Sölden: Naturschatz in Österreich


Radfahren im Frühjahr, ausgelassenes Wandern im Sommer, herausforderndes Klettern im Herbst und Skifahren im verträumten Winter: Das ganze Jahr über besticht das wunderschöne Sölden in Österreich als beliebtes Aktivziel. Ein Besuch der Aussichtspunkte und Brücken oder eine Gondelfahrt runden euren Urlaub ab.

Überblick

Wer sich als echter Naturfreund bezeichnet oder am liebsten an der frischen Luft entspannt, wird sich für ein Reiseziel wie Sölden von Anfang an begeistern können. Es liegt im Ötztal in einer traumhaften Kulisse aus knapp 250 bis zu 3.000 Meter hohen Bergen und Wäldern, die sich bestens für Spaziergänge, Picknicks und Wanderungen eignen. Im Winter verwandelt sich die Region, die als größte Gemeinde Österreichs bekannt ist, nicht nur in ein Winterwunderland, sondern auch in ein Paradies für Skifahrer, Snowboarder und Rodler.

Neben den Naturstätten beeindruckt der Ort aber auch mit einem gekonnten Mix aus traditionellen Attraktionen und hochmodernen Erlebniswelten wie „007 Elements“ – einer einzigartigen Ausstellung mit Bergpanorama in 3.000 Metern Höhe, die sich rund um die Faszination des Charakters James Bond dreht. Immerhin war Sölden einst einer der Schauplätze für einen Hollywood Film. Und wer mit Kindern reist? Dessen Herz dürfte in der Region vor allem bei der Rodelbahn oder einem Workshop im Ötzi-Dorf höherschlagen.

Soelden Ausblick
Willkommen in Sölden

Sehenswürdigkeiten

Die meisten Sehenswürdigkeiten sind natürlichen Ursprungs und laden zu einer ersten Tour durch die Landschaft ein. Freut euch insbesondere auf die herrlichen Aussichtspunkte quer durch die Gegend!

Windauer Mühle

Sehnt ihr euch nach historischen Bauwerken für die Kulturkomponente im Urlaub, ist der Ortsteil Windau in Sölden das richtige Ziel. Die dort befindliche Mühle gilt als Besonderheit für Reisende. Denn die meisten Besucher sehen erst auf den zweiten Blick, dass es sich um ein – noch immer betriebenes – Mahlwerk handelt. Im ersten Moment könnte es auch schlicht eine Holzhütte sein. Der heutige Betrieb und der Erhalt der Mühle ist den Besitzern und Anwohnern zu verdanken.

Panorama-Felssteg Tiefenbachkogl

Zweifellos eine Attraktion für alle, die frei von Höhenangst sind und den nächsten Adrenalinschub suchen, ist der Panorama-Felssteg Tiefenbachkogl. Es handelt sich um einen gläsernen Steg, der in schwindelerregender Höhe über einen Abgrund hinausragt und den Blick freigibt auf den höchsten Berg Nordtirols, die Wildspitze. Außerdem seht ihr eines der Aushängeschilder von Sölden und Umgebung: die dramatische und beeindruckende Bergwelt. Doch braucht es eine große Portion Mut, um die Überführung zu beschreiten: Der Weg über den an stählernen Seilen befestigten Steg scheint praktisch im Nichts zu enden und in 60 Metern Tiefe erstrecken sich die Täler unter euren Füßen.

Soelden Tiefenbachkogl
Ein Ausflug zum Tiefenbachkogl

Klammbrücke

Auch über die Klammbrücke trauen sich definitiv nur Urlauber, die schwindelfrei sind. Nicht ganz 60 Meter tief, aber immerhin 35 Meter über einer Schlucht aufragend, führt sie über die Ötztaler Ache. Der Übergang ist etwa 50 Meter lang und zeigt sich je nach Tageszeit in einem anderen, manchmal romantisch-geheimnisvollen Licht, sodass sich eine Stippvisite immer auszahlt.

Pfarrkirche Sölden

Wer sich eher für religiöse Gebäude interessiert, sollte hingegen die Pfarrkirche Sölden in Rettenbach auf die Liste setzen. Es ist eine hübsche Kirche, die unter Denkmalschutz steht und einen kleinen Hort der Ruhe bildet. Sie wurde im Jahr 1288 im gotischen Stil erbaut und über die Jahre hinweg von mehreren Architekten umgestaltet. Das Augenmerkmal des Gotteshauses ist das detaillierte Deckenfresko von Josef Anton Puellacher.

Soelden Pfarrkirche
Der rote Turm der Pfarrkirche

Aktivitäten

„Raus in die Natur“ heißt es doch so gerne im Volksmund – dieses Vorhaben kann im wunderschönen Sölden sowohl auf eine entspannte als auch auf eine eher fordernde Art und Weise realisiert werden.

Wanderungen unternehmen

Kein Aktivurlaub ohne Wanderung, denn dann wäre er nicht vollständig! Zumindest in den sonnigen Jahreszeiten ist ein Ausflug in den Wanderschuhen quer durch Sölden und die Region ein absolutes Muss. Denn hier gibt es zwar keine BIG5, aber immerhin die BIG3: Das sind drei Dreitausender in Reichweite, die per Seilbahn erschlossen wurden. Doch keine Sorge, wenn ihr nicht ganz so gut trainiert seid, um einen solchen Berg in Gänze zu erkunden. Durch die vielen teils befestigten, teils bewusst naturbelassenen Wege ist sicher auch für euch eine passende Strecke dabei.

Das Panorama der malerischen Gipfel begleitet euch dabei jederzeit. Eine gemütliche Route ist etwa der Themenweg „Schatzsuche“ rund um die Gegend. Er zieht sich in mittlerer Schwierigkeit ungefähr vier Kilometer und belohnt aufmerksame Teilnehmer mit dem Blick in eine Schatzkiste. Um diese zu finden, sammelt ihr unterwegs die Zahlen für den Code und lasst sie im Anschluss bei der Information prüfen. Ambitionierte Wanderer folgen den Fernwanderwegen oder ihren einzelnen Abschnitten und nehmen sich ein gut gefülltes Lunchpaket für die nötige Stärkung zwischendurch mit. Der Ötztaler Urweg von einem Dorf zum anderen ist hierbei sicherlich eine der ersten Anlaufstellen.

Wandern Soelden
In frischer Bergluft wandern

Ötzi-Dorf besuchen

Wie wohl das Leben des Ötzi, der berühmten Gletschermumie aus dem Ötztal, einst ausgesehen haben mag? Das könnt ihr vermutlich am besten im gleichnamigen Dorf nachempfinden. Dieses 30 Autominuten von Sölden entfernt gelegene Areal zeigt euch auf anschauliche Weise, wie die Menschen in der Steinzeit gelebt haben.

Ihr könnt entweder selbst durch das Gebiet schlendern oder euch im Rahmen einer Führung von den Exponaten wie alten Werkzeugen und „Bauwerken“ begeistern lassen. Oder ihr bucht einen aktiven Kurs, um euer Talent beim Brotbacken sowie Bogenschießen unter Beweis zu stellen. Die Örtlichkeit ist zwischen Mai und Oktober für Besucher geöffnet.

Abenteuer am Gletscher

Die Rettenbach- und Tiefenbachgletscher in Sölden bieten eine Vielzahl an Abenteuern für Outdoor-Enthusiasten. Verbunden durch den 200 Meter langen Skitunnel, eröffnen die beiden Gletscher ein weitläufiges Gebiet mit zahlreichen Möglichkeiten für spannende Aktivitäten.

Im Winter sind sie ein Paradies für Skifahrer und Snowboarder. Mit insgesamt 34,3 Kilometern hervorragend präparierter Pisten garantieren sie besten Ski-Spaß von Herbst bis Frühling. Die Ötztaler Gletscherstraße, die höchste Straße im Ostalpenraum, führt direkt zu den Skigebieten und bietet atemberaubende Ausblicke während der Fahrt.

Auch im Sommer könnt ihr hier zahlreiche Abenteuer erleben. Wanderer begeben sich auf eine Tour über den Felssteg am Tiefenbachgletscher und genießen spektakuläre Aussichten. Für alle, die es lieber gemütlich angehen möchten, gibt es die Möglichkeit, die Gletscher mit dem Auto oder per Bus zu erreichen. Am Rettenbachgletscher angekommen, führt ein kurzer Aufstieg zum höchsten Punkt, der eine grandiose Aussicht auf die Alpen bietet.

Soelden Tiefenbachgletscher
Den Ausblick am Tiefenbachgletscher genießen

Wintersport treiben

Wer in der kalten Jahreszeit nach Sölden reist, kann dort den Ski- oder Snowboard-Urlaub seines Lebens verbringen! Nicht umsonst wird die Gegend gern als hauptsächliches Winterziel beworben. Die bekannten Skigebiete verführen mit Pisten in unterschiedlichen Schweregraden zu einem Tag in schwindelerregenden Höhen von bis zu 3.340 Metern. Dort seid ihr dank der modernen Liftanlagen in großer Zahl rasch angekommen; ganz ohne Anstrengung oder lange Wartezeiten, denn im Schnitt werden allein durch die Gaislachkogl- und die Giggijochbahn 8.000 Menschen pro Stunde nach oben befördert.

Anfänger erlernen den Wintersport in den anliegenden Schulen Schritt für Schritt. Alternativ schreitet ihr bei einer geführten Schneeschuhwanderung durch die weiß gepuderte Welt und erfahrt obendrein noch mehr über die hiesige Flora und Fauna. Oder ihr fordert einander beim Snowboarden oder einer rasanten Rodel-Abfahrt heraus, die ab der mittleren Station der Gaislachkoglbahn beginnt. Ganze sieben Kilometer Strecke erwarten euch und bringen der Bahn den Titel einer der längsten ihrer Art in Österreich ein.

Soelden Winter
Sölden als winterliches Schneeparadies

007 Elements erleben

Wer hätte das gedacht: Eine weltweit einzigartige Ausstellung über den berühmten Agenten James Bond befindet sich in Reichweite von Sölden – und das auch noch in über 3.000 Metern Höhe! Auf 1.300 Quadratmetern Fläche wurde ein gekonnter Spagat zwischen der Bergwelt des Ötztals und der Faszination um den Filmcharakter geschaffen.

Die Nachbildung von Drehorten, die Ausstellung von Autos und einem Flugzeugwrack sowie das hochmoderne „Tech Lab“ bringen Fans im Nu ins Schwärmen. Die Erlebniswelt öffnete im Jahr 2018 ihre Pforten und ist zwischen Juli und Oktober, meistens täglich besuchbar.

Mit der Gondel fahren

Wer sagt, dass die Gondelfahrt nur den Wintersportlern vorbehalten ist. Denn während der gemächlichen Tour liegt euch die gesamte Bergwelt und Sölden selbst im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen. Ganz ohne sportliche Absicht könnt ihr ein Ticket lösen und die Faszination der Alpen live aus der Vogelperspektive erleben.

Das geht sogar im Sommer, wenn die Gondeln ihren Betrieb keineswegs einstellen. Sie bringen Neugierige auf die Bergspitze, zu 007 Elements oder den sommerlich schönen Wanderwegen. Nur Höhenangst solltet ihr nicht unbedingt haben, wenn es unter anderem mit der Gaislachkogl-, der Giggijoch- oder der Langeggbahn hoch hinausgeht.

Soelden Gondel
Bequem und schnell in die Bergwelt

Klettern gehen

Der Klettersteig Moosalm liegt oberhalb von Sölden und lebt das Motto „klein, aber fein“. Zwar ist der Steig vergleichsweise kurz, aber trotzdem aufgrund seiner Schwierigkeit nur für ambitionierte und fortgeschrittene Kletterer geeignet. Das zeigt sich spätestens nach den ersten Minuten, die gekonnt Anstrengung und Nervenkitzel vermischen. Anders sieht es im nahe gelegenen Klettergarten beim Brunnenkogel aus, der zu dem Anstieg gehört, in dem sich auch Anfänger problemlos ausprobieren und in den Klettersport hineinschnuppern können.

Innsbruck besichtigen

Tirols schöne Hauptstadt ist knappe anderthalb Stunden mit dem Auto von Sölden entfernt. Für alle, die sich nach der Zeit in den Alpen nach mehr Kultur, historischen Attraktionen und einem Bummel in den größeren Geschäften sehnen, zahlt sich der Ausflug aber sogleich aus. Hier bekommt ihr garantiert auch ein schönes Souvenir aus Österreich. Lasst euch durch den Innsbrucker Dom und die Hofkirche von eindrucksvoller Baukunst verzaubern oder macht einen Trip zum romantischen Schloss Ambras. Pluspunkt: Von Innsbruck aus führen auch Direktflüge zurück nach Deutschland, sodass sich der Aufenthalt dort als erster Stopp nach der Ankunft oder auch als letzter Halt vor der Heimreise anbietet.

Innsbruck Fluss
Das zauberhafte Innsbruck kennenlernen

Reise-Infos

Ist die Reise nach Tirol nun für euch interessant geworden, fehlt nicht mehr viel für den nächsten Urlaub. Mit den abschließenden Tipps seid ihr bereit für euren Aufenthalt in Sölden.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Ihr ahnt es schon anhand der vorgeschlagenen Aktivitäten: Je nach Vorhaben variiert die empfohlene Reisezeit. Im späten Herbst, Winter und frühen Frühling kann Wintersport betrieben werden. Am meisten Schnee liegt hier im Dezember und Januar, mit frostigen Temperaturen zwischen minus zwei bis minus zehn Grad Celsius. Klettertouren und Wanderungen sollten in den Frühling oder Herbst gelegt werden. Erholung unter freiem Himmel gibt es auch im angenehmen Sommer mit Außentemperaturen von durchschnittlich 16 Grad Celsius. Für einen ausgedehnten Bummel eignet sich jede Jahreszeit.

Mit vielen Ideen im Gepäck, die realisiert werden wollen, sind natürlich auch mehr Reisetage nötig. Mindestens eine Woche ist ratsam, um in Sölden und Umgebung sowohl die Natur zu genießen als auch ein wenig Sport zu treiben.

Bergpanorama Soelden
Der Berg ruft!

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Der direkte Weg nach Sölden führt für Flugreisende beispielsweise ab Frankfurt am Main über Innsbruck. Danach müsst ihr noch eine Strecke von 80 Kilometern überwinden. Das geht mit dem Mietwagen am schnellsten, doch auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind eine Option. Alternativ fahrt ihr vom Süden Deutschlands in wenigen Stunden mit dem Auto an euer Reiseziel. Von München sind es gute drei Stunden Anfahrt. Vor Ort lohnt sich der Fahrradverleih oder der bewusste Verzicht auf das Auto, um die Gegend bei den Touren zu Fuß kennenzulernen.

Essen und Spezialitäten

Wer viel wandert, braucht eine gute Stärkung – und bekommt sie in örtlichen Spezialitäten wie der Kaminwurz, einer geräucherten Wurst, die im Tiroler Süden weit verbreitet ist. Im Skiurlaub geht natürlich kein Weg daran vorbei, sich auf den Almhütten mit einem Kaiserschmarren oder Germknödel zu versorgen. Klassisch dazu gibt es dann ein Skiwasser, ein Getränk aus Himbeersirup und Sprudelwasser. Fans von vegetarischem Essen greifen auf das sättigende Bauernbrot zurück, das in Hotels und auch in vielen Berggasthöfen angeboten wird.

Hotels und Unterkünfte

Die rustikalen oder modernen Hotels treffen verschiedene Geschmäcker. Sie liegen meist günstig in Berg- und Waldnähe, sodass der Weg in die Natur kurz und der Erholungsfaktor groß ist. Viel Ruhe findet sich aber in fast jeder Unterkunft, damit ihr genug Energie für den Tag tanken könnt. Gerade für den Winter solltet ihr rechtzeitig buchen, denn Sölden ist einer der beliebtesten Orte, wenn es um den Skiurlaub geht.

Sag uns Deine Meinung zu diesem Thema

* Pflichtfelder