Richmond: Hauptstadt von Virginia

Richmond ist als Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia eine der ältesten Gemeinden des Landes. Sie ist das ideale Ziel für alle, die sich für amerikanische Geschichte, lebhafte Nachbarschaften und eine bemerkenswerte Architektur interessieren. Am schönen James River gibt es außerdem viele Outdoor-Aktivitäten zu erleben.

Schon im frühen 17. Jahrhundert wurde Richmond zur Hauptstadt der Kolonie Virginia ernannt. Damals war die kleine Siedlung vor allem für den Anbau von Tabak bekannt. Schnell folgte die Entwicklung zum Handels- und Industriezentrum mit einem geschäftigen Hafen am James River und engen Verbindungen zu den umliegenden Plantagen. Im 19. Jahrhundert tobte dort der Amerikanische Bürgerkrieg und es wurden mehrere bedeutende Schlachten ausgetragen.

Danach folgte eine rasche Modernisierung mit Fabriken, Lagerhäusern und Eisenbahnlinien. Heute sind die vielschichtigen Spuren der Geschichte noch deutlich sichtbar, während die Metropole zugleich als lebendiger Standort für Technologie, Bildung und Kultur begeistert.

Als Urlauber könnt ihr viele Denkmäler und Museen besuchen, ins Theater gehen sowie bei einem Spaziergang am Flussufer die Umgebung erkunden. Auch kulinarische Highlights kommen nicht zu kurz. Freut euch zudem auf beeindruckende Landschaften, historische Viertel und die spektakulären Shenandoah-Berge im Hintergrund. Kurz gesagt: Ihr werdet ein einzigartiges Ziel vorfinden, das es euch erlaubt, tief in die bewegte Vergangenheit der Vereinigten Staaten einzutauchen.

Als Herz der Stadt beherbergt Downtown Richmond das State Capitol und eine Vielzahl an eindrucksvollen Gebäuden. Empfehlenswert sind das Theater, das John Marshall House und die geschichtsträchtigste Kirche der Region.

Das prächtige Gebäude im Ortszentrum ist das älteste seiner Art in den Vereinigten Staaten und wird bis heute genutzt. Bei einem Besuch habt ihr die Möglichkeit, Marmorstatuen bedeutender Personen der Stadt zu bewundern und entlang der traumhaften Gartenanlage zu spazieren. Bucht am besten eine Führung, um mehr über den Kontext der staatlichen Geschichte zu erfahren. Übrigens: Thomas Jefferson, später der dritte Präsident der USA, hat das Capitol entworfen.

Die älteste Kirche in Richmond gehört zugleich zu den wichtigsten historischen Stätten in den USA, denn dort entschieden sich die Siedler für den Kampf ihrer Unabhängigkeit. In den 1770er-Jahren kam es zu Spannungen zwischen Großbritannien und den Kolonien. Mehrere Treffen fanden in Virginia statt, um Proteste gegen das Mutterland zu organisieren. So auch die Second Virginia Convention im Jahr 1775 in der St. John’s Church. Wichtige Personen wie George Washington, Thomas Jefferson, Peyton Randolph und Patrick Henry taten sich zusammen, um die Unabhängigkeitsbewegung mit den Worten „Give me liberty… or give me death!“ anzustoßen.

Seit dem 19. Jahrhundert werden Verstorbene aus Richmond und der Umgebung auf diesem Friedhof etwas außerhalb direkt am Fluss begraben. Die große Anlage lädt durch charmante Täler, Hügel und alte majestätische Bäume zu einem besinnlichen Spaziergang ein. Daher lohnt es sich, die Wanderschuhe auszupacken.

Bei diesem historischen Überbleibsel könnt ihr die Wohnstätte einer wichtigen Persönlichkeit der Vereinigten Staaten von Amerika besichtigen. Während seiner Amtszeit lebte der Oberste Richter in dem nach ihm benannten Haus. Bis heute beherbergt das Gebäude viele seiner persönlichen Gegenstände, Möbel und Dokumente. Zudem erhaltet ihr einen spannenden Einblick in die amerikanische Rechtsgeschichte, aber auch den Alltag im 18. und 19. Jahrhundert.

Das als „Moschee“ bekannte Gebäude liegt auf dem Campus der Universität an der südwestlichen Ecke des Monroe Park. Die Bezeichnung ergibt sich aus der Tatsache, dass Architekt Clinton L. Williams ein prächtiges Gebäude schaffen wollte, welches alle anderen in den Schatten stellen sollte. Daher wählte er eine Form, die ein wenig an die Gestalt von Moscheen erinnert. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1927 ist das Altria nicht nur für seine Minarette und die Gemälde von Wüstenszenen bekannt, sondern auch für die stattfindenden Veranstaltungen und Theaterstücke. Werft rechtzeitig einen Blick in das Programm und lasst euch für einen Abend in die Welt des Schauspiels entführen.

Das Denkmal des südstaatlichen Präsidenten aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs befindet sich an der Monument Avenue. Dort trefft ihr außerdem auf viele weitere Mahnmale, unter anderem von Stonewall Jackson und Robert E. Lee. Die interessante Straße mit zahlreichen Parks, Plätzen und Brunnen stellt eine besondere Momentaufnahme der Geschichte und Kultur dar. Geht dort auf Entdeckungstour und lernt die bedeutungsvollen Persönlichkeiten in einer Umgebung kennen, die sich zusätzlich als hervorragendes Fotomotiv anbietet.

Sowohl die hügeligen, bewaldeten Gebiete als auch die weitläufigen Flächen der attraktiven Umgebung Richmonds bieten zahlreiche Möglichkeiten für einen Tagesausflug. Wer von der spannenden Geschichte der Stadt noch nicht genug bekommen hat, freut sich auf jede Menge abwechslungsreiche Museen.

Innerhalb dieser Sehenswürdigkeit erwarten euch Sammlungen von antiken ägyptischen Artefakten und klassischer europäischer Malerei. Werke aus afrikanischen, amerikanischen und asiatischen Kulturen bieten einen vielfältigen Einblick in die Kreativwelt und auch Liebhaber der modernen Kunst kommen auf ihre Kosten. Zudem könnt ihr euch für Sonderausstellungen, Vorträge und Workshops anmelden. Seid ihr mit euren Kindern unterwegs, steht ein eigenes Programm samt Kursen und Familientagen zur Verfügung.

Unweit der Stadtmitte liegt ein eindrucksvolles viktorianisches Anwesen direkt am Fluss. Es bietet wunderschöne Gärten und Anlagen, darunter ein Naturzentrum, einen Bauernhof, eine Sammlung verschiedener Gehölze und ein Museum. An einem entspannten Nachmittag mit Picknick könnt ihr die Sonne genießen und die Seele in der Nähe des Wassers baumeln lassen.

Auch der berühmte Schriftsteller ist eng mit der Stadt verbunden. Er verbrachte sowohl während seiner Kindheit als auch zwischen 1830 und 1840 immer wieder Zeit vor Ort. Zwar bewohnte er nie das nach ihm benannte Gebäude, in dem sich heute die Ausstellung befindet, aber es bietet dennoch einen sehr guten Einblick in seine persönlichen Gegenstände, Manuskripte und Erstausgaben seiner Werke. Sowohl ein charmanter Garten als auch das älteste Gebäude in Richmond gehören zum Museum und sind definitiv einen Ausflug wert.

Dank der philanthropischen Grace Arents bietet diese Sehenswürdigkeit seit 1984 Erholung und Naturverbundenheit. Die Anlage wurde zu Ehren der Stifterin nach ihrem geliebten Onkel benannt. Heute stehen euch auf über 30 Hektar mehr als ein Dutzend verschiedene Themengärten zur Verfügung. Dazu gehört unter anderem ein Küchengarten, in dem Zutaten für ehrenamtliche Essensausgaben angebaut werden. Auch für das Wohl der Jüngsten ist in einem Garten für Kinder gesorgt.

Circa 450.000 Menschen besuchen die gemeinwohlorientierte Anlage jedes Jahr. Hunderte von Freiwilligen arbeiten daran, den Menschen die Pflanzen näherzubringen. Es ist sehr beeindruckend, wie weit der Garten in den letzten Jahren bereits gediehen ist. Nicht grundlos gehört der Park zu den zehn schönsten Botanischen Gärten in Nordamerika. Ihr könnt fast 6.000 verschiedene Pflanzenarten, vier idyllische Seen, Treibhäuser und ein Naturreservat erkunden.

Innerhalb des John Wickham House findet ihr das Valentine Richmond History Center. Ausstellungen und Sammlungen geben euch Einblicke in das Leben des Rechtsanwalts John Wickham aus dem 19. Jahrhundert. Auch die koloniale Zeit sowie gegenwärtige Stadtgeschichte können erkundet werden. Verschiedene Veranstaltungen und Führungen vertiefen die Einblicke.

Diese vielfältigen Ausstellungen widmen sich nationalen und politischen, aber auch den persönlichen Aspekten des Amerikanischen Bürgerkriegs. Geschichten von Soldaten, Zivilisten und Politikern werden eindrücklich beleuchtet. Das Museum befindet sich im ehemaligen Fabrikgebäude von Tredegar Iron Works. Dieser einstige Eisenlieferant war eine zentrale Basis für die Konföderation und verbindet so das Museum auf eindrucksvolle Art mit der Vergangenheit.

Der National Battlefield Park direkt nebenan zeigt Schlachtfelder und Forts, die auch im Außenbereich verdeutlichen, was der Bürgerkrieg für die Einwohner bedeutete. Gelegentlich werden Kämpfe in einem lebhaften Spektakel nachgestellt, was die Zuschauer zum Nachdenken anregen soll.

Um noch tiefer in die Kultur einzutauchen, lohnt es sich, die Carytown-Nachbarschaft zu erkunden. Über 200 Läden und Boutiquen, köstliche Restaurants und ein Farmers Market laden euch ein, schöne Stunden zu verbringen. Besonders vielfältige Secondhand-Stores, Brauereien, Street Art und Kunstgalerien vervollständigen das Erlebnis.

Der idyllische Fluss hat die Geschichte von Richmond wesentlich geprägt. Bis heute spielt er eine wichtige Rolle, aber inzwischen eher für die Freizeit als für den Handel. Entlang des Wassers erstreckt sich das James River Park System und bietet viele Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radeln, Kajakfahren und Rafting im Wildwasser. Sowohl Einheimische als auch Touristen sind dort wegen der optimalen Bedingungen sehr gerne unterwegs.

An den Pony Pasture Rapids geht es etwas abenteuerlicher zu, während Belle Isle mit seinen steinigen Küstenabschnitten gut zum Erkunden und Klettern geeignet ist. Wer lieber angeln oder schwimmen möchte, wird dafür ebenfalls passende Stellen finden. Für einen Spaziergang führt der Kanalweg über eine Strecke von etwa zwei Kilometern an Attraktionen wie einem Skulpturengarten entlang.

Damit das Abenteuer rundum erfolgreich verläuft und keine Fragen offen bleiben, haben wir euch einige Tipps zusammengestellt, mit denen eure Planung für einen Urlaub in Virginia im Handumdrehen abgeschlossen ist.

Im subtropischen Klima Virginias erwarten euch heiße, feuchte Sommer und milde Winter. Im Juli und August könnt ihr mit der höchsten Niederschlagsrate rechnen, außerdem beträgt die Durchschnittstemperatur 27 Grad Celsius, während sie zu Jahresbeginn auf fünf Grad Celsius abkühlt.

Den besten Urlaub erlebt ihr daher von März bis Mai und von September bis November, denn dann erwarten euch angenehme Temperaturen und eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Im Herbst sind die Färbungen der Bäume im ganzen Bundesstaat wunderschön und lohnen sich für einen Roadtrip! Mit Erlebnissen in Richmond könnt ihr problemlos eine ganze Woche füllen, aufgrund der langen Anreise lohnen sich auch weitaus mehrere Tage.

Denkt daran, dass ihr ein ESTA-Visum benötigt, welches ihr spätestens 48 Stunden vor Abflug online beantragen müsst. Es erlaubt euch die Einreise in die USA. Ebenso wichtig ist ein gültiger Reisepass, wobei auch ein vorläufiges Dokument ausreicht. Es kann nicht schaden, eine Kopie eurer Unterlagen bei euch zu tragen, um bei einem Verlust schnell für Ersatz sorgen zu können. Des Weiteren solltet ihr ein paar Euros in Dollar wechseln. Sie eignen sich für Trinkgeld oder das schnelle Bezahlen auf der Straße. Die meisten Angelegenheiten lassen sich aber prima mit der Kreditkarte regeln.

Am einfachsten erreicht ihr Richmond natürlich über den Luftverkehr. Nur ein Umstieg im Charlotte Douglas International Airport oder in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania trennt euch vom Urlaubsziel. Die Stadt hat ihren eigenen Flughafen, von welchem ihr per Taxi oder Mietwagen direkt zu eurem Hotel gelangt.

Während eures Aufenthalts gehört das Auto zu den beliebtesten Verkehrsmitteln. Holt rechtzeitig Informationen zu den verschiedenen Mautstraßen und -brücken sowie zu den Geschwindigkeitsbegrenzungen ein. Alternativ gibt es auch mehrere Buslinien sowie Bahnhöfe für den Regional- und Fernverkehr. Vor allem die Staples Mill Road stellt einen wichtigen Knotenpunkt der amerikanischen Eisenbahngesellschaft Amtrak dar. Im Zentrum seid ihr gut zu Fuß unterwegs.

Die Küche von Virginia ist stark von der Kultur der Südstaaten geprägt. Erdnüsse und Äpfel stammen aus der Umgebung und auch Meeresfrüchte und Austern sind durch die Nähe zur Atlantikküste verbreitet. Natürlich werdet ihr gleichermaßen auf der Suche nach internationalen Restaurants und BBQ-Gerichten fündig. Lasst euch auf keinen Fall den Eintopf Brunswick Stew entgehen. Die Tomatensuppe mit Bohnen, Mais und verschiedenen Fleischarten ist eine echte regionale Besonderheit.

Ob größere Kette oder kleinere Herberge: In Richmond gibt es eine gute Auswahl an Räumlichkeiten. Seid ihr mit einem Mietwagen unterwegs, achtet darauf, dass ein Parkplatz in eurer Buchung enthalten ist. Viele der Unterkünfte bieten außerdem ein leckeres amerikanisches oder kontinentales Frühstück an, sodass ihr gut gestärkt in den Tag startet.