Wer die berühmte Tempelanlage Angkor Wat besuchen will, startet meist in Siem Reap. Doch hat die Stadt noch weit mehr zu bieten! Verbringt eure wohlverdiente Auszeit zwischen religiösen Stätten, belebten Märkten und quirligen Gassen, die für ihr hervorragendes Street Food bekannt sind.
Überblick
Siem Reap zieht Gäste aus der ganzen Welt magisch an. Das liegt aber nicht immer an dem Ort selbst, sondern vor allem an dessen Nähe zur Anlage Angkor Wat. Diese ziert sogar die Flagge ihres Heimatlandes – ein untrügliches Zeichen, dass sie der Bevölkerung sehr wichtig ist. Natürlich wäre ein Besuch unvollständig, ohne einen genauen Blick auf die Bauwerke aus dem Königreich der Khmer geworfen zu haben. Dennoch möchten wir euch auch das Zentrum der Stadt selbst für einen Aufenthalt ans Herz legen.
Zwischen den traditionellen Häusern im französischen Kolonialstil und modernen Straßen mit Nachtmärkten, Pubs und Street Food erlebt ihr eine vielseitige Zeit. Auch in Siem Reap locken zudem Tempel, in denen ihr zur Ruhe kommt und gleichzeitig tief in die buddhistischen Bräuche eintaucht. Weiterhin sorgen informative Museen über die Landesgeschichte für Abwechslung. Und wenn noch immer ein Urlaubstag frei ist, nutzt ihr ihn für die aufregende Bootstour zwischen den schwimmenden Dörfern.
Sehenswürdigkeiten
Auf zur ausgiebigen Besichtigung in Siem Reap und Umgebung! Das ist wahrscheinlich einer der Hauptgründe für euren Urlaub, oder? Die Schönheiten Kambodschas ziehen jeden Besucher in ihren Bann. Ein kleiner Vorgeschmack folgt direkt.
Angkor Wat
Beginnen wir sogleich mit dem zweifellosen Highlight und einem absoluten Pflichtprogramm! Das UNESCO-Weltkulturerbe gehört nicht umsonst zu den bekanntesten und bedeutendsten Sehenswürdigkeiten auf dem gesamten Erdball. Auf dem Areal von Angkor Wat befinden sich sage und schreibe über 1.000 Tempel, mal in hervorragendem Zustand und mal bewusst verwunschen und wild. Die Türme der Gebäude erheben sich teilweise eindrucksvolle 65 Meter in die Höhe und versetzen jeden Betrachter sofort ins Staunen. Auch die detailreichen Verzierungen sind ein Blickfang.
Im zehnten Jahrhundert als hinduistische Stätte errichtet, wurde die Anlage später zu einem buddhistischen Ort im Königreich der Khmer. Ihr besichtigt sie entweder allein, etwa mit dem Rad, oder im Rahmen einer geführten Tour.
Bayon Tempel
Ebenfalls auf die Geschichte der Khmer geht dieser faszinierende Tempel in der historischen Stadt Angkor Thom zurück. Insgesamt 37 Türme prägen seine Silhouette. Früher waren es sogar noch ein paar weitere. Die lächelnden Antlitze aus Stein, die seine Fassade dominieren, brachten dem Bayon den Beinamen „Tempel der Gesichter“ ein. Obwohl er immer wieder leicht verändert wurde, sind diese charakteristischen Säulen der Stätte stets geblieben.
Ta Prohm
Einen geheimnisvollen und mystischen Charakter weist diese Ruine auf, welche absichtlich nie restauriert worden ist. Stattdessen fügt sie sich durch ihre Überwucherung von dicken Wurzeln harmonisch in die Umgebung ein. Diese mutet wie ein Märchenwald an. Ta Prohm wurde vor einigen Jahren durch den Actionfilm “Lara Croft – Tomb Raider” berühmt und gilt seither als beliebte Anlaufstelle für alle Reisenden in Kambodscha. Früher lebten in der Anlage rund 13.000 Mönche.
Banteay Srei
Ein hinduistisches Denkmal, das Shiva geweiht wurde, schafft einen kleinen Kontrast zu den überwiegend buddhistisch geprägten Orten. Außerdem ist er vergleichsweise kompakt, dafür aber entlang seiner Fassade aufwendig dekoriert. Der Tempel wird deshalb auch die „Festung der Schönheit“ genannt – und ihr seht schnell, warum. Nicht nur die liebevollen Details, auch der gute Zustand fallen ins Auge. Dieser spricht für die Verwendung witterungsbeständiger Materialien schon vor über tausend Jahren.
Angkor Thom und Terrasse der Elefanten
Die sogenannte „Große Stadt“ markiert den nächsten Stopp der Besichtigungstour durch Siem Reap und die Region. Sie zeigt die frühe Repräsentation einer Metropole, die auf dem zwölften und 13. Jahrhundert beruht und mit circa einer Million Einwohnern für damalige Verhältnisse riesig war. Besonders gut erhalten sind die Stadtmauer und die imposanten Tore, durch welche ihr Angkor Thom betretet.
Ansonsten trefft ihr vorwiegend auf die Überreste von Tempeln. Ein beliebter unter ihnen: Die Terrasse der Elefanten, Teil des UNESCO-Welterbes und mit den namensgebenden Tieren verziert. Diese begegnen euch als Statuen und Figuren sowohl auf den Treppen als auch an den äußeren Mauern.
Wat Bo
Orientieren wir uns nun an den Attraktionen von Siem Reap selbst, enttäuscht die Stadt keineswegs. Auch hier gibt es malerische Tempel wie den Wat Bo. Dieser stammt aus dem 18. Jahrhundert und verzaubert mit seinen detailreich gearbeiteten Buddha-Figuren. In der Anlage leben nach wie vor Mönche, die sich an respektvollen Gästen aber nicht stören. Lasst euch von der wunderbaren Ruhe umhüllen, welche diese buddhistische Stätte in Siem Reap ausstrahlt.
Preah Ang Chek - Preah Ang Chorm Shrine
Auch dieser Heilige Schrein inmitten eines Parks ist ein Hort des Gebets, welcher zwei Buddhas gewidmet wurde. Der Besuch soll Glück bringen, weshalb sich viele Pilgernde auf den Weg dorthin machen. Zusätzlich fungiert der Schrein als wichtiger Schutzschild der Stadt und nimmt bei den Einheimischen folglich einen hohen Stellenwert ein. Genug Gründe, um auch als Urlauber eine kurze Stippvisite dort einzuplanen.
Aktivitäten
Die Reise endet aber noch lange nicht mit den Sehenswürdigkeiten! Stattdessen könnt ihr den kulturellen Fokus in den Museen vertiefen oder mit den folgenden Ideen einen anderen Schwerpunkt setzen. Die Möglichkeiten sind praktisch unendlich.
Mit dem Tuk Tuk durch Siem Reap
Erkundet die Stadt doch einmal mit dem wohl berühmtesten Verkehrsmittel! Ein Tuk Tuk ist in Kambodscha so üblich wie ein Auto in Deutschland. Ihr wählt, ob ihr einen privaten Fahrer engagieren oder auf eigene Faust eine Tour starten wollt. Im ersten Fall profitiert ihr von reichlich Insider-Tipps und Hintergrundwissen zu Siem Reap, im Zweiten seid ihr ganz unter euch. So oder so erschließt ihr euch das Zentrum und die Region aber äußerst bequem und auf eine traditionelle Art.
Museen besuchen
Für Wissenshungrige empfiehlt sich ein Tag in einer kulturellen Stätte. Das Landmine Museum präsentiert beispielsweise die namensgebenden Objekte, welche ein junger Mann gesammelt und ausgestellt hat. In vier Galerien wird seine persönliche Geschichte erzählt, zudem gibt es ergänzende Informationen zu den Landminen und Bomben von Kambodscha.
Noch mehr Vergangenheit wird im Angkor National Museum lebendig. Nur wenige Kilometer außerhalb von Siem Reap wandelt ihr hier unter anderem auf den Spuren der Khmer. Die Exponate umfassen archäologische Funde und Videos.
Bootstour auf dem Tonle Sap
Wer Lust auf einen besonderen Tagesausflug hat, besteigt am besten den Bus zu Südostasiens größtem See. Siem Reap trennen nur ein paar Kilometer vom Tonle Sap mit seinen berühmten schwimmenden Dörfern. Bei einer Bootstour schippert ihr zwischen den auf Stelzen errichteten Häusern umher und seht, wie das Leben inmitten eines Gewässers ablaufen kann. Sogar Schulen und eine Kirche wurden auf diese spezielle Weise gebaut! Die Ausdehnung des Tonle Saps lässt fast schon Meeresgefühle auskommen und füllt bei einem Bootstrip mindestens zwei Stunden. Entscheidet euch für eine geführte Runde, um auch über die Dörfer mehr zu erfahren!
Pub Street entdecken
Habt ihr nach all den Beschäftigungen noch genügend Energie am Abend übrig, zahlt sich eine Stippvisite auf einer beliebten Straße von Siem Reap aus. Die Pub Street wird ihrem Namen gerecht, reihen sich doch einige Bars und Restaurants mit langen Öffnungszeiten an ihr entlang. Duftende Street Food Stände verführen immer wieder zu einem kleinen Snack, während die Bars Lust darauf machen, das Tanzbein zu schwingen. Auch erholsame Aktivitäten wie der Genuss einer Massage sind möglich.
Psah Chās Markt
Viele Basare ziehen sich durch die Stadt, doch der unserer Meinung nach schönste ist jener, der im Volksmund schlicht „Der Alte“ genannt wird. Phsa Chās erstreckt sich nahe des Tonle-Sap-Flusses und ist in weiten Teilen überdacht. Bummelt unabhängig von Hitze oder Regen zwischen den Ständen umher und ergattert lokale Leckereien, die manchmal für den westlichen Geschmack seltsam anmuten. Wer traut sich zum Beispiel, den gebratenen Skorpion zu probieren?
Alternativ locken auch Textilien und Kunsthandwerk, das sich bestens als Souvenir aus Kambodscha eignet. Gönnt euch selbst eine Erinnerung an die Zeit in Siem Reap oder beschenkt die Familie und Freunde zu Hause.
Sonnenuntergang am Phnom Krom
Traumhafte Ansichten auf die Dörfer der Region oder die Tempelanlage Angkor Wat habt ihr von den Bergen aus. Für einen romantischen Sonnenuntergang solltet ihr den Phnom Krom anvisieren, dessen Gipfel in einer halben Stunde zu Fuß erreichbar ist. In einer Höhe von fast 140 Metern ist es einfach atemberaubend, zuzusehen, wie sich der Himmel langsam orange färbt und schließlich dunkel wird. Für einen herrlichen Blick auf Angkor Wat eignet sich hingegen der Phnom Bakheng, den ihr maximal in 20 Minuten erklommen habt. Wichtig: Die Besteigung erfordert ein gültiges Ticket für die Tempelanlage.
Reise-Infos
Damit ihr gut vorbereitet in euren Urlaub in Siem Reap startet, findet ihr hier noch Tipps und Wissenswertes zu eurem Reiseziel. Dann sollte mit der finalen Buchung nichts mehr schiefgehen!
Ideale Reisezeit und Reisedauer
In den kühleren Monaten, etwa von November bis März, ist es durch die Trockenzeit angenehm. Die Regenzeit in Asien kann hingegen durch die hohe Luftfeuchtigkeit anstrengend sein. Die Temperaturen erreichen das ganze Jahr über stets mindestens 22 Grad, im Sommer sind sie noch einmal deutlich höher. In jedem Fall solltet ihr vier Tage oder mehr für euer Ziel im Gepäck haben, um alle Tempelanlagen in Ruhe besichtigen und noch ein paar Ausflüge realisieren zu können.
Reisevorbereitung
Für euer Kambodscha-Abenteuer benötigt ihr ein Visum, sodass ein gewisser Vorlauf vor der Buchung erforderlich ist. Diese Aufenthaltserlaubnis bedingt wiederum einen gültigen Pass. Alternativ beantragt ihr ein Visa bei der Einreise, wir würden jedoch auf Nummer Sicher gehen und uns vorab um alles Wichtige kümmern.
Die Landeswährung ist einerseits der Riel, andererseits der Dollar. Zweiterer ist für Urlauber in der Region gängiger. Die Kartenzahlung ist weniger verbreitet als in Deutschland. Außerdem solltet ihr vor eurem Urlaub daran denken, dass wenn ihr einen Tempel betretet, ihr unbedingt die Schuhe ausziehen müsst. Auch eure Schultern und Beine sollten bei der Besichtigung von Heiligen Stätten bedeckt sein.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Der Ankunftsflughafen zählt zu Siem Reap selbst und befindet sich nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt. Allerdings müsst ihr dorthin mindestens einen Umstieg ab Deutschland einplanen. Gängige Zwischenstopps sind Singapur und Bangkok. Vom Zielflughafen aus fahrt ihr mit einem Bus oder einem Tuk Tuk ins Zentrum. Die Preise bewegen sich in der Regel im einstelligen Dollarbereich. Wer es außergewöhnlich mag, fliegt in die Hauptstadt Phnom Penh und nimmt von dort aus ein Boot, das euch über den Tonle Sap an euer Ziel bringt. Ein einzigartiges Erlebnis! Innerhalb des Zentrums seid ihr zu Fuß, mit dem Bus oder den berühmten Tuk Tuk bestens unterwegs.
Sprache und Verständigung
Wer möchte, lernt vorab ein paar Worte in Khmer. Das ist die offizielle Sprache von Kambodscha, die jedoch durch zahlreiche Dialekte schwer zu verstehen ist. Trotzdem wirkt es sympathisch und interessiert, wenn ihr die Bewohner so begrüßt. In größeren Hotels oder Restaurants könnt ihr euch in der Regel auch auf Englisch und manchmal auch mit Französisch verständigen. Ebenfalls sprechen es die meisten Tuk Tuk Fahrer.
Essen und Spezialitäten
Viele klassische Gerichte in Siem Reap enthalten Fisch, etwa Chien Chuon. Es ist eine knusprige und würzige Leckerei mit angedickter Austernsoße. Auch Street Food kann mit Meeresfrüchten punkten. Kostet zum Beispiel den gegrillten Tintenfisch, der bequem am Spieß gereicht wird und unterwegs genossen werden kann. Im Restaurant wird auch Fleischhaltiges wie Lok Lak aufgetischt. Dabei vermischen sich Rindfleisch, Salatblätter und Gemüse zu einer schmackhaften Köstlichkeit. Achtet auf jeden Fall darauf, dass ihr keine rohen Lebensmittel esst und Wasser nur aus Trinkflaschen zu euch nehmt, um Reisdurchfall zu vermeiden. Verzichtet auf Getränke mit Eiswürfeln und stellt sicher, dass ihr geschlossene Flaschen kauft.
Hotels und Unterkünfte
Die Vielfalt in puncto Heimat auf Zeit lässt in Siem Reap und Umgebung fast keine Wünsche offen. Standard bis Luxus, Frühstück bis Vollpension, kompakt bis großzügig – es ist nahezu jede Hotelart vertreten. Zudem entdeckt ihr Unterkünfte an ruhigen, naturnahen Orten und in belebten Straßen wie der Pub Street, wo es aber abends auch mal lauter werden kann. Tipp, um die Auswahl einzuschränken und den Prozess bis zur finalen Buchung zu verkürzen: Einen besonderen Blick solltet ihr auf Extras wie einen Balkon oder einen Spabereich werfen, sofern dies jeweils für euren Urlaub eine Rolle spielt.