Ihr wollt nicht in die Ferne schweifen, sondern erfahren, welche unvergesslich schönen Reiseziele es in Deutschland gibt? Für Ausflüge bieten sich eine ganze Menge an und die schönsten Orte erwarten euch jetzt.
Überblick
Für einen Kurztrip am Wochenende, für einen Tagesausflug zwischendurch oder auch für den großen Urlaub in Deutschland über mehrere Wochen hat die Bundesrepublik herrliche Orte zu bieten. Mit wenig Reisestress könnt ihr bequem mit der Bahn oder dem Auto die schönsten Ziele für die ganze Familie ansteuern. Welche Top 10 uns in den Sinn kamen, erfahrt ihr jetzt.
1. Schloss Neuschwanstein
Majestätisch erhebt es sich vor einer Kulisse aus grünem Wald, blauem See und endlosem Himmel. Bereits aus der Ferne ist Schloss Neuschwanstein ein beeindruckendes Bauwerk. Dieser Schönheit und ihrer Geschichte könnt ihr bei einem Besuch im Schloss noch näher kommen. Dafür führt euch die Reise ins bayerische Allgäu, genauer nach Hohenschwangau bei Füssen. Bei einer Besichtigung werden die Gäste durch 14 Räume von Königs Ludwig II. in der dritten und vierten Etage geführt. Das zweite Obergeschoss ist bis heute ein Rohbau und dient dem Museum zur Organisation. Außerdem befindet sich hier ein Café und ein Shop. Im Erdgeschoss erwartet Besucher außerdem die historische Küche.
Der Bau des Schlosses begann 1869. Es sollte zur Residenz von König Ludwig II. werden, der selbst jedoch nur wenige Monate im Schloss Neuschwanstein verweilte. Er starb vor der endgültigen Fertigstellung. Bis 1886 hieß das Schloss „Neue Burg Hohenschwangau“, danach erfolgte die Umbenennung in Schloss Neuschwanstein mit dem passenden Kosenamen „Märchenschloss“. Heute gehört es dem Freistaat Bayern und steht für Besichtigungen offen. Mit rund 1,5 Millionen Besuchern jedes Jahr gehört Schloss Neuschwanstein zu den schönsten Orten Deutschlands.
2. Teufelsmauer
Im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt erwartet euch ein Ort, der bereits Johann Wolfgang von Goethe begeisterte. Der Dichter war 1784 im Harz und besuchte unter anderem die Teufelsmauer. Dabei handelt es sich nicht um ein einzelnes und von Menschenhand gemachtes Mauerwerk, sondern um eine Felsenkette. Sie erstreckt sich über 20 Kilometer und besteht überwiegend aus Sandstein. Ihre Formen regen seit Jahrhunderten die Fantasie an und so ranken sich Volksmythen und Teufelssagen um die Felswände.
Wer die Teufelsmauer besuchen möchte, kann dies das gesamte Jahr über. Auf rund 35 Kilometern führt der Teufelsmauerstieg als Wanderroute durch das Gebiet. Zu den schönsten Zielen innerhalb der Region gehört der Großvaterfelsen. Hier gibt es nicht nur ein Restaurant, sondern auch einen beeindruckenden Ausblick aufs Umland, da die Aussichtsplattform zu den höchsten Felsklippen der Teufelsmauer gehört. Entlang der Wanderwege blühen ab dem Frühjahr viele Blumen und Kräuter, darunter sonst selten gesehene Arten wie Berg-Sandglöckchen und Karthäuser-Nelke. Wandern allein genügt euch nicht? Wenn ihr gern Klettern geht, findet ihr entlang der Teufelsmauer mehrere Felsen, die offiziell für den Klettersport als sicher ausgezeichnet und freigegeben sind.
3. Bastei
Die Sächsische Schweiz im Freistaat Sachsen ist unter anderem für die Felsformation Bastei und ihre Basteibrücke bekannt. Die Brücke wurde 1851 erbaut und sollte die Schlucht zwischen der Burg Neurathen und den gegenüberliegenden Felsen überwindbar machen. Heute stehen von der Burg nur noch Überreste, doch die Brücke ist geblieben. Sie ist 76,5 Meter lang und besitzt sieben Bögen. An den höchsten Stellen erreicht sie 40 Meter und ist damit ein Wahrzeichen im gesamten Elbtal.
Die Basteibrücke zeichnet gemeinsam mit der Felsformation Bastei ein eindrucksvolles Landschaftsbild und gehört daher zu den schönsten Orten Deutschlands. Wer die Bastei besuchen möchte, kann dies dank gut erschlossener Wanderwege ganzjährig tun. Ist das Ziel erreicht, geht der Blick von der Aussichtsterrasse fast 200 Meter abwärts. Unter den Besuchern bahnt sich das Elbtal seinen Weg und der Reichtum der Natur wird greifbar. Die Bastei hat mehrere Wanderwege als Etappenziel, darunter der Dichter-Musiker-Maler-Weg. Ist der Fußweg nichts für Reisende, bestehen auch praktische Busverbindungen vor Ort. Beliebt bei Gästen der Region ist die Fahrt mit dem Touristenbus „Bastei-Kraxler“.
4. Vorpommersche Boddenlandschaft
Ein Ausflug in den Norden bringt euch einem weiteren Ziel näher, das zu den schönsten Orten Deutschlands gehört: die Vorpommersche Boddenlandschaft. Ihr seid hier ganz nah an der Ostsee und ihren Top-Stränden, jedoch noch nicht unmittelbar am Wasser. Vor allem Natur- und Wanderfreunde kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten.
Der Begriff Bodden stammt aus den Niederlanden und lässt sich mit „Grund“ oder „Boden“ übersetzen. Auf Deutsch würde man zur Beschreibung der Region auf das Wort „Lagune“ zurückgreifen. Es sind Bereiche, in denen flache Gewässer das Landschaftsbild prägen, doch der direkte Meereszugang nur subtil gegeben ist. Die Vorpommersche Boddenlandschaft wird sowohl von der Ostsee als auch von kleinen Seen mit Wasser gespeist. Daher sind die Boddengewässer durch Süßwasserzuflüsse und Salzwasser mehr oder minder salzig. Der Salzgehalt unterscheidet sich zwischen den einzelnen Bodden und nimmt landeinwärts beständig ab.
Die gesamte Vorpommersche Boddenlandschaft ist ein Nationalpark und besitzt eine Fläche von 786 km². Das macht die Landschaft innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns zum größten Nationalpark. Innerhalb Deutschlands liegt sie auf Platz 3. Unter der Beachtung des Naturschutzes können Besucher unbeschwerte Stunden im Nationalpark verbringen. Neben ruhigen Tagen an naturbelassenen Strandabschnitten sind Spaziergänge mit Tierbeobachtungen und Ausflüge mit dem SUP-Board beliebt. Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft sind viele Vogelarten anzutreffen, darunter Zugvögel, die hier überwintern und 163 Arten, die in der geschützten Landschaft brüten. Mit etwas Glück können Gäste zudem Kegelrobben und Seehunde sehen.
5. Felsenmeer
Zur Gemeinde Lautertal im südhessischen Odenwald gehört eine beeindruckende Felslandschaft: das Felsenmeer. Bereits die Steinmetze der Römer nutzten das hier in großen Mengen abgelagerte Tiefengestein. Heute erfolgt keine Steingewinnung mehr, vielmehr ist das Felsenmeer zu einem beliebten Ausflugsziel für Wanderfreunde geworden und befindet sich im Naturschutzgebiet „Felsberg bei Reichenbach“.
Das Felsenmeer besitzt eine Quelle, die langsam talabwärts fließt und am unteren Ende in den Graulbach mündet. Es gibt die Vermutung, dass hier das Nibelungenlied spielt, genauer die Ermordung Siegfrieds. Daher wird die Quelle auch „Siegfriedquelle“ genannt und ist ein Teil des Wanderweges „Nibelungensteig“. Der Steig ist ein insgesamt 130 Kilometer langer Wanderweg, der durch das Felsenmeer verläuft. Hintergrundwissen zur Region gibt es im „Geopark Informationszentrum“, das 2007 eröffnet wurde.
Noch ein Tipp für alle, die den Naturausflug mit einem Städtetrip verbinden wollen: Bei einem Besuch im Odenwald ist der Weg bis zur Stadt Heidelberg nicht weit. Etwa eine Stunde Fahrt trennt Lautertal von Heidelberg. Nutzt den Ausflug für Kultur pur: für einen Schlossbesuch, einen Blick auf die älteste Universität des Landes oder Museumsbesuche.
6. Blautopf
Die Schwäbische Alb hat viele lohnenswerte Reiseziele und auch einer der schönsten Orte Deutschlands liegt hier: der Blautopf. 16 Kilometer von Ulm entfernt, befindet sich die Stadt Blaubeuren. Ihr Naturwahrzeichen ist der Blautopf, eine Karstquelle mit 20,6 Metern Tiefe und einem beeindruckenden Farbenspiel. Im Talkessel hat das Wasser je nach Tageslicht eine besonders intensive Blaufärbung und scheint regelrecht zu leuchten. Das Naturphänomen entsteht durch winzige Kalkpartikel im Wasser, die zu einer besonderen Lichtstreuung, der Rayleigh-Streuung, führen. Diesen Effekt erleben Urlauber auch in der Blauen Lagune in Island, wo Silikatpartikel im Wasser zum gleichen Streuungseffekt führen.
Ein Besuch beim Blautopf ist ideal für alle, die der Natur nahe sein möchten. Für Familien empfiehlt sich eine Wanderung auf dem Tugendpfad im Blaubeurer Ried, denn der Weg ist gut befestigt und kann sogar mit einem Kinderwagen genutzt werden. An warmen Sommertagen lohnt sich ein Stopp an der Kneippanlage des Weges. Einen der schönsten Ausblicke aufs Tal hinab gibt es bei der Ruine Rusenschloss und spannend wird ein Halt beim von Quellwasser angetriebenen Hammerwerk. Heute findet sich dort ein historisches Museum, das Besucher in den harten Alltag in einer Schmiedewerkstatt eintauchen lässt. Nahe der Hammerschmiede lädt im Anschluss ein Terrassen-Café ein, bei leckeren Stärkungen den Blick in die Natur schweifen zu lassen.
7. Zeche Zollverein
Seit 2001 gehört Zeche Zollverein, das einst aktive Steinkohlebergwerk 45 Fahrminuten von Düsseldorf entfernt, gemeinsam mit der Kokerei Zollverein zum UNESCO-Welterbe. Der Zollverein trägt den liebevollen Beinamen „Eiffelturm des Ruhrgebietes“, da Anwohner und Besucher zuerst an das gut sichtbare Fördergerüst der Zeche denken, das sich charakteristisch dem Himmel entgegenstreckt. Ein Besuch im Zeche Zollverein lohnt sich in jedem Alter. Es werden unter anderem spezielle Führungen für Familien mit Kindern und Schulkassen angeboten, die die harte Arbeit unter Tage kindgerecht und spannend zeigen. Seit 2010 gibt es zudem eine Dauerausstellung, die sich ganz dem Thema Steinkohle widmet.
Nicht nur in den Innenräumen gibt es jede Menge zu lernen. Der zur Anlage gehörende Zollverein Park lädt seit 2012 zum Verweilen ein. Hier wartet Industrienatur darauf, zu allen Jahreszeiten entdeckt zu werden. Es gibt über 500 Blumenarten, etwa 20 Schmetterlings- und 40 Vogelarten. Der Park lässt sich dank einer Ringpromenade über 3,5 Kilometer bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.
8. Saarschleife
Zu den schönsten Orten Deutschlands gehört natürlich auch die Saarschleife, eine Flussschleife, die sich durch die Landschaft zieht und zum Bestaunen der Natur einlädt. Die meisten Menschen nutzen den Aussichtspunkt „Cloef“, der zur Gemeinde Mettlach, genauer zum Ortsteil Orscholz, gehört und sich nur eine Autostunde von Saarbrücken entfernt befindet. Der Aussichtspunkt liegt 180 Meter über der Saarschleife und erlaubt einen eindrucksvollen Blick auf Wasser und Uferverlauf. Einen anderen und ebenso unvergesslichen Blickwinkel auf die Saarlandschleife erlaubt ein Ausflug zum Baumwipfelpfad. Dieser gehört mit 23 Metern Höhe zu den schönsten Baumwipfelwegen in Deutschland. Der Pfad ist gut 1.250 Meter lang und besitzt mehrere Lernstationen mit Hintergrundwissen. Am Ende erwartet die mutigen Besucher ein Aussichtsturm auf 42 Metern Höhe.
Natürlich lässt sich die Saarschleife nicht nur aus der hohen Ferne bewundern. Es führen Wander- und Radwege am Ufer entlang. Für gemütliche Wanderungen und Ausflüge mit Kindern empfehlen sich die kurzen und leichten Wanderwege, die mit der Bezeichnung „Traumschleifchen“ markiert sind. Auch Ausflüge aufs Wasser sind möglich, beispielsweise bequem über Schiffsfahrten oder aktiv beim Stand-up-Paddling.
9. Saalfelder Feengrotten
Für Familien und alle, die gern die Atmosphäre unterirdischer Grotten bestaunen, wartet ein märchenhaftes Abenteuer in Saalfeld/Saale in der Nähe des Thüringer Waldes. Das stillgelegte Bergwerk begeistert mit prächtigen Tropfsteinen, die nicht nur Kinder faszinieren, sondern Menschen jeden Alters staunen lassen. Die Saalfelder Feengrotten stehen sogar als farbenreichste Grotte der Welt im Guinness-Buch der Rekorde und warten darauf, von euch erkundet zu werden.
Der Besuch vor Ort verbindet Wissensvermittlung mit Abenteuer und Märchen. Neben klassischen Führungen durch die Tropfsteinwelt empfehlen sich für Familien die speziellen Kinderführungen, bei denen die Jüngsten voll auf ihre Kosten kommen. Für alle, die interaktive Museen lieben, ist die Erlebnisausstellung „Grottoneum“ genau richtig. Im Grottoneum warten Wissens- und Mitmach-Stationen darauf, von großen und kleinen Forschern entdeckt zu werden. Besonders erholsam für Erwachsene ist ein Aufenthalt im Heilstollen. Ihr ruht bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 98 Prozent in der nahezu keimfreien Umgebung. Da ganzjährig durchschnittlich neun Grad Celsius herrschen, können Schlafsäcke zum therapeutischen Ruhen auf Liegen ausgeliehen werden.
Nach den Abenteuern unter Tage lohnt sich bei gutem Wetter ein Ausflug in den Feengrottenpark. Zurück im Tageslicht gibt es für Kinder einen Abenteuerspielplatz und ein Wald-Erlebnis-Pfad lockt ins Grün hinein. Der Abenteuerwald „Feenweltchen“ ist der perfekte Auftakt oder Abschluss des Besuchs bei den Saalfelder Feengrotten und macht nicht wenigen Besuchern Lust, noch mehr Ausflugsziele im Thüringer Wald zu entdecken.
10. Schloss Glücksburg
Wer sich schon einmal gefragt hat, welche die nördlichste Stadt Deutschlands ist, hat hier die Antwort: Glücksburg an der Ostsee. Die Kleinstadt liegt an der Flensburger Förde und nur etwa zwölf Kilometer von Flensburg entfernt. Ein Kurzurlaub, der Besuche in beiden Städten verbindet, ist daher sehr beliebt. So hoch im Norden ist die Grenze zu Dänemark nicht weit. Glücksburg nennt man bei unseren dänischen Nachbarn übrigens Lyksborg.
Bei einem Besuch an diesem schönen Ort in Deutschland lohnt sich an warmen Tagen ein Ausflug in den Stadtteil Sandwig, denn hier wartet ein Ostsee-Strandbad. Entlang der Küste gibt es immer wieder kleine Badestrände, die entdeckt werden wollen. Wen es weg vom Strand und hinein ins Grüne zieht, der wird rund um Glücksburg ebenfalls fündig. Der Glücksburger Wald ist ein großes Waldgebiet samt 2009 eröffnetem Waldmuseum. Unabhängig von Jahreszeit und Witterung lockt die Fördeland-Therme als Erlebnisbad und Wellnesszentrum für die ganze Familie. Lohnenswert ist zudem das historische Wasserschloss, das nach der Stadt benannt ist. Das Schloss Glücksburg kann samt Audioguide oder App erkundet werden und bietet immer wieder spannende Sonderveranstaltungen wie zum Beispiel Nachtführungen.