Frankreichs schönste Seen

Frankreich ist eines der meistbesuchten Länder weltweit. Auch aus Deutschland zieht es jedes Jahr viele Urlauber dorthin, um sich die großartigen Bauwerke und kulturellen Zeugnissen der Zeit anzuschauen. Doch auch landschaftlich ist es bei unserem westlichen Nachbarn reizvoll. Lest nachfolgend mehr über die zehn schönsten Seen in Frankreich.

Wer an französische Gewässer denkt, dem fallen zumeist die bekannten Flüsse wie Seine oder Loire ein. Und dann gibt es da natürlich noch die Küste am Mittelmeer und Atlantik. Doch Frankreich verfügt auch über mehr als 1.000 Quadratkilometer Seefläche, die lohnenswertesten davon zeigen wir euch.

Zu den schönsten Seen Frankreichs gehören beispielsweise die großen Gebirgsseen wie der Genfersee oder der Lac du Bourget, beide in den Alpen, oder der Alpenrandsee Lac d‘Annecy. Hinzu kommen einige sehr reizvolle Stauseen wie der Lac du Salagou oder der Lac de Sainte-Croix.

Es gibt sicher noch sehr viele weitere schmucke Seen und Geheimtipps. Doch an den von uns beschriebenen Binnengewässern lässt es sich bestens Urlaub machen und entspannen. Es gibt genug Aktivitäten, um dort eine unvergessliche Zeit zu verbringen.

Wir beginnen unsere Reise durch die Seenlandschaft Frankreichs in der Provence. Im regionalen Naturpark Verdon, nicht weit von Städten wie Nizza oder Marseille entfernt, liegt der Lac de Sainte-Croix. Dabei handelt es sich um einen der Seen in Frankreich, die künstlich geschaffen wurden. In diesem Fall wurde der Fluss Verdon gestaut.

Der Lac de Sainte-Croix erstreckt sich auf eine Fläche von knapp 22 Quadratkilometern und ist teilweise bis zu 90 Meter tief. Die Umgebung des Sees gilt als sehr reizvoll, gibt es doch idyllische Hügel, duftende Lavendelfelder und malerische Dörfer zum Wandern und Entdecken. Ein Höhepunkt ist außerdem die Brücke Pont du Galetas, die über die Schlucht am Seezufluss verläuft.

Auf und um den See gibt es reichlich Aktivitäten. In mehreren Dörfern gibt es Naturstrände, die zum Baden einladen. Auf der Wasseroberfläche ist viel Platz für Surfer und Segler vorhanden. Lediglich Boote mit Benzinmotoren sind nicht erlaubt. Wer eine Auszeit vom Trubel an der Côte d’Azur braucht, sollte den Weg zum Lac de Sainte-Croix im Inneren des Landes auf jeden Fall auf sich nehmen.

Der Genfersee ist auch als Genfer See oder Lac Léman bekannt. Er liegt zu rund 60 Prozent in der Schweiz und zu etwa 40 in Frankreichs Region Auvergne-Rhône-Alpes. In beiden Ländern gilt der See als einer der schönsten Reiseziele im Alpenraum.

Der Genfersee ist rund 580 Quadratkilometer groß, wobei etwa 234 Quadratkilometer auf französischem Staatsgebiet liegen. Das reicht aus, um den See zum größten des Landes zu machen. Er ist zugleich der wasserreichste und mit bis zu 310 Metern Tiefe auch der tiefste See Frankreichs.

Der Genfersee ist bei Urlaubern besonders wegen seiner Wasserqualität und seinen milden klimatischen Bedingungen beliebt. Baden, Schwimmen und vielfältige Wassersportmöglichkeiten bieten viel Abwechslung. Ein Geheimtipp ist die Thermalstadt Thonon-les-Bains mit historischen Gebäuden aus dem 13. Jahrhundert. Alternativ ist die Schweizer Großstadt Genf nicht weit entfernt und eignet sich ideal für Tagestrips.

Von der Schweizer Grenze geht es nun zur spanischen Grenze. Eingebettet in das wunderbare Panorama der Pyrenäen findet sich hier der Lac d’Oô. Idyllischer und abgelegener kann man wohl kaum wandern als zwischen diesen malerischen Almen und Gebirgsflüssen im Grenzland zwischen Frankreich und Spanien.

Der Lac d’Oô ist der größte aus einer Reihe von Bergseen in dieser Region und liegt an mehreren schönen Wanderrouten. Die bekannteste dürfte die Route des Grande Randonnée sein, die über 850 Kilometer die französische Atlantik- mit der Mittelmeerküste verbindet. Wer also gern wandert, findet an diesem See einen idealen Ort für eine Rast oder Übernachtung auf einer der bewirtschafteten Almen in der Nähe.

Im Sommer bietet der Bergsee eine willkommene Abkühlung und zudem den atemberaubenden Anblick eines rauschende Wasserfalls. In der kalten Jahreszeit hingegen liegt der See friedlich in der schneeumrahmten Landschaft. Das macht den Lac d’Oô zu einem lohnenden Ziel zu jeder Jahreszeit.

Begeben wir uns nun zur italienischen Grenze, genauer gesagt zum Gebirgspass Col du Mont Cenis, südwestlich des gleichnamigen Gipfels in den Grajischen Alpen. Wer in dieser Gegend Urlaub macht, um zu wandern oder die Berge des Massivs zu besteigen, findet in diesem Stausee einen wunderbaren Ort zum Erholen und Erfrischen.

Der Lac du Mont Cenis ist 4,5 Kilometer lang und ist so etwas wie die Erweiterung eines natürlichen Sees, der durch den Bau eines Staudamms in den 1960er Jahren massiv erweitert wurde. Heute ist das Binnengewässer ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer, aber auch für Wanderer und weitere Reisende, die in diesem Teil der Alpen verweilen.

Wer den See besucht, sollte einen Abstecher auf die nahegelegene Festung Forte Varisello am Südufer machen. Diese Anlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts von den Italienern angelegt und ist sehr gut erhalten. Weitere Festungsanlagen in der unmittelbaren Nähe sind das alte Fort de Pattacreuse und das Fort de Malamot.

Vom französischen Festland verschlägt es uns jetzt ins Herz der Mittelmeerinsel Korsika. Dort nämlich, mitten im zentralen Hochland, im Hochtal Restonica, befindet sich der Lac de Capitello, auch als Capitello-See bekannt. Er ist zusammen mit dem nahegelegenen Lac de Melo eines der Hauptwanderziele auf der Insel.

Der Capitellosee ist rund 5,5 Hektar groß und mit bis zu 42 Metern der tiefste See Korsikas. Einmal dort angekommen, bietet er ein beeindruckendes Panorama, denn das Binnengewässer ist von mehreren, bis zu 2.200 Meter hohen Berggipfeln umgeben. Die Höhenlage führt dazu, dass der See an mehr als acht Monaten im Jahr zugefroren ist.

Will man den Lac de Capitello erreichen, empfiehlt sich eine Wanderung vom Melosee aus. Der Weg dorthin dauert zwar nur rund 45 Minuten, ist aber sehr steil und steinig. Oben angekommen lässt sich allerdings eine tolle Aussicht genießen und anders als beim Melosee darf man hier auch noch ins meist eiskalte Wasser springen – wenn man denn den Mut dazu hat.

Auf dem Festland, etwas südlich des Genfersees, liegt ein weiterer wunderschöner natürlicher See in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die Rede ist vom Lac d’Aiguebelette im Département Savoie. Umgeben von Bergen lässt es sich hier im Frankreich-Urlaub herrlich wandern, baden oder Ruderboot fahren.

Der See verfügt über eine Fläche von rund 545 Hektar und bietet Platz genug für Ausflugsboote und ausgiebiges Schwimmen und Planschen. Letzteres ist dank einer Wassertemperatur von bis zu 28 °C im Sommer ein Vergnügen. Da muss sich der Lac d’Aiguebelette nicht vor den anderen Seen der Region verstecken.

Der Lac d’Aiguebelette befindet sich in Privatbesitz. Es handelt sich um ein Schutzgebiet mit besonderem Augenmerk auf die Flora und Fauna. Alle Reisenden sind daher angehalten, das Ökosystem des Sees zu achten und zu seinem Schutz beizutragen.

Bei den schönsten Seen in Frankreich darf der Lac du Salagou nicht fehlen. Er befindet sich westlich von Montpellier im Departement Hérault und ist ein Stausee des gleichnamigen Flusses. Einst als Wasserreservoir für die Landwirtschaft angelegt, wird der See heute nur noch als Ausflugsziel für Reisende genutzt. Hin und wieder nehmen hier aber auch Löschflugzeuge Wasser auf, um Waldbrände zu bekämpfen.

Der Lac du Salagou ist mit rund sieben Quadratkilometern sicherlich kein Riese, ist aber in der Region für seine Wasserqualität und seine hohe Wassertemperatur bekannt und beliebt. Es lässt sich herrlich wandern und die Weinanbaugebiete und Felder mit Olivenbäumen sind prädestiniert für eine kulinarischer Erkundungsreise.

Das Gebiet um den See ist von einigen geologischen Besonderheiten geprägt. So bilden bestimmte Sedimente hier kissenartige Hügel, tiefe Rinnen und schmale Schluchten. Die roten Ablagerungen machen die Umgebung des Sees zu etwas Besonderem. Vor allem im nördlichen Beckenteil sind viele Pflanzenfossilien zu finden. Manche davon reichen zurück bis ins Zeitalter des Perms vor mehr als 250 Millionen Jahren.

Kehren wir nun noch einmal zurück in die Alpen und besuchen den Lac d’Annecy im Departement Haute-Savoie. Dieses Binnengewässer wird nicht selten der sauberste See Europas genannt, da er von sehr klaren Gebirgsflüssen gespeist wird und die Zuleitung von Abwässern seit Jahrzehnten strengstens untersagt ist.

Der Lac d’Annecy ist mit rund 27 Quadratkilometern einer der größten Seen des Landes. Auch wenn die Wassertemperatur im Sommer nicht ganz an die anderen Seen der Region heranreicht, laden angenehme 22 °C viele Wanderer und Urlauber zu einem Bad ein.

Die Gegend um den See ist generell eine traumhafte Urlaubsregion. Im Sommer lassen sich hier Berge und Wälder, aber auch wunderschöne mittelalterliche Städtchen und herrschaftliche Schlösser und Burgen entdecken. Im Winter bieten Skigebiete rund um den See alles, was Wintersportler für einen Skiurlaub benötigen.

Nur wenige Kilometer Luftlinie trennen den Lac d’Annecy und den Lac du Bourget. Letzterer ist sogar der größte natürliche See Frankreichs, wenn man den französischen Teil des Genfersees einmal ausklammert. Seit mehr als hundert Jahren ist dieser See ein Rückzugs- und Erholungsgebiet für Urlauber aus nah und fern.

Der Lac du Bourget ist etwa 18 Kilometer lang und bis zu 3,4 Kilometer breit. An seinen Ufern befinden sich zahlreiche hübsche Dörfer sowie die Stadt Aix-les-Bains mit ihren Thermalbädern. Der See wird außerdem von den Gipfeln des Massif de Bauges umrahmt, einem voralpinen Ausläufer der französischen Alpen.

Wer den Lac d’Annecy besucht, findet dort vielfältige Möglichkeiten der Beschäftigung vor. Schwimmen, Segeln und Rudern sind ebenso möglich wie Wasserski oder Angeln. Kulturhistorisch Interessierte können in der Nähe ein Kloster aus dem 11. Jahrhundert, die geheimnisvolle Ruine eines Schlosses aus dem 13. Jahrhundert und die Abtei von Hautecombe besichtigen.

Unsere letzte Station führt uns nochmal ein gutes Stück nach Süden in die französischen Westalpen. Dort liegt der Lac de Serre-Ponçon, ein Stausee des Flusses Durance. Anders als manch andere Stauseen im Land dient der Lac de Serre-Ponçon tatsächlich der Stromgewinnung. Das Wasserkraftwerk des Staudamms deckt sogar den kompletten Strombedarf des Departements Hautes-Alpes.

Aufgrund der Schönheit der Umgebung und der guten Wasserqualität ist der Stausee ein beliebtes Ausflugsziel. Ein optisches Highlight bildet die kleine Kapelle von Saint-Michel nahe dem nördlichen Ufer. Bei niedrigem Wasserstand ist sie zu Fuß erreichbar. Steigt der Wasserpegel, bildet die Anhöhe eine kleine Insel im See.

Der Lac de Serre-Ponçon lädt Besucher aber nicht nur zum Spazieren ein. Hier kann man mit dem Kanu fahren, sich im Surfen, Segeln oder Wasserskifahren probieren und sich natürlich auch ins kühle Nass stürzen. Ganz Mutige erklimmen den nahegelegenen Mont Colombis und starten von dort aus mit dem Gleitschirm zu einem Flug über den See.