Santander im Norden Spaniens


Santander ist einer der Geheimtipps im Norden der Iberischen Halbinsel. Der Fokus liegt hier klar auf Beach Vibes und der idyllischen Natur Kantabriens, das nicht umsonst als „grünes Spanien“ bezeichnet wird. Durch das alljährliche Festival im August hat Santander zusätzlich ein besonderes Kulturhighlight zu bieten.

Überblick

Santander befindet sich in Spanien am Golf von Biskaya, westlich von Bilbao in der schönen Provinz Kantabrien, dessen Hauptstadt sie markiert. Urlaubern ist sie vor allem als Austragungsort eines internationalen Tanzfestivals, aber auch als Badeort ein Begriff. Wenn ihr bislang noch nicht von Santander gehört habt, ist das aber auch nicht ungewöhnlich – wir würden die Kulturstadt eher als Geheimtipp einordnen. Warum sie trotzdem einen Besuch wert ist? Allein wegen der vielen Bademöglichkeiten! Mehrere Strände liegen vor den Toren der Stadt. Surfer, Schwimmer und Sonnenanbeter können an den jeweiligen Stellen die Wärme der Sonne auftanken.

Blick auf Santander
Blick auf Santander in Kantabrien

Das kulturelle Zentrum Kantabriens verfügt zwar nur über wenige Sehenswürdigkeiten, mit einer Hop-On Hop-Off Tour dürft ihr diese aber umso entspannter kennenlernen. Die Natur und Wanderungen spielen eine wichtige Rolle bei der Reise nach Santander, allein weil der berühmte Jakobsweg mit seinem Ziel Santiago de Compostela hier Station macht. Im Umland von Kantabrien warten viel Grün sowie eine Gebirgs- und Küstenlandschaft auf Entdecker. Wählt selbst, wie intensiv der Schwerpunkt von Fitness im Urlaub gelegt wird. Denn im Zweifelsfall sind auch unendliche Tage am Strand eine Option.

Sehenswürdigkeiten

Durch einen Großbrand im 20. Jahrhundert wurden weite Teile von Santanders Altstadt zerstört. Daher sind die historischen Must-sees vergleichsweise rar gesät. Macht aber nichts, denn so könnt ihr den noch übrig gebliebenen Highlights ausreichend Zeit widmen!

Kathedrale von Santander

Die Kathedrale von Santander ist eines der Gebäude, das dem verheerenden Brand zum Opfer fiel. Anders als andere Bauwerke wurde sie aber wieder aufgebaut – und das auch relativ zeitnah nach dem Feuer. So geht der heutige Charakter auf die Jahre 1942 bis 1953 zurück, während die ursprüngliche Kirche zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert errichtet wurde. Sie trägt auch den Namen „Kathedrale Maria Himmelfahrt“ und ist eine katholische Kirche. Eigentlich zählte sie zu einer Abtei, die aus dem 12. Jahrhundert stammte. Seit 1931 gehörte die Kathedrale zu den nationalen Denkmälern des Landes. Auch das heutige Erscheinungsbild ist beeindruckend und mindestens ein Foto wert!

Kathedrale in Santander
Santander: die wieder aufgebaute Kathedrale

Palacio & Parque de la Magdalena

Prachtvoll, nobel, sofort ins Auge fallend – das sind Stichworte, die uns spontan zum eleganten Palacio de la Magdalena einfallen. Das aus dem frühen 20. Jahrhundert stammende Bauwerk wurde einst als Sommerresidenz für König Alfonso VIII. geschaffen. Zuvor befand sich an dem Standort auf der Halbinsel Magdalena eine Festung, welche die Bucht von Santander vor Angriffen schützen sollte. Mittlerweile ist der Palast nicht nur ein Fotomotiv und Anziehungspunkt für Besucher, sondern auch ein Gebäude, das von der Sommeruniversität genutzt wird.

Palacio de la Magdalena in Santander
Der Palacio de la Magdalena im gleichnamigen Park

Seit 1982 ist der Palacio de la Magdalena offiziell ein historisches Denkmal. Er wird auf der insgesamt 25 Hektar großen Halbinsel Magdalena von einem malerischen Park umgeben. Dieser beherbergt unter anderem einen kleinen Zoo, einen Spielplatz und natürlich den Palacio selbst. Familien mit Kindern, Ruhesuchende und Kulturinteressierte haben hier also ein passendes Ziel gefunden. Die Wege laden zu gemütlichen Stunden an der frischen Luft ein und belohnen immer wieder mit Aussichtspunkten in Richtung Küste.

Centro Botín & Jardines de Pereda

Das Kulturzentrum von Santander ist mit der Eröffnung im Jahr 2017 eines der neueren Bauwerke der Stadt. Gemeinsam mit der Gartenanlage Jardines de Pereda markiert es eine Art Übergang zwischen dem Meer vor der Küste und dem städtischen Zentrum. Die Gärten blicken mit der offiziellen Einweihung im Jahr 1905 auf eine deutlich längere Geschichte zurück als das Centro Botín. Sie werden von einer bunten Flora aus Magnolien, Palmen, Kiefern und Obstbäumen dominiert. Auch das Centro Botín fällt beim Flanieren durch die Gärten schnell ins Auge. Teilweise scheint es – aufgrund der Bauweise mit Stützpfeilern – sogar über dem Wasser zu schweben. Im Inneren sind unter anderem verschiedene Ausstellungsräume und ein Auditorium mit Meer- und Bergblick zu finden.

Centro Botin
Das Kultur- und Veranstaltungszentrum Centro Botín

Strände

Wassersport, Schwimmen, Muscheln suchen…ist das genau eure Sache, solltet ihr jetzt weiterlesen! Santander in Kombination mit Strand macht den Urlaub am Meer perfekt.

Playa El Sardinero & Promenade

Wenn nach dem schönsten und beliebtesten Strand an der Küste Kantabriens gefragt wird, ist die Chance groß, dass die Playa El Sardinero genannt wird. Aufgrund der guten Wasserqualität und dem  zum Muschel sammeln tauglichen Strand verwundert das nicht. Durch die Lage im Stadtgebiet vor einem gehobenen Wohnviertel wird es aber schnell mal voller. Zu besonders stark frequentierten Zeiten lässt es sich aber auch prima auf die Strandpromenade ausweichen.

Playa El Sardinero
Die beliebte Playa El Sardinero

Playa de El Puntal

Die Playa de El Puntal liegt auf einer Sandbank, die sich langsam in eine Bucht ausdehnt. Das lässt die Wahl zwischen den beiden Seiten der sandigen Landzunge. Die zum offenen Meer zugeneigte Seite weist eine intensive Strömung auf und ist nur etwas für Mutige, während die „ländliche Seite“ durch flaches Wasser auch bei Familien mit Kindern punktet. Alle Badenden werden hier sicherlich die Aussicht auf die gesamte Stadt Santander und die umgebende Berglandschaft lieben.

Playa de Langre

Surfer aufgepasst: Das wird wohl euer Favorit! Denn der 800 Meter lange und bis zu 60 Meter breite Strand verfügt über atemberaubende Klippen, starke Strömungen und hervorragende Windverhältnisse für den aufregenden Wassersport. Weitere Aktive, die die Playa de Langre aufsuchen sollten, sind Schnorchler und Taucher, denn die Unterwasserwelt zeigt sich hier von ihrer schönsten Seite. Für den klassischen Urlauber eignet sich der Strand weniger, denn das Wasser ist durch die Strömungsintensität nicht für vorsichtige Schwimmer passend. Auch gibt es vor Ort nicht die üblichen Einkehrmöglichkeiten.

Playa de Langre
Unweit östlich der Stadt: die Playa de Langre

Playa de Mataleñas

Vielleicht habt ihr beim Rundgang durch Santander schon den Leuchtturm gesehen. Dieser wird von der Playa de Mataleñas gerahmt. Durch die von Klippen umgebene Lage und den steilen Zugang entscheiden sich viele Badeurlauber gegen diesen Strand, was ihn zum idealen Sonnenplatz für Ruhesuchende macht. Ihr wollt es wagen? Prima! Denn der goldene Sand und das türkisblaue Wasser entschädigen unserer Meinung nach im Nu für den aufwändigeren Weg.

Playa de Matalenas
Die Playa de Mataleñas ist von Natur umgeben

Aktivitäten

Neben der Stadt und den Stränden könnt ihr die Gegend erkunden und noch aktiver werden. Dazu gesellt sich ein Tipp für alle, die Santanders Highlights lieber ganz gemütlich betrachten möchten. Auch Ausflugsziele haben wir unter die Lupe genommen.

Internationales Festival feiern

Das internationale Festival rund um Tanz und Musik in Santander ist ein Höhepunkt im August, der alle Jahre wieder stattfindet. Seit den 1940er Jahren ist er eine feste Tradition in Kantabrien. Neben Konzerten, Ballett- und Theateraufführungen sowie Opern gibt es spezielle Kunstveranstaltungen aus allen möglichen Sparten. Als Kulisse dienen ungewöhnliche Orte wie Höhlen oder Paläste, in denen die Künstler auftreten oder, wie zum Beispiel im Bereich der Malerei, ihre Werke präsentieren. Sowohl klassische Kunst als auch innovative Ideen sind vertreten und reißen die Zuschauer schnell mit. Selbst Kulturmuffel werden sich auf dem Festival amüsieren.

Palacio de Festivales in Santander
Der Palacio de Festivales für Veranstaltungen

Kantabrien erkunden

Durch die blühende Flora ist sofort klar, warum Kantabrien den Spitznamen “grünes Spanien” trägt. Bei Wanderungen und Spaziergängen lernt ihr die Landschaft näher kennen. Oder ihr haltet euch in der Region entlang der Küste auf, wo das blaue Meer einen angenehmen Kontrast schafft. Natürlich können auch größere Herausforderungen im Hügelland von Kantabrien bewältigt werden. Immerhin erwarten euch hier mehr als 200 Berge, die jeweils die 2.000-Marke knacken. Zu guter Letzt empfehlen wir den Abschnitt des Jakobswegs, der durch Santander führt und Pilgernde aus aller Welt anzieht.

Museen erleben

Dass Santander kaum historische Bauwerke hat, stört bei einem Kultururlaub kaum. Denn es gibt immerhin noch die Museen mit informativer Geschichte! Das Kantabrisches Schifffahrtsmuseum ist eine der Möglichkeiten, mehr über die Seefahrt und das Meer zu erfahren. Es verfügt über 3.000 Quadratmeter Fläche und gliedert sich in vier thematische Bereiche.

Das Museum für Vorgeschichte und Archäologie von Kantabrien widmet sich hingegen der frühen Vergangenheit der Region, wie der Eisen- oder Römerzeit. Etwa 1.200 Exponate wollen in mehreren Stunden breites Wissen über diese Zeiträume schaffen. Wer eher der Kunst zugeneigt ist, darf sich das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst von Santander und Kantabrien nicht entgehen lassen. Die im frühen 20. Jahrhundert gegründete Kunstsammlung gehört zu den wichtigsten ihrer Art in der Umgebung.

Hop-On Hop-Off Fahrt machen

Nicht nur in Großstädten wie London kann eine Hop-On Hop-Off Fahrt begeistern. Auch Geheimtipps wie Santander verwöhnen Urlauber, die es gern ruhig angehen und Sightseeing zu Fuß eher ablehnen. Die Busse fahren in der Regel zwischen 10:30 Uhr am Morgen und 18 Uhr am Abend. Genug Zeit, um die üblichen Must-sees zu besuchen! Der Vorteil der Tour ist nicht nur, dass sie gezielt bei den Top-Stationen der Stadt hält, sondern auch, dass ihr an den Haltepunkten mit nur einem Fahrschein immer wieder ein- oder aussteigen könnt. Daher der Name “Hop-On Hop-Off”. Der Hafen, die Altstadt und die belebten Plätze Santanders werden während der Tour selbstverständlich nicht ausgelassen.

Hafen von Santander
Kleine Boote im Hafen von Santander

Naturpark besuchen

750 Hektar Fläche und über 100 Tierarten – das sind die Eigenschaften des Naturparks Cabárceno. Der Wildpark widmet sich dem Schutz bedrohter Arten und soll gleichzeitig das Bewusstsein für die Umwelt beim Menschen erweitern. Es handelt sich um eine Karstlandschaft, die rund 17 Kilometer von Santander entfernt liegt. Der Ausflug lohnt sich, denn der Rundgang führt an malerischen Seen und atemberaubenden Schluchten vorbei. Müde Füße sind übrigens keine Ausrede, denn auch mit dem Auto ist der Cabárceno-Park zu besichtigen.

Naturparks Cabarceno
Per Seilbahn über den Naturpark Cabárceno schweben

Ausflug nach Bilbao

Die Nähe zu Bilbao ist ein Pluspunkt für Urlauber in der Region, denn mit genug Zeit können beide Städte in Ruhe besichtigt werden. Etwa eine Stunde Autofahrt muss in Richtung Bilbao eingeplant werden. Schon seid ihr in der beeindruckenden Kulturstadt angekommen. Im Vergleich zu Madrid und Co. gehen die Uhren hier deutlich langsamer. Im Fokus steht die Entspannung. Ein Rundgang im grünen Parque de Doña Casilda de Iturrizar oder ein Bummel durch die Altstadt Casco Viejo mit ihren typisch spanischen Gassen und Häusern sorgen rasch für Entschleunigung. Bleibt genügend Energie für Trubel, wird es spätestens beim Nachtleben nochmal aufregend. Die Spanier wissen, wie man feiert – und ihr könnt mittendrin sein!

Reise-Infos

Habt ihr euch dazu entschlossen, euren Urlaub in Santander zu verbingen? Dann wird es Zeit die Reise nach Spanien zu planen. Dazu bieten wir hilfreiche Reise-Infos, damit alles klappt.

Reisezeit & Reisedauer

Logisch, dass die meisten Reisenden im Sommer nach Santander kommen, denn allein die Wassertemperaturen klettern dann auf bis zu 22 Grad Celsius. Im August ist nicht nur Hochsaison für den Badeurlaub, sondern auch Festivalzeit – Kulturhungrige erleben ein vielseitiges Programm in Santander. Wer wandern und Naturparks oder Museen besuchen möchte, sollte im Frühjahr, Spätsommer oder frühen Herbst Kurs auf Santander nehmen.

Ein Tag für Santander, ein Tag für Bilbao und ein Tag für das übrige Kantabrien – so könnte die kürzeste Version für die Reiseplanung aussehen. Mindestens zwei Tage pro Stadt sollten schon drin sein, wenn alle Sehenswürdigkeiten auf der Liste stehen.

Anreise & Fortbewegung

Santander hat zwar einen eigenen Flughafen, jedoch ohne Direktverbindungen nach Deutschland. Wer bei der Flugreise nicht mindestens einmal umsteigen möchte, muss zunächst nach Bilbao. Hierher führen Direktflüge zum Beispiel ab Berlin oder Düsseldorf. Nach dem Flug braucht ihr rund eine Stunde bis ans finale Reiseziel. Dafür existieren die praktischen Pendelbusse. Flexibler geht das Ganze mit einem Mietwagen, mit dem ihr auch hervorragend die kantabrische Küste bereisen könnt!

Essen & Spezialitäten

Fisch und Meeresfrüchte stehen an einem Meeresort wie Santander im Fokus. Unser besonderer Tipp: die Restaurants im Fischerviertel Barrio Pesquero. Dort werden traditionelle und innovative Gerichte serviert.

Hotels & Unterkünfte

Morgens vom Wellenrauschen sanft geweckt werden und gleich den Sonnenaufgang sehen – das gelingt am besten in Hotels direkt am Meer. Zum Glück finden sich derlei Unterkünfte in Santander.  Einige bestechen zudem mit eigenem Pool und Balkonen bei den Zimmern oder einem direkten Strandzugang. Alternativ sind aber auch die Hotels abseits der Strände nicht zu verachten, die das Budget etwas mehr schonen. Ob euer Fokus auf einem modernen Stadthotel oder einer gemütlichen Pension mit familiärem Charakter liegt – bei rechtzeitiger Buchung habt ihr genügend Auswahl.

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