Wunderschöne Landschaften, die zum Träumen einladen, spannende Städte, die mit Kultur und Tradition locken oder faszinierende Sehenswürdigkeiten, die in vergangene Zeiten entführen? Ein Urlaub auf der indonesischen Insel Sulawesi verspricht viele dieser fantastischen Eindrücke, die ihr so schnell nicht vergessen werdet.
Überblick
Sulawesi liegt zwischen Borneo und Neuguinea und war in der Vergangenheit auch als „Celebes“ – die Insel der Berüchtigten – bekannt. Sie sticht durch ihre außergewöhnliche Form heraus, welche sie den vulkanischen Aktivitäten zu verdanken hat. Besonders, wenn ihr gerne tauchen geht, ist dieses schöne Fleckchen Erde perfekt für euren nächsten Urlaub. Was es neben der reichen Tier- und Pflanzenwelt auf Sulawesi noch zu entdecken gibt? Wir zeigen es euch in den folgenden Abschnitten.
Städte
Von Makassar, über Manado bis hin zu Tana Toraja vereint Sulawesi viele spannende Städte. Lasst euch vom bunten Treiben verzaubern und taucht ein in die wunderbar vielfältige Kultur dieser einzigartigen Insel.
Makassar
Makassar ist die Hauptstadt der Provinz Sulawesi Selatan, auch Südsulawesi genannt. Das Gebiet liegt südlich im indonesischen Archipel und ist ein wichtiger Luftverkehrsknotenpunkt: Hier werden Sumatra, Java, Bali und Kalimantan mit Sulawesi, den Molukken und Papua verbunden. Die verschiedenen Einflüsse machen Makassar einzigartig: Ihr findet zum Beispiel malerische Uferpromenaden oder eindrucksvolle historische Gebäude wie die niederländische Festung Fort Rotterdam. Ein Highlight ist außerdem der Strand von Losari, an dem ihr Sonnenuntergänge wie aus dem Märchen beobachten könnt. Auch der traditionelle Hafen bietet euch zwischen Fischerbooten und kulinarischen Köstlichkeiten eine idyllische Auszeit.
Manado
Sie ist die zweitgrößte Stadt Sulawesis und bekannt für ihre atemberaubende Natur, zahlreiche Tauchmöglichkeiten und ihre kulturelle Vielfalt. Im Nationalpark Bunaken beobachtet ihr zum Beispiel unberührte Korallenriffe und verschiedenste Meeresbewohner. Doch das ist noch nicht alles, was die Stadt an Naturschauspielen bereithält: Etwas außerhalb der Gemeinde liegen imposante Vulkane und historische Steingräber (Warugas), die es zu erkunden gilt. Auch, wenn ihr gern esst und euch kulinarisch austoben möchtet, seid ihr hier genau an der richtigen Adresse.
Tomohon
Tomohon liegt zwischen zwei aktiven Vulkanen – dem Lokon und dem Mahawu. Der Boden ist hier besonders fruchtbar, sodass Tomohon auf der ganzen Welt auch als Blumenstadt bekannt ist. Die üppig wachsenden, lokalen Pflanzenarten werden jedes Jahr während eines Festivals zur Schau gestellt. Die Festlichkeit fand zum ersten Mal im Jahr 2008 statt und lockt seitdem etliche Fans nach Indonesien. Für die Stadt sprechen außerdem ihr angenehm kühles Klima sowie die für vulkanische Landschaften typisch auftretenden heißen Quellen und Schlammbecken, die zu einer entspannenden Wellness-Auszeit einladen.
Sehenswürdigkeiten
Sulawesi hat neben bunten Ortschaften und Metropolen schönste Sehenswürdigkeiten zu bieten, über die die ihr euch nachfolgend erkunden könnt.
Das Fort Rotterdam
Das Fort Rotterdam aus dem 17. Jahrhundert steht in Makassar und ist eines von vielen Beispielen für niederländische Baukunst in Indonesien. Die Festung ist im kolonialen Stil erbaut und wurde einst auf den Mauern einer Festung des Sultanat von Gowa errichtet. Seither sticht das Areal durch sieben Meter hohe, massive Steinmauern, Torbögen und Bastionen hervor. Bis in die 1930er-Jahre diente die Festungsanlage als regionales Militär- und Regierungshauptquartier.
Heute ist sie ein wichtiges historisches Wahrzeichen, welches über die Kolonialzeit in Sulawesi aufklärt. Im Inneren findet ihr mehrere verschiedene Gebäude, eine Kirche und eine Sammlung an Exponaten vor. In regelmäßigen Abständen werden hier Tanz- oder Musikveranstaltungen abgehalten.
Tempel und Hockgräber
Die Besichtigung von Tempeln und historischen Hockgräbern gehört zweifellos zu einem Indonesien-Urlaub dazu. Sehenswert sind sie dabei eigentlich alle, aber wir möchten euch den Ban Hin Kiong Tempel näher vorstellen. Der taoistische Tempel wurde im Jahr 1819 während der Qing-Dynastie erbaut. Aufgrund seiner hervorragenden Lage im Herzen von Manados Chinatown, seiner beeindruckenden Architektur sowie des roten Anstrichs zieht der Tempel viele Besucher an. Beachtet, dass der Tempel auch bei Einheimischen sehr beliebt ist und es vor Ort schnell voll werden kann.
Ebenso interessant in Manado sind die historischen Hockgräber (Warugas) der ethnischen Gruppierung der Minahasa. Ihr Gebrauch begann schon in der Steinzeit: Die Verstorbenen wurden dabei in Fötusposition in die steinernen Grabsteine gesetzt. Oft wurden ihnen verschiedene Gaben beigelegt – zum Beispiel Haushaltsgegenstände, Gold oder Porzellan. Aus hygienischen Gründen wurden die Warugas mit der Zeit jedoch durch die Erdbestattung ersetzt.
Der Pelabuhan Paotere Hafen
Wenn ihr Lust auf eine idyllische Auszeit am Wasser habt, legen wir euch einen Besuch am Pelabuhan Paotere ans Herz. Der alte Hafen in Makassar besticht mit entspanntem Flair, während die traditionellen Boote der Buginesen – einem einst handelstreibenden Volk –friedlich auf dem Wasser treiben. Ihr könnt den Hafen entweder zu Fuß oder aber im Rahmen einer Stadtrundfahrt mit der Rikscha erkunden. Morgens lohnen sich Besuche außerdem besonders: Dann ergattert ihr auf dem lokalen Fischmarkt frische Leckerbissen. Wer möchte, kann auch eine Schifffahrt buchen und die schönen Aussichten genießen.
Vulkane Sulawesis
Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: An Vulkanen mangelt es auf Sulawesi nicht. Im Rahmen einer geführten ist es möglich, einige der aktivsten Exemplare des Landes zu besichtigen. Dazu zählt zum Beispiel ein beeindruckender Zwillingsvulkan, der aus zwei Gipfeln besteht – dem Mount Lokon und dem Mount Empung, wobei der Empung dabei der Aktivere von beiden ist. Die Berge haben eindrucksvolle Krater, um die ihr herumwandern könnt. Wer genügend Ausdauer und die nötige Erfahrung mitbringt, kann den Anstieg bis zur Spitze wagen.
Ebenso atemberaubend ist der Mount Klabat in Nord-Sulawesi, welcher mit einer Höhe von 1.995 Metern der höchste Vulkan auf der Insel ist. Der Aufstieg zum Gipfel ist, je nach Tempo und Kondition, in etwa vier bis sechs Stunden zu bewältigen.
Aktivitäten
Tauchen, schnorcheln, wandern oder einfach nur entspannen: Je nach Urlaubstyp hat Sulawesi die verschiedensten Aktivitäten zu bieten. Lasst euch gerne von uns inspirieren und stellt euch so einen individuellen Plan für eure Reise zusammen.
Die Insel Bunaken erkunden
In der Celebessee gelegen, ist die Insel Bunaken ein echter Traum. Sie ist von zahlreichen kleinen Buchten umgeben und lockt mit unglaublich schönen Tauchspots. Zusammen mit den Inseln Bangka und Lembeh befindet sie sich zentral im sogenannten Korallendreieck. Hier soll es mehr als 300 verschiedene Korallensorten und mehr als 3.000 Fischarten geben. Ihr könnt euch also auf eine faszinierende Unterwasserwelt gefasst machen, die ihr beim Tauchen oder Schnorcheln in Ruhe erkunden könnt.
Naturparks erleben
Es wundert euch bestimmt nicht, dass es auf Sulawesi eine Vielzahl an faszinierenden Naturparks gibt. Einer davon ist das Tangkoko Duasaudara Nature Reserve – ein über 80 Quadratkilometer großes Schutzgebiet im Nordosten der Insel. Einige seltene Tierarten haben hier ihr Zuhause, wie etwa der Koboldmaki oder die sehr seltenen Schwarzen Schopfmakaken.
Nicht weniger beeindruckend ist die Tier- und Pflanzenwelt im Lore Lindu Nationalpark, einem UNESCO-Biosphärenreservat. Hier ist der Anoa beheimatet – eine höchst seltene, endemische Rinderart, die nur auf Sulawesi vorkommt. Etwa 15 Kilometer südlich des Nationalparks könnt ihr das Bada-Tal erkunden. Hier dürft ihr die mannshohen Megalith-Figuren nicht verpassen, deren Ursprung selbst den Einheimischen bis heute nicht bekannt ist.
Tauchen und Schnorcheln
Eine der beliebtesten Aktivitäten ist das Schnorcheln und Tauchen im berühmten Korallendreieck. Einer der eindrucksvollsten Tauchspots weltweit ist der bereits erwähnte Bunaken Nationalpark. Dieser besteht aus einem nördlichen sowie südlichen Teil. Im Süden erwarten euch unzählige Mangroven und eine malerische Küstenlandschaft, der Norden überzeugt mit fünf verschiedenen Inseln: Bunaken, Siladen, Manado Tua, Mantehage und Nain. Schon bevor das Gebiet 1991 zum Nationalpark erklärt wurde, siedelten sich Menschen in dieser traumhaften Umgebung an. Damals wie heute leben sie hauptsächlich vom Fischfang.
Apropos Tauchziele: Auch die Insel Siladen hält wunderschöne Naturspektakel für euch bereit. Nördlich von der Stadt Manado gelegen, könnt ihr die Insel bequem mit dem Boot erreichen. Hier erwartet euch neben dem traumhaft weißen Sandstrand auch ein einzigartiges Riff, an dem ihr verschiedene Hochseefische – zum Beispiel Haie oder Rochen – antreffen könnt.
Die Toraja-Traditionen kennenlernen
Eindrucksvolle Bräuche und Traditionen spielen in Tana Toraja eine zentrale Rolle. Die Toraja, eine indigene Volksgruppe, ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Beerdigungsrituale. Der von ihnen gelebte Ahnenkult ist für Außenstehende ein echtes Kulturerlebnis. Aber Achtung: Die Rituale sind nichts für schwache Nerven. Denn es werden bei jeder Beerdigung Wasserbüffel geopfert. Je höher der Status der verstorbenen Person, desto mehr Tiere müssen ihr Leben lassen.
Ein weiteres, charakteristisches Erkennungsmerkmal der Toraja ist ihre Architektur. Ihre Häuser sind reich mit Ornamenten und Büffelhörnern beschmückt und werden typischerweise ganz ohne Nägel und nur aus Holz erbaut. Die Dächer bestehen aus mehreren geschwungenen Bambusschichten und ähneln in ihrer Form einem Boot.
Am Danau Poso spazieren
Der Pososee, oder auch Danau Poso, ist der drittgrößte See Indonesiens. Er ist bekannt für die wunderschönen wilden Orchideen, die entlang seiner Ufer wachsen. Außerdem finden sich hier zwei relativ große Strände – Pendolo im Süden und Tentana im Norden – die zum Entspannen einladen. Seine vielfältige Landschaft umfasst außerdem malerische Berglandschaften, Wälder und Wasserfälle. Bis heute wird der See von den Einheimischen als Quelle für die Fischerei genutzt.
Reise-Infos
Ihr könnt eure Reise nach Indonesien nicht mehr abwarten? Keine Sorge, wir haben die wichtigsten Infos für euch zusammengetragen, damit ihr euren Urlaub ganz entspannt planen könnt.
Sulawesi Reisezeit und Reisedauer
Da Indonesien so groß ist, unterscheiden sich die Inseln des Landes auch stark in ihren klimatischen Bedingungen. Während es am Äquator die höchsten Temperaturen und die meiste Luftfeuchtigkeit gibt, ist der Nordwesten von Niederschlägen geprägt. Im Süden erwartet euch Monsunklima. Auf Sulawesi herrscht von Ende Oktober bis Mitte April die Regenzeit, die regelmäßig für Erdrutsche und Unterspülungen sorgt. Es empfiehlt sich also eher nicht, in diesem Zeitraum hierher zu reisen. Die besten Chancen auf eine echte Traumreise habt ihr von Mitte April bis Mitte Oktober.
Da sich Sulawesi ziemlich weit streckt, solltet ihr für eure Reise genügend Zeit einplanen. Wir empfehlen eine Aufenthaltsdauer von minimal zwei Wochen, mit drei Wochen lasst ihr euch noch genügend Freiräume.
Reisevorbereitung
Wenn ihr nicht länger als 30 Tage in Indonesien bleiben möchtet, benötigt ihr für die Einreise kein Visum. Ihr braucht lediglich einen Reisepass und ein gültiges Rückflugticket, um vor Ort ein „Visa on Arrival“ beantragen zu können.
Die offizielle Währung auf Sulawesi ist die Indonesische Rupiah. Besonders, wenn ihr in kleineren oder abgelegeneren Gegenden unterwegs seid, solltet ihr immer ein wenig Bargeld parat haben. In den größeren Städten auf Sulawesi ist die Zahlung mit Kredikarte meist kein Problem.
Sprache und Verständigung
Auf Sulawesi wird hauptsächlich Indonesisch gesprochen. Doch je nach Gebiet sind auch viele lokale Sprachen und Dialekte verbreitet. Aber keine Sorge, denn auch mit Englisch kommt ihr hier gut voran. Es wird vor allem in den größeren Städten sowie von jüngeren Einheimischen gut verstanden und gesprochen.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Leider gibt es bisher keine direkte Flugverbindung nach Indonesien. Ihr habt jedoch die Möglichkeit, mit zwei Zwischenstopps anzureisen. Von Frankfurt aus fliegt ihr etwa 24 Stunden lang über Singapur und Denpasar nach Makassar. Von dort aus kommt ihr mit Inlandsflügen oder per Boot und Fähre von Insel zu Insel.
Auf Sulawesi gibt es mehrere Transportmöglichkeiten. Von Moped, über Bus bis hin zu Minivans, Tuk Tuks oder Motorradtaxis ist euch alles geboten. Ihr solltet aber ein bisschen Geduld einpacken. Denn was das Tempo angeht, geht es hier eher gemütlich (und gerne auch ein bisschen chaotisch) zu.
Essen und Spezialitäten
Indonesiens Küche ist mindestens genauso vielfältig, wie die Kultur des Landes. Praktisch jede Insel hat ihre eigenen Spezialitäten. Dabei ist Reis allerdings die Grundlage aller Gerichte. Echte Klassiker sind unter anderem Nasi Goreng – gebratener Reis mit einer Mischung aus Huhn, verschiedenem Gemüse und Spiegelei. Auch Gado Gado, ein Salat aus Sojasprossen, grünen Bohnen, Kohl, frischen Eiern und sättigenden Kartoffeln ist äußerst beliebt.
Die sulawesische Küche wird von chinesischen, indischen und arabischen Einflüssen geprägt und bietet jede Menge aromatischer Geschmacksexplosionen. Beliebt ist die würzige Rindfleischsuppe mit Erdnüssen namens Coto Makassar. Auch Pallu Butung, eine angenehm pikante Fischsuppe mit Zitronengras, Kurkuma und Limettensaft wird gern gegessen. Generell werden beim Kochen sehr viele verschiedene frische Kräuter und Gewürze verwendet. Langweilig wird es also auf dem Teller nie!
Hotels und Unterkünfte
Je nachdem, wo ihr euch während eurer Reise genau aufhaltet, könnt ihr zwischen den verschiedensten Unterkünften auswählen: Von luxuriösen Resorts bis hin zu budgetfreundlichen Gästehäusern ist in Indonesien und vor allem auf Sulawesi für jeden Geldbeutel und Geschmack etwas zu finden.