Santiago de Cuba im Osten der Insel


Ein Urlaub in Santiago de Cuba lässt euch die zweitgrößte Stadt des Inselstaates kennenlernen. Nur die Hauptstadt Havanna hat noch mehr Einwohner. Im Jahr 1515 gegründet, zählt Santiago de Cuba mit sechs anderen zu den ältesten Städten Kubas und begeistert mit spanischer Kolonialarchitektur.

Überblick

Zusammen mit sechs weiteren sogenannten Villas gehört Santiago de Cuba zu den am längsten existierenden Städten der Insel. Heute leben ungefähr eine halbe Million Menschen dort. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und befindet sich im Südosten der Insel am Karibischen Meer. Das historische Zentrum liegt am Ende einer Bucht, die die Stadt in der Vergangenheit vor Angriffen vom offenen Meer schützte. Aus dem Hafen liefen 1517 erstmals Schiffe aus, um die Eroberung Mexikos vorzubereiten. Von 1522 bis 1607 war Santiago de Cuba gar Hauptstadt der Insel. Im Umland befindet sich mit dem Baconao-Park die Option, Einblicke in die die Stadt umgebende Natur zu gewinnen und wer Baden möchte, kommt ebenso auf seine Kosten, auch wenn die Schönheit der Strände nicht an jene von Varadero oder Cayo Coco heranreicht.

Blick auf Santiago de Cuba

Sehenswürdigkeiten

Viele Sehenswürdigkeiten plazieren sich um den zentral gelegenen Césperdes Park, einzig für eine am Meer befindliche Festung ist es nötig, auf einen fahrbaren Untersatz zurückzugreifen. Viel Spaß bei der Stadterkundung!

Kathedrale von Santiago de Cuba

Die Kathedrale von Santiago de Cuba steht am Parque Céspedes, dem zentralen Platz der Stadt. Sie wurde von 1810 bis 1818 erbaut, besitzt zwei Türme an der Frontseite und eine Engelsfigur über dem Eingang. Wie die vorangegangenen Kirchengebäude an dieser Stelle wurde auch sie durch ein Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen, die dadurch 1852 zerstörten Seitenschiffe konnten wiedererrichtet werden. Das erste Gotteshaus am Parque Céspedes wurde bereits ab 1516 errichtet. Die hier errichteten Kirchen wurden häufig von Piratenangriffen und Erschütterungen der Erde heimgesucht. Santiago de Cubas Kathedrale ist auch unter dem Namen Kathedralbasilika Mariä Himmelfahrt bekannt.

Die Kathedrale in Santiago de Cuba
Santiago de Cuba: die Kathedrale im Zentrum

Rathaus

Auch das Rathaus im Kolonialstil befindet sich am Parque Céspedes. Das weiß verputzte Gebäude erhielt sein heutiges Erscheinungsbild durch eine Umgestaltung von 1948 bis 1954. Die Flagge des 1902 unabhängig gewordenen Kubas wehte schon ein Jahr zuvor erstmals am Rathaus der zweitgrößten Stadt des Landes. Vom Balkon des Baus verkündete Fidel Castro am 1. Januar 1959 den Sieg der Kubanischen Revolution. Das erste Rathaus wurde an dieser Stelle ab 1516 gebaut.

Casa de Velázquez

Die nach siebenjähriger Bautätigkeit 1522 fertiggestellte Casa de Velázquez ist das älteste Gebäude Lateinamerikas. Seinen Namen verdankt das Haus dem ersten Gouverneuer Kubas, der hier seinen Amtssitz hatte. Heute dient es als Museum, in dem ihr Möbel aus dem 16. bis 19. Jahrhundert bewundern könnt. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass auch dieser Bau am Parque Céspedes steht.

Casa de Velazquez in Santiago de Cuba
Im Innenhof der Casa de Velázquez

Casa Grande

Seit 1914 verschönert die Casa Grande den Parque Céspedes. Oben auf dem vierstöckigen Hotel befindet sich ein Dachgarten, von dem aus man einen tollen Blick über den Platz und die Umgebung hat. Mittiger kann man in der Stadt nicht übernachten.

Balcón de Velázquez

Ab dem Jahr 1550 sorgte der Balcón de Velázquez für mehr Sicherheit, den von ihm aus konnte man den Hafen samt Bucht gut überwachen, so dass Angreifer schneller entdeckt wurden. Begebt euch zu diesem Balkon, wenn ihr die Aussicht auf das Wasser genießen möchtet.

Balcon de Velazquez Eingang
Eingang zum Balcon de Velázquez

Calle Padre Pico

Verbindet einen Gang über die Calle Padre Pico mit der Erkundung des Stadtviertels El Tivolí, welches Mitte des 18. Jahrhunderts von aus Haiti stammenden französischen Siedlern gegründet wurde. Die Treppe mit 52 Stufen wurde 1899 gebaut, um die Erinnerung an einen Priester namens Bernardo del Pico Redín hochzuhalten.

Moncada-Kaserne

Die Moncada-Kaserne erlangte durch den erfolglosen Angriff Fidel Castros 1953 Berühmtheit. Das Jahr markiert den Beginn des Kampfes gegen die Herrschaft des von den USA unterstützten Diktators Batista. Einschusslöcher im Gemäuer sind immer noch sichtbar. Heute befindet sich außer einer Schule ein Museum zur Kubanischen Revolution an diesem Ort.

Moncada-Kaserne
Heute Schule und Museum: die Moncada-Kaserne

Castillo del Morro

Der eigentliche Name der Festung lautet Castillo de San Pedro de la Roca, meist wird sie aber einfach nur Castillo del Morro genannt. Die Verteidigungsanlage befindet sich östlich des Eingangs zur Bahía de Santiago de Cuba und wurde 1700 nach 42-jähriger Bauzeit fertiggestellt. Da etwas weiter weg vom Zentrum liegt, müsstet ihr diese Sehenswürdigkeit per Auto ansteuern. Bei einem Besuch profitiert ihr von der tollen Aussicht und dem seit 1978 existierenden Museum im Inneren. Wem das noch nicht reicht, der kann die 207 Treppenstufen zum Wasser hinunter gehen. Unweit des Kastells liegt übrigens die winzige Playa La Estrella, falls ihr in Erwägung zieht, ein Bad nehmen zu wollen.

Castillo del Morro
Das Castillo del Morro als Beschützer der Stadt

Plätze

Neben dem Parque Céspedes gibt es noch weitere sehenswerte Plätze, darunter die Plaza de la Revolución, die Plaza de Marte sowie die Plaza de Dolores. Mit Baujahr 1991 ist der Revolutionsplatz noch recht jung. Er ist 53.000 m² groß und bis zu 150.000 Menschen können sich bei Feierlichkeiten auf ihm aufhalten. In der Mitte steht die 16 m hohe Statue des Generals Antonio Maceo, der sich beim Unabhängigkeitskampf der Kubaner gegen die Spanier und US-Amerikaner von 1898 bis 1902 verdient gemacht hat. Um das Denkmal ragen 23 Eisenstangen in die Höhe, die Macheten darstellen.

Santiago de Cuba Plaza de la Revolucion
Die Plaza de la Revolución in Santiago de Cuba

Die Plaza de Marte wurde einst Ende des 18. Jahrhunderts als Exerzierplatz angelegt. Obgleich er schon seit 1899 offiziell den Namen Plaza de la Libertad trägt, ist er immer noch unter dem alten Namen bekannt. Im Zentrum des Platzes, der sonntags gerne von Familien aufgesucht wird, steht eine Siegesäule.

Plaza de Marte
Diente früher zum Exerzieren: die Plaza de Marte

Der Name der Plaza de Dolores geht auf eine frühere Kirche zurück, die einmal dort stand. Die Mitte des 910 m² großen Platzes ziert eine Statue von Francisco Vicente Aguilera, wobei es sich um einen Plantagenbesitzer handelte, der sich im 19. Jahrhundert für die Unabhängigkeit Kubas von den Spaniern einsetzte. Um den schönen Platz haben sich Cafés und Restaurants angesiedelt, die sich für ein Pause während der Besichtigungstour anbieten.

Museen

Wer etwas über die Geschichte der Insel erfahren möchte, besucht eines der Museen. Im Museo Provincial Bacardi Moreau, untergebracht in einem neoklassizistischen Bau, habt ihr die Möglichkeit, mehr über die präkolumbische Kultur Kubas zu lernen. Darüber hinaus bietet es Informationen zur Landesgeschichte und stellt Kunstwerke aus.

Museo Provincial Bacardi Moreau
Zeit im Museo Provincial Bacardi Moreau verbringen

Im Museo del Carnaval dreht sich alles um das beliebte Fest, das in Santiago de Cuba immer um den 25. Juli gefeiert wird und sieben Tage andauert. Besucher bekommen Zeitungsartikel, Kostüme, Musikinstrumente und Bilder der Festwagen zu Gesicht. Die Karnevalstradition lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurück verfolgen, als man zu Ehren des Apostels Jakobus Festumzüge zu organisieren begann.

Das Museo del Ron befasst sich mit dem leckeren Zuckerrohrschnaps, der auf Kuba hergestellt wird. Seit 1996 können Interessierte unter anderem zur Rumherstellung nötige Gerätschaften begutachten und vor der Beendigung des Besuchs mit Hochprozentigem anstoßen. Übrigens: Eine Rummarke trägt sogar den Namen der zweitgrößten Stadt von Kuba.

Aktivitäten

Außer Sehenswürdigkeiten braucht ihr noch andere Eindrücke? Das können wir verstehen, schließlich macht ihr Urlaub auf Kuba und möchtet bestimmt etwas von der Natur der Insel mitbekommen oder im Karibischen Meer baden. Nachfolgend unsere Vorschläge für lohnenswerte Aktivitäten.

Parque Baconao

Circa 20 km von Santiago de Cuba liegt ganz im Osten der gleichnamigen Provinz der Baconao-Park, ein UNESCO-Biosphärenreservat, das sich dadurch auszeichnet, mehr als nur Natur zu bieten. Eine der Attraktionen heißt Gran Piedra (deutsch “Großer Stein”). Er misst 51 m in der Länge, 30 m in der Breite sowie 25 m in der Höhe und ist vulkanischen Ursprungs. Steigt bei Bedarf die 459 Stufen hinauf, um von oben die Aussicht zu genießen. Seid ihr im Urlaub mit Kindern, solltet ihr euch das Prähistorische Tal mit den Dinosaurierfiguren und anderen Tieren aus der Urzeit nicht entgehen lassen.

Landschaft im Baconao Park
Landschaft im Baconao-Park

Des Weiteren gibt es noch einen Botanischen Garten mit dem sympatischen Namen Ave del Paraíso (deutsch “Paradiesvogel”). An der Küste des Baconao-Parks empfängt euch eine 4 km² große Lagune. Daneben kann im Park noch das Museum der Fahrzeuggeschichte, ein Aquarium sowie der Bauernhof, auf dem Fidel Castro und seine Mitstreiter vor dem Angriff auf die Moncada-Kaserne übernachteten, besichtigt werden.

Strände

Ungefähr 18 km östlich vom Stadtzentrum habt ihr an der Playa de Siboney die Möglichkeit, ein Bad im Karibischen Meer zu nehmen und euch vom Sightseeing zu erholen. Am Kiesstrand ist ein wenig Gastronomie vorhanden und es gibt ein paar Sonnenschirme. Insbesondere während der Ferien und an den Wochenenden geht es lebhaft zu. Zur Hauptsaison wird täglich abends eine Disco veranstaltet, so dass ihr ausgelassen mit den Einheimischen tanzen könnt.

Playa de Siboney
Zum Baden an die Playa de Siboney fahren

Alle, die es ruhiger mögen, begeben sich zur Playa Sardinero, mit 16 km Entfernung zur Stadtmitte Santiago de Cubas etwas näher. Der kleine naturbelassene Strand liegt in einer malerischen Bucht mit goldgelben Sand und ist nur wenig frequentiert.

Ein noch zum Stadtgebiet gehörender Strand ist die Playa de Aguadores südlich des Flughafens von Santiago de Cuba. Nur 11 km trennen den Steinstrand ohne jegliche touristische Infrastuktur vom Zentrum eures Urlaubsortes.

Westlich der Baía de Santiago de Cuba lock die häufig leere Playa de Mar Verde. Von der Stadtmitte ist der Naturstrand nach 18 km mit dem Auto erreicht.

Bahía de Santiago de Cuba

Unternehmt vom Hafen aus eine Bootstour durch die Bucht, um die Stadt vom Wasser aus kennenzulernen. So könnt ihr beispielsweise in ein Partyboot steigen, das bis kurz vor das Castillo de San Pedro de la Roca fährt und auch Cayo Granma umrundet. Es gibt außerdem die Möglichkeit, sich per Fähre auf das bewohnte Inselchen bringen zu lassen, durch die Straßen zu spazieren und nach einem Abstecher ins örtliche Restaurant wieder zur Fähre zurückzukehren.

Casa de la Trova

Lust, das Tanzbein zu schwingen? Dann ab in die Casa de la Trova, wo euch kubanische Musik erwartet. Werft einen Blick auf die vielen Fotos auf den Wänden, um zu sehen, welche landesweit bekannten Künstler hier schon für Stimmung gesorgt haben.

Reise-Infos

Ein Aufenthalt in Santiago de Cuba kommt für euch infrage? Dann lest vor der Buchung noch die Reise-Infos durch, damit ihr alles Wichtige über einen Urlaub auf Kuba wisst. Erfahrt mehr über die beste Reisezeit, die Anreise und anderes.

Beste Reisezeit

Die beste Reisezeit für Santiago de Cuba ist im Dezember und Januar. Dann wird es maximal 30 °C bis 31 °C warm und nachts kühlt es ab auf 20 °C bis 21 °C. Die ohnehin wenigen Regentage pro Monat sind im Dezember und Januar mit zwei Stück am niedrigsten. Das Wasser der Karibik ist im letzten und ersten Monat des Jahres 26 °C warm. Nur im Februar ist es kälter, wenn die Säule im Thermometer auf 25 °C abfällt.

Aussicht vom Balcon de Velazquez
Aussicht vom Balcon de Velázquez

Anreise

Von Deutschland aus benötigt ihr zwei bis drei Zwischenstopps, um auf dem Flughafen von Santiago de Cuba zu landen. Die Reisezeit beträgt dabei um die 30 Stunden. Man kann die Anzahl der Stopps und die Reisezeit reduzieren, indem man nach Havanna fliegt, dann ist man 20 Stunden oder weniger unterwegs. Allerdings ist Santiago de Cuba dann immer noch mehr als 800 km entfernt. Wir empfehlen, den Urlaub dort mit einem Roadtrip von der Landeshauptstadt Havanna im Westen der Insel bis in den Osten zu eurem Endziel, zu verbinden.

Fortbewegung vor Ort

Wenn die Füße müde sind oder ihr es einfach mal nur bequem haben wollt, nehmt die Busse in Anspruch, die euch innerhalb des Stadtgebiets befördern, aber auch Ziele im Umland ansteuern. Des Weiteren stehen Taxis zur Verfügung. Für mehr Unabhängigkeit sorgen Mietwagen.

Hotels

Ihr wollt schnell mitten im Geschehen sein? Dann wird es euch freuen zu hören, das in Santiago de Cuba ausreichend Hotels im Zentrum vorhanden sind. Es gibt auch Übernachtungsmöglichkeiten direkt an der Bucht weiter weg vom Trubel oder Richtung Stadtrand, wenn ihr zum Beispiel zügig im Baconao-Park sein möchtet. Je nach Anspruch und Bereitschaft, Geld auszugeben, findet ihr Unterkünfte von zwei bis fünf Sternen.

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