Plätschernde Wasserfälle, zahlreiche Seen und glasklares Gewässer umgeben von einer beeindruckenden Naturlandschaft – im kroatischen Nationalpark der Plitvicer Seen werdet ihr euch fühlen wie im Paradies. Warum ihr eure nächste Reise in den Nationalpark planen solltet, erfahrt ihr hier.
Vielleicht denkt ihr, dass ihr bis ans andere Ende der Welt reisen müsst, um die schönsten Orte der Erde zu entdecken. Aber ganz und gar nicht – denn die Plitvicer Seen, die zu den schönsten Naturerlebnissen der Welt zählen, liegen mitten im Herzen Europas.
Ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – die Plitvicer Seen haben zu jeder Jahreszeit ihren ganz eigenen Charme und lassen sich das ganze Jahr über genießen – und zwar mit allen Sinnen. Wenn ihr eine Auszeit vom hektischen Alltag braucht, einfach mal entspannen wollt oder Naturliebhaber seid, wird euch ein Besuch der Plitvicer Seen nicht enttäuschen.
Zauberhafte Seen
Während ihr durch märchenhafte Wälder und Wiesen spaziert, entdeckt ihr unterwegs sechszehn blau-grüne Seen und Teiche, die durch Kalktuff-Kaskaden und rauschende Wasserfälle miteinander verbunden sind. In jedem Winkel des Nationalparks könnt ihr dabei zahlreiche exotische Pflanzen- sowie Tierarten bestaunen. Neben einer Vielzahl an Vogel- und Fischarten, gibt es Wildschweine, Wildkatzen, Rehe und sogar noch Wölfe und Braunbären.
Viele der Pflanzen- und Tierarten gibt es an keinem Ort außerhalb der Plitvicer Seen zu finden und auch die Phänomene der Travertin-Barrieren, welche sich durch Kalkablagerungen über Jahrtausende hinweg gebildet haben, sind einzigartig. Das Wasser, welches über Jahrtausende hinweg durch Felslandschaften floss und dadurch Kalziumkarbonat ablagerte, ging eine Symbiose mit Algen- und Moosarten ein. Das spektakuläre Ergebnis: poröses Gestein, das Kalktuff oder Travertin. Durch die kontinuierliche Ablagerung des Materials wachsen solch einzigartige Barrieren an Kaskaden, Wasserfällen und Kanälen.
Am Grund der Seen sowie an den Ufern lagert sich eine weiße Kalkschicht auf Baumstämmen und Steinen an, bevor sie dort versteinert. Das Wasser erscheint euch aus diesem Grund so märchenhaft funkelnd. Nicht umsonst wurden an diesem Ort sogar Szenen aus Karl Mays Winnetou-Reihe gedreht und „der Schatz im Silbersee“ versank in Wahrheit in einem der glitzernden Plitvicer Seen.
An einigen Stellen nimmt der Wald sogar noch Urwaldformen an – hier ist die Natur noch intakt und unberührt. Doch das waldreiche Berggebiet hat noch so viel mehr zu bieten, als das. In der Nähe der Seen findet ihr mehrere geheimnisvolle Höhlen und sogar Überreste prähistorischer Siedlungen.
Das Karstgebiet dieses größten und ältesten Nationalparks in Kroatien wurde nicht umsonst vor vielen Jahren zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt – ein wahres Naturparadies, was ihr sehen müsst.
Die Plitvicer Seen in Zahlen
- Gesamtfläche: 29.482 Hektar
- Wälder: 22.308 Hektar
- Wasser: 217 Seen und Bäche und 90 Wasserfälle
- Land: 6.957 Wiesen und Farmen
- Wanderwege: 50 Kilometer
- Besucher: 1.000.000 pro Jahr
Besuch im Nationalpark
Hat euch das Reisefieber gepackt und ihr möchtet diesen verzauberten Ort mit eigenen Augen sehen? Wir haben euch nochmal die wichtigsten Informationen für einen Besuch im Nationalpark zusammengefasst.
Eintrittspreise
Die Preise variieren je nach Jahreszeit. Erwachsene zahlen in den Zeiträumen 01.01. – 31.03. sowie 01.11. – 31.12. 10,60 Euro. Vom 01.04. – 31.05. und 01.10. – 31.10. werden 23,84 Euro verlangt. In den vier Monaten vom 01.06. – 30.09. werdet ihr mit 26,49 Euro oder 39,73 Euro zur Kasse gebeten, je nach Monat und Uhrzeit (Preise von 2022). Der Preis wird sich aber definitiv lohnen und leistet einen Beitrag zum dauerhaften Schutz und Erhalt der Plitvicer Seen.
Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt. Im Eintrittspreis inbegriffen sind die Nutzung des Bootes am See „Kozjak“ und die Fahrt mit dem Panoramazug.
Öffnungszeiten
Der Nationalpark ist das ganze Jahr über geöffnet, und zwar jeden Tag von 7 bis 20 Uhr. Allerdings sind die Gastronomiebetriebe in den kalten Wintermonaten überwiegend geschlossen.
Weitere Infos
Wenn ihr dem Park einen Besuch abstattet, solltet ihr der Jahreszeit entsprechende Kleidung tragen – bei Regen braucht ihr eine Regenjacke und einen Schirm, bei Sonne eine Kopfbedeckung, Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor und eine Sonnenbrille. Auch festes und wasserdichtes Schuhwerk ist Pflicht, denn neben Steigungen wird der Boden durch die Wasserfälle stellenweise etwas rutschig.
Checkt unbedingt den Wetterbericht vor eurem Besuch und plant im Vorfeld eure Wanderung, damit ihr auch alles schafft, was ihr euch vornehmt. Generell solltet ihr aber lieber zwei Tage Aufenthalt einplanen, um einen umfassenden Eindruck zu bekommen.
Solltet ihr dem Park in der sommerlichen Hochsaison einen Besuch abstatten, müsst ihr außerdem mit Wartezeit am Eingang rechnen. Kommt daher so früh wie möglich oder erst nach 16 Uhr. Auch die Restaurants sind während der Sommermonate meist sehr überfüllt und das Mitbringen eigener Lebensmittel wird sich daher lohnen.
Regeln
Selbstverständlich müssen sich alle Besucher des Parks an die Anweisungen auf den Infotafeln halten. Ihr solltet also nur den ausgewiesenen Wegen folgen und eure Abfälle in jedem Falle wieder mitnehmen oder an einigen Mülleimern im Park entsorgen. Ihr solltet außerdem darauf achten, eure Lebensmittel und Getränke in geschlossenen Behältern aufzubewahren und keine Speisereste in der Natur zu hinterlassen.
Das Sammeln und Pflücken von Pflanzenmaterial und das Mitnehmen von „Natursouvenirs“ sowie das Füttern und Berühren der Tiere ist verboten. Bäume und Pflanzen dürfen nicht beschädigt werden und auch auf Camping, Lagerfeuer und auf laute Musik müsst ihr verzichten. Hunde dürfen zwar mit in den Nationalpark, sollten allerdings nur an der Leine geführt werden.
Auch das Baden in den Seen, der Bootsverkehr und das Fangen von Fischen ist im Nationalpark strengstens untersagt. Nur wenn ihr euch an diese Regeln haltet, wird der Nationalpark noch lange Zeit seine Schönheit bewahren können – auch wenn ein Sprung ins kühle Nass sicher sehr verlockend ist. Wenn ihr trotzdem gern baden wollt, werdet ihr im Reiseland Kroatien aber auf keinen Fall auf dem Trockenen sitzen bleiben – ob in der Adria oder in zahlreichen Badegewässern des Landes.
Wanderung durch die Plitvicer Seen
Der Besuch der Plitvicer Seen wird euch garantiert den Atem rauben. Egal ob ihr gemütlich spazieren geht, stramm durch den Park wandert oder euch auf die Suche nach Braunbären begebt (die es hier tatsächlich noch geben soll). Hier könnt ihr dem Zwitschern der Vögel sowie dem Quaken der Frösche lauschen und euch auf die Schönheit der Natur besinnen. Lasst euch einfach verzaubern und während ihr Bäche, Seen und Wasserfälle auf euch wirken lasst, könnt ihr mit etwas Glück auch wilde Fischotter in unberührter Landschaft beobachten. Die Voraussetzung: Verhaltet euch still. Doch in dieser beeindruckenden Landschaft wird euch das keineswegs schwerfallen.
Um den Nationalpark zu betreten, gibt es zwei Haupteingänge, jeweils einem im Süden und einen im Norden. Ein weiterer dritter Eingang mit dem Namen „Flora“ ist besonders empfehlenswert, da er von einer Richtung aus startet, die meist etwas weniger stark frequentiert wird.
Wanderrouten
Nun könnt ihr auf insgesamt acht Wanderrouten den Park erkunden und die sagenhaften Attraktionen auf euch wirken lassen. Die Wege sind auch für ältere Leute geeignet, denn sie sind sehr gut befestigt. Auf diesen Wanderwegen, kleinen Pfaden und hölzernen Brücken begebt ihr euch nun in die Tiefen des Parks.
Route A
Diese Wanderroute startet am Nordeingang und gehört mit einer Dauer von zwei bis drei Stunden zu den kürzesten Routen. Der Rundweg der Route A führt euch vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem größten Wasserfall Kroatiens, dem „Veliki Slap“. Auch die Schlucht „Donja Jezera“, die Seen „Milanovac“, „Gavanovac“ und „Kaluderovac“ werden euch zum Staunen bringen.
Route B
Wenn ihr die Unteren Seen bestaunen möchtet, wird euch die Route B vom Nordeingang über den Kalkcanyon zu dem See „Kozjak“ führen. Nach einer Fahrt mit dem Elektroboot auf dem See könnt ihr die Wasserfälle am „Sastavci“ bestaunen und zahlreiche weitere glasklare Seen bewundern.
Route E
Die Wanderroute E beginnt am südlichen Eingang. Neben einer Erkundung der Oberen Seen werdet ihr auch auf dieser Tour eine Fahrt mit der Fähre auf dem „Kozjak“ See unternehmen. Die Panoramabahn wird euch schließlich vom See „Prošćansko jezero“ zurück zum Eingang bringen. Auch diese Route zählt mit etwa drei Stunden Dauer zu den kürzeren Wanderungen durch die Plitvicer Seen.
Weitere Routen
Wenn ihr etwas mehr Zeit für eure Wanderungen einplanen wollt, sind die Routen C, H und K besser für euch geeignet. Sie führen euch sowohl zu den Unteren als auch zu den Oberen Seen und geben euch einen Eindruck des ganzen Nationalparks. Dem Aussichtspunkt „Tomicev pogled“ solltet ihr dabei einen Besuch abstatten, denn von hier oben könnt ihr einen traumhaften Panoramablick genießen.
Reise-Infos
Nur etwa zwei Flugstunden entfernt könnt ihr ohne Probleme von Deutschland aus nach Kroatien fliegen. Falls ihr die Möglichkeit habt, den Flughafen Rijeka als Ziel anzusteuern, ist es von der Anzahl der Kilometer am kürzesten zu den Plitvicer Seen.
Ihr befindet euch bereits in Kroatien und möchtet die Plitvicer Seen mit eurem Mietwagen erreichen? Perfekt, denn egal ob ihr aus Zadar, Split oder dem historischen Dubrovnik kommt, die Anfahrt wird euch mit einem Auto von jedem dieser Orte gelingen.
Die Plitvicer Seen liegen unmittelbar an einer Verbindungsstraße, der N1 von Zagreb nach Split, und zwar zwischen den Gebirgsketten des Mala Kapela Massiv und dem Pljesivca Gebirge. Auch von der Nationalstraße D1, die das Landesinnere und die Küste miteinander verbindet oder der Autobahn A1 erreicht ihr den Nationalpark recht schnell und unkompliziert. Die Plitvicer Seen liegen in einem hügeligen Karstgebiet in der Mitte Kroatiens.
Falls ihr noch keinen Mietwagen habt, könnt ihr euch diesen in Kroatien sehr unkompliziert und meist auch zu sehr guten Konditionen leihen. Nicht nur die Auswahl an günstigen Anbietern ist groß, auch die Straßen sind sehr übersichtlich und gut ausgebaut. Achtet bei eurem Auto auf ein integriertes Navi, falls ihr mit eurem Smartphone nicht die Möglichkeit habt, euch navigieren zu lassen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Aus den größeren Städten Kroatiens fahren auch Busse in die Region der Plitvicer Seen. Erkundigt euch online oder an eurer Hotelrezeption nach geeigneten Linien. Auch Einheimische werden euch bei eventuellen Fragen sicher hilfsbereit weiterhelfen.
Parken
Rund um den Nationalpark findet ihr zahlreiche Möglichkeiten zum Parken – sogar für größere Autos, wie Vans und Wohnmobile. Das Parken kostet etwa einen Euro pro Stunde. Die Preise variieren jedoch je nach Saison.
Unterkünfte
Falls ihr eine Übernachtung einplant, findet ihr zahlreiche Hotels, Hostels und Pensionen in der Umgebung der Plitvicer Seen. Auch Campingplätze gibt es in der Nähe. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in Kroatien meist zufriedenstellend und rundum günstiger als in Deutschland. Die Gastgeber werden euch sicher sehr herzlich empfangen, da die Kroaten ein sehr höfliches und gastfreundliches Volk sind. Während der Hauptsaison solltet ihr jedoch darauf achten, rechtzeitig zu buchen, denn die Plitvicer Seen sind ein sehr beliebtes Reiseziel für Urlauber aus aller Welt.
Fazit: Auf nach Kroatien!
Inmitten dichter Natur, plätschernden Wasserfällen und funkelnden Gewässern könnt ihr an diesem Ort die Ruhe genießen, Entspannung finden und eurem hektischen Alltag für ein paar Stunden entfliehen – und das in einer atemberaubenden Kulisse.
Kroatien ist definitiv ein Land, welches vielfältige Naturspektakel liefert und ein sehr beliebtes Reiseziel an der Adria für Jung und Alt darstellt. Hier findet ihr gemütliche Ferienhäuser, hübsche Orte, endlose Küstenstreifen und kleine Inseln. Kroatien ist ein facettenreiches Land, in dem es eine Menge zu entdecken gibt und in dem nicht nur Naturliebhaber, sondern auch Camper und Feierwütige voll auf ihre Kosten kommen.
Ob Badeurlaub in Kroatien, Party-Trip, Kroatien-Rundreise oder Camping – egal was ihr bevorzugt, die Plitvicer Seen sollten jedoch ganz oben auf eurer To-do-Liste stehen.