Seen in Finnland – unsere Top 10


Die Wälder liegen wie unberührt vor euch und zwischen dem Grün in unendlichen Facetten glitzert das Blau der Seen hervor. Unsere 10 schönsten Seen in Finnland laden zum Badeurlaub, Kanufahren und zu unvergesslichen Abenteuern ein. Wir zeigen euch kristallklares Wasser und Strände im hohen Norden Europas.

Wie viele Seen gibt es in Finnland?

Finnlands Beiname „Land der 1.000 Seen“ erklärt sich bei einem Blick auf die Landkarte: Ihr entdeckt zwischen der Hauptstadt Helsinki im Süden und Lappland im hohen Norden jede Menge von ihnen. Doch wie viele Seen gibt es in Finnland und woher stammt die große Anzahl? Die Mehrheit der rund 188.000 Seen entstand in der Weichsel-Kaltzeit vor etwa 115.000 Jahren. Damals sorgten Gletscher bei ihrem Rückgang dafür, dass sich Senken und Gletscherbecken mit Schmelzwasser füllten. Andere Seen sind hingegen durch spektakuläre Einschläge von Meteoriten entstanden.

Die finnischen Seen haben alle eine große Gemeinsamkeit: Ihre ruhige und gleichzeitig kraftvolle Ausstrahlung zieht gemeinsam mit den endlosen Wäldern um sie herum Naturliebhaber aus der ganzen Welt an. Ein Urlaub in Finnland bedeutet für viele Reisende die perfekte Mischung aus Ruhe und Abenteuer. Wir zeigen euch unsere zehn Favoriten.

1. Saimaa

Wer sich mit Finnland als Reiseziel beschäftigt, wird mit diesem Namen frühzeitig in Kontakt kommen, denn der Saimaa ist mit einer Fläche 4.370 Quadratkilometern der größte See des Landes. Er bildet ein Seensystem, zu dem auch der Pihlajavesi zählt, von dem ihr später noch lesen werdet. Der Saimaa befindet sich an der Grenze zu Russland und es gibt circa 14.000 kleine Inseln in ihn. Des Weiteren ist der See die Heimat der Saimaa-Ringelrobbe. Urlaub an den Ufern verspricht herrliche Abkühlung beim Sprung ins Wasser, eröffnet aber auch viele Möglichkeiten für Ausflüge mit dem Boot oder im Kanu. Fahrt auf dem Wasserweg beispielsweise zum Saimaakanal, der rund 43 Kilometer lang ist und im 19. Jahrhundert von finnischen Ingenieuren als Transportweg angelegt wurde.

Saimaa
Der Saimaa ist der größte finnische See

Bei einer Kanufahrt könnt ihr außerdem durch den Nationalpark Linnansaari oder Kolovesi paddeln und den Blick immer wieder zwischen kristallklarem Wasser und smaragdgrünen Wäldern wandern lassen. Sportlich wird es zudem beim Stand-Up-Paddling und für das Kontrastprogramm gesellt ihr euch zu den entspannten Anglern, denn der Saimaa ist nur sieben Meter tief und reich an Lachsen.

Aufgrund der vielen Buchten ist es nahezu unmöglich, die gesamte Schönheit dieser Seenlandschaft in nur einem Urlaub zu erleben. Zählt man die Strecken der Uferlinien zusammen, ergeben sich rund 14.500 Kilometer und dank der Wälder und Wiesen ist die Landschaft rund um den Saimaa in jedem Abenteuerurlaub ein neues Erlebnis. Wollt ihr aus der wilden Natur auftauchen, macht einen Tag in der Stadt Savonlinna Halt und lernt dort mehr über die Burg Olavinlinna, eine mittelalterliche Steinfestung und die nördlichste der Erde.

2. Päijänne

Zwei Aspekte dominieren die Landschaft des zweitgrößten Sees von Finnland: dichte Kiefer- und Birkenwälder auf der einen und azurblaues Wasser auf der anderen Seite. Der Päijänne erstreckt sich über eine Fläche von 1.180 Quadratkilometern, besitzt 1.886 Inseln und reicht an seinem tiefsten Punkt 95 Meter von der Wasserkante bis zum Boden. Fürs Tauchen ist der See daher ein beliebtes Ausflugsziel im europäischen Norden, denn er ist nicht nur der tiefste See des Landes, sondern mit mehr als 120 Kilometern der längste See Finnlands. Die Uferlandschaft umspannt stolze 2.248 Kilometer und überall am Rand erwarten euch Mökki, die finnischen Ferienhäuser mit eigener Sauna. Sie fügen sich dank vieler Holzelemente perfekt in das Naturbild des Päijänne-Nationalparks ein.

Paeijaenne
Straße mitten durch den Päijänne

Abseits der Zeit am und im Wasser empfehlen wir euch einen Besuch im Wintersportort Lahti samt olympischer Trainingszentren und einem Hafen, der perfekt für Seerundfahrten geeignet ist. Vor allem in den Sommermonaten werden Touren mit einem Dampfer angeboten. Neben Lahti ist die belebte Studentenstadt Jyväskylä im Norden einen Ausflug wert. Viele Lokale und ausgelassene Grillabende gehören zum Stadtbild. Nehmt euch nach Möglichkeit auch Zeit für den Pulkkilanharju-Pfad, der acht Kilometer direkt über den Päijänne führt und mittels Brücken mehrere Inseln ans Festland anbindet. Das Wasser des Päijänne hat eine sehr hohe Qualität, sodass der See für Helsinki das Trinkwasser liefert und als „Perle der Seenplatte“ bezeichnet wird. Von der Hauptstadt aus benötigt ihr circa eindreiviertel Stunden mit dem Auto zum nördlich gelegenen See, während ihr von Tampere aus Richtung Osten fahrend nach einer Stunde und 15 Minuten angekommen seid.

3. Sääksjärvi

Im Süden Finnlands, nahe der Gemeinde Nurmijärvi, glitzert der größte Brunnensee Finnlands seinen Besuchern entgegen. Er wird durch Grundwasser gespeist und da das Wasser auf dem Weg aus den Bodenschichten aufwärts durch ein natürliches Filtersystem läuft, ist es kristallklar an seiner Oberfläche. Rund um den Sääksjärvi befindet sich feiner Sand und dahinter Kiefernwälder. Das Highlight im Sommer ist der Sääksin uimaranta, der zu den schönsten Stränden des Landes zählt.

Saeaeksjaervi
Seen in Finnland: Am Sääksjärvi wird gerne gebadet

Der Name Sääksjärvi wird in Finnland übrigens für mehrere Seen angewandt, was im Urlaub für Verwirrung sorgen kann. Der südliche See bei der Gemeinde Nurmijärvi ist der oft gesuchte Publikumsmagnet. Ebenfalls faszinierend ist jedoch ein Namensvetter nordwestlich der Gemeinde: Dieser Sääksjärvi ist nicht durch Gletscheraktivitäten entstanden, sondern überdeckt einen Krater. Wissenschaftler schätzen, dass vor rund 602 Millionen Jahren ein Meteorit an dieser Stelle einen Einschlagkrater mit fünf Kilometer Durchmesser hinterließ. Der Impaktkrater füllte sich mit Wasser und wurde so zum See. Den Sääksjärvi erreicht ihr vom südlich gelegenen Turku oder vom östlich befindlichen Tampere innerhalb von eindreiviertel beziehungsweise eineinviertel Stunden mit dem Mietwagen.

4. Pihlajavesi

Zum großen Seesystem Saimaa gehört das Naturschutzgebiet Pihlajavesi samt gleichnamigem See. Er ist 20 Kilometer breit, doppelt so lang, und erreicht damit eine Fläche von rund 713 Quadratkilometern. Wie in einem Labyrinth verteilen sich viele kleine Inseln über den Pihlajavesi, auf dem vor gut hundert Jahren noch Siedler mit eigenen Häusern und Weidetieren lebten. Heute nennen nur eine Handvoll Menschen den See ihr Zuhause, dafür leben seltene Robben und unzählige Vögel im Seegebiet. Sie finden hier einen gut geschützten und nahrungsreichen Rückzugsort für sich und ihre Jungtiere. Finnland bewahrt die Seenlandschaft aktiv durch ein Uferschutzprogramm, allerdings steht es Urlaubern frei, durch dieses zu wandern, vor Ort zu angeln und beim Baden die Naturlandschaft zu erleben. Auch Bootstouren auf dem sechstgrößten See Finnlands werden von 17 Häfen aus angeboten.

Pihlajavesi Olavinlinna Savonlinna
Die bereits erwähnte Festung Olavinlinna im Pihlajavesi

Zum großen Seesystem Saimaa gehört das Naturschutzgebiet Pihlajavesi samt gleichnamigem See. Er ist 20 Kilometer breit, doppelt so lang, und erreicht damit eine Fläche von rund 713 Quadratkilometern. Wie in einem Labyrinth verteilen sich viele kleine Inseln über den Pihlajavesi, auf dem vor gut hundert Jahren noch Siedler mit eigenen Häusern und Weidetieren lebten. Heute nennen nur eine Handvoll Menschen den See ihr Zuhause, dafür leben seltene Robben und unzählige Vögel im Seegebiet. Sie finden hier einen gut geschützten und nahrungsreichen Rückzugsort für sich und ihre Jungtiere. Finnland bewahrt die Seenlandschaft aktiv durch ein Uferschutzprogramm, allerdings steht es Urlaubern frei, durch dieses zu wandern, vor Ort zu angeln und beim Baden die Naturlandschaft zu erleben. Auch Bootstouren auf dem sechstgrößten See Finnlands werden von 17 Häfen aus angeboten.

5. Haukivesi

Auch der Haukivesi zählt zum Saimaa-System und befindet sich in der Region Savo. Mit 562 Quadratkilometern belegt er den achten Platz unter den größten Seen Finnlands. Durch Sunde und kleine Inseln wird der Haukivesi in viele Becken zergliedert und besitzt zahlreiche Buchten. In seinem Herzen findet ihr euch im Linnansaari-Nationalpark wieder: Auf 40 Kilometern Länge und fünf bis zehn Kilometern Breite wird ein Gebiet aus offenem Gewässer und mehr als 130 Inseln gepflegt. Vogelarten wie der Fischadler und Gruppen von Saimaa-Ringelrobben haben sich das Gebiet zur Heimat gemacht. Wer Pflanzen liebt, wird ebenfalls auf seine Kosten kommen, denn es gibt üppiges Grün und sogar Orchideen zu sehen.

Haukivesi
Wasserdampf steigt über dem Haukivesi auf

Ein Saunabesuch gehört das gesamte Jahr über zu den erholsamen Highlights des Urlaubs in Finnland. Besucht ihr den Haukivesi im Winter, ist es fast ein Muss, nach sportlichen Stunden auf den Schlittschuhen einen Aufenthalt in der Sauna zu genießen. Ist Wassersport genau das Richtige für euch, wählt ihr zwischen Kanu und Kajak, könnt auf einen Jetski steigen und natürlich großzügige Bahnen beim Schwimmen ziehen.

6. Pielinen

Zerklüftete Wälder umgeben nördlich der Stadt Joensuu den viertgrößten See des Landes. Die Sage aus der finnischen Mythologie, dass der Hochgott Ukko gemeinsam mit seiner Frau Akka den Pielinen zu ihrer Heimat erklärt haben soll, verleiht dem Gewässer eine magische Grundstimmung. Der Berg Koli wird als nationales Symbol Finnlands betrachtet und Wanderwege, Reitpfade und Radwege führen euch durch die Landschaft rund um den 347 Meter hohen Gipfel und die zwei Felsplateaus, die Ukko und Akka getauft wurden.

Pielinen
Blick auf den Pielinen

Zu den beliebtesten Aktivitäten rund um den und auf dem Pielinen gehören Baden, Ruhen an den Sandstränden und in jedem Fall das Angeln. Im Wasser leben unter anderem Hechte, Forellen, Zander und Lachse. Wer die rund 890 Quadratkilometer im Boot erkunden möchte, bewegt sich durch ein Labyrinth aus 2.000 kleinen Inseln.

7. Lappajärvi

Im Westen Finnlands, genauer in der Region Südösterbotten, befindet sich die Gemeinde Lappajärvi und ihren Namen verdankt sie dem Herzstück der Landschaft: dem See Lappajärvi. Er entstand Schätzungen zufolge vor über 77 Millionen Jahren beim Einschlag eines Meteoriten. Der Krater füllte sich mit Wasser und wurde zum größten Kratersee Europas und zum Lebensraum vieler Fischarten, darunter Barsch, Zander und Stint. Im Winter zieht es daher Menschen zum Eisangeln an den Lappajärvi.

Lappajaervi
Lappajärvi: Ein Meteoritenkrater füllte sich mit Wasser

Die Landschaft ist jedoch nicht nur im Winter traumhaft, sondern bietet Reisenden zu jeder Jahreszeit ein Spektakel. Besucht das Kivitippu Meteorite Centre, um mehr über die Entstehungsgeschichte der Region zu lernen oder schnürt die Wanderschuhe für Erkundungstouren auf den Naturlehrpfaden. Auch auf dem Lappajärvi selbst wird es nicht langweilig, wenn ihr ein Ausflugsschiff betretet, in ein Kanu steigt oder der Sommersonne bei einem Bad entflieht.

8. Oulujärvi

Das fünftgrößte Binnengewässer des Landes trägt den Spitznamen „Meer von Kainuu“, denn die finnische Landschaft Kainuu an der Grenze zu Russland ist landschaftlich stark vom Oulujärvi geprägt. Obwohl Gewässer in Nordeuropa kühler als in Mittel- und Südeuropa sind, profitiert dieser See von seiner Tiefe: 35 Meter reicht er maximal hinab, an vielen Stellen sind es weniger als zehn Meter, und so erwärmt er sich im Sommer entsprechend schnell. Einheimische und Urlauber zieht es daher in den Sommermonaten gern an den Oulujärvi. Ab November bis April ist der See wiederum zugefroren und kann mit Schlittschuhen befahren werden.

Oulujaervi Aussichtsplattform
Aussichtsplattform am Oulujärvi

Anders als viele Seen in Finnland besitzt der Oulujärvi weniger Inseln, sodass die offene Seefläche im Vergleich heraussticht. Dennoch gibt es eine Reihe von Inselchen und die beliebteste ist Manamansalo: Sie lädt zum Sonnenbad am kilometerlangen Sandstrand ein und flache Übergänge ins Gewässer sind besonders bei Familien mit kleinen Kindern beliebt. Während die Sonne scheint, werdet ihr neben dem Glitzern immer wieder Kajaks auf dem Wasser sehen und an den Ufern treffen sich Angler, vornehmlich beim Schleppangeln.

9. Julma-Ölkky

Der größte Schluchtensee Finnlands trägt den Namen Julma-Ölkky und liegt im Hossa-Nationalpark. Wer mit der finnischen Sprache etwas vertrauter ist, bekommt beim Namen des Sees vielleicht ein mulmiges Gefühl, denn er bedeutet übersetzt so viel wie „Grausame Schlucht“. Der Anblick des Durchbruchstals ist etwas ganz Besonderes: Der Julma-Ölkky ist drei Kilometer lang und an seiner schmalsten Stelle zehn Meter breit.

Julma Oelkky
Der schmale Julma-Ölkky

Wie der Julma-Ölkky auf Besucher wirkt, lässt sich am eindrucksvollsten bei einer Wanderung erfahren. Ein Weg mit orangefarbenen Hinweisen führt euch entweder für fünf Kilometer auf der kurzen Strecke (Ölökyn ylitys) oder für zehn Kilometer (Ölökyn ähkäsy) durch die schroffe Natur. Deutlich entspannter geht es bei einer Bootsfahrt zu, bei der ihr die Schlucht auf dem Wasserweg kennenlernt und beim Blick die hohen Felswände hinauf nicht weniger ins Staunen kommt.

Zwei Tipps: Macht am Felsbild von Värikallio einen Halt, dort wurde eine Malerei entdeckt, die vermutlich aus der Steinzeit stammt und zwei Menschen sowie einen Hirsch oder einen Elch zeigt. Im Norden der Schlucht befindet sich ein Felsbruch, der durch seine gewölbeartige Form an eine Gruft erinnert und von den Einheimischen Pirunkirkko, die Teufelskirche, genannt wird.

10. Inarijärvi

Der Inarijärvi ist ein Verwerfungssee und der drittgrößte der Seen in Finnland. Mit rund 1.040 Quadratkilometern hat er nicht nur eine beeindruckende Größe, sondern reicht bis zu 92 Meter in die Tiefe. Die Lage nördlich des Polarkreises lockt von September bis April viele Urlauber an, die Polarlichter bestaunen wollen. Über 3.000 Inseln gehören zum Inari-See und bilden ein Labyrinth, das es zu erkunden gilt.

Inarijaervi
Der Inarijärvi nördlich vom Polarkreis

An den Seeufern werdet ihr reichlich Angebote finden, um an einer geführten Schneeschuhwanderung teilzunehmen oder mit Hundeschlitten die Uferregionen zu erkunden. Sogar Rentierherden leben am Inari und sind vor allem für Kinder ein Highlight. Für den Sommer empfehlen wir euch eine Bootstour und für alle, die das kalte Seewasser nicht scheuen: Zwischenstopps zum Tauchen und Schnorcheln. Das Seewasser ist derart klar, dass der Blick bis zu zehn Meter in die Tiefe reicht und euch eine fischreiche Unterwasserwelt offenbaren wird.  In der Region findet ihr zudem Stätten des alten Volks der Samen und wer mehr über ihre Kultur erfahren möchte, schaut im Siida-Museum in der Gemeinde Inari vorbei.

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