Rabac an der Kvarner Bucht

Die kroatische Adriaküste ist übersät mit kleinen und größeren Ortschaften und Städten, von denen eine schöner ist als die andere. Wer nicht bis runter nach Split oder gar Dubrovnik fahren möchte und es eher beschaulich mag, für den dürfte Rabac an der Kvarner-Bucht ideal sein. Das verträumte Fischerdorf wartet mit einigen tollen und familienfreundlichen Stränden auf neue Besucher.

Die zu Kroatien gehörende Halbinsel Istrien  findet sich gleich hinter der slowenischen Grenze und ist daher vor allem für Autourlauber ideal. An der Ostküste der Halbinsel befindet sich die ruhige und wunderschöne Kvarner-Bucht, an der man in einigen beschaulichen Orten einen tollen Strandurlaub verbringen kann.

Einer dieser Orte ist Rabac, gelegen auf halbem Weg zwischen Rijeka im Nordosten und Pula im Südwesten sowie direkt gegenüber der wunderbaren Adriainsel Cres. Obwohl Rabac eigentlich nur ein kleines Fischerdorf ist, gilt es durch seine Lage und seine bilderbuchartigen Strände als echter Geheimtipp.

Die Geschichte des kleinen Ortes Rabac ist eng mit der von ganz Istrien verknüpft. Die Halbinsel gehörte einst zum Römischen Reich und im Mittelalter dann zum Frankenreich, ehe sich in der Folge Venedig, Österreich, Ungarn und auch das Heilige Römische Reich um Istrien stritten.

Erst nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde Kroatien unabhängig und Istrien ein Teil der jungen Nation. Rabac selbst begann schon Ende des 19. Jahrhunderts, sich zu einem Badeort für Gäste zu mausern. In den 1960ern galt Rabac als „Perle des Kvarner“ und auch heute hat der kleine Ort einen hervorragenden Ruf als Bade- und Urlaubsziel.

Rabac hat insgesamt rund 1.500 Einwohner und verfügt über keine typischen Sehenswürdigkeiten, wie man sie in den größeren Städten und Urlaubsorten findet. Trotzdem können Besucher dem malerischen Fischerhafen, der lebhaften Uferpromenade oder dem kleinen Wasserfall auf dem nahe gelegenen Wanderweg sicher einiges abgewinnen.

Die Uferpromenade in Rabac erstreckt sich so ziemlich über die ganze Küstenlänge des Ortes und ist Treffpunkt für Einheimische und Urlauber zugleich. Entlang der zahlreichen Strände findet ihr alles, was ihr für einen gelungenen Aufenthalt benötigt – von Restaurants und Bars über Eiscafés bis hin zu Beach Clubs für die Feierlaune.

Am westlichen Ende der Promenade befindet sich ein Bootskran, der euch zu Wasser lassen kann, wenn ihr ein Boot gemietet oder sogar euer eigenes mitgebracht haben solltet. Vermietungen von Booten, Tauchausrüstung sowie weiterem Wassersportzubehör findet ihr natürlich auch entlang der Uferpromenade.

Wenn ihr von Westen aus die Promenade entlangschlendert, dann gelangt ihr zum malerischen Hafen von Rabac. Wo früher nur einfache Fischerboote anlegten, finden sich heute auch private Segel- und Motorboote. Genießt hier den Anblick des azurblauen Meeres und der pastellfarbenen Stadthäuser und lasst ganz entspannt mit einem Eis in der Hand eure Seele baumeln.

Ein kleines Stück außerhalb der Ortsgrenzen beginnt ein Waldweg, der euch zu einem hübschen kleinen Wasserfall führt. Dieser ergießt sich über einen Tuffsteinfelsen in ein türkisfarbenes Becken und bietet eine romantische Kulisse für einige schöne Erinnerungsfotos. Packt euch genug Proviant ein und veranstaltet doch einfach ein kleines Picknick, während im Hintergrund das Rauschen des herabfallenden Wassers zu hören ist. In den regenarmen Sommermonaten kann es allerdings sein, dass der Wasserfall nicht ganz so viel Wasser führt.

Wer nach Rabac reist, der möchte auf jeden Fall an den Strand gehen. Vor Ort habt ihr sogar die Wahl zwischen mehreren tollen Stränden, die allesamt als sehr familienfreundlich und kindertauglich gelten. Ein paar tollen Tagen mit den Kids in Kroatien an der warmen Adria steht also nichts im Wege.

An der östlichen Küste von Rabac findet ihr den Girandella Beach, ein wunderbar sauberer Kieselstrand, der optimal für Familien geeignet ist. Das Wasser fällt hier besonders flach ab und es gibt alles in der Nähe, was einen Strandtag perfekt abrundet, wie etwa Cafés, Bistros oder ein Tretbootverleih.

Folgt ihr der Strandpromenade noch etwas weiter Richtung Nordosten, dann schließt sich an den normalen Girandella Beach noch ein Hundestrand sowie ein FKK-Strand an. So werden auch Fellnasen und Fans der Freikörperkultur sicherlich auf ihre Kosten kommen.

Etwas westlich vom Ortszentrum befindet sich der Plaza Maslinica an der Westseite der Bucht, gegenüber dem Hafen. Dieser Strand verfügt über eine hervorragende Wasserqualität und ist sehr sauber und gepflegt, weswegen er einer der Strände mit der Blauen Flagge ist. Dank des flach abfallenden Strandes und der weißen Kiesel ist der Maslinica vor allem bei Familien sehr beliebt. Wenn ihr nicht nur baden und schwimmen wollt, könnt ihr euch vor Ort auch Tretboote und kleine Holzboote ausleihen. Zudem gibt es eine Tauchschule und einen Jetskiverleih. Als Highlight für die Kids gibt es vor Ort außerdem einen spaßigen Aquapark.

Der Strand St. Andrea befindet sich südöstlich des Hafens, auf der gleichnamigen Halbinsel. Viele kleine Felsen unterteilen den Strand in mehrere kleine Buchten, die mit glasklarem Wasser gefüllt sind. Das Felsenfeld zerklüftet zwar den Strand, gibt euch aber auch die Möglichkeit, euch einen kleinen abgelegenen Punkt zu suchen und etwas Privatsphäre zu genießen.

Für Kinder und Familien eignen sich eher die Kieselbereiche zwischen den Felsen. Ansonsten ist der St. Andrea vor allem abends eher ein Strand für junge Menschen. Die nahen Beachbars und der Beach Club sorgen für die nötige Musik und leckere Cocktails.

Nur einen kleinen Fußweg in Richtung Osten und schon habt ihr den nächsten Traumstrand erreicht. Am Lanterna Beach gibt es wunderbare Kieselbuchten, die einen tollen Ausblick auf das Meer und die vorgelagerte Insel Cres erlauben. Zwischendurch wurden kleine künstliche Plateaus angelegt, um mehr flache Liegeflächen zu schaffen.

Als Badeort am Meer hat die Region um Rabac natürlich vor allem einiges für Wasserratten zu bieten. Ihr könnt dort Tauchen, Windsurfen oder auch Angeln. Ein weiterer Vorteil von Rabac ist seine günstige Lage. Ob Radwandertouren oder Tagesausflüge – Abwechslung zwischen den Strandtagen findet ihr ohne Probleme.

Die Adria ist an der Kvarner-Bucht besonders ruhig und vor allem glasklar. Das macht das Schnorcheln und Tauchen hier besonders für Anfänger sehr reizvoll. In Rabac und auch in vielen anderen Orten bieten zahlreiche Tauchschulen ihre Kurse an oder verleihen an erfahrene Taucher das nötige Equipment.

Unmittelbar in der Nähe der Strände könnt ihr bereits wenige Meter unter Wasser tolle Riffe und Felswände betrachten und entdeckt jede Menge faszinierende Tiere und Pflanzen. Tauchführer geleiten euch zudem zu besonderen Spots, wie etwa zu versunkenen Schiffswracks auf dem Meeresgrund.

Wer es einmal mit dem Kite- oder Windsurfen probieren möchte, ist an dieser Stelle der Adria genau richtig. Es wehen oft recht starke Winde aus dem Velebit Gebirge in die Kvarner-Bucht, die für den nötigen Auftrieb sorgen. Anfänger sollten allerdings bei zu starkem Wind nicht aufs Meer hinaus. Wer schon etwas fortgeschrittener ist, kann sich ins wenige Kilometer entfernte Ravni begeben. Obwohl nur ein kleines Stück südlicher als Rabac, fährt es sich hier mit einer noch dynamischeren Thermik, weswegen Ravni unter Windsurfern längst als beliebter Spot anerkannt ist.

Die wunderbare Landschaft und die vielen kleinen Dörfer und Städtchen Istriens lassen sich ganz einfach mit dem Fahrrad erkunden. Selbst dort, wo es keine ausgewiesenen Radwege gibt, könnt ihr auf den wenig befahrenen Straßen und Wegen problemlos mit eurem Rad von Ort zu Ort fahren.

Folgt am besten der Radroute Teran von der Uferpromenade in Rabac aus nach Norden. Sie führt euch vorbei am Skulpturenpark Dubrova und einem Weingut bis nach Labin. Oder ihr nehmt die Route Istarski Razvod. Diese führt euch erst nach Labin und dann in einem Rundbogen entlang einiger alter Kastelle wieder zurück nach Rabac.

Die rund fünf Kilometer entfernte Stadt Labin ist die administrative Mutterstadt von Rabac und selbst ein absolutes Kleinod der Region. Besucht Labin also unbedingt und schaut euch die historische Altstadt mit dem alten Glockenturm an. Labin bietet außerdem jede Menge Museen, Galerien und ein Theater, sodass auch die kulturell und historisch Interessierten unter euch ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen.

Wenn ihr in Labin seid, solltet ihr außerdem den Aufstieg zur Aussichtsplattform Vidikovac Fortica auf euch nehmen. Der Ausblick von oben über die Wälder und den Meereshorizont bei Rabac ist wirklich jeden einzelnen Schritt wert, den ihr gehen müsst, ehe ihr oben auf der Plattform seid.

Gleich gegenüber von Rabac seht ihr bei klarem Wetter die Silhouette von Cres, einer der größten Inseln in der Kvarner-Bucht. Die schmale, sehr gebirgige Insel eignet sich hervorragend als Ziel für einen Tagesausflug. Ihr erreicht Cres über eine Fährverbindung von Brestova aus, etwa eine halbe Autostunde von Rabac entfernt.

Auf Cres könnt ihr euch entweder an einen der zahlreichen Strände legen oder ihr macht eine Wanderung auf einen der mehr als 600 Meter hohen Berge. Von dort oben habt ihr einen wunderbaren Blick über die komplette Kvarner-Bucht. Besucht auch den Süßwassersee Vrana in der Mitte der Insel oder die Stadt Cres mit ihren alten Kirchen und Stadttoren.

Ihr spielt mit dem Gedanken, die Adriaküste Istriens zu erkunden? Wie wäre es mit einem Urlaub in Rabac? Hinzukommen ist von Deutschland aus sehr einfach und ihr müsst kaum Vorbereitungen treffen. Die wichtigsten Reise-Infos und hilfreiche Tipps haben wir nachfolgend für euch zusammengestellt.

Das Klima in Istrien ist deutlich milder als in an der südlichen Adria, was vor allem Urlaubern zugutekommt, die es nicht zu heiß mögen. Rabac im Sommer verspricht Sonne und klaren Himmel, aber selten Temperaturen über 30 Grad. Für Wandertouren bieten sich auch Herbst und Frühling an.

Wer auf Ausflüge und Tagestouren verzichtet und sich einfach nur ein bisschen an den Strand legen möchte, dem reichen schon wenige Tage in Rabac für einen gelungenen Kurzurlaub. Wer von Rabac aus ganz Istrien erkunden möchte, sollte mindestens eine gute Woche oder mehr einplanen.

Rabac gehört zu Kroatien, welches wiederum Teil der Europäischen Union ist. Ihr müsst also nicht extra einen Reisepass beantragen, sondern könnt einfach mit eurem Personalausweis einreisen.

Durch die Einführung des Euros im Jahr 2023 ist ein Umtausch in die früher verwendeten Kroatischen Kuna nicht mehr nötig. Zwar akzeptieren Hotels und Restaurants in der Regel auch Kreditkarten, doch für den Strandimbiss oder kleine Läden solltet ihr ein paar Euro in bar mit euch führen.

Istrien verfügt über einen eigenen Internationalen Flughafen, nämlich in Pula. Dieser wird von einigen renommierten Fluggesellschaften direkt angeflogen, unter anderem auch aus Frankfurt/Main. Vom Airport aus verkehrt ein Shuttle-Service, der euch auch ins 47 Kilometer entfernte Rabac bringt.

Wollt ihr lieber mit dem Auto fahren, dann macht euch auf eine wunderschöne, aber auch recht lange und mitunter stark befahrene Strecke gefasst. Von München nach Rabac sind es fast 600 Kilometer, die euch quer durch die Alpen über Österreich und Slowenien bis nach Istrien führen.

Rabac ist nur ein kleines Fischerdorf. Wollt ihr tatsächlich nur im Ort bleiben, könnt ihr alle Strände, Cafés und Restaurants bequem erlaufen. Für Ausflüge bietet sich ein Mietwagen an. Auf die vorgelagerte Insel Cres gelangt ihr mit einer Fähre vom nahegelegenen Brestova aus.

Die Landessprache ist auch in Istrien natürlich Kroatisch. Allerdings gibt es auf der Halbinsel historisch bedingt viele italienische Gemeinden und folglich viele Istrier, die Italienisch sprechen. Falls ihr weder Kroatisch noch Italienisch könnt, reicht aber auch Englisch aus, um vor Ort zurechtzukommen.

In Rabac sowie in fast allen Küstenorten in Istrien dominieren Meeresfrüchte die Speisekarte. Wer Sardinen und Sardellen, Calamari, Makrelen oder Thunfischen nichts abgewinnen kann, der muss allerdings nicht verhungern. Luftgetrockneter Schinken (Pršut), Boškarin-Rind oder Crni Rizot, das bekannte schwarze Risotto, sind sehr zu empfehlen. Natürlich findet ihr auch in Rabac Ćevapčići, das Nationalgericht der kroatischen Küche.

Obwohl Rabac nur ein beschaulicher Küstenort mit rund 1.500 Einwohnern ist, gibt es dort fast ein Dutzend größerer Hotels mit drei oder sogar vier Sternen – die meisten davon in unmittelbarer Strandnähe. Wer es eine Nummer kleiner mag, wird bei den vielen kleinen privaten Appartements in den Nebenstraßen fündig. Wer genug Kleingeld dabei hat, gönnt sich eine opulente Ferienvilla auf den Hügeln um den Ort.