Ragusa: Barockes Juwel auf Sizilien


Im Süden der Insel Sizilien erstreckt sich die Provinz Ragusa mit der gleichnamigen Hauptstadt. Diese begeistert Besucher auf Anhieb mit ihren faszinierenden Kirchen und Palästen aus längst vergangenen Zeiten. Doch auch, wer sich einen entspannten Aufenthalt am Strand wünscht, ist in Italien natürlich immer auch goldrichtig.

Überblick

Das malerische Ragusa verwebt Kultur mit einer Reise ans Meer und versprüht von Anfang an sein typisch italienisches Flair. Der Duft nach erlesenen Speisen umfängt euch ebenso wie die Kulisse aus verschlungenen Gassen, die nach jeder Ecke eine neue Überraschung offenbaren. Freut euch auf gemütliche Cafés, traditionelle Geschäfte und natürlich die Sehenswürdigkeiten, die alle sofort ins Staunen versetzen. Hoch empor ragt der Dom und auch die zahlreichen Villen übertreffen sich gegenseitig an ihrer Schönheit. Die Geschichte von Ragusa, die bis ins dritte Jahrhundert zurückreicht, wird lebendig und ihre Zugehörigkeit zum UNESCO-Welterbe deutlich.

Die Provinz selbst besticht im Natururlaub zwischen hohen Bergen, schroffen Felsen und teilweise exotisch anmutenden, anderen Landschaften, die zum Wandern verführen. Genießt auch die Möglichkeit eines Ausflugs nach Marina di Ragusa mit seinen Traumstränden, an denen ihr in der Sonne liegen oder im kühlen Nass schwimmen könnt. Der nach wie vor gut gehütete Geheimtipp Siziliens erwartet euch!

Ragusa Altstadt
Unterwegs in den Gassen von Ragusa

Sehenswürdigkeiten

Geschichts- und Architekturfreunde kommen in Ragusa voll und ganz auf ihre Kosten. Die vielfältige Auswahl an Attraktionen reicht von historischen Bauwerken wie imposanten Kirchen bis hin zu alten Wohnhäusern im aufwendig verzierten Stil, wie allein die folgenden Beispiele zeigen.

Duomo di San Giorgio

Im Herzen der Stadt, die sich in einen älteren und einen neuen Bereich aufteilt, erblickt ihr dieses herrliche Denkmal aus dem 18. Jahrhundert. Es wurde an dem Standort eines früheren Sakralbaus errichtet und verfügt über barocke und neoklassizistische Elemente. Ein zweifelloser Höhepunkt sind die bunten Fenster.

Doch nicht nur das Innere, auch schon der Weg zum Duomo di San Giorgio ist atemberaubend, denn er führt euch über eine breite, offene Treppe. Vor seinen Toren erstreckt sich der von Palmen gerahmte Domplatz, der ebenso sehenswert ist. Von dort aus könnt ihr ein tolles Foto schießen!

Duomo di San Giorgio
Ein Spaziergang zum alten Dom

Cattedrale di San Giovanni Battista

Ein weiterer Sakralbau, der beim Rundgang nicht fehlen darf, ist dieses Werk des 18. Jahrhunderts, welches nach einem Erdbeben errichtet wurde. Die Bauzeit umfasste über 70 Jahre, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es ist ein dreischiffiges Denkmal im Barockstil geworden, das im Innenbereich mit seinen goldenen Stuckverzierungen begeistert. In einem dazugehörigen Museum werden Schmuckstücke des 15. bis 18. Jahrhunderts ausgestellt.

Santa Maria della Scala

Besonders schön an diesem Gotteshaus ist neben seiner Fassade der Ausblick, der sich durch den Standort ergibt. Die Altstadt liegt euch praktisch zu Füßen und wird malerisch vom Gebirge im Hintergrund gerahmt. Santa Maria della Scala selbst geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Ursprünglich war sie ein gotischer Bau, während im Zuge von Renovierungs- und Vergrößerungsarbeiten eine Umgestaltung in Richtung Barock erfolgte.

Santa Maria della Scala
Den Blick auf die Stadt genießen

Palazzo Cosentini

Neben den Sakralbauten sind in erster Linie die eindrucksvollen Villen zu nennen. Diese weisen eine nicht minder interessante Geschichte auf. Der Palazzo Cosentini wurde beispielsweise um 1779 gebaut und erstreckt sich über drei Ebenen. Auffällig sind die dekorierten Balkone mit teilweise grotesken Fratzen, die Tiere verschlingen.

Palazzo Arezzo Di Trifiletti

Auch dieses im Jugendstil gehaltene Gebäude gehört zu den lokalen Aushängeschildern. Die Geschichte der Familie Arezzo reicht mindestens bis ins zwölfte Jahrhundert zurück. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kauften sie den Adelspalast, der noch heute bewohnt ist. Äußerlich unscheinbar, überzeugt das Innere mit seiner authentischen und nostalgischen Einrichtung.

Ragusa Palazzo Arezzo Di Trifiletti
Ein einstiger Prachtbau mit viel Geschichte

Palazzo Zacco

Dieses Werk des 18. Jahrhunderts trägt den Namen der Familie, an die es einst verkauft wurde. Es handelt sich beim Palazzo Zacco um eines der ersten Gebäude im Barockdesign in Ragusa. Noch heute erinnert ein Wappen an die ursprünglichen Besitzer. Das Haus wird wie der Palazzo Cosentini spätestens durch seine Dekorationen aus verzerrten Gesichtern und Figuren interessant.

Ponte Vecchio

Der nächste Bau führt euch vom historischen Zentrum weg in den Süden. Denn die Ponte Vecchio fungiert diesbezüglich als praktisches Verbindungsglied. Sie überquert die 40 Meter, der unter ihr befindliche Santa Domenica Schlucht und ist für einen antiken Wasserspeier bekannt. Die faszinierende 114 Meter lange Brücke wurde bereits im Jahr 1843 fertiggestellt.

Castello di Donnafugata

Eine Spazierfahrt von 20 Minuten ist erforderlich, um einen märchenhaften Spot etwas weiter außerhalb aufzusuchen. Das Castello di Donnafugata, eingebettet in eine großzügige Parkanlage, scheint wie aus dem Mittelalter entsprungen. Tatsächlich ist die Anlage jedoch „erst“ im 19. Jahrhundert auf den Grundmauern eines vorherigen Baus entstanden.

Das Anwesen beherbergt über 120 Zimmer und entführt euch gedanklich geradewegs in frühere Zeiten. Auch ein mutiger Gang durch den Irrgarten darf in Zusammenhang mit dem Schloss nicht fehlen. Komplettiert wird der Aufenthalt mit einer entschleunigenden Runde durch den Park mit seinen Wasserspielen und duftenden Blüten.

Castello di Donnafugata
Ein Ausflug zum Castello di Donnafugata

Aktivitäten

An potenziellen Erlebnissen mangelt es in und um Ragusa nicht. Plant zum Beispiel die folgenden Beschäftigungen und Ausflüge ein, um jeglicher Langeweile im Urlaub vorzubeugen.

Bummel durch die Altstadt

Wie wäre es mit einem Spaziergang durch die verschlungenen Gassen des UNESCO-Welterbes? Gezielt zu den Attraktionen seid ihr bestimmt schon gegangen, also könnt ihr jetzt ganz ohne eine konkrete Absicht durch den älteren Part der Ortschaft schlendern. Werft einen Blick auf die verzierten Gebäude und Balkone, die euren Weg säumen, oder gönnt euch einen leckeren Kaffee oder ein Eis in den Cafés.

Giardino Ibleo erkunden

Die wunderbare Natur wird nicht nur in den Parkanlagen des Castello di Donnafugata, sondern auch bei einem Spaziergang durch eine weitere grüne Oase ausgekostet. Der Giardino Ibleo umfasst unterschiedliche Gärten und wurde bereits im 19. Jahrhundert angelegt. Er ist von Palmen gesäumt und verfügt je nach Jahreszeit über bunte Blumen. Während des Schlenderns durch die Parkanlage genießt ihr dank der Höhenlage von 383 Metern auch noch die weitläufige Aussicht über die Stadt.

Ragusa Giardino Ibleo
Die grüne Lunge von Ragusa

Museen besichtigen

Kunst und Kultur spielen eine große Rolle in Ragusa, wie bereits die Sehenswürdigkeiten verraten haben. Das Ganze intensiviert ihr auf Wunsch in den thematisch passenden Museen, die nicht nur als Ausweichmöglichkeit an Regentagen betrachtet werden sollten. Im Gegenteil, wir würden uns für die Wissensstätten einen extra Tag reservieren, denn nur so nehmt ihr alles mit! Ein Tipp wäre das Museo Archeologico Regionale mit Funden, die unter anderem aus spätantiken Zeiten stammen. Die Exponate wurden in der gesamten Umgebung entdeckt und erzählen aufregende Geschichten über längst vergangene Epochen.

Setzt auch das erst 2020 eröffnete Museo del Costume auf eure Liste. Es präsentiert traditionelle Trachten und andere Kleidungsstücke, die in Sizilien einst eine Rolle gespielt haben. Über 1.550 Modeaccessoires mit Schuhen und Hüten aller Stilrichtungen ergänzen die Sammlung.

Wandern im Naturschutzgebiet

Ein ausgedehnter Spaziergang kann im südlichen Sizilien mit seinen aufregenden Landschaftspanoramen fast überall realisiert werden. Besonders schön ist die Wanderung jedoch im Cava Grande del Cassibile mit einem faszinierenden Canyon und kleinen Seen. Ihr benötigt zunächst ein bis zwei Stunden für die Anfahrt und setzt euren Weg anschließend zu Fuß fort. Entscheidet euch zwischen einem direkten Abstieg in die Schlucht und einem Rundgang, der fast jederzeit mit weitläufigen Ausblicken verwöhnt. Zahlreiche Gelegenheiten für ein Picknick finden sich ebenfalls entlang der Strecke, was ihr einen gemütlichen Charakter verleiht.

Cava Grande del Cassibile
Im Einklang mit der Natur wandern

Mittelmeerluft schnuppern

Wünscht ihr euch einen Strandtag, ist das in den Sommermonaten ohne weiteres möglich. Denn nur 30 Minuten Fahrtzeit liegen zwischen euch und Marina di Ragusa, einem beliebten Küstenort in der Provinz. Es handelt sich um ein idyllisches Fischerdorf mit feinsandigen Buchten, die euch wohltuende, paradiesische Momente unter der Sonne erlauben.

Entweder nutzt ihr die Gelegenheit, um rundum auszuspannen und einfach euren Gedanken nachzuhängen oder ihr werdet beim Wassersport wie dem Surfen oder Fahrten mit dem Tretboot aktiv. Die Infrastruktur ist bestens, denn sanitäre Anlagen und Einkehroptionen sind vorhanden. Auch eine Liege oder einen schattenspendenden Schirm könnt ihr mieten. Schlendert unbedingt über die Promenade, die besonders am Abend in ein wunderbar romantisches Licht getaucht ist!

Syrakus kennenlernen

Eine Stunde mit dem Mietwagen oder den öffentlichen Verkehrsmitteln trennt euch von einer anderen Perle Siziliens, die sich für einen Tagesausflug mit Geschichtsfokus lohnt. Es ist Syrakus, berühmt für den Archäologischen Park mit Exponaten aus griechischen und römischen Zeiten, deren Erbauung teilweise bis ins fünfte Jahrhundert zurückgeht.

Auch die Küstenabschnitte Syrakus’, das zum Teil zum Welterbe der UNESCO gehört, können sich sehen lassen. Genießt die frische Meeresluft etwa am beliebten Cala Mosche Strand in einem wunderschönen Naturschutzgebiet.

Sizilien Syrakus
Am Hafen von Syrakus

Catania entdecken

Siziliens zweitgrößte Stadt ist ebenfalls einen Besuch wert. Ihr benötigt für die Anreise circa anderthalb Stunden. Wenn ihr früh genug aufbrecht, könnt ihr nicht nur Catania selbst besichtigen, sondern auch noch eine Stippvisite beim Ätna, einem immer noch aktiven Vulkan, einlegen. Er ist wohl die wichtigste nicht menschengemachte Attraktion schlechthin auf der ganzen Insel und darf bei einer Erkundungstour nicht fehlen!

Im Kern Catanias begegnet ihr dann noch dem prächtigen Dom und anderen Höhepunkten der Vergangenheit. Da ihr wahrscheinlich von hier aus zurück nach Deutschland fliegt, empfehlen wir den Stopp am letzten Urlaubstag.

Reise-Infos

Wenn ihr es nun kaum noch erwartet, eine Reise nach Sizilien zu buchen, möchten wir euch nicht aufhalten. Im Gegenteil: Wir versorgen euch an dieser Stelle wieder mit den relevanten Tipps und Informationen, welche die Organisation erleichtern.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Die vielseitige Unterhaltung zieht sich durch das ganze Jahr. Die größte Wahrscheinlichkeit auf sonniges Wetter gibt es von Mai bis September mit Temperaturen von bis zu 29 Grad Celsius im Durchschnitt. Das ist perfekt für Strandfreunde, allerdings häufig zu warm für Aktive, die mit ihren Wanderungen in den frühen Herbst oder späten Frühling mit circa 22 bis 25 Grad ausweichen sollten. Wer einen Urlaubsort in seiner traditionellsten Form erleben will, wählt hingegen bewusst den Winter mit weniger Gästen.

Plant mindestens drei Tage ein, denn so besichtigt ihr in aller Ruhe eure liebsten Attraktionen. Auch das eine oder andere Museum oder eine sportliche Tätigkeit im Freien sind dann problemlos zu machen. Wer noch mehr Zeit hat, kann sich über die Möglichkeit eines Abstechers zum Castello di Donnafugata, ins Naturschutzgebiet Cava Grande del Cassibile oder ans Mittelmeer bei der Küstenstadt Marina di Ragusa freuen.

Ragusa Ausblick
Ragusa erwartet euch

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Ragusa hat zwar einen eigenen Flughafen, jedoch wird er nur mit einer Umsteigeverbindung ab Deutschland anvisiert. Alternativ führt euch der Luftweg zunächst nach Catania. Nach der Landung braucht ihr noch knapp anderthalb Stunden mit dem Mietwagen an euer Ziel. Angekommen empfiehlt sich entweder erneut der geliehene Wagen oder das öffentliche Verkehrsnetz.

Essen und Spezialitäten

Genießer erleben die herrliche italienische Vielfalt auf den Speisekarten. Wählt zwischen Klassikern wie Pizza und hausgemachter Pasta oder freut euch auf eine absolute Spezialität der Region: Scaccia, ein Focaccia Gebäck mit verschiedenen Füllungen aus Fleisch und/oder Gemüse.

Hotels und Unterkünfte

Eine wohltuende Nachtruhe ist die Basis für alle Unternehmungen. Gut ausgeschlafen seid ihr in den zeitgemäß eingerichteten oder traditionellen Hotels am Stadtrand, die viel Ruhe versprechen. Doch auch die modern ausgestatteten Unterkünfte im Zentrum haben ihren Vorteil. Von dort aus ist es nicht weit zu den Attraktionen und Ausgehmöglichkeiten. Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, achtet auf für euch wichtige Extras wie einen Parkplatz oder Frühstück in der Bleibe.

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