute könnt ihr bei einer geführten Tour durch die restaurierten Stollen wandern und die beeindruckenden Techniken der antiken Bergarbeiter kennenlernen. Im angeschlossenen Technologiepark sind originalgetreue Nachbauten der Wasserpumpensysteme und Verhüttungsöfen zu sehen. Besonders eindrucksvoll sind die „Waschbecken”, in denen das silberhaltige Erz aufbereitet wurde. Das moderne Bergbaumuseum zeigt neben faszinierenden alten Werkzeugen auch eine sehr umfassende Mineraliensammlungen.

Silberminen Lavrio
Auch heute noch voller Faszination

Delfine beobachten

Der Saronische Golf ist Heimat mehrerer Delfinschulen, die ihr bei einer speziellen Bootstour beobachten könnt. Erfahrene Meeresbiologen erklären das Verhalten der verschiedenen Arten – von den verspielten Gemeinen Delfinen bis zu den Großen Tümmlern. Die Schiffe sind mit Hydrophonen ausgestattet, sodass ihr die Kommunikation der Säugetiere unter Wasser hören könnt. Optimale Zeit für Sichtungen ist früh morgens, wenn die putzigen Gesellen aktiv nach Fischen jagen. Ausflüge führen durch die ruhigen Gewässer zwischen den Inseln, wo auch Meeresschildkröten und im Spätsommer sogar Mondfische gesichtet werden können. Guides achten streng darauf, einen respektvollen Abstand zu den Tieren zu halten.

Mountainbike-Tour im Ymittos

Der Naturpark von Ymittos bietet ein Netzwerk spannender Trails für jeden Schwierigkeitsgrad. Startet am besten früh morgens, wenn die Temperaturen noch angenehm sind. Auf gut markierten Pfaden radelt ihr durch duftende Pinienwälder und über aussichtsreiche Bergkämme. Highlight ist die Route zum verlassenen Kloster Asterion, von wo aus ihr einen spektakulären Panoramablick über den Saronischen Golf und die Inseln genießt. Moderne E-Bikes machen die Tour auch für weniger sportliche Teilnehmer zugänglich.

Griechenland Ymittos
Für große und kleine Entdecker

Reise-Infos

Bevor ihr eure Reise nach Griechenland startet, solltet ihr einige wichtige Informationen im Hinterkopf behalten. Wir geben euch hilfreiche Tipps mit auf den Weg ins Paradies.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Im Frühling (April bis Mitte Juni) erwartet euch angenehm mildes Wetter mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius – ideal für Stadtbesichtigungen und Aktivitäten im Freien. Die Hauptsaison von Juli bis August bringt zwar perfektes Strandfeeling, aber auch Temperaturen über 30 Grad und die meisten Touristen. Der Spätsommer und Herbst (September bis Oktober) sind besonders empfehlenswert: Das Meer ist noch warm und das Klima angenehm.

Für einen Besuch in Piräus solltet ihr mindestens drei bis vier Tage einplanen. So habt ihr genug Zeit, sowohl die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erkunden als auch das mediterrane Lebensgefühl zu genießen. Wenn ihr zusätzlich Tagesausflüge zu den umliegenden Inseln oder nach Athen unternehmen möchtet, ist eine volle Woche ideal. Die Stadt eignet sich auch hervorragend als Basis für eine längere Erkundung der Region Attika.

Piraeus Boote
Piräus erwartet euch

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Die Anreise nach Piräus gestaltet sich dank der Nähe zum internationalen Flughafen Athen sehr unkompliziert. Nach der Landung erreicht ihr die Stadt entweder mit der Metro (Linie 3 bis Monastiraki, dann Umstieg in Linie 1 nach Piräus) oder mit dem X96 Express-Bus, der direkt zum Hafen fährt. Die Fahrt dauert zwischen 45 und 60 Minuten.

Vor Ort ist das öffentliche Verkehrsnetz hervorragend ausgebaut. Busse erschließen alle wichtigen Stadtteile und Strände. Für Ausflüge entlang der Küste empfiehlt sich die Tram, die eine malerische Route bis nach Glyfada befährt.

Essen und Spezialitäten

In Piräus dreht sich kulinarisch alles um frische Meeresfrüchte und traditionelle griechische Küche. Die Restaurants am Mikrolimano und in der Zea Marina sind bekannt für ihre exzellenten Fischgerichte – vom gegrillten Oktopus bis zur Suppe Kakavia. Eine lokale Spezialität ist „Psarosoupa”, ein herzhafter Eintopf, der nach althergebrachtem Rezept zubereitet wird. In den Tavernen findet ihr auch klassische Mezedes wie Tzatziki, Fava (Erbsenpüree) und Saganaki (gebratener Käse).

Besonders authentisch speist ihr in den Restaurants rund um die zentrale Markthalle, wo die Zutaten direkt von den Händlern bezogen werden. Probiert unbedingt die Garnelen aus dem Saronischen Golf und den frischen Seebass. Für Weinliebhaber empfehlen sich die lokalen Weißen aus Attika, die perfekt zu Meeresfrüchten passen. In den traditionellen „Ouzeries” könnt ihr zum Nationalgetränk verschiedene Mezedes probieren – eine typisch griechische Art des geselligen Essens.

Hotels und Unterkünfte

Im gehobenen Segment empfehlen sich die Hotels rund um den Hafen, die oft Zimmer mit Meerblick und Dachterrassen bieten. Sie kombinieren modernen Komfort mit maritimem Flair und liegen ideal für Abendessen und Nachtleben. Für Familien und preisbewusste Reisende gibt es liebevoll gestaltete Unterkünfte im Zentrum, viele davon nur wenige Gehminuten vom Mikrolimano entfernt. In den ruhigeren Wohnvierteln wie Kastella erwarten euch charmante Gästehäuser in renovierten neoklassizistischen Gebäuden, die authentisches griechisches Ambiente bieten. Ein besonderer Geheimtipp sind die Übernachtungsmöglichkeiten in Faliro oder Voula, die Citynähe mit Strandlage verbinden. Achtet bei der Buchung auf die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

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