Schloss Versailles bei Paris entdecken


Zu den schönsten Palastanlagen der Welt zählt das Schloss Versailles. Es ist knapp 20 Kilometer von Paris entfernt und lässt euch in die europäische Bau- und Gartenkunst eintauchen. Was euch genau erwartet? Hier erfahrt ihr es samt Reisetipps im Überblick.

Überblick

Das Schloss Versailles (Château de Versailles) liegt in der gleichnamigen Kleinstadt und war bis zur Französischen Revolution die pompöse Residenz der französischen Könige. Ursprünglich als Jagdschloss von Ludwig XIII. genutzt, wurde das Schloss von seinem Sohn, Ludwig XIV., ausgebaut. Der sogenannte Sonnenkönig wollte es zum gut sichtbaren Zeichen seiner Macht erheben. Zuletzt lebten Ludwig XVI. und Marie Antoinette im Schloss Versailles. Im Zuge der Revolution blieb das Schloss zunächst verwaist, bis Napoléon es als Residenz in Erwägung zog. Es kam allerdings nie zum Einzug des Kaisers. Erst König Louis Philippe widmete sich dem Wiederaufbau des Schlosses und richtete ein Nationalmuseum darin ein.

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Schloss Versailles mit Garten

Seit 1979 gehört das Schloss Versailles zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 21. Jahrhundert ist es samt seiner weitläufigen Gartenanlagen und Parkschlösser für Besucher aus aller Welt ein Magnet. Dauerausstellungen und wechselnde Themenausstellungen ziehen die Menschen an. Ein Audioguide wird beim Kauf eines Eintrittstickets gratis zur Verfügung gestellt. Inzwischen gibt es mehrere Apps für Smartphones, die euch beim Wandeln durch das Schloss und dessen Anlage alles Wissenswerte direkt über eure Kopfhörer erzählen.

Sehenswürdigkeiten

Die Schlossanlage besteht aus mehreren Bereichen. Der Hauptpalast wird von zwei französischen Gärten umschlossen. Darin befinden sich wiederum zwei Lustschlösser und der Bauernhof von Marie Antoinette. Hinzu kommen die königlichen Stallungen und ein öffentlicher Park.

Château de Versailles

Bereits die Fassaden des dreiflügeligen Schlosses begeistern und vereinen zwei Stilformen der Barockzeit in sich. Dahinter beginnt eine Reise in die Welt der Monarchie. Das Schloss selbst wartet mit über 700 Räumen auf Besucher und bietet viele eindrucksvolle Momente, die von der Maßlosigkeit einer vergangenen Zeit erzählen. Das Hauptgebäude (Corp central du Château) erhebt sich mittig und wird vom Südflügel (Aile du Midi) und Nordflügel (Aile du Nord) umgeben. Mehr als 60.000 Kunstsammlungen sind für euch vorbereitet und verzaubern nicht nur Kunstexperten. Gemälde an den Wänden werden von prunkvollen Decken und Wänden umrandet und fügen sich in ein unglaubliches Setting ein. Im Schloss taucht ihr unweigerlich nach wenigen Augenblicken in die Welt der einstigen Monarchie und Barockzeit ein. Der Spiegelsaal zählt für die meisten zu den Highlights und begeistert auch Kinder, die sich bei klassischen Museumsbesuchen sonst schnell langweilen.

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Spiegelsaal im Schloss im Versailles

Ebenso ist der Spiegelsaal Teil der Grande Galerie. Zu ihr zählen ferner der Kriegssalon und der Friedenssalon. Weitere Räume zeigen die Gemächer des Königs oder das private Schlafzimmer der königlichen Hunde. Es gibt eigene Gemächer für die verschiedenen Thronfolger oder für den Gardekapitän. Viele Salons und Galerien dienen als Ausstellungsbereiche und werden für wechselnde Veranstaltungen genutzt. Hinzu kommen Bereiche im Nordflügel, wie die königliche Kapelle und die königliche Oper.

Versailler Gärten

Als das Schloss entstand, war es noch von Sümpfen umgeben. Das änderte sich, als der Gärtner André Le Nôtre von Ludwig XIV. den Auftrag bekam, die Versailler Gärten anzulegen. Wälder in der Umgebung wurden gerodet und Sümpfe wurden trockengelegt. Nach und nach entstanden zwischen 1662 und 1689 ineinander übergehende Gartenabschnitte, Parks und Haine. Unterteilt werden die Gärten in zwei Bereiche: Petit Parc und Grand Parc. Der Bereich beim Schloss ist Le Petit Parc und vor allem mit Blumen bepflanzt. Barockstatuen und Prunkvasen säumen den gut 1.700 Hektar großen Bereich. Das Herzstück im Petit Parc ist der Brunnen Latona. Zu ihm spaziert ihr auf der Königlichen Allee. Spannender Fakt zum Brunnen: Er arbeitet noch heute mit dem hydraulischen System des 17. Jahrhunderts!

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Versailles zu Fuß entdecken

Le Grand Parc umspannt den kleineren Schlossgarten und erreicht gemeinsam mit diesem gut 8.200 Hektar. Teilweise existieren noch Mauerbereiche, die zu Zeiten der Monarchen rund 44 Kilometer lang waren. Gerade geschnittene Hecken, Büsche und Bäume prägen das Bild. Nichts soll wild wachsen und aus dem Gesamtbild fallen. Die Gärten spiegeln das damalige Grundverständnis französischer Gestaltung wider und sind reich an Teichanlagen, Brunnen, Skulpturen und Verzierungen entlang der Wege.

Lustschloss Grand Trianon

In den Versailler Gärten liegen zwei Lustschlösser. Das Grand Trianon wird auch Le Palais de Flore genannt und diente Sonnenkönig Ludwig XIV. als Rückzugsort, der königliche Architekt Jules Hardouin-Mansart entwarf es für ihn. Über die Jahrhunderte wechselten die Bewohner und ließen Umbauten vornehmen. Daher werdet ihr bei Besichtigungen neben barocken Elementen auch typische Elemente aus den Zeiten Napoléons vorfinden.

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Grand Trianon in Versailles

Lustschloss Petit Trianon

Das Petit Trianon wurde von Ludwig XV. in Auftrag gegeben und war ein Geschenk an seine Mätresse Madame de Pompadour. Später wechselte es in den Besitz von Marie Antoinette, als Ludwig XVI. die Thronfolge antrat und es ihr überließ. Zum Lustschloss selbst gehören nicht nur ein französischer Garten, ein Belvédère und ein Theater, sondern auch eine Kapelle, ein Liebestempel und ein Bauernhof. Letztere ist für viele Kinder der Höhepunkt des Besuchs.

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Petit Trianon mit Garten

Für Marie Antoinette wurde die Anlage rund um das Petit Trianon ausgebaut. Es entstand ein zeitgenössisches Bauerndorf (Hameau de la Reine) mit vielen rustikalen Häusern. Sie selbst soll gern in die Rolle eines Milchmädchens geschlüpft sein. Das Dorf selbst wurde für die Königin stark idealisiert und hatte nichts mit der Lebensrealität der einfachen Menschen gemein. Gerade jüngere Besucher und Tierfreunde lieben den Hof, denn dort leben Bauernhoftiere und ein Leuchtturm am See kann besichtigt werden.

Kutschengalerie

Neben dem Spiegelsaal im Hauptschloss ist die Kutschengalerie (Galerie des Carrosses) für Kinder besonders spannend. Natürlich kommen auch alle anderen Gäste auf ihre Kosten, wenn sie durch die königlichen Stallungen spazieren. Das Kutschenmuseum ist eine Reise durch die Zeit, beginnend bei Kutschen und Schlitten, über die Arbeit mit einem Pferdegeschirr, bis hin zu den ersten Automobilen. Die Galerie befindet sich direkt gegenüber des Palasteingangs.

Bereits 1831 entschloss sich König Louis Philippe, die Kutschensammlung als Ausstellung zu eröffnen. 1837 erfolgte die feierliche Einweihung und ab 1851 wuchs die Ausstellung mit der Präsentation von Schlitten und Sänften. Ein komplett neues Kutschenmuseum entstand 1985, es wurde allerdings bereits 2007 für umfassende Renovierungsmaßnahmen erneut geschlossen. Seit der Neueröffnung 2016 erwarten euch modern präsentierte Ausstellungsstücke auf fast 1.000 m² Fläche.

Parkanlage

Jenseits der Versailler Gärten liegt der 800 Hektar umfassende Park von Versailles. Er ist ideal als letzte Station eines Tagesausfluges, denn er steht für ein Picknick im Freien offen. Ihr könnt im Grünen und mit Blick auf die Versailler Gärten mitgebrachte Speisen essen. In der inneren Anlage ist der Verzehr eigener Speisen nicht erlaubt.

Aktivitäten

Ihr habt die Schlossräume auf euch wirken lassen und seid durch die Grünanlagen spaziert. Auf euch warten noch mehr Aktivitäten!

Brunnenshow

Ein Spaziergang durch die Versailler Gärten lohnt sich immer, doch für ein noch schöneres Gesamtambiente empfiehlt sich der Besuch während einer Musikshow. Diese finden regelmäßig an Wochenenden und zu Sonderterminen statt. Noch eindrucksvoller sind die Lichtshows am Abend, wenn Musik und Lichteffekte im Rhythmus spielen und sich eine belebte Brunnenshow vor den Zuschauern erhebt. Während der Besuch der Gärten beim Schlosseintritt inklusive ist, fallen für die Shows zusätzliche Kosten an.

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Brunnen in Versailles am Tag

Bootsfahrten

Hinter den Gärten wartet der Grand Canal. Der Bootsteich ist 1,5 Kilometer lang und in Kreuzform angelegt. Statt nur am Wasser zu spazieren, könnt ihr am Bootsverleih für jeweils eine Stunde ein Ruderboot mieten. Nötig ist nur ein Ausweisdokument und schon kann die romantische Fahrt für Paare oder das spaßige Abenteuer mit den Kindern starten.

Achtung: Der Bootsverleih ist nicht ganzjährig verfügbar. Von Oktober bis einschließlich Februar bleibt der Verleih geschlossen.

Radtour

Aufgrund der enormen Größe der Anlage gibt es gleich drei Stationen für Fahrradverleih: Am Schlossgarteneingang Porte Saint Antoine, nahe des Kanals an der Station Petite Venise und an der Grille de la Reine. Räder für Erwachsene und Kinder stehen zur Verfügung und können gegen eine Gebühr gemietet werden. Alternativ könnt ihr nicht nur Räder nutzen und auf eigene Faust losfahren, sondern direkt eine geführte Radtour buchen.

Bimmelbahn

Wer nicht mit dem Fahrrad und dennoch nicht zu Fuß die weitläufige Anlage erkunden möchte, kann Les Petits Trains nutzen. Für Kinder ist die Bimmelbahn ein besonders spaßiger Ausflug und für müde Füße jeden Alters eine Wohltat. Die kleinen Bahnen halten am Hauptschloss, aber auch an beiden Lustschlössern, einem Restaurant am Kanal und dem Bauernhof.

Stadt Versailles

Über die Jahrhunderte entstand im Umkreis der Schlossanlage eine Stadt. Heute umfasst die Stadt Versailles rund 85.000 Einwohner in acht Vierteln. Ein Ausflug lohnt sich für alle, die in das bunte Stadttreiben eintauchen wollen. Der Marktplatz ist am Vormittag sehr belebt und bietet regionale Köstlichkeiten wie Baguettes, Käse und frisches Obst. In unmittelbarer Nähe zu den Markthallen laden Restaurants und Cafés zum Verweilen ein.

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Spaziergang durch die Stadt Versailles

Reise-Infos

Plant ihr jetzt einen Städteurlaub in Paris mit Ausflug zum Schloss Versailles, helfen euch die folgenden Tipps bei einer stressfreien Anreise und Planung.

Anreise

Bequem und günstig ist die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit der RER C reist ihr stressfrei von Paris aus binnen circa 30 bis 45 Minuten zur Haltestelle Versailles Rive Gauche in unmittelbarer Schlossnähe (ca. 10 Minuten Fußweg). Die RER C fährt in Paris durch bekannte Stationen wie Saint-Michel – Notre-Dame oder den Bahnhof Champ de Mars – Tour Eiffel. Ein weiterer Zug fährt auf der Linie L ab Saint-Lazare bis zur Station Versailles Rive Droite. Der restliche Fußweg zum Schloss ist mit rund 20 Minuten allerdings etwas länger.

Auch eine individuelle Anreise mit dem Auto ist möglich. In diesem Fall stehen sechs kostenpflichtige Parkflächen zur Verfügung:

  • Parking place d’Armes
  • Parking Boulevard de la Reine
  • Parking Sceaux
  • Parking Cathédrale Saint-Louis
  • Parking Chantiers
  • Parking Saint-Cloud et Notre-Dame

Die Schlossanlage verfügt über sechs verschiedene Eingänge, von denen vier nur Fußgängern und Radfahrern offen stehen. Die übrigen beiden dürfen auch mit dem Auto genutzt werden.

  • Porte Saint Antoine (auch Autos)
  • Grille de la Reine (auch Autos)
  • Grille des Matelos
  • Grille de la Ménagerie
  • Grille de Neptune
  • Grille de la Petite Venise

Vor Ort

Da das Schloss Versailles von Menschen weltweit besucht wird, sind viele Beschilderungen nicht nur auf Französisch, sondern auch auf Englisch. Das Personal vor Ort spricht ebenfalls im Regelfall Englisch und kann euch weiterhelfen.

Es gibt verschiedene Arten der Tickets. Wer nur das Innere des Schlosses sehen will, benötigt nur ein Billet Château. Sollen die Lustschlösser und der Bauernhof zur Reise gehören, ist das Billet Passport nötig. Beide Tickets gelten für einen Tag. Es gibt jedoch auch ein vergünstigtes 2-Tages-Ticket. Die Eintrittskarten vor Ort zu kaufen, ist ein enormer Zeitaufwand. Statt euch teils über eine Stunde in die Warteschlange zu stellen, kauft ihr am besten online die Karten. Hierbei gilt: Kinder und junge Erwachsene bis zum 26. Geburtstag können unter Vorlage eines Ausweisdokumentes gratis ins Schloss, benötigen allerdings Tickets für die Gärten. Das Kutschenmuseum ist kostenfrei. Mit vorab gekauften E-Tickets stellt ihr euch direkt im Wartebereich zur Sicherheitskontrolle an.

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Besuch im Château de Versailles

Beste Reisezeit

Als international beliebtes Reiseziel ist das Schloss Versailles in der Hauptsaison stark besucht. Erst in den Nachmittagsstunden wird es im Hauptschloss ruhiger. Ein Trick, dem Trubel während der Hauptsaison zu umgehen: Startet den Ausflug in den weitläufigen Gärten und besucht das Schloss am Ende. Ruhiger ist der Gesamtkomplex in der Vor- oder Nachsaison. Eine Reise vor Juni oder erst ab Oktober ist daher ideal. Allerdings sind Aktivitäten wie eine Bootsfahrt oder eine Radtour in Herbst und Winter kaum möglich. Perfekt dafür geeignet sind die Monate März bis Mai.

Kulinarik

Direkt auf dem Gelände erwarten euch zwei Restaurants. La Flottille besitzt einen großen Terrassenbereich, einen inneren Speisebereich und eine Bar. Hier werden französische Klassiker wie Käse-Salate, Creme brûlée aber auch schnelle und internationale Kost geboten. Das zweite Restaurant ist La Petite Venise. Mit französischem Flair, leckerem Brot und Pasta sowie Fleisch und vegetarischen Gerichten überzeugt es ebenfalls.

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Französisch essen gehen

Wer nicht in einem Restaurant essen möchte, kann in beiden Locations Gerichte zum Mitnehmen wählen. Abseits davon gibt es kleinere mobile Imbissgeschäfte, darunter die beliebten Stände La Parmentier de Versailles und Les Gourmandises de la Petite Venise. Sehr begehrt sind heiße Kartoffelsnacks in vielen Formen. Sie sind daher in der Hauptsaison gern von längeren Warteschlangen umringt. Auch Verkaufswagen mit frischem Orangensaft gehören zum Bild der Anlage. Auf alle, die Eis und Sorbet lieben, warten in den warmen Monaten überall im Schlosspark verteilt Eisverkäufer.

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