Southampton in England

Diese Hafenstadt an der Kanalküste Englands glänzt mit einer faszinierenden Geschichte sowie einer modernen Ausstrahlung. Im dynamischen Southampton trefft ihr auf eine Mischung aus aufregender Vergangenheit und lebendiger Kultur.

Southampton, gelegen in der Grafschaft Hampshire, wurde einst von den Römern gegründet und hat im Laufe der Jahrhunderte eine reiche Geschichte erlebt. Nach der normannischen Invasion im Jahr 1066 gewann die Stadt zunehmend an Bedeutung. Besonders im 19. Jahrhundert florierte Southampton durch den Schiffsbau – die Titanic ging für ihre erste und einzige Fahrt hier zu Wasser. Die zahlreichen Werften vor Ort trugen dazu bei, dass die Stadt zu einem bedeutenden Handelshafen wurde. Nicht umsonst gab man Southampton den Beinamen „Das Tor zur Welt“. Von den Überresten der mittelalterlichen Stadtmauern bis hin zum Museum mit der Ausstellung zur Titanic gibt es hier Aktivitäten, die sowohl Einheimische als auch Gäste begeistern. Heute beheimatet Southampton rund 255.000 Menschen und zieht Besucher aus aller Welt an.

Eine Erkundungstour durch die Hafenstadt verspricht eine Reise durch frühere Zeiten. Hier werdet ihr einige der Sehenswürdigkeiten kennenlernen.

Die Ruinen des Southampton Castle sollten unbedingt auf eurer Liste stehen. Strategisch an den Ufern des River Test gelegen, wurde die Burg ursprünglich errichtet, um Handelsaktivitäten zu schützen. Anfangs als Motte erbaut – also ein vorwiegend aus Holz bestehender Burgtyp auf einem Erdhügel, wurde sie Ende des zwölften Jahrhunderts zu einer imposanten steinernen Festung erweitert. Über die Jahrhunderte hinweg diente sie als königliche Residenz und militärischer Stützpunkt. Im 17. Jahrhundert verlor die Burg jedoch an militärischer Bedeutung und begann zu verfallen. Ein Großteil wurde im Laufe der Zeit abgerissen oder umgebaut. Dennoch sind heute noch einige Überreste dieser einst mächtigen Festung erhalten. Ein Besuch lohnt sich, um die beeindruckende Architektur zu bewundern.

Dieses denkmalgeschützte mittelalterliche Torhaus im Stadtzentrum wurde um das Jahr 1180 aus Feuerstein erbaut und diente als Haupteingang zur Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte hat das Gebäude zahlreiche Veränderungen durchgemacht und verschiedene Zwecke erfüllt. So wurde es als Luftschutzbunker im Zweiten Weltkrieg genutzt, als Gerichtssaal für wichtige Entscheidungen und auch als Versammlungsort für die Stadtverwaltung. Im 16. Jahrhundert fügte man hölzerne Skulpturen von Löwen hinzu, die im Jahr 2023 restauriert wurden.

Bereits im 15. Jahrhundert errichtet, hat das Tudor House sein Aussehen über die Jahre hinweg bewahrt. Ursprünglich als Wohnsitz konzipiert, wurde es im 16. Jahrhundert zur Heimatstätte einflussreicher Mitglieder der Southamptoner Gesellschaft. In seiner Geschichte war bereits ein Abriss in Planung, doch dank des Engagements eines lokalen Philanthropen wurde das Gebäude gerettet und im Jahr 1912 als Museum eröffnet. Heute ist vor allem der imposante Bankettsaal sehenswert. Den dazugehörigen Garten solltet ihr euch ebenfalls nicht entgehen lassen. Er wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert angelegt und in den 1980er-Jahren in Form eines Tudor-Knotengartens rekonstruiert. Achtet also vor allem auf die besonders geometrisch angelegten Wege, Mauern und Teiche.

Die Holyrood Church gilt als bedeutendes Relikt vergangener Zeiten. Ihre Wurzeln reichen bis ins zwölfte Jahrhundert zurück, als das Gotteshaus erstmals errichtet wurde. In der Vergangenheit hat die Kirche zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen erlebt, darunter ihre Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs durch schwere Bombardierungen. Statt sie wieder aufzubauen, lies man eine Ruine stehen.

Ein besonders ergreifendes Zeugnis ihrer Verbindung zur Geschichte der Seefahrt ist der Titanic-Gedenkbrunnen, der unter dem Turm in der Kathedrale steht. Die Gedenkstätte ehrt die Menschen, die bei der Tragödie des berühmten Schiffes ihr Leben ließen. Darüber hinaus beherbergt sie weitere historische Schätze, darunter das Grabmal von Richard Taunton sowie eine Grabplatte für John Speed, bei dem es sich um einen bekannten Kartografen handelte.

In der Nähe des Tudor Houses befindet sich dieses alte Gebäude. Es ist ein herausragendes Beispiel normannischer Architektur und wurde um 1180 erbaut. Jahre später, am Anfang des 14. Jahrhunderts, ging das Bauwerk in den Besitz des wohlhabenden Kaufmannes John Wytegod über und diente unter anderem als Wohn- und Geschäftshaus. Nach einem französischen Angriff im selben Jahrhundert wurde der Bau aufgrund seiner Lage zu einem Teil der Stadtmauer und an der dem Kai zugewandten Seite verschlossen. Heute ist es eine Ruine und Teil des bereits erwähnten Museums im Tudor House.

Neben den historischen Gebäuden hat Southampton auch eine Vielzahl von Museen und Ausflugszielen zu bieten. Wir haben hier einige für euch ausgewählt.

Im Hafenviertel der Stadt könnt ihr wundervolle Spaziergänge entlang der Marina unternehmen und dabei die Aussicht auf das Wasser genießen. Dieser Ort ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Segler aus der ganzen Welt, sondern auch ein Zentrum für Freizeitaktivitäten. Hier habt ihr die Gelegenheit, eine Bootstour auf dem Meer zu erleben und euch an den kulinarischen Köstlichkeiten in einem der anliegenden Restaurants und Bars zu erfreuen. Zudem stehen euch verschiedene Wassersportmöglichkeiten wie Segeln, Jetski- oder Kajakfahren zur Verfügung.

Dieser Park in der Nähe des Hafens erstreckt sich über eine Fläche von 148 Hektar und bietet Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Die Ursprünge dieser Grünfläche reichen bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Inzwischen finden dort eine Vielzahl an Veranstaltungen statt, darunter solche, die die Landwirtschaft zum Thema haben und Musikfestivals. Besonders spannend zu entdecken: das Hawthorns Urban Wildlife Centre. Im Wildtiergarten könnt ihr kostenlos die diverse Flora und Fauna beobachten – entweder zu Land oder zu Wasser.

Auch bekannt als Hall of Aviation, wird im Museum die Geschichte der Luftfahrt in der Region mitsamt der in der Nähe befindlichen Meerenge Solent erzählt. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Supermarine, einem Unternehmen, das unter anderem für seine Wasserflugzeuge bekannt war. Neben den vielen Maschinen kann man eine Reihe von Motoren bewundern, darunter den Rolls-Royce Merlin und den de Havilland Gipsy Major. Hier gibt es für Luftfahrtbegeisterte einiges zu sehen.

Von der Titanic-Dauerausstellung über die Schifffahrt bis hin zur 200.000 Jahre alten Geschichte der Region bietet das SeaCity Museum eine vielseitige Erfahrung für Besucher jeden Alters. Taucht beispielsweise ein in die Vergangenheit des berühmten Passagierdampfers und versteht, wie die Tragödie die Stadt und ihre Bewohner beeinflusst hat. Interaktive Modelle, aufgezeichnete Nachrichten der Reisenden und originale Artefakte von Bord nehmen euch mit auf eine fesselnde Tour.

Darüber hinaus bekommt ihr einen Einblick in die Entstehung Southamptons. Von den römischen Händlern bis zu den Siedlern des Mittelalters, vom Zweiten Weltkrieg bis zur Modernisierung der Hafenanlagen – die Ausstellungen „Gateway to the World“ und „Southampton Stories“ präsentieren Kostüme, Kunstwerke und Fotografien.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1939 durch großzügige Spenden und Vermächtnisse hat sich die Galerie zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum in der Region entwickelt. Die Ausstellung umfasst mehr als 5.300 Werke, die von der Renaissance bis zur Gegenwart reichen. Besucher können bedeutende britische Gemälde des 18. und 19. Jahrhunderts bewundern, die die kulturelle und historische Entwicklung Großbritanniens reflektieren. Durch die eigene Sammlung sowie Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern und Kunstinstitutionen bieten die ausgestellten Werke ein abwechslungsreiches und spannendes Angebot für Liebhaber.

Auf den Spuren von bekannten Drehorten seid ihr bei diesem Gebäude richtig. Ein majestätisches englisches Herrenhaus des 19. Jahrhunderts liegt etwa eine 45-minütige Fahrt mit dem Auto nördlich von Southampton. Das Anwesen wurde bereits im achten Jahrhundert von den Bischöfen von Winchester genutzt. Das Landgut, so wie es heute zu besichtigen ist, entstand zwischen 1839 und 1842 nach den Plänen des Architekten Sir Charles Barry, der auch die berühmten Houses of Parliament im Londoner Regierungsviertel Westminster entwarf. In fast 300 verschiedenen Räumen könnt ihr der prachtvollen Kulisse der Serie „Downtown Abbey“ folgen und euch wie Mitglieder einer Adelsfamilie fühlen.

Rhododendren, Azaleen und Kamelien – das alles erwartet euch in einem der besten Gärten seiner Art im Vereinigten Königreich. Auf einer 81 Hektar großen Fläche könnt ihr zahlreiche Bereiche erkunden, darunter den Hydrangea Walk, den Irisgarten und die Narzissenwiese, die euch allesamt mit einer Vielfalt von Blumen und Pflanzen verzaubern. Die kleinen Wege führen entlang malerischer Teiche und Flussufer und bieten einen herrlichen Blick auf die umliegende Landschaft.

Die Geschichte dieser beeindruckenden Grünfläche reicht bis ins Jahr 1919 zurück, als der Bankier und Politiker Lionel Nathan de Rothschild das Anwesen erwarb und begann, einen Garten von imposantem Ausmaß zu schaffen. Ein Höhepunkt ist die Exbury Steam Railway, eine Schmalspurbahn, die Gäste durch die Anlage fährt. Die Eisenbahn wurde 2000 als zusätzliche Attraktion geschaffen und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Exbury Gardens befinden sich 40 Autominuten südlich von Southampton.

Für geschichtsbegeisterte Reisende lohnt sich ein Ausflug nach Oxford nördlich von Southampton. Mit dem Auto benötigt ihr etwa anderthalb Stunden bis dorthin. Beim Schlendern durch die gepflasterten Straßen der Altstadt taucht ihr in eine Welt voller Historie und Architektur ein. Die berühmte Universität der Stadt mit ihren eindrucksvollen Gebäuden und weitläufigem Gelände ist ein Anblick, den ihr nicht verpassen solltet. Die Bodleian Library und die ikonische Radcliffe Camera sind ebenfalls Beispiele für die architektonische Pracht dieses Ortes. Eine weitere Besonderheit ist das Christ Church College, das nicht nur für seine historische Bedeutung bekannt ist, sondern auch als Kulisse für die Harry-Potter-Filme diente.

Jetzt, wo ihr über die Sehenswürdigkeiten und die Aktivitäten in Southampton und Umgebung informiert seid, fehlen nur noch ein paar letzte Tipps für eure Reise nach England.

Ob Frühling, Sommer oder Herbst – eine Reise nach Southampton hat zu jeder Jahreszeit ihre eigenen Reize. Für Städtebesichtigungen und Erkundungen der historischen Sehenswürdigkeiten empfehlen wir die wärmeren Monate, insbesondere von Mai bis September. Zu dieser Zeit ist das Wetter angenehm mild und ideal für Spaziergänge durch die Altstadt oder Besuche der berühmten Museen und Galerien. Von Januar bis März ist es in Southampton ruhiger und ihr könnt wunderbar auf kulturelle Erkundungstouren gehen.

Für einen umfassenden Eindruck ist ein Aufenthalt von mindestens zwei bis drei Tagen geeignet. Dann hat man ausreichend Zeit, die Stadt ausgiebig zu erkunden und die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Wenn ihr jedoch mehr sehen und auch Tagesausflüge in die umliegende Gegend unternehmen möchtet, ist eine Woche oder mehr eine ideale Verweildauer.

Die Einreise nach Großbritannien benötigt etwas Planung. Zunächst braucht jeder Besucher einen gültigen Reisepass. Ist die Reise für weniger als sechs Monate angesetzt, wird vorerst kein Visum gebraucht. Beachtet zudem, dass in England mit Britischen Pfund bezahlt wird und stellt euch darauf ein, dass auf den Straßen Linksverkehr herrscht.

Die wohl einfachste Methode, um nach Southampton zu gelangen, ist mit dem Flugzeug. Von Deutschland aus gibt es Direktverbindungen zum örtlichen Flughafen, von dem aus es nur noch 15 Minuten mit dem Auto in das Zentrum sind. Wenn ihr die Flexibilität schätzt und gerne mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs seid, bietet sich eine Autofahrt nach Southampton an. Der berühmte Eurotunnel ermöglicht euch eine bequeme und unkomplizierte Überfahrt von Frankreich nach Folkestone in Großbritannien. Beachtet allerdings, dass es von dort noch einmal etwa zweieinhalb Stunden bis Southampton sind.

Nachdem ihr angekommen seid, habt ihr die Freiheit, die Region flexibel zu erkunden. Wer von euch nicht mit dem eigenen Fahrzeug angereist ist, besorgt sich bei Bedarf einen Mietwagen. Doch auch mit den Zügen und Bussen gelangt ihr vor Ort zu den sehenswerten Attraktionen.

In der Stadt könnt ihr das zarte und schmackhafte Hampshire Beef kosten, das von Rindern stammt, die auf den saftigen Weiden der Region grasen. Das Fleisch eignet sich für die Zubereitung von Steaks, Braten sowie Burgern. Austern und Krebse werden direkt aus dem Meer vor Southampton gefangen und bieten einen unvergleichlichen frischen Geschmack. Probiert diese lokalen Spezialitäten in den örtlichen Restaurants sowie Pubs und trinkt vielleicht auch einen Schluck des erfrischenden und aromatischen Hampshire Cider, der aus einer Vielzahl von Äpfeln hergestellt wird.

Von luxuriösen Hotels mit Blick auf den Hafen bis hin zu gemütlichen Unterkünften in der Altstadt bietet Southampton für jeden Geschmack und Geldbeutel die passende Möglichkeit zum Übernachten. Die meisten Hotels befinden sich in zentraler Lage und bieten einen bequemen Zugang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Einkaufsoptionen und Restaurants.