Bei einem Slowenien-Urlaub ist Piran mindestens einen Tagesbesuch wert. Die Küstenstadt ist ein echtes Juwel, das dank der Lage an der Adria mit mediterranem Flair begeistert. Die Stadt hält viel Kultur, einiges Sehenswertes sowie spannende Aktivitäten bereit, sodass auch während mehrtägiger Aufenthalte keine Langeweile aufkommt. Auch das Baden kommt nicht zu kurz.
Überblick
Betrachtet man Slowenien auf der Landkarte, liegt nur ein kleiner Teil des Landes am Meer: Ein Küstenabschnitt von circa 46 Kilometern zeichnet ein ganz besonderes Landschaftsbild an der Adria. Das schönste Städtchen, das in dieser Region zu finden ist, ist Piran. Der Name geht dabei vermutlich auf den Begriff „pyros“ zurück, denn das griechische Wort für Feuer passt zur Legende, die man sich über die Stadt erzählt: An den Klippen der Landzunge Punta, die zur Stadt gehört, wurde den ersten Schiffen der Weg in den Hafen nicht mit einem Leuchtturm gewiesen, sondern ein loderndes Feuer sollt dort den Schiffen beim navigieren geholfen haben.
Wenn ihr die hübschen Häuser am Wasser seht, die dicht gedrängt stehen und doch immer wieder Raum für schmale Gassen bilden, drängen sich Bilder aus den Urlaubsorten Italiens auf. Diese Eingebung kommt nicht von ungefähr, denn tatsächlich wurde das Stadtbild maßgeblich während der venezianischen Herrschaft geprägt. Ihr trefft vor Ort auf ehrwürdige Wohnhäuser, Paläste, Kirchen und Reste der ehemaligen Befestigungsanlagen.
Es gibt zudem einen Begriff, der immer mit der Stadt Piran verbunden sein wird, und der ist Salz. Ein Naturpark mit reichem Salzvorkommen macht knapp sieben Quadratkilometer der Gemeinde Piran aus. Früher sprach man daher auch von den Salinen von Piran, mittlerweile heißt das Gebiet Salinen von Sečovlje. Noch heute findet vor Ort die Salzgewinnung statt, allerdings in vergleichsweise geringem Maße und überwiegend zur Wahrung des traditionellen Erbes. Auf den Einsatz von Maschinen wird seit jeher verzichtet und die Menschen bei der konzentrierten Handarbeit zu beobachten, ist ein faszinierendes Urlaubserlebnis.
Strände
Vor allem im Sommer ist es beinahe unmöglich, dem Glitzern der Adria zu widerstehen. Daher machen sich Einheimische und Gäste gleichermaßen auf, um ein Sonnenbad am Strand zu nehmen und eine Abkühlung im Meer zu finden. Piran besitzt dafür zwei eigene Strände und weitere in unmittelbarer Stadtnähe.
Strand Fiesa
Östlich der Altstadt liegt der Strand Fiesa in eine Bucht eingebettet und bietet eine Mischung aus Kieseln, Felsen und betonierten Flächen zum Liegen. Zwar fehlt es an Sand, doch dafür gleitet der Blick beim Sonnen weit übers Meer und lässt bis zum Horizont ein Gefühl der Weite und Ruhe entstehen. Bäume am Rand des Strandes bieten ausreichend Schatten und an den sonnigen Stellen schaffen Schirme weiteren Schutz. Für Familien besonders schön: Der Strand verfügt auch über einen Spielplatz für die Kleinen. Ins kühle Nass könnt ihr jederzeit springen und bei Bedarf auch Tretboote, SUP und Kanus direkt am Strand mieten.
Strand Fornače Piran
Südlich des Hafens der Stadt liegt ein weiterer Strand: Fornače Piran. Auch hier trefft ihr auf einen Mix aus Kies, Felsen und Beton. Der Zugang zum Meer wurde bewusst für Menschen mit Rollstühlen erleichtert, sodass Gäste mit körperlicher Beeinträchtigung problemlos ins Wasser und auch wieder hinausgelangen können. Etwas im Hintergrund beginnt eine Allee aus Pinien, die an heißen Tagen gern von Familien genutzt wird, um mit den Kindern gemütlich im Schatten zu sitzen oder zu spielen.
Strände in der näheren Umgebung
Pirans direkter Nachbar ist der Küstenort Portorož, ein Magnet für Urlauber und mit entsprechend vielen Hotels ausgestattet. Wasserratten fühlen sich vom Zentralstrand angezogen, denn dieser ist mit der Blauen Flagge ausgezeichnet, bietet feinen Sandstrand sowie begrünte Flächen. Er hat mehrere Kinderspielplätze, einen Wassersportpark sowie Kinderwasserpark. Perfekt für einen reinen Strandtag.
Wer Piran in Richtung Norden verlässt, stößt auf den Ort Izola, der ebenfalls mehrere Strände besitzt, darunter den familienfreundlichen Strand San Simon in einer geschützten Bucht. Hier geht es etwas ruhiger zu, auf den Komfort der größeren Strände müsst ihr jedoch nicht verzichten.
Und wer Kitesurfen liebt, sollte die kurze Strecke zum Strand am Kap Seča zurücklegen und sich dort nach Herzenslust dem Wassersport widmen.
Sehenswürdigkeiten
Piran pflegt ein reiches, kulturelles Erbe und weckt in jedem Reisenden die Neugier, auf eine Entdeckertour durch die Stadt zu gehen. Euch erwarten alte Plätze und Gebäude, Museen sowie Galerien und dazwischen immer wieder der Blick auf das Funkeln der Sonne auf der Meeresoberfläche.
Tartiniplatz
Er ist das pulsierende Zentrum der Stadt und besteht in seiner heutigen Form seit 1894. Zuvor war der Ort eine Müllkippe des Hafens, doch davon erahnt man heute nichts mehr. In der Mitte des Platzes erhebt sich eine riesige Statue aus Bronze, die dem Komponisten und Violinisten Giuseppe Tartini gewidmet ist. Der Namensgeber des Platzes wurde 1692 in einem der Häuser rund um den Platz geboren. Heute trägt sein bereits 1384 erstmals erwähntes Geburtshaus den Namen Tartinihaus und gilt als eines der ältesten Häuser der Region. Eines der Zimmer steht als Gedenkraum für Besucher offen und zeigt Besitztümer des Künstlers.
Lasst am Tartiniplatz den Blick auch einmal hinüber zum Venezianerhaus wandern. Dieses gotische Gebäude aus dem 15. Jahrhundert besitzt beeindruckende Steinverzierungen an der Fassade, eine Steinplatte samt Löwen im zweiten Stock sowie einen klassischen Eckbalkon. Es gehört zu den beliebtesten Fotomotiven auf dem Platz.
Kirche Sankt Clementa
Es gibt insgesamt sechs Kirchen in Piran, die jede für sich einen Besuch wert ist. Habt ihr nur Zeit für ein Gotteshaus, dann wählt die Kirche St. Clement. Sie liegt am äußersten Punkt der Stadt direkt über dem Meer und ist als menschengemachte Landschaftsmarke ein Wahrzeichen der Stadt. Das Gebäude wurde erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt und dem Patron der Seefahrer, dem Heiligen Clement, gewidmet. Im 17. Jahrhundert erfolgte eine offizielle Umbenennung in „Maria Gesundheit“, um gegen die Pest der damaligen Zeit anzubeten. Der alte Name hat sich jedoch bis heute unter Einheimischen und Reisenden gehalten.
Stadtmauer von Piran
Massive Mauern und streng bewachte Tore schützten ab dem Mittelalter die Küstenstadt vor Überfällen und noch heute sind längere Abschnitte des Mauerwerks und insgesamt sieben Stadttore erhalten. Am eindrucksvollsten sind die Reste auf dem Hügel Mogoron, den ihr vom Stadtkern aus nach etwa 15 Minuten zu Fuß erreicht habt. Treppen führen den Hügel hinauf und neben den Befestigungsmauern erwartet euch zugleich ein Panoramablick auf die Halbinsel, die euch zu Füßen liegt.
Von den sieben Stadttoren gilt das Dolfin-Tor aus dem 15. Jahrhundert als das schönste Tor der Stadt. Noch älter ist das Mugla-Tor aus dem 13. Jahrhundert und wenn ihr die typischen Spitzbogenformen liebt, schaut euch das Raspo-Tor an.
Museen in Piran
Die Stadt beherbergt eine Reihe von Museen, die euch die vielfältigen Aspekte des Küstenortes näherbringen. Beginnt die Wissensreise am besten im Kulturzentrum Mediadom Pyrhani, denn das Multimediamuseum geht anschaulich und kurzweilig auf die Geschichte Pirans ein. Eine spannende Reise rund um das Meer startet im Seefahrtmuseum Sergej Mašera am Hafen der Stadt. Hier lernt ihr die Geschichte der Seefahrt kennen, bekommt ein Gefühl für Segelschiffe sowie den Alltag und die Aufgaben an Bord. Thematisch nah verwandt ist das Museum der Unterwasseraktivitäten, das sich U-Booten und Tauchern widmet. Das Museum „Die magische Welt der Muscheln“ bringt euch den Lebensraum unter der Wasseroberfläche näher und zeigt Schneckenhäuser und Muscheln in schier unendlicher Vielfalt.
Galerien in Piran
In der Stadtgalerie von Piran widmen sich mehrere Ausstellungsräume der slowenischen Kunst. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Werken der Modernen Kunst und gibt Besuchern so ein Gefühl für die Trends und Entwicklungen der zeitgenössischen Maler. Eine zweite Galerie ist Herman Pečarič gewidmet: Er lebte im 20. Jahrhundert und hinterließ Piran nach seinem Tod eine große Sammlung an Bildern und Zeichnungen.
Kathedrale St. Georg
Wie eine Wächterin thront sie über Piran und gehört zu den wichtigsten Punkten einer Stadtbesichtigung. Die Anfänge der Kirche St. Georg gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück, der Bau wurde jedoch erst im 14. Jahrhundert beendet. Nehmt euch im Inneren Zeit zum Betrachten der Altäre, Skulpturen, Deckengemälde und des Taufbeckens sowie der Orgel. Letztere stammt aus dem 18. Jahrhundert und gehört zu den größten Orgeln der Region.
Aktivitäten
Piran ist der ideale Ort, um schöne Erinnerungen zu kreieren, denn die Küstenstadt bietet eine große Auswahl an To-dos. So ist für jede Altersklasse und jeden Urlaubstyp das passende Highlight dabei.
Tauchen und Schnorcheln
Piran hält für alle Freunde der Unterwasserwelt faszinierende Einblicke bereit. Es gibt mehrere Wracks, die Taucher in Ruhe erkunden können und auch beim Schnorcheln werden viele Fischschwärme an euren Augen vorbeiziehen. Die Schönheit der Meereswelt lässt sich am besten am Fiesa Riff, dem Punta Riff und am Kap Madona erkunden. Wer keine eigene Ausrüstung mitbringt, kann sowohl in Piran als auch im Nachbarort Portorož in insgesamt vier Tauchzentren alles ausleihen, was benötigt wird, und Neugierige sowie Tauchanfänger können bei Bedarf Schnupper- und Anfängerkurse buchen.
Angeln
Wer gern die Angelrute auswirft, kommt auch in Piran auf seine Kosten. Beim Spaziergang durch die Stadt werdet ihr nämlich immer wieder ausgewiesene Angelplätze sehen. Wollt ihr den schönen Mix aus innerer Einkehr und Aufregung beim Angeln selbst spüren, könnt ihr in Piran eine Fischereikarte erwerben und bis zu fünf Kilogramm Fisch am Tag aus dem Meer angeln. Die Freizeitbeschäftigung könnt ihr ebenfalls unter Anleitung ausprobieren, wenn ihr wollt, denn es gibt sowohl geleitete Angelausflüge als auch Kurse für Erwachsene und Kinder.
Besuch im Aquarium
Bereits 1964 gab es in Piran einen aktiven Aquariumsverein, der die Schönheit der Wasserwelt für alle greifbar machen wollte. So entstand am Hafen ein kleines Aquarium, das in seinen 25 liebevoll gestalteten Becken rund 200 Arten von Meereslebewesen zeigt. Schaut euch Seebarsche, Lippfische, Ringelbrassen und Schleimfische an und bestaunt das vielfältige Leben in Form von Quallen, Seeigeln, Schwammarten und Seespinnen. Am spannendsten für die Kinder ist ein Bodenbecken, in dem sich Dornhaie befinden.
Salinen von Sečovlje
Wie eng Piran mit dem Salz verbunden ist, lernt ihr auf den Führungen durch den Landschaftspark Salinen von Sečovlje. Der Park befindet sich südlich der Stadt und ist zweigeteilt: Während in der nördlichen Parklandschaft die Farbe Weiß alles dominiert, gleicht der Süden einem bunten Farbenspiel, denn hier leben viele Vogelarten geschützt in der reichen Natur. Wer den Park auf eigene Faust erkunden möchte, kann am Eingang Fahrräder leihen, sollte jedoch mindestens einen Stopp am Salinenmuseum des Parks einlegen. Dort wird die Geschichte der Salzgewinnung erzählt und unter Anleitung kann jeder selbst eine kleine Menge Salz ernten.
Wandern
Piran liegt eingebettet in einem Netz aus Wanderwegen und ist daher der ideale Startpunkt für Ausflüge in die Natur. Direkt in der Stadt könnt ihr den Piran Rundweg beginnen, der schöne Fotoperspektiven bereithält und über den Großteil seiner Strecke entlang der Küste verläuft. Für die angesetzten neun Kilometer mit wenig Steigungen benötigt ihr ungefähr zweieinhalb Stunden. Der Wanderweg von Strunjan ist mit zwölf Kilometern etwas länger und durch teils steile Wege auch deutlich anspruchsvoller. Belohnt werdet ihr jedoch mit beeindruckenden Ausblicken auf Kliffe der Adria und Salzfelder. Eine dritte Empfehlung ist der Wanderweg von Seča: Er führt über neun Kilometer durch die Natur der Küstengebiete, vorbei an der Outdoor-Skulpturenausstellung Forma Viva in Portorož und zeigt kleine Juwelen wie alte Holzboote, die in der Landschaft zu finden sind.
Ausflug zum Landschaftspark Strunjan
Noch mehr Aspekte rund um die Salzgewinnung gibt es im Landschaftspark Strunjan zu entdecken. Geführte Touren und ein Salzhaus ermöglichen euch tiefe Einblicke in die Welt der Salinen. Das Naturreservat östlich von Piran wird von Paaren und Familien zudem gerne für einen Tagesausflug mit dem Fahrrad oder auch fürs Sportangeln genutzt. Landschaftlich besonders beeindruckend sind vor allen Dingen die Klippen von Strunjan an der Nordküste und wer die Badesachen eingepackt hat, kann im Sommer eine erfrischende Abkühlung im Meer genießen.
Reise-Infos
Die mediterrane Ausstrahlung der Stadt hat es euch angetan und die Koffer sind gedanklich fertig gepackt? Dann kommen hier die wichtigsten Reise-Infos für euren Urlaub in Slowenien.
Anreise
Wer in München ins Auto steigt, kann die rund 530 Kilometer bis Piran mit gültiger Maut-Vignette an einem Reisetag zurücklegen. Nach etwa 6 Stunden Fahrtzeit ist die Küstenstadt erreicht. Länger dauert die Anreise mit der Bahn. Zunächst wird eine Zugverbindung bis Koper genutzt, um von dort mit einem Bus nach Piran zu fahren. Mit dem Flugzeug ist die Anreise ebenfalls denkbar, allerdings ist Sloweniens internationaler Flughafen Ljubljana noch gut 145 Kilometer von Piran entfernt. Näher liegen der kroatische Flughafen Pula mit 100 Kilometer und der italienische Flughafen Triest mit 80 Kilometern Entfernung. Von den Flughäfen aus können die restlichen Kilometer mit Verbindungen des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs oder per Mietwagen bewältigt werden.
Reisezeit
Im August locken im Schnitt 27 Grad Celsius Außentemperatur ins Freie und die Wassertemperatur kann sogar bis zu 29 Grad Celsius erreichen. Für eine Auszeit unmittelbar an und in der Adria sind das die perfekten Bedingungen. Allerdings lohnen sich auch der Frühling und Herbst als Reisezeiten, um dank kühlerer Temperaturen bei Unternehmungen weniger ins Schwitzen zu kommen.
Fortbewegung vor Ort
In Piran könnt ihr die meisten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen. Wenn ihr während eures Urlaubs auch andere Orte in der Umgebung erkunden wollt, dann bringt euch da am Besten die Buslinie hin, die die Küstenstädte Koper, Izola, Portorož und Piran oder Piran, Portorož und Lucija miteinander verbindet. Zu den kleineren Dörfern im Hinterland von Piran kommt ihr ebenfalls gut mit dem Bus.
Essen & Spezialitäten
Piran weiß um den gemütlichen, mediterranen Charme der Stadt und so findet ihr in Restaurants und den traditionellen Gasthäusern, die Gostilnas genannt werden, viele mediterrane Speisen mit Fisch, lokalen Kräutern und Olivenöl. Unbedingt probieren müsst ihr Piraner Seebarsch als Hauptelement einer Speise.
Die typisch slowenischen Gerichte aus dem Landesinneren kennt man auch in der Küstenstadt: Probiert Karst-Schinken und wählt als Dessert Štruklji, ein Teiggericht, das es in einer süßen oder herzhaften Variante gibt. Die Einwohner in Piran verkaufen außerdem die beliebten regionalen Weine. Paare trinken gern ein solches Gläschen beim romantischen Sonnenuntergang und eine Flasche als Mitbringsel dabei zu haben, freut die Lieben daheim.
Hotels & Unterkünfte
Die gefragtesten Hotels befinden sich beim Tartiniplatz, denn dort habt ihr bereits beim Blick aus dem Fenster während des Frühstücks das Gefühl, mitten im Getümmel zu sein. Natürlich gibt es auch Hotels und Unterkünfte abseits des Stadtkerns. In den Abendstunden ist es dort ruhiger, was vor allem Familien mit kleinen Kindern bevorzugen werden.