Salamanca im Nordwesten von Spanien ist die Hauptstadt der Provinz Salamanca in der Region Kastilien und León und zeichnet sich durch ihre historische Universität, die eindrucksvolle Kathedrale und den wohl schönsten Hauptplatz von ganz Spanien aus – ein ideales Reiseziel für alle Kulturliebhaber!
Überblick
Salamanca befindet sich auf 800 Metern Höhe in einer trockenen Gegend Spaniens, die von Landwirtschaft und Viehzucht geprägt ist. Mit ihrem Fluss, den grünen Parks und der reichen Kultur wirkt die Stadt wie eine wahre Oase. Etwa 40.000 Studierende prägen hier das Leben mit insgesamt 150.000 Einwohnern. Wer Spanisch lernen möchte, ist in Salamanca ebenfalls richtig, denn dort findet ihr ein großes Angebot an Sprachschulen. Freut euch auf Sehenswürdigkeiten wie die Altstadt und die Kathedrale, eindrucksvolle Häuser und die Plaza Mayor. Außerdem bietet Salamanca viele Aktivitäten und Destinationen für Tagesausflüge.
Seine Blüte hatte Salamanca im frühen 16. Jahrhundert, als im Jahr 1524 der Bau von Kirche und Kloster San Esteban begonnen wurde und zur gleichen Zeit die neue Kathedrale entstand. Zu diesem Zeitpunkt bekam auch die Universität Spaniens international ein höheres Ansehen und konnte sich einen Namen machen.
Sehenswürdigkeiten
Salamanca gehört ohne Frage zu den schönsten Städten in Spanien und wurde dementsprechend im Jahre 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die mittelalterliche Stadt bietet viele historische und kulturelle Plätze sowie ein attraktives Nachtleben. Beginnt eure Erkundungstour in der malerischen Altstadt und führt sie entlang der einzelnen Sehenswürdigkeiten fort.
Altstadt
Die uralte Puente Romano überquert den Fluss Tormes und bietet einen guten Ausgangspunkt, um die Altstadt von Salamanca zu erkunden. Dabei startet ihr am südlichen Flussufer. Die alte römische Brücke stammt aus dem 1. Jahrhundert. Achtet schon hier besonders auf die Silhouette der Altstadt mit ihren beiden Kathedralen, denn auf den ersten Blick sehen sie aus wie eine einheitliche Kirche.
Ab dem Fluss folgt ihr den Schildern in Richtung Altstadt. Die schönen, kopfsteingepflasterten Gassen, alten Häuser und kleinen Läden weisen ebenfalls den Weg. Freut euch auf historische Gebäude, an denen oft Erklärungen in Englisch und Spanisch angebracht sind und lasst euch am besten eine Weile treiben, um ein Gefühl für die Altstadt zu erhalten.
Kathedralen
Die beiden Kathedralen von Salamanca sind nicht zu übersehen. Sie stellen das Zentrum der Altstadt dar und sind auch aus der Ferne ein guter Wegweiser. Die Alte Kathedrale (Catedral Vieja) wurde schon im 12. Jahrhundert erbaut. Der große Altar in der Apsis ist sehr sehenswert, ebenso wie der Kreuzgang. Die Catedral Vieja de Santa María del Asedio, wie sie offiziell heißt, wurde im 14. Jahrhundert fertiggestellt und zeichnet sich durch ihre romanisch-gotische Bauweise aus. Der Kreuzgang ist dabei eine Ausnahme, da er nach dem Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 renoviert werden musste und daher weniger alt aussieht als der Rest der Kathedrale.
Direkt neben der alten Kathedrale liegt die viel größere, neue aus dem 18. Jahrhundert stammende Kathedrale von Salamanca (Catedral Nueva). Nehmt euch mindestens eine Stunde Zeit, um im Inneren die Capilla del Cristo de las Batallas zu sehen. Mit dem hier ausgestellten Kruzifix soll der spanische Nationalheld El Cid in Schlachten gezogen sein. Der Aufstieg auf die Türme (Torres Medievales) lohnt sich, um die Aussicht zu genießen, die Kathedrale von oben zu bewundern und die vielen steinernen Statuen näher zu bewundern. Auch von außen ist die neue Kathedrale von Salamanca durch ihre vielen Details an der Fassade eine Besichtigung wert.
Garten Calixto y Melibea
Nur wenige Meter von den beiden majestätischen Kathedralen entfernt liegt der Garten Calixto y Melibea. Dieser etwa 2.500 Quadratmeter große idyllische Obstgarten ist durch den spanischen Roman „La Celestina“ von Fernando de Rojas berühmt geworden. Inspiriert wurde der Garten von dessen Tragikomödie, in der der Protagonist Calixto auf Melibea trifft und sich in sie verliebt – eine Liebesgeschichte, die leider nicht gut endete. Der schattige Garten ist bestens geeignet, um ein wenig umher zu spazieren und dabei eine Pause vom Sightseeing zu genießen. Klettert vorsichtig auf die alte Mauer, um die atemberaubende Aussicht auf die beiden Kathedralen über euch zu bestaunen.
Universität
Folgt als Nächstes der Calle Libreros in nordöstlicher Richtung, um zum historischen Universitätsviertel (Patio de las Escuelas) zu gelangen. Dort wurde die Universität von Salamanca im Jahr 1218 gegründet. Sie gehört zu den wichtigsten Universitäten in Europa und war vor allem im Mittelalter für ihre innovative Forschung bekannt. Das Hauptgebäude der Fassade, dessen Symbol auch hier ein kleiner Frosch auf dem Schädel eines Totenkopfs ist, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Universität von Salamanca ist die älteste Universität in Spanien und trägt bis heute einen hervorragenden Ruf, sodass sie jedes Jahr zahlreiche Bewerbungen hoffnungsvoller Studenten erhält.
Hauptplatz
Die Plaza Mayor ist der Hauptplatz im Zentrum von Salamanca und gilt als der schönste Platz in Spanien, was viel heißen will. Denn schließlich sind spanische Städte, insbesondere in ihren Altstädten, immer um malerische Plätze angeordnet, die als kleine Zentren für jede Nachbarschaft dienen. Der Platz in Salamanca ist deshalb so schön, weil die Stadt im Spanischen Erbfolgekrieg auf der Seite der Bourbonen stand. Als Dank machte Philipp V. (Felipe V.) der City diesen Platz im Jahr 1729 zum Geschenk. Er ist von allen Seiten mit dreistöckigen Gebäuden umgeben, deren Arkaden Schutz vor der Sonne bieten.
Früher fanden auf der Plaza Mayor Stierkämpfe statt. Heute handelt es sich um den Treffpunkt von Einheimischen und Gästen zugleich. Wer sich mit jemandem treffen möchte, verabredet sich meist „unter der Uhr“. Viele Cafés und Bars säumen den Platz und in Sommernächten könnt ihr einfach auf dem (oft noch warmen) Boden sitzen, um das Geschehen zu genießen.
Kunstmuseum
Südlich der Kathedrale von Salamanca befindet sich die Casa Lis, ein interessantes Museum (Museo de Art Nouveau y Art Déco) und zugleich das einzige Jugendstilgebäude der Stadt. Die Casa Lis wurde Ende des 19. Jahrhunderts an der südlichen Stadtmauer gebaut und zeichnet sich durch große Glasfenster und viele dekorative Elemente aus. Schon die farbenprächtige Fassade deutet auf den Nouveau-Stil hin. Im Jahr 1995 wurde das Haus für die Öffentlichkeit geöffnet und zeigt heute Handwerk von über 50 Künstlern, wie beispielsweise dem berühmten russischen Goldschmied und Juwelier Peter Carl Fabergé.
Haus der Muscheln
Sehenswert ist auch das Haus der Muscheln (Casa de las Conchas), dessen Fassade mit 300 Jakobsmuscheln verziert ist. Es wurde schon im Jahr 1517 von dem Universitätsprofessor und Ritter Rodrigo Arias de Maldonado fertiggestellt. Heute befindet sich die öffentliche Bibliothek von Salamanca in dem schönen Haus. Die Jakobsmuschel ist das Symbol für die Pilgerschaft nach Santiago de Compostela. Eine der Routen des Jakobswegs führt von Südspanien durch Salamanca bis nach Santiago.
Aktivitäten
Salamanca bietet nicht nur viele Sehenswürdigkeiten, sondern ist auch eine sehr gute Basis für Tagesausflüge in die Umgebung und zu anderen schönen Städten wie beispielsweise Spaniens alter Hauptstadt Toledo.
Tagesausflug machen
Von Salamanca aus könnt ihr in mehreren Städten und Dörfern einen Tagestrip machen. Eine davon ist Ávila: Sie ist von Salamanca aus schnell mit dem Bus, Zug oder Auto erreicht. Die Stadt ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten von Madrid und für ihre intakten mittelalterlichen Mauern mit über 80 halbrunden Türmen und 9 Toren bekannt. Schaut euch unbedingt das Tor El Alcázar an der östlichen Seite an. Die Mauern sind begehbar und werden nachts schön angeleuchtet.
Zamora ist eine weitere schöne Stadt in der Nähe von Salamanca. Sie liegt nur eine Autostunde entfernt und zeichnet sich durch ihre eindrucksvolle Architektur im romanischen Stil aus. Zu Ostern füllt sich die ganze Stadt mit Menschen, denn hier wird ausführlich gefeiert. Aber auch zu allen anderen Jahreszeiten könnt ihr die Burg von Zamora und die imposante Kathedrale der Stadt in vollen Zügen und bei mildem Klima genießen.
La Alberca ist dafür bekannt, das schönste Dorf in der Nähe von Salamanca zu sein. Der Ort in der Region Sierra de Francia gehört zum kunsthistorischen Erbe von Spanien. Mit den vielen engen Gassen, den kleinen Häusern aus Holz und Stein und den allgegenwärtigen Blumen fühlt ihr euch fast wie in einem Märchen. Die Plaza Mayor ist zwar kleiner als die von Salamanca, aber fast ebenso schön. Hier liegen die Casa Ducal und das Rathaus, zwei wichtige Sehenswürdigkeiten von La Alberca. Schaut euch auch die Kirche und die berühmten Einsiedeleien an.
Tapas- und Kneipentour
Salamanca ist eine junge Stadt, deren Studierende das Stadtleben prägen. Aber auch ältere Menschen genießen die vielen Kneipen. Zu jedem Getränk wird hier ein Tapa, also ein kleiner Snack, serviert. Damit könnt ihr stundenlang zusammensitzen, trinken, essen und Menschen beobachten, ohne hungrig zu werden. Haltet Ausschau nach einer Tapas- und Kneipentour, um euch von den Einheimischen die besten Bars zeigen zu lassen.
Stadtrundgang machen
Um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu sehen und mehr über deren Geschichte zu erfahren, könnt ihr einen Stadtrundgang mit einem erfahrenen Guide buchen. Ihr schlendert über die Plaza Mayor weiter zum Haus der Muscheln, bis ihr an der Universität und den Kathedralen ankommt. Stadtbesichtigungen werden auch abends angeboten, wo ihr die malerischen Gebäude im Licht des Nachthimmels bewundern könnt.
Nachtleben genießen
Das Nachtleben von Salamanca ist rund ums Jahr aktiv. Viele Clubs und Bars, die teils bis in die frühen Morgenstunden geöffnet sind, bieten ein großes Angebot an Partys und Tanzmöglichkeiten. Dabei darf das beliebteste Getränk der Nachtschwärmer, eine Sangria, natürlich nicht fehlen.
Reise-Infos
Wir konnten euch eine Reise in den Nordwesten Spaniens und einen Urlaub in Salamanca schmackhaft machen? Anschließend folgen für euch die wichtigsten Informationen, damit ihr auf euren Trip ohne unschöne Überraschungen vorbereitet seid.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Am schnellsten ist die Anreise direkt von Madrid aus, da dort der nächste Flughafen liegt, den ihr von Deutschland aus anfliegen könnt. Salamanca befindet sich an der Kreuzung mehrerer wichtiger Autobahnen (A-50-, A-62 und A-66). Somit ist die Stadt mit allen Himmelsrichtungen verbunden und die alternative Anreise mit dem Auto unkompliziert. Achtet bei der Buchung darauf, ob euer Hotel Parkplätze anbietet, ansonsten könnt ihr auch in Salamanca einen Mietwagen buchen.
Aber auch ganz ohne Auto lässt sich Salamanca genießen. Der Hauptbahnhof ist sehr gut mit den Städten Ávila, Madrid und Valladolid verbunden. Zudem gibt es einen zentralen Busbahnhof, die Estación de Autobuses, im Nordwesten des Zentrums. Von hier aus gibt es Verbindungen nach Zamora, León, Santander und Santiago de Compostela. Auch zu Fuß lässt sich die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten gut erkunden, da sie gut erschlossen ist und viele gute Fußwege bietet, die auch nachts sicher sind.
Ideale Reisezeit
Salamanca befindet sich in einer regenarmen, trockenen Gegend, weshalb die Winter hier kühl, aber nicht zu kalt sind. Im Hochsommer wird es dagegen sehr heiß. Der späte Frühling und der Herbst sind sehr gute Reisezeiten für die schöne Stadt, denn dann ist es nicht allzu heiß und ihr könnt auch in den Mittagsstunden unterwegs sein. Durchschnittlich ist auch in den Übergangsmonaten zwischen den Jahreszeiten mit über 20 Grad in Salamanca zu rechnen.
Reisedauer
Wie lange ihr in Salamanca bleiben möchtet, ist euch überlassen. Grundsätzlich empfiehlt sich jedoch ein Aufenthalt von mindestens einer Woche, um alle Sehenswürdigkeiten zu entdecken und ausreichend Aktivitäten unternehmen zu können.
Kulinarische Spezialitäten
Die Küche von Salamanca hat in ganz Spanien einen sehr guten Ruf. Denn durch die kalten Winter und die bergige Umgebung gibt es viele besondere Delikatessen, wie Rohschinken aus Guijuelo oder Alubias, eine Bohnenart aus La Alberca.
Die nahe gelegene Bergregion Sierra de Francia ist für ihren Ziegenbraten bekannt, der auch in einigen Restaurants in Salamanca serviert wird. Ragouts aus Fleisch und Kartoffeln sowie die Wurstspezialität Farinato sind ebenso nennenswert wie Chanfaina, ein Gericht aus Reis mit Fleisch und Chorizo. Gegrilltes Spanferkel und Eier im Teigmantel sind weitere Spezialitäten von Salamanca. Zum Nachtisch gibt es oft Chochos mit Anis, Mandeln aus der Region und Churros mit reichhaltiger Schokoladensoße.
Hotels & Unterkünfte
Salamanca bietet eine gute Auswahl an empfehlenswerten Hotels und Pensionen, die zwischen preiswert und luxuriös angesiedelt sind. Somit ist für jedes Budget die passende Unterkunft dabei. Auch Ferienwohnungen in der Stadt und in der näheren Umgebung sind vorhanden, die sich gut für längere Aufenthalte eignen.