Shikoku – Insel der Träume in Japan


Shikoku kann auf einem buddhistischen Pilgerweg erkundet werden, der euch um die Insel führt und 88 magische Tempel präsentiert. Das Landesinnere lädt mit seiner Berglandschaft ebenfalls zum Wandern ein, während Strände und Thermalbadeorte wohltuende Erholung schenken. Das moderne Leben entdeckt ihr in quirligen Städten wie der Hafenstadt Kōchi.

Überblick

Shikoku wird in der deutschen Sprache häufig auch Schikoku genannt und ist mit knapp 18.300 Quadratkilometern die kleinste Hauptinsel Japans. Gebildet wird sie zusammen mit den 625 umliegenden Inseln und gliedert sich in vier Präfekturen: Ehime, Kagawa, Tokushima und Kōchi. Viele Inseln befinden sich in der Seto-Inlandsee und am Pazifik findet ihr echte Traumstrände. Wenn ihr von Shikoku zur größten Insel Japans reisen möchtet, könnt ihr bequem eine Fähre nehmen. Honshū erreicht ihr zudem über einen imposanten Brückenkomplex.

Shikoku Bruecke
Willkommen auf Shikoku

Städte

Shikoku überrascht mit facettenreichen Städten, die euch die Kultur des Landes näher bringen und oft von einer sagenhaften Natur umgeben sind. Ihr könnt eine pulsierende Metropole nach der anderen entdecken oder in die Jahrhunderte alte Kultur eintauchen. Lasst euch von unseren Tipps inspirieren!

Kōchi

Die Hafenstadt Kōchi liegt am Flussdelta des Kagami und der Urado-Bucht. Ein Wahrzeichen ist die Burg Kōchi, die seit dem Jahr 1601 der Sitz der Yamanouchi-Clans war – einer bedeutenden Samurai-Familie. Erhalten geblieben sind insbesondere der Burgturm und die Residenz im Hommaru, dem Innersten der Festung. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der beeindruckende buddhistische Tempel Chikurin-ji. Er liegt auf dem bereits erwähnten Shikoku-Pilgerweg.

Matsuyama

Die größte Stadt der japanischen Insel Shikoku befindet sich im Westen der Takanawa-Halbinsel. Beim Sightseeing solltet ihr einen Abstecher zur Burg Matsuyama-jō machen, die auf einer Höhe von 132 Metern auf dem Katsuyama-Hügel thront. Sie ist aus der Stadt mit einer Seilbahn erreichbar. Anschließend findet ihr Erholung im 3.000 Jahre alten Thermalbad Dōgo-Onsen. Matsuyama ist außerdem als Stadt des Masoaka Shiki (1867 bis 1902) bekannt. Er gilt als Mitbegründer der berühmten Gedichtform Haiku.

Shikoku Burg
Die Burg Matsuyama-jō

Takamatsu

Die einstige Burgstadt Takamatsu an der Seto-Inlandsee im Norden Shikokus ist von einer malerischen Berg- und Hügellandschaft umgeben. Geprägt wurde sie vor allem von der Fürstenfamilie der Matsudaira, die von 1648 bis 1868 regierte. Wenn ihr einen typisch japanischen Garten erkunden möchtet, seid ihr im Ritsurin in Takamatsu genau richtig. Er gilt als einer der schönsten Gärten Japans. Besonders zur Kirschblüte im Frühjahr und beim Verfärben der Blätter im Herbst ist er ein wahrer Blickfang. Macht eine Bootstour oder kehrt in eine Teestube ein!

Tokushima

Einen Besuch wert ist die Großstadt Tokushima an der Wakayama-Bucht, welche einen Ausläufer des Pazifiks bildet. Ein Highlight in der Stadt selbst ist der Berg Bizan, südwestlich des Zentrums. Dort ermöglicht sich euch ein unvergesslicher Ausblick. Hobby-Historiker besichtigen die Burg Tokushima, in der die Hachisuka lebten, eine Familie des japanischen Schwertadels. Heute ist das Gelände ein öffentlicher Park, in dem das Städtische Burgmuseum beheimatet ist. Von Tokushima aus könnt ihr auch mit der Fähre nach Honshū übersetzen, um mehr von der japanischen Kultur zu erkunden.

Shikoku Tokushima
Blick auf Tokushima

Sehenswürdigkeiten

Beim Sightseeing auf Shikoku stehen historische und religiöse Bauwerke im Mittelpunkt. Schaut euch mächtige Burgen an oder besichtigt uralte Schreine! Eine Sehenswürdigkeit der anderen Art ist der Brückenweg mit Glasboden über einen Fluss.

Burg Uwajima

Dieses spektakuläre Bauwerk ist auch als Kranichinsel-Burg bekannt. Es steht in der Stadt Uwajima und fungiert als ein bedeutendes Kulturgut. Der markante Burgturm, welcher nur einer von zwölf erhaltenen Türmen in Japan ist, erinnert an die friedvolle und beständige Edo-Zeit. Ähnlich gut erhalten sind das Burgtor und das Speichergebäude, obwohl von den anderen Toren meist nur noch die Fundamente zu sehen sind.

Shikoku Burg Uwajima
Die Kranichinsel-Burg

Matsuyama-jō Castle

Die „Goldene-Schildkröten-Burg“ erforscht ihr auf einem Gipfel bei der Stadt Matsuyama. Neben dem Hauptturm gibt es mehrere Wachtürme. Zum Anwesen gehören zahlreiche Gebäude, in denen unter anderem eine Waffensammlung begutachtet werden kann. Über die Bauweise der damaligen Zeit sind ebenfalls interessante Informationen zur Verfügung gestellt. Zur Kirschblüte präsentiert sich Matsuyama-jō Castle vor einer märchenhaften Blütenkulisse. Wenn ihr euch diesen einmaligen Anblick nicht entgehen lassen wollt, gelangt ihr mit einem Sessellift oder einem 15-minütigen Fußmarsch auf die Burganlage.

Kotohira-gū

Dieser Shintō-Schrein soll im 1. Jahrhundert in der Stadt Kotohira errichtet worden sein. Er ist unter dem Namen Konpira-san bekannt und ein berühmter Pilgerort. Seinen Standort erreicht ihr auf einer Höhe von 521 Metern – auf dem Weg zur Bergspitze des Zōzu. Der Aufstieg über die 785 Stufen bis zum Hauptschrein lohnt sich und wer noch mehr Kondition besitzt, kann die ganzen 1.368 Stufen erklimmen.

Walkway und Gezeitenstrudel

Über den Naruto-Kanal führt eine Brücke, die eine echte Augenweide und ein architektonisches Highlight ist. Wer Angst vor Höhe hat, sollte diese Sehenswürdigkeit eventuell überspringen! Denn der spektakuläre Gehweg, der sich direkt unter der Brücke befindet, ist mit einem Glasboden ausgestattet und gibt nach unten den Blick auf das Wasser frei. Teile der Naruto-Straße, eine Meerenge im Osten von Shikoku, verwandeln sich hier in einen überdimensionalen Whirlpool, sobald es einen Wechsel zwischen Ebbe und Flut gibt. Im Frühjahr erreichen die Strudel einen Durchmesser von etwa 30 Metern und Geschwindigkeiten von bis zu 20 Kilometern – damit gehören sie zu den Schnellsten der Welt.

Ein Spaziergang über den 450 Meter langen Weg in einer Höhe von 45 Metern ist ein unvergessliches Erlebnis. Unterwegs gibt es mehrere Möglichkeiten zum Verschnaufen. In einem nahe gelegenen Museum erfahrt ihr Wissenswertes über die Brücke und die legendären Strömungen. Wer noch mehr Nervenkitzel möchte, bucht eine Bootsfahrt zu den Strudeln.

Shikoku Gezeitenstrudel
Ein Ausflug zum Gezeitenstrudel

Takaya Shrine

Dieser Schrein thront auf 404 Metern auf dem Berggipfel des Inazumi. Deshalb trägt er auch den Namen Inazumi-san. Durch das prachtvolle Tor erblickt ihr die Stadt Kan‘onji und das sich weit vor euch erstreckende Seto-Binnenmeer. Dank der Lage und der grandiosen Aussicht wird es „Tor zum Himmel“ genannt und gehört ebenfalls zu den 88 sehenswerten Orten des Pilgerweges in Shikoku. Schreine wie dieser stehen oftmals am Eingang eines weiteren großen Schreins und symbolisieren den Übergang zwischen der normalen und der heiligen Welt. Wer sich die 270 Stufen zum Gipfel sparen möchte, bestaunt einfach am Fuße des Berges das Hauptgebäude.

Aktivitäten

In Shikoku erwartet euch ein buntes Programm, das für jeden etwas zu bieten hat. Naturfreunde gehen in den Botanischen Garten, während Sonnenanbeter am Strand liegen. Shoppingfans schlendern über die vielen wunderschönen Märkte und Wissensdurstige gehen ins imposante Kunstmuseum.

Die Gewässer Shikokus erleben

An der Ostspitze der Insel Shikoku liegt die Präfektur Tokushima, deren Küste als Geheimtipp unter Surfern gilt. Kenner beschreiben die sogenannte „Kaifu-Welle“, die ihren Namen aufgrund des angrenzenden Bezirks trägt, als „temperamentvoll“. Durch den naheliegenden, in das Meer mündenden Fluss entstehen teils herausfordernde Strömungen. Etwas lässiger geht es am Ikumi Beach vonstatten, wo ihr unter anderem auch Restaurants für die nötige Verpflegung findet.

Wer lieber unter Begleitung ins kühle Nass steigen, aber nicht auf den Adrenalin-Kick verzichten möchte, sollte Wildwasser-Rafting auf dem Yoshino-Fluss probieren. Der Fluss rauscht durch eine tiefe Schlucht zwischen den Bergen von Tokushima. Auch Canyoning und entspanntere Touren mit dem Kajak lassen sich hier absolvieren, zum Beispiel auf dem etwas ruhigeren Niyodo-Fluss. Er ist aufgrund seiner türkisenen Farbe sehr beliebt und zieht außerdem Fans von Wasserfällen und Höhlen an.

Strandfeeling pur erlebt ihr in der Stadt Mitoyo am Chichibugahama Beach, dessen Name „Vater-Mutter-Strand“ bedeutet. Der Küstenstreifen in der Präfektur Kagawa ist ein beliebter Ort für einen ausgiebigen Strandtag und zum Fotografieren – vor allem in der Dämmerung. Denn dann spiegeln sich eure Silhouetten in der glatten Wasseroberfläche. Geht an dem einen Kilometer langen Strandabschnitt spazieren oder lasst euch in einem der hübschen Cafés nieder. Bedenkt allerdings, dass die offizielle Badesaison an Japans Stränden erst im Juli beginnt, denn dann ist die Regensaison vorüber.

Shikoku Rafting
Waldwasser-Rafting im Fluss Yoshino

Museen besuchen

Das Tanzmuseum „Awa Odori Kaikan“ lehrt euch auf traditionelle Art und Weise, wie Japaner seit Jahrhunderten tanzen. Die Geschichte des „Awa Odori“-Tanzes geht 400 Jahre zurück. Er wird jährlich, während des traditionellen japanischen „Obon“-Festivals aufgeführt, an dem die Geister der toten Vorfahren geehrt werden. Übt hier also für das Fest im August, welches in Tokushima groß gefeiert wird. Kunstfreunde statten dem Ehime Museum of Art in Matsuyama einen Besuch ab. Die Ausstellung beinhaltet mehr als 10.000 Kunstwerke. Einige von weltbekannten Künstlern wie Claude Monet und Paul Cézanne, andere von Kreativen aus der Region.

Botanischer Garten

Wer bei seiner Reise nach Shikoku die japanische Pflanzenwelt entdecken möchte, spaziert durch den Botanischen Garten Makino in Kōchi. Er wurde im Jahr 1958 gegründet, um dem „Vater der japanischen Botanik“ Tomitaro Makino eine Ehre zu erweisen. Zu den exotischen Pflanzen gehören japanischer Rhododendron und bildschöne Chrysanthemen sowie zahlreiche imposante Serpentin- und urige Kalksteinpflanzen.

Shikoku Rhododendron
Ein Spaziergang im Blütenmeer

Märkte erkunden

In den Städten und in vielen kleineren Orten laden farbenfrohe Märkte zum Bummeln ein. Lasst euch von den köstlichen Düften der regionalen Lebensmittel verführen, und geht auf eine kulinarische Entdeckungsreise! An vielen Ständen gibt es landestypische Kleidung und außergewöhnliche Souvenirs, die euch an eure Japanreise erinnern oder als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen fungieren.

Einer der bekanntesten Märkte ist der Kōchi Sunday Market, welcher als größter Open-Air-Markt in Japan gelistet ist. Er existiert seit über 300 Jahren und offeriert Einheimischen und Urlaubern eine riesige Auswahl an frischen Produkten und praktischen Haushaltswaren. Für das leibliche Wohl sorgen Essensstände. Macht auch einen Abstecher zum Hirome-Ichiba-Markt, welcher als „Küche von Kōchi“ bezeichnet wird und probiert euch bis 23 Uhr am Abend durch die mehr als 60 Stände.

An der Nametoko Gorge wandern

Ein mystisch anmutender Ort ist die Nametoko Gorge im Westen der Insel. Durch die eindrucksvolle Schlucht verläuft der Shimanto-Fluss. Er hat den harten Granit im Flussbett über Jahre hinweg glattgeschliffen. Ihr kommt an kraftvollen Wasserfällen vorbei und wandert über Waldwege, die mit vielfältigen Baumarten gesäumt sind. Der Moosbewuchs zeigt, dass die Natur nahezu unberührt ist. Darüber freuen sich die Wildaffen, die gemeinsam mit Rehen und Schlangen im Wald leben.

Shikoku Nametoko Gorge
Unberührte Natur erleben

Reise-Infos

Euer Herz schlägt jetzt deutlich schneller und der Wunsch nach einer Reise nach Japan ist gewachsen? Wie ihr euren Urlaub auf die Insel Shikoku am besten vorbereitet, erfahrt ihr hier. Lest euch die Infos in Ruhe durch und packt dann die Koffer!

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Shikoku zählt zu den warmen Regionen in Japan. Die durchschnittliche Höchsttemperatur beträgt am Tag 21 Grad Celsius. Dank der angenehmen Temperaturen ist die beliebteste Reisezeit zwischen Juli und September. Für viele ist die Kirschblüte Ende März oder Anfang April ein Höhepunkt. Von November bis März ist es kälter und im Juni herrscht Regenzeit. Mit der richtigen Kleidung im Gepäck kann Shikoku aber das ganze Jahr über ganz entspannt bereist werden.

Aufgrund der langen Anreise raten wir euch zu mindestens einer Woche Aufenthalt. Habt ihr sogar zwei bis drei Wochen Zeit, wäre das ideal. So könnt ihr intensiv in den Zauber der wunderschönen Insel eintauchen und euch Zeit für einige spannende Exkursionen in die Natur nehmen.

Reisevorbereitung

Deutsche Staatsangehörige brauchen einen aktuellen Reisepass, wenn sie nach Shikoku reisen möchten. Alle Dokumente müssen für die Dauer des Aufenthalts gültig sein. Zu berücksichtigen ist, dass die Fluggesellschaften oft strengere Anforderungen haben – auch wenn es rechtlich umstritten ist. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, besorgt euch vorsichtshalber ein Visum! Außerdem solltet ihr beweisen können, dass ihr ein Ticket für einen Weiter- oder Rückflug innerhalb der folgenden 90 Tage habt.

Sprache und Verständigung

In Shikoku wird überwiegend die Landessprache Japanisch gesprochen. Mit einem guten Englisch-Niveau kommt ihr aber auch zurecht – insbesondere in den großen Städten und Tourismusregionen. Bei Ausflügen in die abgelegenen Gebiete kann euch eine Reise-App auf eurem Smartphone weiterhelfen.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

In Takamatsu gibt es einen Flughafen. Eine Alternative ist der Flughafen 15 Kilometer östlich der Stadt Kōchi. Die Anreise über den Flughafen in Matsuyama ist ebenfalls möglich. Bereitet euch insgesamt auf eine recht lange Anreise vor, bei der mindestens eine Zwischenlandung eingeplant werden muss.

Einmal vor Ort angekommen erwartet euch ein sehr gut ausgebautes Netz an Öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer Ausflüge in die etwas abgelegeneren Naturhighlights von Shikoku plant, ist mit einem Mietwagen gut beraten.

Essen und Spezialitäten

Ein kulinarischer Klassiker auf der japanischen Insel Shikoku sind Udon-Nudeln, die auf verschiedene Weise zubereitet werden. Sehr begehrt sind die bissfesten Sanuki Udon mit Fischbrühe und Sojasoße. Wenn ihr in Tokushima seid, solltet ihr die Regionalvariante der Ramen probieren. Empfehlenswert ist auch die Stadt Handa, in der ihr spezielle Fadennudeln bekommt.

In Kōchi steht fangfrisches Seafood ganz oben auf der Speisekarte. Typisch japanisches Sushi gibt es natürlich auch. Wer lieber Fleisch mag, kann sich das zarte Miyazaki-Rind schmecken lassen – es gilt als eines der besten Rinder Japans. Um den süßen Gaumen zu verwöhnen, könnt ihr die Klebereiskugeln Mochi mit Erdbeeren oder die berühmte Kirschblüten-Schokolade essen. Traditionelles Dogo-Bier aus der Region wird in Matsuyama gebraut.

Hotels und Unterkünfte

In Shikoku gibt es für jedes Reisebudget die richtige Unterkunft. Für den kleinen Geldbeutel könnt ihr ein einfaches Zimmer mieten. Wenn euch ein hoher Komfort besonders wichtig ist, liegt es bei euch, etwas mehr Geld auszugeben und ein modernes Hotel mit gehobenem Standard zu buchen. In den ländlichen Gebieten müsst ihr allerdings Abstriche machen. Dafür wird euch der landestypische Charme gefallen.

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