Portugal: Europas Südwesten

Endlose Strände, faszinierende Felsformationen, nostalgische Musik sowie bunte Trachten, traditionelle Azulejos und moderne Städte. All das steht für Portugal. Das südwesteuropäische Land auf der Iberischen Halbinsel entführt in eine vielseitige Welt.

Ihr wünscht euch eine Auszeit vom Alltag, die Stunden am Strand und Sightseeing umfasst? Hierzu passen viele Länder, doch Portugal liegt uns ganz besonders am Herzen. An der Atlantikküste ganz am westlichen Ende Europas gelegen, kann Spaniens Nachbar mit abwechslungsreichen Reisezielen aufwarten. An der windigen Küste surfen, alte Heiligtümer besuchen oder in kosmopolitischen Städten den Wandel der Geschichte hautnah erleben – all das geht in dem vergleichsweise kleinen Land mit etwas mehr als 92.220 Kilometern Fläche. Die perfekte Voraussetzung für eine Mietwagentour, die euch alle Gesichter Portugals zeigt!

In Portugal gibt es mehrere größere Städte, die sich für einen Tagestrip eignen beziehungsweise als Basis für Strandurlaub in der Nähe oder für Ausflüge ins Umland dienen. Dazu kommen Regionen wie die Algarve, die sich an explizit an Badeurlauber richtet sowie die Azoren und die Insel Madeira.

Lissabon ist Portugals Hauptstadt und liegt an der Küste. Der Charakter ist modern, dennoch gibt es viele architektonische die Highlights aus der Vergangenheit. So könnt ihr in Lissabon kulturelle Must-sees wie die Burg Castelo de São Jorge besuchen, die hoch über den Dächern der Stadt empor ragt. Auch zahlreiche Surf-Hotspots finden sich bei Lissabon. Wer bummeln möchte, kommt um die Prachtstraße Avenida da Liberdade nicht herum.

Im Nordwesten des Landes liegt die Heimat des Portweins: die Hafenstadt Porto. Sehenswert ist insbesondere die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kathedrale Sé do Porto. Auch in Porto könnt ihr aufgrund der Nähe zur Küste surfen oder durch die schöne Altstadt flanieren. Zu jedem Besuch Portos gehört außerdem ein Gang über die Ponte Luis I, um zu den Portweinkellereien auf der anderen Seite des Douros zu gelangen.

Die Stadt Coimbra liegt relativ mittig im Land und ist vor allem für ihre Universität bekannt. Diese beherbergt ebenfalls ein UNESCO-Weltkulturerbe: die Joanina-Bibliothek. Das Ambiente rund um die Uni lässt sich mit der magischen Welt Harry Potters vergleichen. Die Kathedrale Sé Velha und der Jardim Botanico, der Botanische Garten Coimbras, sind weitere Anlaufstellen für Besucher.

Religion und Tradition stehen klar im Fokus der nördlich gelegenen Stadt Braga. Während Lissabon das kulturelle Herz Portugals darstellt, trägt Braga den Beinamen “das religiöse Herz des Landes”. Das liegt vor allem an der Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte, die über 600 Treppenstufen erreichbar ist, und an der Kathedrale Sé de Braga, welche die älteste Kathedrale Portugals ist.

Gelegen nördlich von Lissabon begeistert Nazaré vor allem Strandurlauber. Die weitläufige Strandbucht der Stadt wurde früher zum Schutz der Fischerboote vor den Einflüssen des Atlantiks genutzt. Heute findet man an der Promenade immer noch das ursprüngliche Kopfsteinpflaster und traditionelle Fischerhäuser wechseln sich mit modernen Hotels ab. In den Wintermonaten kommen außerdem viele Surfer nach Nazaré, um die riesigen Wellen zu reiten, die sich an der Praia do Norte brechen.

Malerisch gelegen an der Lagune Ria de Aveiro findet Ihr die Universitätsstadt Aveiro. Früher vor allen Dingen für die Fischerei und den Handel mit Seetang und Salz bekannt, finden sich auch heute noch viele Einflüsse aus dieser Zeit. Während eines Aufenthalts können schmuckvolle Gebäude im Jugendstil und beeindruckende Kirchen entdeckt werden. Durch die Kanäle der Stadt mitsamt ihren bunten Moliceiros-Booten wird Aveiro auch als das Venedig von Portugal bezeichnet.

Évora befindet sich im Landesinneren und ist die Hauptstadt des Alentejos. Die beeindruckendste Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale, gefolgt von einem Tempel aus der Zeit der Römer. Für eine gruselige Atmosphäre sorgt die Knochenkapelle. Wer ein Souvenir mit nach Hause nehmen möchte, kauft schöne Keramik. Vergesst außerdem nicht, einen Abstecher in die umgebende Natur zu unternehmen.

Die Stadt befindet sich nur ein paar Kilometer südlich von Lissabon und ist für ihr sternförmiges Forte de São Filipe bekannt. Westlich von ihm sowie Setúbal lieg der Parque Natural da Arrábida samt Naturstränden. Die Bucht, an die die Stadt grenzt, ist zudem Heimat einer Delfinschule, mit der man im Rahmen von Touren auf Tuchfüllung gehen darf.

Die Algarve ist eine sonnenverwöhnte Region im Süden von Portugal, die mit Sandstränden und überwältigenden Felsformationen aufwarten kann. Dazu kommen gemütliche Fischerdörfer, die euch Portugals traditionelle Lebensweise zeigen und Städte wie Faro. Während ihr in Faro oder Lagos die herrliche Altstadt besuchen könnt, dominieren in anderen Zielen an der Algarve die Beach Vibes. Dazu gehört zum Beispiel der Ort Albufeira, der als quirliges Bade- und Partyziel bekannt ist und das beschauliche Carvoeiro.

Die Azoren im Nordatlantik gehören ebenfalls zu Portugal und befinden sich zwischen dem nordamerikanischen Kontinent und dem europäischen Festland. Ihr könnt auf den Azoren wandern und baden gehen oder in den heißen Quellen neue Energie tanken. Aufgrund des ganzjährig milden Klimas blühen an 365 Tagen im Jahr die Blumen. Von den Inseln könnt ihr zu Walbeobachtungstouren aufbrechen.

Madeira ist eine kleine Insel nördlich der Kanaren. Die wichtigsten Unternehmungen sind Spaziergänge und Wanderungen, zum Beispiel im Naturpark Ponta de São Lourenço. Ein Badeurlaub ist für das Eiland eigentlich nicht typisch, aber dank der künstlicher Strände auch möglich. Dank des stets frühlingshaften Klimas könnt ihr das ganze Jahr über nach Madeira fliegen.

In Portugal findet ihr so einige Highlights. Einige stellen wir näher vor, damit ihr sie gezielt besuchten könnt, falls ihr mögt.

Das alte Kloster in Lissabon gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die kunstvoll verzierte Kalksteinfassade fällt sofort ins Auge. Auch das Innere ist sehenswert. Fresken, die letzte Ruhestätte portugiesischer Seefahrer und Könige sowie zwei informative Museen sind auf dem Gelände präsent, das von einem idyllischen Park umgeben ist. Es befindet sich im Stadtteil Bélem, wo ihr weitere Must-sees wie beispielsweise den Torre de Bélem bewundern könnt.

Der Ort Fátima liegt ungefähr mittig zwischen  Coimbra und Lissabon in Zentralportugal. Die kleine Stadt zieht jährlich aufgrund ihres Status als Wallfahrtsort viele Pilger an. So sollen im frühen 20. Jahrhundert mehrere Marienerscheinungen in Fátima erfolgt sein. Konkret werden während der Pilgerreise eine Basilika und Kapellen sowie diverse Monumente in Fátima aufgesucht. Die heute hoch frequentierte Rosenkranz-Basilika wurde einst zu Ehren der Erscheinung der Muttergottes errichtet.

Die Wallfahrtskirche von Braga ist eines der begehrtesten Ziele für die Pilgerreise in Portugal. Sie steht nach dem Heiligtum von Fátima gleich auf Platz 2. Das Gebäude liegt auf rund 300 Höhenmetern und ist über mehrere hundert Treppenstufen zu erreichen. Wer diese nicht überwinden kann oder möchte, fährt mit der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Zahnradbahn – der ersten ihrer Art im ganzen Land. Der Weg zu Fuß lohnt sich allerdings, da ihr immer wieder auf Skulpturen und Brunnen trefft, welche verschiedene Bibelgeschichten darstellen. Der Aufstieg ist grob in drei thematische Abschnitte unterteilt. Die Kirche selbst stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Im Inneren seht ihr einen üppig verzierten Altar und im 18. Jahrhundert vollendete Gemälde.

In Évora östlich von Lissabon wartet eine besondere Kapelle auf Interessierte. Es handelt sich um ein Gebäude, für das rund 5.000 Skelette ehemaliger Mönche für eine ungewöhnliche Wandverzierung genutzt wurden. Das Symbol für die Vergänglichkeit macht die aus dem 17. Jahrhundert stammende Kapelle zu einer beliebten und auch etwas gruseligen Anlaufstelle im Portugal-Urlaub. Gegen ein Eintrittsgeld ist die Capela dos Ossos über die dazugehörige Kirche des Heiligen Franziskus zu betreten.

Am Strand liegen und sich von der Sonne bescheinen lassen: Wenn dieses Szenario schon vor eurem geistigen Auge auflebt und ihr euch nichts Schöneres vorstellen könnt, empfehlen wir ganz klar einen Urlaub in Portugal. Nachfolgend drei potenzielle Anlaufstellen.

An der Algarve möchten wir Sonnenanbetern besonders die Strände von Albufeira ans Herz legen – etwa die direkt an die Altstadt grenzende Praia dos Pescadores. Der Sand ist weich, das Wasser ruhig und die Gegebenheiten somit ideal für einen Familientag. Lediglich Surfer sollten sich eine andere Wasserstelle suchen, da der Wind hier oft längere Pausen einlegt.

Die Praia Nova zählt zu den schönsten Stränden der Algarve und befindet sich etwa 40 Kilometer von Faro entfernt. Türkisblaues Wasser und feinster Sand locken hier zu einem Aufenthalt am Meer. Zwar handelt es sich um einen in städtischer Nähe befindlichen Strand, der aber trotzdem dank der Felsen eine idyllische Aussicht verspricht.

Nicht nur an der Algarve prägen scheinbar endlose Strände das Bild Portugals. Auch an der langen Westküste gibt es Optionen für den Bade- oder Surfurlaub. Ein passender Kandidat ist die Praia de Miramar. Sie liegt etwas mehr als zehn Kilometer von Porto entfernt. Es handelt sich um einen Sandstrand mit kristallklarem Wasser und Ausblick auf eine Kapelle, die auf einem Felsen erbaut wurde. Der Strand ist von Porto per Bahn erreichbar.

Städte-Hopping, Besichtigungstouren und Sonnenbaden sind erledigt – doch was könnte noch in Portugal folgen? Die Antwort darauf lautet: Einiges!

Portugal besticht mit weitläufigen Kulturlandschaften, die sich unter anderem in Form von Nationalparks und Naturschutzgebieten präsentieren. Der in der Nähe von Braga befindliche Nationalpark Peneda-Gerês erstreckt sich beispielsweise auf ganzen 700 Quadratkilometern und überzeugt mit einer reichen Fauna. Beobachtet etwa die majestätischen Adlern. Dazu kommt ein Landschaftsbild aus Wiesen und Wäldern, Bächen und Flüssen sowie Wasserfällen. Toll für eine Wanderung.

Auch der Ria Formosa Nationalpark, den nur rund zehn Kilometer von Faro trennen, lädt zum Verweilen und Spazieren ein. Ihr habt die Wahl zwischen Waldgebieten, Halbinseln und Seen. Insgesamt ist das Gebiet die Heimat von rund 20.000 Vögeln. Freizeitornithologen können sich gut austoben!

Höhlen, Grotten und Felsen sind rund um die Algarve nahezu allgegenwärtig. Eine Höhlentour führt gern in die Benagil-Höhle, die vom gleichnamigen Strand aus nur einen Katzensprung entfernt ist. Bootstouren bringen euch in die magisch anmutende Grotte, in die sanft das Sonnenlicht scheint. Das liegt an der natürlichen Aussparung des Felsens in der Decke.

Ein typisches Vorurteil gegenüber Portugiesen dreht sich um den Musikstil Fado. Die von Themen wie Weltschmerz und unerfüllter Liebe handelnden Lieder mit Gitarrenmusik sorgen dafür, dass den Portugiesen stets eine gewisse Melancholie anhaften soll. Dabei können die Klänge auch wunderbar das Traditionsgefühl der Einheimischen zum Ausdruck bringen. Es gibt in Portugal sowohl feste Konzerte als auch spontane Straßenmusiker. Ebenso werdet ihr Fadomusik sicher auch bei dem einen oder anderen Restaurantbesuch hören.

In Portugal könnt ihr aber nicht nur melancholischen Klängen lauschen, sondern auch mit ganz moderner Musik die Nacht zum Tag machen. In Lissabon dreht sich partytechnisch alles um die Pink Street. In Faro gibt es immer wieder Gelegenheiten für das “Nachtleben Light” mit den Einheimischen. Ein Lieblingsort von Partyurlaubern ist sicherlich “The Strip” in Albufeira an der Algarve. Die Partymeile erinnert ein wenig an die Feiermöglichkeiten in Las Vegas – zumindest in einer kompakten Variante.

Portugal ist eines der Top-Ziele für Surfer! Ob Wind- oder Kitesurfer: Ihr könnt euch vor allem an der Algarve auf dem Brett beweisen. Die weitläufigen Strände erlauben trotz der großen Beliebtheit der Algarve bei Surfern genügend Platz für erste Versuche oder den professionell ausgeübten Sport. Auch an der Westküste Portugals könnt ihr surfen, müsst allerdings mit noch kühleren Wassertemperaturen rechnen. Am schwächsten ist der Wellengang meist an der Küste von Lissabon. Für Anfänger sind die flacheren Wellen südlich der Hauptstadt gut geeignet.

Wo es im Portugal-Urlaub etwas für Entdecker gibt, ist nun bekannt. Was für den perfekten Aufenthalt noch fehlt, sind die Reise-Infos, die wie immer hier folgen.

Die Reisezeit richtet sich nach den individuellen Urlaubsplänen. Wanderungen und Sightseeing empfehlen sich im Frühjahr oder Herbst, wenn die Temperaturen mild sind. Das Regenrisiko ist im Frühling geringer. Auch eine Tour mit dem Mietwagen kann zu diesen Jahreszeiten toll sein. Während der warmen Sommermonate reisen Badeurlauber und Wassersportler an die Algarve oder an die Westküste.

Die Reisevorbereitung ist angenehm kurz, da nur ein Personalausweis benötigt wird. Die Zahlung erfolgt in Euro. Großstädte wie Lissabon ermöglichen meistens auch die problemlose Zahlung mit der Kreditkarte.

Der kürzeste Weg nach Portugal führt über den Luftweg und bedingt drei bis vier Stunden Flugzeit je nach Abflughafen und Reiseziel. Flughäfen mit einer Direktverbindung nach Deutschland befinden sich etwa in Lissabon, Braga oder Faro. Auch nach Madeira und nach Ponta Delgada auf den Azoren müsst ihr keine Umsteigeverbindung in Kauf nehmen.

Größere Städte in Portugal sind hervorragend an das Zugnetz angebunden. Alternativ reist ihr mit Bussen umher. Für eine flexible Erkundung des Landes geht jedoch nichts über einen Mietwagen.

Am besten sollte während der Reisevorbereitung ein wenig Portugiesisch gelernt werden, um sprachliche Barrieren zu vermeiden. Mit Englisch allein funktioniert die Kommunikation nicht immer. Gerade abseits der Urlaubsregionen kann dies der Fall sein.

Portugiesische Speisen umfassen vorwiegend Fisch- und Fleischgerichte. Neben dem beliebten Gericht “Bacalhau” (Stockfisch) finden sich deftige Spezialitäten wie der Eintopf “Cozido à portuguesa”, der verschiedene Fleischsorten mixt. Naschkatzen sollten die Blätterteigtörtchen “Pasteis de Nata” als Dessert nicht vergessen. Sehr bekannt ist Portugal auch für den Portwein, einen süßlichen Wein aus dem Douro-Tal im Norden des Landes.

Die Hotelstandards in Portugal sind mit jenen in Deutschland zu vergleichen, denn auch in dem südwesteuropäischen Land gibt es die übliche Sterne-Klassifizierung. Luxuriös wird es ab vier Sternen. Die Art der Hotels variiert. Mal entdeckt ihr schlichte Stadthotels, mal moderne Businesshotels und mal exklusive Resorts. Wer an der Küste Urlaub macht, wird sich vermutlich vorwiegend für ein Hotel gleich am Strand entscheiden. Zumindest, wenn das Budget stimmt. Ihr könnt mitunter viel Geld sparen, indem ihr nicht direkt am Meer ein Zimmer bezieht.