San José – Hauptstadt von Costa Rica


Das mittelamerikanische Land Costa Rica ist ein Urlaubsziel mit spannenden Facetten. Viele beginnen das Abenteuer in der Hauptstadt San José, erkunden zwei bis drei Tage die Sehenswürdigkeiten der Metropole und nutzen die Stadt als Startpunkt für eine Rundreise durch Costa Rica.

Überblick

Beim Namen San José denkt so mancher an den Ort im US-Bundesstaat Kalifornien, doch es ist ebenfalls der Name der costa-ricanischen Hauptstadt. Die Einwohner nennen ihr San José auch liebevoll Chepe, denn der spanische Name José wird oft mit dem Spitznamen Chepe verniedlicht. Einst war die heutige Hauptstadt Costa Ricas nur ein kleines Bauerndorf. Da jedoch Erdbeben die alte Landeshauptstadt immer wieder heimgesucht hatten, verlegte man 1823 den Sitz nach San José.

San Jose in Costa Rica
Blick auf San José, die Hauptstadt von Costa Rica

San José in Costa Rica wurde als Regierungssitz nicht nur zum politischen Zentrum des Landes, sondern mauserte sich als Hauptstadt zudem zu einem kulturellen Pfeiler. Dank der zentralen Lage ist San José zudem perfekt, um Ausflüge zu planen, beispielsweise zu nördlichen Bergregionen samt Regenwäldern und Vulkanen sowie zu den perlweißen Stränden der Karibik im Osten.

Sehenswürdigkeiten

Wer San José nur als Regierungssitz für Costa Rica und als Verkehrsknotenpunkt ansieht, tut der Hauptstadt unrecht. Bei einer Rundreise durch das Land lohnt es sich, wenigstens zwei Tage in San José zu verbringen. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Innenstadt und können während eines kurzen Aufenthalts bequem erkundet werden.

Nationalmuseum

Das Museo Nacional de Costa Rica ist nichts für schwache Nerven. Es widmet sich sowohl den Kunstwerken der Ureinwohner als auch der geschichtlichen Aufarbeitung der Kolonialzeit. Dabei wird bewusst Wert darauf gelegt, den Besuchern nicht nur eine schöne Sammlung, sondern ebenso eine ehrliche Darstellung zu präsentieren. Die dunklen Momente der Kolonialisierung des Landes werden daher nicht verschwiegen.

Nationalmuseum-von-Costa-Rica
Das Nationalmuseum von Costa Rica

Achtung: Ein absolutes Highlight für sich genommen, begegnet euch schon beim Betreten des Geländes. Nachdem ihr an der Kasse bezahlt und den Eingang passiert habt, findet ihr euch nicht direkt im ersten Ausstellungsraum wieder, sondern in einem traumhaft schönen Schmetterlingsgarten.

Goldmuseum

Nur wenige Gehminuten vom Nationalmuseum entfernt befindet sich das Goldmuseum. Der volle Name lautet Museo del Oro Precolombino, also Museum für präkolumbisches Gold. Es widmet sich ganz dem begehrten Edelmetall und Symbol für Reichtum. Ihr seht hier beispielsweise die erste Goldmünze, die in Costa Rica geprägt wurde. Faszinierend sind zudem die vielen Goldfiguren der Ureinwohner, von denen die ältesten bis ins Jahr 500 n. Chr. zurückgehen.

Wie wertvoll die ausgestellten Kunstwerke aus und mit Gold sind, wird bereits beim Einlass spürbar: Er verläuft ähnlich wie an einem Flughafen und nicht alle Privatgegenstände dürfen mit ins Innere genommen werden. Die Sicherheitsvorkehrungen sind angesichts der wertvollen Exponate verständlich und nach zwei bis drei Stunden werdet ihr das Goldmuseum mit glänzenden Augen verlassen.

Jademuseum

Ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum Nationalmuseum findet ihr das Museo de Jade. Hier könnt ihr die größte Sammlung rund um Jade auf dem amerikanischen Kontinent kennenlernen. Mehr als 7.000 Ausstellungsstücke erzählen ihre Geschichten. Das Gebäude besitzt mehrere Stockwerke, von denen eines komplett dem Schmuckstein gewidmet ist. Auf anderen Etagen überraschen wechselnde Ausstellungen und locken auch Einheimische immer wieder zum Besuch.

Gut zu wissen: Seit 2017 gibt es in der Stadt San José den offiziellen Paseo de los Museos, mit dem ihr die drei genannten Museen besuchen und gegenüber den Einzeleintritten sparen könnt.

Weitere Museen:

San José lockt alle Neugierigen mit weiteren Museen, die euch das Leben in der Region näher bringen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Museo de Ciencias Naturales La Salle (Naturkundemuseum samt Dinosaurierausstellung)
  • Museo de Numismática (Museum für Münzkunde)
  • Museo de Arte Costarricense (Kunstmuseum)
  • Museo de Arte y Diseño Contemporáneo (zeitgenössische Kunst)
  • Galeria Namu (Kunstgalerie)
  • Museo de los Ninos (Kindermuseum)
  • Museo Postal Telegrafico y Filatelico (Telegrafisches und philatelistisches Postmuseum)
Postmuseum-in-San-Jose
San José: Blick aufs Postmuseum

Nationaltheater

Das Teatro Nacional im Stadtzentrum von San José ist nicht zu übersehen. Direkt neben einem Luxushotel zeichnet sich die Silhouette des Gebäudes eindrucksvoll vor dem Himmel ab. Nach Einbruch der Dämmerung wird der imposante Bau außerdem prachtvoll beleuchtet.

Nationaltheater-in-San-Jose
Das Nationaltheater in San José

Das Nationaltheater wurde 1897 fertiggestellt und ist nicht nur von außen hübsch anzusehen. Beim Eintritt seid ihr bereits im Foyer von Marmorsäulen und Wandgemälden umgeben. Das Betreten des Foyers ist immer kostenlos und auch ein Besuch im kleinen Laden für Andenken steht allen Besuchern frei.

Schulgebäude aus Metall

Definitiv unvergesslich ist ein Spaziergang vorbei an diesem Gebäude. Es handelt sich um ein Schulgebäude, das den Namen Edifico Metálico bekam. Tatsächlich besteht es aus rund 1.000 Tonnen Metall. Gefertigt wurden die Bauteile in Belgien, bevor sie im Jahr 1896 auf dem Seeweg nach Costa Rica kamen. Die Schule ist bis heute noch in Betrieb.

Natur

Neben den vielen Sehenswürdigkeiten kann die Stadt und ihr Umland aber auch mit Ruhe und Erholung in der Natur punkten und bietet für Bewohner und Urlauber einige Ausflugsziele an.

La Sabana Metropolitan Park

Das Straßennetz und unzählige Gebäude lassen im ersten Moment nicht erahnen, dass San José in seinem Herzen eine Parkanlage beherbergt. Die Beschreibung groß wäre dabei eine Untertreibung. Der La Sabana Metropolitan Park umfasst 72 Hektar und dient seit 1977 als grüne Lunge der Hauptstadt. Zuvor nutzte man das riesige Gebiet als internationalen Flughafen. Diese wurde jedoch mit der Verlegung des Flugverkehrs geschlossen und zum heutigen Parkgelände umgewandelt. Im Park haben Einheimische und Gäste viele Möglichkeiten, der Hektik bei Spaziergang und Picknick zu entfliehen und Sportarten wie Tennis oder Basketball nachzugehen.

Arena Nationalpark

Während San José innerhalb von Costa Rica ein belebter und bunter Kulturhotspot ist, erwartet euch wenige Kilometer außerhalb der Stadt die nahezu unberührte Natur. Betrachtet man Costa Rica in seiner Gesamtheit, entfällt ein gutes Viertel des Landes auf Gebiete, die unter Naturschutz stehen. Diese Orte zu erkunden, ist für alle Aktivurlauber ein spannendes Abenteuer. Wir empfehlen euch einen Besuch im Arenal Nationalpark, um den aktiven Vulkan zu bewundern, der dem Park seinen Namen gab. Südlich des Parks beginnt außerdem der Regenwald Monteverde, dessen Nebelwaldreservat die Heimat vieler Pflanzen- und Tierarten ist.

Vulkan-Arenal
Pferde vor dem Vulkan Arenal

Nationalpark Manuel Antonio

Um das Beste aus Regenwald und Strand zu verbinden, empfiehlt sich zusätzlich ein Ausflug in den Nationalpark Manuel Antonio. Es ist der kleinste Nationalpark Costa Ricas und liegt im Süden. Neben Regenwald und Felsformationen findet ihr hier einen Strand vor, der sich über 25 Kilometer an der Küste entlang zieht.

Manuel-Antonio-National-Park
Küste im Manuel Antonio Nationalpark

Aktivitäten

In der Hauptstadt gibt es einmalige To-dos, die ihr während eurem Aufenthalt erleben könnt. Da San José im Zentrum von Costa Rica liegt, lassen sich von hier aus zudem wunderbar Ausflüge starten. Costa Rica bietet sich für spannende Offroad-Trips ebenso an wie für Wassersport.

Besichtigungen & Vorführungen im Nationaltheater

Es gehört zu den größten Sehenswürdigkeiten der Stadt und der Blick auf die Fassade und ins Foyer macht vielen Besuchern Lust auf mehr. Nutzt eure Zeit in San José für eine Teilnahme an den Führungen durch das Nationaltheater. Der geführte Rundblick gibt euch den sprichwörtlichen Blick hinter die Kulissen. Natürlich könnt ihr auch eine Theatervorstellung als reguläre Gäste besuchen, im Saal Platz nehmen und das Kulturprogramm genießen.

Einkaufen auf dem Mercado Centrale

Ein Magnet für Anwohner und Besucher San Josés gleichermaßen ist der Mercado Centrale. Das Marktgeschehen wird euch mitreißen und bietet alles Erdenkliche: frisches Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, regionale Blumen, Heilpflanzen sowie Küchenkräuter und viele weitere lokale Produkte. Bei mehr als 200 Ständen werdet ihr auch Kleidung, Schmuck und Souvenirs finden. Sobald ihr eine Stärkung benötigt, besucht die Sodas: Das sind kleine Snackbars, in denen regionale Gerichte und erfrischende Getränke angeboten werden.

Nachtleben

In San José wissen die Menschen, wie man feiert. In der Innenstadt öffnen am Abend viele Clubs und laden zum Tanzen und Trinken ein. Da sie in unmittelbarer Nähe zueinander liegen, nennt man die Ansammlung El Pueblo und ihr könnt bequem zu Fuß durch die Clubs ziehen. Jede Örtlichkeit bietet ein anderes Ambiente. Ihr habt die Wahl und wechselt auch musikalisch schnell von Partyklassikern hin zu Reggae. Habt ihr nach dem Erkunden der Stadt am Tag weniger Lust auf Tanzen in Clubs und mehr auf einen entspannten Besuch in einer Bar? Auch dann seid ihr in San José genau richtig. Viele gemütliche Pubs und moderne Bars laden zum Verweilen ein.

Tagesausflug ins Tierschutzgebiet Cerro Dantas

Im Norden von San José, knapp 20 Kilometer außerhalb der Stadt, beginnt ein Schutzgebiet, das euch den Großstadttrubel sofort vergessen lässt. Hier lässt es sich inmitten der Natur beim Wandern und Erkunden durchatmen. Besonders schön sind die vielen Wasserfälle, die vor euren Augen rauschen und im Sonnenlicht glitzern. Denkt an festes Schuhwerk, denn die Wege sind teils abenteuerlich.

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Wasserfall im Nationalpark Manuel Antonio

Tagesausflug zum Vulkan Irazú

Eine Fahrtstunde von San José entfernt trefft ihr östlich der Stadt auf den beeindruckenden Vulkan Irazú und die reiche Tier- und Pflanzenwelt, die sich um ihn entwickelt hat. Das gesamte Gebiet wurde zum Nationalpark erklärt, um Flora und Fauna zu schützen. Insgesamt gibt es fünf Krater, von denen der Hauptkrater am eindrucksvollsten ist: Er ist mit Wasser gefüllt und wurde so zu einem Kratersee mit türkisfarbenem Wasser.

Dampf über dem Kratersee des Vulkans Irazú

Wildwassertour auf dem Fluss Pacuare

Der Río Pacuare befindet sich circa zwei Stunden von Costa Ricas Hauptstadt entfernt und eignet sich gut für wilde Fahrten mit dem Schlauchboot. Es werden regelmäßig Ausflüge ab San José angeboten, die euch am Morgen mit dem Bus abholen. Angekommen am Wildwasserrevier steigt ihr nach der Sicherheitseinweisung in die Boote. Am Nachmittag werdet zurück nach San José gebracht. Oft ist ein traditionelles Frühstück direkt im Bus vorgesehen. Damit stärkt ihr euch nicht nur für den sportlichen Tag, sondern lernt gleich noch die örtliche Küche kennen.

Wildwasserfahrt-auf-dem-Pacuare
Wildwasserfahrt auf dem Pacuare

Reise-Infos

Bevor es mit gepackten Koffern für den Urlaub in San José (Costa Rica) und zu weiteren Reisezielen Costa Ricas geht, haben wir die wichtigsten Infos zusammengefasst.

Anreise

Costa Rica liegt gut 13 Flugstunden von Deutschland entfernt. Eine Landung auf dem Juan Santamaría International Airport ist dann ideal, wenn ihr in der Hauptstadt Urlaub machen beziehungsweise ab San José eine Rundreise durch Costa Rica beginnen wollt. Der Flughafen ist nur 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Ein alternativer Zielflughafen ist der Daniel Oduber International Airport im Norden des Landes. Bei der Fahrt durch den Staat bieten sich die roten Taxis und die Überlandbusse an.

Währung

Die offizielle Währung des Landes ist der Costa Rica Colón. Etwas Bargeld solltet ihr immer bei euch tragen, um an kleinen Ständen jederzeit etwas kaufen zu können. Ihr werdet in San José viele Geldautomaten vorfinden, allerdings werden nachts viele Bankfilialen geschlossen. In den meisten Hotels sowie größeren Geschäften ist ein Zahlen mit Karte möglich. Zudem akzeptieren Geschäfte und viele Museen den US-Dollar. Allerdings werdet ihr euer Wechselgeld vermutlich in der Landeswährung erhalten.

Reisezeit

Costa Rica begrüßt euch als Land in den Tropen mit hohen Temperaturen. Der Jahresdurchschnitt liegt bei 25 Grad Celsius und teils klettern die Temperaturen auf über 30 Grad Celsius. Der September erreicht als kühlster Monat noch immer rund 22 Grad Celsius. Die beste Reisezeit beginnt im Dezember und geht bis April, denn dann herrscht Trockenzeit auf Costa Rica. Abseits davon können teils starke Regengüsse vorherrschen, die tagelang anhalten.

Essen & Spezialitäten

Auf dem Mercado Centrale werdet ihr die regionale Speise Tapias El Gordo finden. Eingebettet in Brot werden euch Steak mit Tomaten und Käse sowie Salat serviert. Diese besondere Art Burger ist aber nicht die einzige Spezialität. Sobald es um Desserts geht, probiert La Sorbetera de Lolo Mora. Dieses Sorbet wird meist in kleinen Gläsern gereicht und wirkt auf den ersten Blick wie ein unscheinbarer Imbiss. Der Geschmack hat es aber in sich und ist für Zimtfreunde eine Offenbarung. Bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt sind Tamales. Dabei werden Zutaten in ein Bananenblatt gewickelt. Es gibt Tamales sowohl mit fleischhaltiger Füllung als auch in vegetarischen Varianten.

Tamales
Tamales in der Zubereitung

Nicht verzichten solltet ihr auf ein regionales Frühstück, das wirklich reichhaltig ist und Energie für den Tag liefert. Es besteht immer aus Reis, Zwiebel, schwarzen Bohnen und Eiern. Auf Wunsch wird es mit geschmortem Fleisch ergänzt.

Hotels & Unterkünfte

San José zu erkunden, ist dank der zentralen Lage aller wichtigen Sehenswürdigkeiten sehr angenehm. Noch leichter wird die Erkundungstour durch die vielen Hotels im Stadtzentrum. Dabei findet ihr Unterkünfte mit Annehmlichkeiten wie Poolanlagen Indoor sowie Outdoor. Es gibt aber auch einfachere Hotels, die sich anbieten, wenn ihr ohnehin nur zum Schlafen einkehrt. .

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