Ribe: Älteste Stadt von Dänemark


Ribe ist das perfekte Ziel für historisch interessierte Urlauber, denn es entführt euch in eine über 1.000 Jahre alte Vergangenheit. Durch die Lage an der dänischen Nordsee punktet es aber auch bei Erholungssuchenden, die einen typischen Strand- und Badeurlaub lieben. Kommt mit uns zusammen auf eine unvergessliche Reise!

Überblick

Auf zum nächsten Städtetrip, der vor positiven Überraschungen nur so strotzt: So könnte das Motto für eine Reise nach Ribe lauten. Denn nur wenige haben den Ort in Dänemark sofort auf dem Schirm, wenn es um die potenziellen Urlaubsziele geht. Belohnt wird der aufmerksame Besucher, der sich einmal für die Stadt im schönen Westjütland an der Nordsee entscheidet, mit einem überwiegend mittelalterlichen und ruhigen Flair, das aber trotzdem keine Langeweile aufkommen lässt.

Ein Bummel entlang der Attraktionen, die euch sogleich mehr über die vergangenen Jahrhunderte verraten, oder ein Besuch der Museen sind ideal, um die Kultur kennenzulernen. Das nahe gelegene Wattenmeer lädt zur Erholung ein. Wandelt auf den Spuren der Wikinger, die schon im achten Jahrhundert in Ribe lebten.

Ribe Altstadt
Ein Spaziergang durch Ribe

Sehenswürdigkeiten

Die Highlights von Ribe lassen sich keineswegs an einer Hand abzählen. Im Gegenteil: Die folgende Auswahl umfasst nur einen Teil der historischen Attraktionen der Stadt, die ihr nicht verpassen solltet.

Ribe Domkirke

Im 13. Jahrhundert wurde der Dom von Ribe eingeweiht. Er ist das einzige Gotteshaus in Dänemark, das über fünf Schiffe verfügt. Kein Wunder, dass die Bauzeit rund 100 Jahre betrug. Es handelt sich überdies um eine der ältesten Kirchen des Landes, die einen noch früheren Bau aus Holz ersetzte.

Die Schäden durch den Einsturz eines Turms nur kurz nach Inbetriebnahme wurden geschickt durch die angefügten Seitenkapellen verdeckt. Da über die Jahrzehnte hinweg immer wieder Umgestaltungen vorgenommen wurden, prägen sowohl romanischen als auch gotischen Elemente die Basilika. Vom heutigen Turm aus habt ihr einen wunderbaren Blick über Ribe, wenn ihr die vielen Stufen im Inneren erklommen habt.

Stormflodssøjlen

Viele Überschwemmungen haben Ribe mit der Lage in Wassernähe im Laufe der Jahrhunderte heimgesucht. Die Sturmflutsäule aus den 1920er-Jahren erinnert an die verschiedenen Naturkatastrophen. An dem Eichenstamm sind bronzene Ringe befestigt, die die jeweiligen Stände anzeigen. Besonders verheerend war die Flut im Jahr 1634, als das Pegel bis zu zwei Meter vor der Kirche stieg. Das könnt ihr anhand der berühmten Stormflodssøjlen nachvollziehen.

Ribe Stormflodssojlen
Markierungen an der Sturmflutsäule

Schloss Riberhus

Es war einmal eine königliche Burg, die im zwölften Jahrhundert gebaut wurde. So beginnt die Geschichte um Schloss Riberhus. Noch im Mittelalter diente es jedoch nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck, die dänischen Könige zu beherbergen: Stattdessen verfiel es nach und nach und wurde letztlich während des 30-jährigen Krieges zerstört. Heute seht ihr nur noch eine Ruine, die größtenteils aus Mauerresten und Wällen besteht, sowie der Statue der Königin Dagmar von Anne Marie Carl-Nielsen. Das Areal wurde in den 1940er-Jahren restauriert.

Ribe Kloster

Das Ribe Kloster wurde in Anlehnung an die Heilige Katharina im 13. Jahrhundert von dominikanischen Mönchen, der Bruderschaft „Schwarze Brüder“, gegründet. Es handelt sich sowohl um eine Anlage als auch um eine Kirche. Die Abtei ist eine der am besten erhaltenen in ganz Skandinavien, kann jedoch aufgrund der heutigen Nutzung als Wohnungskomplex nicht mehr besichtigt werden. Ein Spaziergang im idyllischen Innenhof steht euch aber ebenso offen wie ein Blick aufs Äußere.

Ribe Kloster
Der Innenhof des ehemaligen Klosters

Det Gamle Rådhus Ribe

Auch das städtische Rathaus hat eine lange Geschichte; vermutlich ist es sogar noch älter als seine erste Erwähnung im 15. Jahrhundert vermuten lässt. Ursprünglich waren es zwei Bauwerke, die in den 1520er-Jahren verbunden wurden und dann als Wohnsitz reicher Bürger dienten. Erst deutlich später erhielt das Gebäude seine Funktion als Rathaus, die bis 2006 bestand. Mittlerweile könnt ihr es hauptsächlich zu besonderen Veranstaltungen aufsuchen und während der Stippvisite die Porträts bewundern, die Amtsmänner der vergangenen vier Jahrhunderte zeigen. Zudem ist in der ehemaligen Haftanstalt ein Museum untergebracht, welches sich neben der lokalen Geschichte im Allgemeinen mit der historischen Strafverfolgung des Ortes befasst.

Aktivitäten

In Ribe könnt ihr euch neben dem Sightseeing vielen anderen Aktivitäten widmen. Dehnt die kulturelle oder entspannte Komponente des Urlaubs aus, geht an den Strand oder lernt weitere Städte in der Umgebung kennen!

Altstadt und Torvet besuchen

Ein Spaziergang durch das Zentrum kann auch ganz ohne Sightseeing-Absicht wunderbar entschleunigend sein. Schaut euch die farbenfrohen, denkmalgeschützten Häuser der Altstadt an, schlendert durch die Gassen mit ihren authentischen Kopfsteinpflastern und freut euch auf die historischen Bauten am Torvet, dem Marktplatz. Neben dem Dom gibt es viele weitere Gebäude, die sich wunderbar als Hintergrund für eure Erinnerungsfotos eignen.

Tipp: Begebt euch zur Abwechslung auch einmal nachts durch Ribe und erlebt alles in einer geheimnisvollen Atmosphäre. Dafür schließt ihr euch einer geführten Tour mit einem Nachtwächter an. Wusstet ihr schon, dass der Ort früher nach Sonnenuntergang komplett dunkel war, da es an einer Straßenbeleuchtung fehlte? Nur durch die Nachtwächter kam damals im wahrsten Sinne des Wortes etwas Licht ins Dunkel.

Ribe Rathaus
Ein Abstecher ins historische Zentrum

Kannikegaarden erleben

Das Phänomen rund um das Projekt Kannikegaarden war sicherlich eine angenehme Überraschung für die Bewohner von Ribe. Nachdem im Jahr 2000 eine alte Baumwollfabrik abbrannte, kam es bei den Grabungsarbeiten zu einem außergewöhnlichen Fund: Reste von Mauern und alten Gräbern, die von Archäologen entdeckt und über mehrere Schichten freigelegt wurden. Es handelt sich dabei um Spuren eines alten Kannikeklosters von 1145.

Der älteste Kirchhof von Dänemark soll hier jahrhundertelang verborgen gewesen sein. An der Stelle des jetzigen Büros des Gotteshauses, das über der Ausgrabungsstätte entstanden ist, befand sich allem Anschein nach der historische Speisesaal der klösterlichen Anlage. Die raffinierte Integration historischer Mauerreste in einen funktionalen Neubau resultierte in dem heutigen Kannikegaarden, dessen Besuch sich mit der Ausstellung „Die ersten Christen“ perfekt in eure Museumstour eingliedert.

Tour durch die Museen

Museen werden oft als Schlechtwetteralternative empfohlen, aber in diesem Urlaubsort gibt es so viele kulturelle Einrichtungen, dass sie viel mehr als nur ein Plan B sein sollten. Besonders das Freiluftmuseum zählt zu den absoluten Highlights! Das Wikinger Center rekonstruiert Gebäude aus der Zeit von 700 bis 1000 nach Christus und bietet interaktive Workshops an. Ob ihr den Nachbau eines Wikingerschiffes bewundert oder den belebten Markt erkundet, im Dorf Ripa fühlt ihr euch sofort in die Vergangenheit versetzt. Passend dazu wartet die Indoor-Ausstellung mit Stücken aus den Bereichen Kunst, Geschichte, Kultur und Traditionen auf.

Im Hex! Museum of Witch Hunt wird an die berühmte Maren Spliids und ihre Leidensgenossinnen erinnert, die während der dänischen Hexenprozesse ein trauriges Schicksal erlitten. Im Jahr 1641 wurde die einstige Schneiderin aufgrund des Vorwurfs der Zauberei verbrannt. Die Exponate zeigen, wie es zu den Prozessen kam und welche Werkzeuge die Frauen angeblich für ihre Magie benutzten.

Ripa Daenemark
Abenteuer im Wikinger Dorf erleben

Wattenmeerzentrum Vester Vedsted

20 Minuten von Ribe entfernt empfängt euch das Wattenmeerzentrum Vester Vedsted. Auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erzählt es die Geschichte des UNESCO-Weltnaturerbes. Im Fokus stehen die Zugvögel, die sich häufig vorübergehend in der Region niederlassen. Auch die interaktive Komponente kommt nicht zu kurz: So hält zum Beispiel der Himmelsraum mit seinen wechselnden Ausstellungen oft auch feine Mikroskope bereit.

Eine Wattwanderung unternehmen

Einmal auf den Geschmack gekommen, könnte der nächste Schritt eine Wattwanderung sein. Diese beginnt üblicherweise direkt im Vester Vedsted, wo ihr von eurem Guide begrüßt und auf den Ausflug vorbereitet werdet. Dann geht es auch schon los – je nach Gezeiten mal mehr und mal weniger weit hinaus in Richtung Meer, je nach persönlicher Vorliebe mit Gummistiefeln oder barfuß. Achtet auf die Bewohner wie Wattwürmer und Muscheln!

Kammserslusen Daenemark
Sonnenuntergang über dem Watt

Die Schwarze Sonne ansehen

Den Abschluss des Besuchs bildet die Beobachtung der sogenannten „Schwarzen Sonne“. Der Begriff umschreibt den eindrucksvollen Flug von mehreren 100.000 Staren, die erst aus unterschiedlichen Richtungen angeflogen kommen und anschließend gemeinsam über den Himmel „tanzen“. Sollten die Tiere von Raubvögeln bedroht werden, ziehen sie teilweise mehrere Stunden lang ihre beeindruckenden Kreise. Für die Schwarze Sonne solltet ihr im Frühling oder Herbst nach Ribe reisen.

Durch die Läden streifen

Logisch, dass sich Städte wie Ribe auch für den Shoppingbummel anbieten. Der gemütliche Einkaufstrip führt euch vorwiegend in kleine Geschäfte, in denen ihr in aller Ruhe und fernab von Massenware stöbern könnt. Auf der Suche nach Andenken für Freunde und Familie verschlägt es euch in die Innenstadt. Dort trefft ihr hauptsächlich inhabergeführte Boutiquen und Shops an, die schöne Mitbringsel zur Auswahl haben.

In der Nordsee schwimmen

Sehnt ihr euch nach einem Badeurlaub, ist neben dem Wattenmeer die Insel Römö ein wunderbares Ziel. Nach 45 Minuten Fahrt erreicht ihr das über einen Damm mit dem Festland von Dänemark verbundene Eiland mit seinen Stränden, an denen überwiegend die Blaue Flagge weht. Sie steht für die ausgezeichnete Wasserqualität. Das Meer fällt flach ab, der Sand ist weich und die Küsten sind breit genug, um auch bei mehr Betrieb einen ruhigen Ort für eure Auszeit zu finden. Vor allem Familien mit Kindern schätzen die Annehmlichkeiten auf der Insel.

Insel Roemoe
Badevergnügen auf der Insel Römö

Einen Abstecher nach Esbjerg machen

Eine weitere sehenswerte Stadt im Umkreis ist Esbjerg, mit dem Auto binnen 30 Minuten zu erreichen und auch gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Wenn genügend Urlaubstage übrig sind, könnt ihr einen davon für einen Tagestrip nutzen und euch auf weitere Hotspots wie den berühmten Esbjerger Wasserturm freuen. Charakteristisch ist außerdem die Fischereitradition, die ihr im Hafen oder an den Stränden live beobachten könnt.

Reise-Infos

Erfreut ihr euch an Städtetrips mit viel Kultur, ist die Reise nach Ribe einfach perfekt. Plant euren Urlaub in Dänemark mit unseren Infos und orientiert euch an den folgenden Punkten, damit alles gelingt.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Die Kulisse vor Ort kann das ganze Jahr über beim Sightseeing und Shopping genossen werden. Sonnenanbeter, die auch baden gehen wollen, wählen die Monate Juli und August, während im Frühjahr und Herbst Spaziergänge und die Beobachtung der vielen Stare im Fokus stehen.

Wir raten euch zu einem Aufenthalt von einer Woche, um die Atmosphäre rundum auszukosten und alles mitzunehmen, was Ribe und Umgebung zu bieten haben.

Ribe Hafen
Ribe erwartet euch

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Von Flensburg sind es nur eineinhalb und von Hamburg drei Autostunden bis nach Ribe, auch der Zug ist ein mögliches Anreisemittel für alle, die im Norden oder der Mitte von Deutschland leben. Flugreisende wählen den Flughafen Billund, der eine knappe Stunde von Ribe entfernt liegt, und nutzen einen Direktflug zum Beispiel von Frankfurt aus.

Innerhalb der Stadt setzen viele Urlauber auf Spaziergänge statt das Auto, denn vieles ist fußläufig erreichbar. Wird es doch einmal zu anstrengend oder das Wetter spielt nicht mit, könnt ihr mit den Bussen von A nach B fahren.

Essen und Spezialitäten

Die Nähe zum Meer findet sich in Form von Meeresfrüchten wie Austern oder klassischen Fischgerichten auf den Tellern in Ribes Restaurants wieder, beispielsweise der marinierte Hering, der meist mit Dill und Zwiebeln serviert wird. Als Mittagessen eignet sich das Smørrebrød hervorragend: Reich belegt mit verschiedensten Zutaten wie Hering, Leberpastete, Roastbeef oder Eiern wird sicherlich jeder satt. Als Nachtisch solltet ihr die Rote Grütze, auf dänisch „Rødgrød“, probieren. Besonders lecker schmeckt dieses klassische Dessert aus Beeren mit einem großen Klecks Sahne. Die selbstgemachten Biere der Region sind ebenfalls ein Muss für Genießer und eignen sich auch klasse als Souvenir für Familie oder Freunde zu Hause.

Hotels und Unterkünfte

Gemütliche Hotels gehören zum Stadtbild von Ribe dazu. Meistens sind es traditionell gestaltete Unterkünfte, die zum mittelalterlichen Charakter des Ortes passen. Wichtig ist, auf den Standort zu achten. Seid ihr mit einem (Miet-)PKW unterwegs, sollte ein Parkplatz zur Ausstattung zählen, während bei der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein zentraler Ort von Vorteil ist. Auch in puncto Komfort habt ihr die Wahl: In vielen Hotels sind die gängigen Basics vertreten, aber auch für diejenigen, die sich einen Urlaub mit ein wenig Luxus wünschen, werden Übernachtungsmöglichkeiten angeboten.

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