Die Ägäis zum Greifen nah, der Alltag ganz weit weg: Griechenland ist ein beliebtes Urlaubsland am Mittelmeer und besitzt viele Orte, die besonders traumhaft sind. Dazu zählen die Inseln der Sporaden, von denen wir die zehn schönsten vorstellen möchten.
Überblick
Im Mittelmeerraum gibt es gut 4.300 Inseln und nicht wenige davon können während eines Urlaubs besucht werden. Unsere Lieblinge der Inseln im Mittelmeer haben wir euch bereits vorgestellt. Konzentriert ihr euch auf eine Griechenlandreise, wählt ihr noch immer aus mehr als 120 bewohnten Inseln mit spannenden Sehenswürdigkeiten, schönen Stränden und reicher Natur zum Erleben. Die Qual der Wahl bleibt entsprechend groß, das gilt auch für die Sporaden, was übersetzt “die Verstreuten” heißt. Sie befinden sich in der Ägäis und teilen sich wiederum in die Nördlichen und Südlichen Sporaden auf. Wir präsentieren euch nun unsere Favoriten.
1. Skyros
Inmitten der Ägäis erhebt sich eine Insel mit reicher Geschichte. Aufgrund ihrer Lage war Skyros immer ein begehrter Außenposten und wuchs unter dem kulturellen Einfluss der Venezianer, Byzantiner, Griechen und Türken stetig weiter. Heute leben die Menschen friedlich von der Landwirtschaft, dem Fischfang und von Urlaubern, die Skyros kennenlernen wollen. Viel zu erkunden gibt es im Hauptort der Insel, der entweder Dorf Skyros oder Chora genannt wird. Hier begegnet ihr dem Mythos, dass die Göttin Thetis einst die Insel wählte, um Achilles als Mädchen verkleidet vor dem Trojanischen Krieg zu verstecken. Beim Spaziergang durch die engen Gassen begegnen euch die traditionellen Holzschnitzereien, Meisterwerke der Töpferei und regionale Lebensmittel wie Honig von den Imkern der Insel.
Über Chora thronen das Byzantinische Kastro als erhaltene Burg und das Kloster Agios Georgios aus dem 10. Jahrhundert. Am nördlichen Rand der Stadt entdeckt ihr außerdem das Grab von Rupert Brooke, einem britischen Dichter. Habt ihr euch später auch im Museum für Volkskunde und im Archäologischen Museum mit der Kultur der Insel auseinandergesetzt, wartet zur Belohnung der Strand des Ortes mit dem Namen Magazia samt Liegen, Strandbars und nahen Tavernen auf euch.
Bei einem Ausflug ins Inselinnere werdet ihr feststellen, dass Skyros zwei gegensätzliche Landschaften in sich vereint. Im Westen gibt es viel Wald, der Süden wird hingegen von Felsformationen dominiert und gehört zum Naturschutzgebiet NATURA 2000. Der Süden ist zudem die Heimat einer nur hier vorkommenden Art von Zwergponys. Beide Landschaftsbilder gehen ineinander über und natürlich werdet ihr auf der überschaubaren Insel immer wieder die Ägäis vor Augen haben. Viele kleine Strände warten darauf, müde Inselentdecker mit Sonnenbad und Planschen im Meer zu belohnen.
2. Skopelos
Wer die Musikkomödie „Mamma Mia!“ mag, dem wird die zweitgrößte Insel der Nördlichen Sporaden bekannt vorkommen. Auf Skopelos fanden 2007 die Dreharbeiten zum Film statt und schenkten der griechischen Inselschönheit eine große Bekanntheit. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihr auf dem Eiland keine Ruhe findet, im Gegenteil: Skopelos wird vergleichsweise selten zum Reiseziel und ist daher perfekt für den authentischen Griechenlandurlaub. Kräftig grüne Wälder, weiße Strände und türkisfarbenes Wasser malen die perfekte Idylle. Umgeben von Olivenbäumen, Pinien und Mandelbäumen werdet ihr schnell verstehen, warum Skopelos als eine der grünsten Inseln Griechenlands gilt. Macht euch mit festem Schuhwerk sowie Proviant auf und erkundigt die gut 30 Wanderwege, nicht zu vergessen den Berg Delphi.
Der Hauptort Skopelos besitzt neben einer hübschen Altstadt einen gepflegten Hafen und ist der beste Ausgangspunkt für viele Unternehmungen. Auf Reisen über die Insel gibt es 120 byzantinische Kirchenbauten zu entdecken, von denen die „Agios Ioannis sto Kastri“ als Drehort der Hochzeitsszene im Film „Mamma Mia“ weltbekannt wurde. In unmittelbarer Nähe zur Kirche liegt der Strand Agios Ioannis Beach und lädt euch im Nordwesten der Insel nach der Kirchenbesichtigung zum Baden ein. Weitere beliebte Strände sind der in Felsen schützend eingebettete Hovolo Beach und der Stafilos Beach nahe dem Hauptort. Der mit Abstand ruhigste Strand ist „Velanio Beach“, da dieser nur zu Fuß erreicht werden kann.
Ein kulinarischer Tipp: Auf der Insel wird von den Einheimischen der traditionelle Skopelos-Käsekuchen hergestellt. Die Hauptzutat ist lokaler Ziegenkäse und das Gebäck wird in seiner unverkennbaren Spiralform zu allen Mahlzeiten oder als Imbiss gereicht.
3. Skiathos
Drei Zahlen fassen die Schönheit der Insel zusammen: 61 Quadratkilometer, 60 Strände und drei Häfen. Obwohl Skiathos die kleinste Vertreterin der Sporaden ist, gilt sie als wahrer Publikumsmagnet. Die Strände überzeugen mit weißem Sand und nach Sonnenuntergang pulsiert das Nachtleben, weswegen es junge Menschen und feierfröhliche Paare auf die Insel zieht. Abseits des Strandtrubels wartet im Inneren des Eilandes der Strofilia-See. Er ist von einem Kiefernwald umgeben und laute Vogelgesänge zeigen euch, dass genau hier der Lebensraum vieler Arten ist.
Nutzt einen Tag, um den Hauptort sowie die Halbinsel Bourtzi zu besuchen. Ihr werdet liebevoll gestaltete Häuser, ein Museum für den lokalen Schriftsteller Alexandre Papadiamantis und eine Festungsruine aus dem 13. Jahrhundert vorfinden.
4. Alonnisos
Für einen Griechenlandurlaub, der Ruhe und Gelassenheit bietet, empfehlen wir euch eine Reise zur Insel Alonnisos. Kommt ihr auf der abgelegensten Insel der Nördlichen Sporaden an, lasst den Hafen Patitiri und die Hauptstadt mit ihrer Uferpromenade auf euch wirken. Spaziert bis zur Burg, durch enge Gassen und bis zur Kirche Ágioi Anargyroi. Wundert euch dabei nicht, dass ihr nur wenigen Menschen begegnen werdet. Gerade einmal 1.800 Einwohner zählt Alonnisos, von denen die meisten in der Hauptstadt ihrem Alltag nachgehen. Das verspricht zum einen Ruhe satt und zum anderen ein authentisches griechisches Lebensgefühl. Letzteres werdet ihr auch beim Essen bemerken, denn regionale Gerichte wie gegrillte Feigen mit Honig schmecken unvergleichlich.
Für Anhänger natürlicher Strände und klarem Wasser ist Alonnisos ein echter Geheimtipp: Viele Strände zählen zu den saubersten Badeorten im gesamten Mittelmeer, da wenig Menschen vor Ort zugleich weniger Belastung für Strand und Wasser bedeuten. Das weiß auch die Tierwelt zu schätzen, und so leben Delfine, Robben und seltene Seevögel im „National Marine Park of Northern Sporades“ auf Alonnisos.
5. Samos
Seid ihr Genießer süßer Weine, müsst ihr der Insel Samos und ihren Weinhängen einen Besuch abstatten. Bei Weinproben bekommt ihr die ganze Vielfalt der Muscat-Trauben zu schmecken und habt direkt das passende Souvenir für die Lieben daheim gefunden. Natürlich bietet Samos noch mehr: beispielsweise Fischerhäfen, Ausgrabungen und Tempelanlagen sowie Strände und das Naturschutzgebiet Karlovasi samt Potami-Wasserfall.
Setzt unbedingt Phytagório auf eure Liste. Die Hafenstadt mit einer riesigen Statue für Pythagoras gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und Reste der historischen Stadtmauer können vom Berg Ambelos betrachtet werden. Dort findet ihr auch den Eingang in eine unterirdische Kirche: Panagía Spilianí liegt mitten in einer Höhle und ist für Besucher geöffnet.
6. Ikaria
Ihr Name erinnert euch nicht zufällig an die griechische Mythologie, denn Ikaria soll die Insel gewesen sein, vor der Ikarus ins Meer stürzte, nachdem seine Flügel geschmolzen waren. Weniger unglücklich ist eine zweite Sage: Auf Ikaria wurde Dionysos, der Gott des Weines, geboren. Letzteres will jeder Besucher gern glauben, wenn auf der Insel lebensfrohe Feste gefeiert werden. Ikaria ist berühmt für Sommerfestivals mit Konzerten, Tanzveranstaltungen samt dem berühmten Ikariotiko-Tanz sowie jede Menge lokaler Speisen und Getränke, die es unbedingt zu probieren gilt.
Abseits der Feste besticht die Insel durch eine ungezähmte Schönheit, die ihr beim Wandern durch Wälder, über Felsen und beim Erkunden vom Buchten erleben werdet. Die meisten Dörfer sind in Küstennähe zu finden, sodass Reisen ins Inselinnere schnell wie eine Expedition in die menschenleere Natur wirken. Plant einen Tag am Bilderbuchstrand Seychellen und einen zweiten Tag für die Thermalquellen im Dorf Therma ein.
7. Kos
Der Inselname Kos wird sehr häufig genannt, wenn Menschen dazu aufgefordert werden, bekannte Urlaubsinseln in Griechenland aufzuzählen. Und diesen Bekanntheitsgrad hat Kos zu Recht, denn auf einer Fläche von rund 290 Quadratkilometern bietet die Inselschönheit für viele Reisende die perfekte Auszeit. An erster Stelle steht für euch Badeurlaub? Dann lockt Kos sowohl mit Kiesel- als auch Sandstränden. Bei Familien ist der Agios Stefanos Beach sehr beliebt, denn der Strand fällt flach ab, wird überwacht und bietet Komfort. Der schönste Naturstrand mit weißem Sand trägt den Namen Tigaki Beach. Praktisch umgeben von Hotels, Strandbars und jeder Menge Wassersportangeboten ist hingegen der Marmari Beach. Er gehört zum gleichnamigen Ort, einem hübschen Fischerdorf nahe der Inselhauptstadt Kos.
Für Wasserratten empfehlen sich Tage im Lido sowie Aquatica Wasserpark, um abseits der Meereswellen noch mehr Action dank Rutschen und Co. zu erleben. Wer gern die Wanderschuhe schnürt, kann den höchsten Berg der Insel, den Dikeos mit 846 Metern, besteigen. Das Panorama ist unvergleichlich und der Weg vom Bergdorf Zia mit circa einer Stunde bis zum höchsten Aussichtspunkt gut zu bewältigen.
Interessiert ihr euch für die Kultur, müsst ihr unbedingt nach Kos Stadt. Der Hafenort ist bekannt für das Neratzia-Kastell, ein Bauwerk zur Verteidigung gegen die Osmanen im 13. Jahrhundert. Schlendert über den zentralen Platz, betrachtet die Theaterruine und besucht das Archäologische Museum. Wunderschön sind zudem Bootstouren vom Hafen aus: Ihr könnt beispielsweise zum türkischen Festland übergesetzt werden und Bodrum erkunden. Wunderschön und beeindruckend ist außerdem ein Tagesausflug mit dem Boot bis Nisyros: Die Vulkaninsel begrüßt euch mit den Dörfern Nikia und Mandraki und bei einer Führung geht es zum Krater eines Vulkans.
8. Rhodos
Acht Monate Sonne pur an kilometerlangen Stränden und dazu ein Mix aus modernen Partylocations und historischen Ausflugszielen machen Rhodos zu einem international beliebten Urlaubsziel. Die Insel steht bei allen hoch im Kurs, die Badeurlaub in den Sommermonaten genießen wollen. Der Ort Faliraki bietet hierfür Hotels an einem gut fünf Kilometer langen Sandstrand. Ein Wasserpark lockt abseits des Meeres ins kühle Nass und sobald die Sonne am Horizont versinkt, erwacht das Nachtleben. Idyllisch ist obendrein die Paulusbucht nahe Lindos. Besucht ihr den Ort mit seinen typisch weißen Häusern, dann tauscht die Badesachen einmal gegen festes Schuhwerk und steigt hinauf zur Akropolis.
Mindestens einen Tagesausflug solltet ihr nach Rhodos Stadt einplanen. Das von der UNESCO geschützte historische Zentrum wird euch ebenso verzaubern wie der Großmeisterpalast als Inselwahrzeichen, der Hafen Mandraki und die für die Landschaft so typischen Windmühlen. Rhodos Stadt gibt es bereits seit 408 vor Christus. Zum antiken Charme kamen ab dem 13. Jahrhundert viele mittelalterliche Elemente und auch die Moderne zog ein. Nach der Erkundung könnt ihr zur Erholung der müden Beine einen Tag in den Thermalbädern von Kallithea verbringen, oder abseits des Trubels die Wälder im Inselinneren erkunden. Auf euch warten Burgen, Kirchen, das Tal der sieben Quellen und nicht zu vergessen: das Tal der Schmetterlinge. Vor allem im Juli und August wandelt ihr unmittelbar zwischen den Faltern.
9. Karpathos
Wie Rhodos und Kos befindet sich auch Karpathos im Dodekanes-Archipel und ist hier die zweitgrößte Insel der Gruppe. Ihr seid auf Karpathos genau richtig, wenn ihr das typisch griechische Flair sucht. Fischerdörfer wie Olymbos im Norden wirken wie eine Zeitreise, wenn die Einwohner in Trachten mit herzlicher Gastfreundschaft zum griechischen Essen einladen und Handarbeiten verkaufen. Lange Zeit war Karpathos nur über den Wasserweg zu erreichen, doch seit 2009 sorgt ein Flughafen für eine bequeme Ankunft dank Flügen ab Athen, Kasos und Rhodos. Kommt ihr auf der Insel an, sucht die Hauptstadt Pigadia auf. Neben Geschäften und Restaurants sowie Cafés begeistern die Kirche Agii Apóstoli mit detaillierten Wandmalereien und etwas südwestlich des Ortes die Kapelle Agios Mammas als älteste Kirche der Insel.
Für Familien und Paare gibt es viele lohnende Strandabschnitte und Buchten. Urlauber mit kleinen Kindern zieht es in den Ferienort Amoopi, denn die dortigen Badebuchten bieten feinen Strand und seichtes Wasser. Ruhig und idyllisch ist zudem Kyra Panagia Beach inmitten einer Felslandschaft und für alle Surfer sind Vatha Beach und die Afiartis Bucht die besten Adressen schlechthin. Das Innere der Insel wird im schönen Kontrast von einer Bergkette dominiert. Mit festem Schuhwerk und etwa drei Stunden Zeit im Gepäck könnt ihr den Kali Limni besteigen und vom höchsten Berg aus auf das Land hinabschauen.
10. Fourni
Sie ist mit 28 Quadratkilometern zwar klein und unter Urlaubern kaum bekannt, doch genau deswegen ist Fourni eine Trauminsel. Sie kann nur auf dem Seeweg erreicht werden und liegt zwischen Samos und Ikaria. Plant für eine Überfahrt eine gute Stunde ein und nutzt diese, um euch innerlich auf eine Zeitreise vorzubereiten. Die Vergangenheit wird auf Fourni wieder lebendig und die Menschen in den Häusern strahlen eine innere Ruhe aus, die das Leben auf der kleinen Insel ihnen schenkt. Der Hauptort der Insel heißt Kambos und besitzt neben kleinen Läden auch gemütliche Tavernen. Da Fourni nicht auf die Einnahmen aus touristischen Geschäften zielt, hat der ganze Ort sich seine Ursprünglichkeit bewahren können und die vom Fischfang lebenden Einwohner sind zudem Meister in der Zubereitung traditioneller und leckerer Fischgerichte.
Das Bergdorf Chrysomillia ist ebenfalls eine schöne Anlaufstelle, denn während nur circa 100 Menschen im Dorf leben, werden euch überall und in großer Zahl Langohrziegen begegnen. Etwa zehn Kilometer von Chrysomillia entfernt liegt der Ort Agia Triada und hält eine kleine Sehenswürdigkeit parat: Ein Schrein, der dem Gott Poseidon gewidmet ist.
Für Freunde von Stränden und unberührter Natur hat Fourni viel zu bieten. Beim Spazieren werdet ihr auf Olivenbäume, Zypressengewächse wie den Zwergwacholder und immer wieder auf wilden Salbei, Thymian und Bohnenkraut treffen. Diese reiche Natur kommt Tierarten wie dem Habichtadler und Eleonorenfalken zugute, zudem leben Seeschildkröten, Mönchsrobben und Delfine in der Küstenregion.
Im Süden des Hauptortes Kampos liegt Kampi Beach, der aufgrund der Nähe zum Hauptort relativ belebt ist und einige Liegen sowie Speisemöglichkeiten bietet. Nahezu menschenleer ist hingegen Kamari Beach im Nordosten, wo ihr die meiste Zeit komplett ungestört sein werdet. Auch Taucher kommen auf ihre Kosten, da Schiffswracks unter der Wasseroberfläche auf Entdecker warten.
Großartig zusammengefasst!! Wunderschöne Bilder!
Ein Land, absolut eine Reise wert!
Dankeschön