Taj Mahal: Die Schönheit in Agra


Für viele gilt der Taj Mahal als Wahrzeichen von Indien. Kein Wunder: Das imposante Grabmal wurde als marmornes Gebilde in harmonischer Symmetrie, umgeben von einer Parkanlage, erschaffen. Heute ist das beeindruckende Bauwerk vor allem eine Attraktion sowie ein beliebtes Fotomotiv.

Der Taj Mahal im Überblick

Der Taj Mahal, im Deutschen auch als “Tadsch Mahal” bekannt, gehört zu den Weltwundern und zieht jährlich rund acht Millionen Besucher an. Durchschnittlich 40.000 Menschen sehen somit täglich das Grabmal, das seit 1983 UNESCO Weltkulturerbe ist.

Ob im entspannten Yoga Urlaub, während des Sabbatjahres oder auf einem kulturell ausgerichteten Trip durch Indien – wer nahe Agra, der Heimatstadt des Taj Mahals, reist, kommt an einem Besuch des imposanten Gebäudes eigentlich nicht vorbei.

Der Taj Mahal ist ein berühmtes Fotomotiv
Der Taj Mahal ist ein berühmtes Fotomotiv

Geschichte und Bedeutung des Taj Mahals

Bei dem Taj Mahal handelt es sich um ein Grabmal oder auch Mausoleum, das als eines der schönsten Bauwerke der muslimischen Architektur bezeichnet wird. In Indien gilt es sogar als das schönste überhaupt. Erbaut zwischen 1631 und etwa 1648 (ein genauer Termin der Fertigstellung ist bis heute nicht bekannt), steht sein Name übersetzt für „die Krone des Palastes“. Es ist anzunehmen, dass die persische Prinzessin Arjuman Bano Begum, für die der Taj Mahal errichtet wurde, diesen Beinamen ebenfalls trug. Ein anderer Name ist nicht bekannt; vieles rund um seinen Bau bleibt ohnehin bis heute im Dunkeln.

Bau des Taj Mahals

Bekannt ist allerdings der Grund für die Errichtung: Das Mausoleum wurde nach dem Tod der persischen Prinzessin Arjuman Bano Begum erbaut. Zu Lebzeiten wünschte sich diese ein Grabmal, das so noch nie zuvor erbaut wurde und das einen bleibenden Eindruck bei seinen Besuchern hinterlassen sollte. Als sie bei der Geburt des 14. Kindes im Alter von 39 Jahren starb, reifte die Idee für den Taj Mahal bei ihrem Mann heran. Dieser ließ das Mausoleum durch rund 20.000 Arbeiter zum Leben erwecken. Der Bau erfolgte in verschiedenen Etappen, die Materialien wurden aus dem ganzen Land auf Elefanten herbeigeschafft. Zunächst wurden das Grabmal und der Sockel errichtet. Diese Bauphase dauerte etwa 15 Jahre. Details wie Minaretts, Moscheen, Tore und Co. nahmen weitere fünf Jahre in Anspruch.

Kunstvolle Innengestaltung im Taj Mahal
Kunstvolle Innengestaltung im Taj Mahal

Materialien und Ausstattung des Bauwerks

Die Basis des Taj Mahals bildet eine 100 mal 100 Meter große Plattform aus Marmor. Marmor ist ebenfalls das Hauptmaterial für das Mausoleum. Auch verschiedene Arten von Edelsteinen wurden in das Gebäude eingefügt. Der Großmogul ließ es sich nicht nehmen, nahezu jede Fläche in geliebter Erinnerung an seine Hauptfrau opulent zu verzieren; beispielsweise mit Jadesteinen, Diamanten und Saphiren, die schon von Weitem herrlich funkeln und glänzen.

Heutige Situation des Taj Mahals

Das Bauwerk ist von einer vollständigen Mauer umgeben und verfügt über einen riesigen Garten mit See, ein Gästehaus, eine Moschee und ein kleines Eingangsgebäude. Mit seiner zentralen Kuppel ragt es ganze 57 Meter in die Höhe und ist daher schon aus der Ferne zu erkennen.

Unglücklicherweise wurde durch die starke Umweltbelastung bereits eine gelbliche Verfärbung des Marmors beobachtet. Diese wird versucht, durch Maßnahmen wie ein Verbot von Auto- und Busverkehr seit dem Jahr 2007 Einhalt zu gebieten. Besucher erreichen den Taj Mahal nur noch zu Fuß, per Pferdekutsche oder mit Hilfe eines batteriebetriebenen Verkehrsmittels. Auch wird dem Bauwerk mittlerweile angesehen, dass es gern und oft von Touristen besucht wird. Dieses Problem soll durch begrenzte Besucherzahlen und ein Zeitfenster pro Gast gelöst oder zumindest eingedämmt werden.

Wissenswertes zur Besichtigung

Der Taj Mahal samt seiner Gartenanlagen ist eine Reise wert – schon der erste Blick auf das opulente Mausoleum lässt euch ins Schwärmen geraten und gehört sicherlich zu den berühmtesten Fotomotiven der Welt. Doch auch im Inneren zeigen sich edelsteinverzierten Wände, die ihr euch bei einem Besuch von Agra nicht entgehen lassen solltet.

Was gibt es zu sehen?

Äußerlich begeistert das Gebäude mit seinem (leider im Laufe der Zeit nicht mehr ganz so) weißen Marmor, den weitläufigen gepflegten Gärten und den vielen Details. Im Inneren dürft ihr euch auf mit Mosaiken geschmückte und mit Edelsteinen verzierte Wände und die Gräber des Großmoguls und seiner Prinzessin in der Krypta freuen. Diese sind ebenso prunkvoll gestaltet – wobei die Tatsache, dass letztlich der Sarg des Großmoguls der größere und auffälligere von beiden ist, angesichts des eigentlichen Bauanlasses des Taj Mahals zum Schmunzeln verleitet. Aber vielleicht war er ja auch einfach deutlich größer?

Deckenkunst im Taj Mahal
Deckenkunst im Taj Mahal

Entdeckt ihr im Taj Mahal auch die bis auf die unterschiedlich großen Särge peinlich genau eingehaltene Symmetrie, von jedem Turm bis hin zum noch so kleinen Detail, die sich schon äußerlich zeigt? Das Mausoleum ist für viele Besucher der Inbegriff der Symmetrie und sorgt somit für ein harmonisches und ausgeglichenes Gefühl.

Besonderheit: Besichtigung bei Nacht

An fünf Nächten im Monat könnt ihr den Taj Mahal auch nachts erleben. Die möglichen Nächte sind jeweils die Vollmondnacht und die beiden Nächte davor und danach; Ausnahme: freitags. Geöffnet ist der Taj Mahal dann jeweils zwischen 20:30 Uhr und 12:30 Uhr. Allerdings gibt es auch hier eine Begrenzung. Maximal 400 Menschen dürfen pro Nacht hinein, in Gruppen von jeweils 50 Personen. Auch müsst ihr euer Ticket mindestens bereits 24 Stunden im Voraus erwerben.

Besucherin vor dem Taj Mahal
Besucherin vor dem Taj Mahal

Anreise: Anbindung an Verkehrsnetz

Ihr erreicht den Taj Mahal über den Flughafen Agra, der rund sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Er wird beispielsweise von Indian Airlines angeflogen. Alternativ könnt ihr auch mit dem Zug anreisen. Wie schon erwähnt, ist der Umkreis des Taj Mahals für Autos und Busse gesperrt. Ihr könnt aber beispielsweise mit einer traditionellen Pferdekutsche die letzten Meter bewältigen.

FAQ zum Taj Mahal

Sind noch Fragen offen? Wir beantworten euch hier die gängigsten und wichtigsten Fragen!

Wann ist die beste Reisezeit?

Allgemein empfiehlt sich für den Urlaub in Indien die Anreise zwischen Oktober und März. Denn zwischen Juni und September herrscht Regenzeit, außerdem kann es im Juni sehr heiß werden. Hohe Temperaturen herrschen auch im April sowie Mai und können euch eventuell den Weg zum Taj Mahal etwas erschweren.

Welche Dokumente benötige ich?

Für die Anreise nach Agra benötigt ihr ein Visum für Indien, das ihr unbedingt im Vorfeld des Urlaubs beantragen müsst. Ihr könnt es nicht nachträglich am Flughafen erhalten – auch nicht gegen Gebühr! Daher ist eine rechtzeitige und sorgfältige Planung eures Indien-Urlaubs wichtig.

Wie erfolgt die Anreise?

Von Deutschland aus geht es mit dem Flugzeug nach Neu-Delhi. Kalkuliert eine Flugzeit von rund acht Stunden ein. Von Neu-Delhi sind es je nach Verkehrsmittel nochmal knapp vier Stunden bis nach Agra, wo euch der Taj Mahal erwartet. Ihr könnt beispielsweise das gut ausgebaute Zugnetz nutzen. Schneller geht es mit Indian Airlines direkt zum Flughafen nach Agra.

Wie ist die Sicherheit?

Seit im Jahr 2006 Bombendrohungen erfolgten, sind die Sicherheitsvorkehrungen sehr streng. Dazu gehört nicht nur, dass ihr keine großen Taschen und Flüssigkeiten mit ins Mausoleum nehmen dürft, sondern auch die Bewachung des Bauwerks durch Soldaten. Ebenso gibt es ein striktes Flugverbot im näheren Umkreis. Rechnet mit einer Überprüfung in Sicherheitsschleusen, ähnlich wie am Flughafen, bevor ihr das Bauwerk betreten dürft.

Gibt es spezielle Öffnungszeiten?

Ja, der Taj Mahal öffnet erst zum Sonnenaufgang und schließt zum Sonnenuntergang. Freitags ist er immer gänzlich geschlossen.

Sonderöffnungszeiten gibt es an den Vollmondnächten sowie zwei Tage zuvor und danach, sofern keine Nacht auf einen Freitag fällt; auch nachts gilt, dass der Taj Mahal freitags zu hat. Ansonsten könnt ihr zwischen 20:30 Uhr und 12:30 Uhr mit einem speziellen Nachtticket in den Taj Mahal.

Beste Zeit für die Besichtigung?

Je früher, desto besser: Denn in den ersten Morgenstunden ist der Taj Mahal noch nicht von Touristen überladen und ihr kommt vielleicht sogar ohne eine Warteschlange hinein. Außerdem sind die schönsten Bilder wohl dann verfügbar, wenn ihr den Taj Mahal im Sonnenaufgang erwischt.

Doch keine Sorge, falls ihr noch kein Ticket im Voraus gekauft habt: Die Ost- und Westeingangsschalter öffnen für euch bereits ab sechs Uhr und stehen frühen Vögeln nicht im Wege.

Wie ergattere ich das beste Fotomotiv?

Keinesfalls dann, wenn ihr euch auf die kostenpflichtigen Tipps der Einheimischen verlasst, die rund um den Taj Mahal auf Touristen warten! Denn die empfohlenen Plätze findet ihr auch mit etwas Ruhe selbst. Ihr solltet also resolut bleiben und die Tipps eher freundlich ablehnen.

Wir empfehlen abseits der üblichen Foto-Spots eine Bootsfahrt über den Fluss Yamuna. Besonders am frühen Morgen habt ihr so die Chance auf unvergessliche Fotomotive, wenn sich der Taj Mahal auf der Flussoberfläche mystisch widerspiegelt.

Richtige Kleidung für den Taj Mahal?

In Indien gilt allgemein eine Kleidungsordnung in Bezug auf religiöse Stätten, zu denen auch der Taj Mahal gehört. Als Frau solltet ihr einen langen Rock tragen und die Schultern bedecken, außerdem ist ein tiefes Dekolleté tabu. Männer sollten unterdessen auf kurze Hosen verzichten.

Der Taj Mahal bedingt außerdem das Ausziehen der Schuhe, bevor ihr ihn betretet. Ihr könnt entweder spezielle Schuhüberzieher vor Ort mieten oder ihr bringt euch dicke Socken mit, mit denen ihr durch den Taj Mahal problemlos laufen dürft. Denn die Steinplatten, über die euch euer Weg führt, können sehr heiß oder kalt werden und euch sonst die Freude an der Besichtigung vermiesen.

Darf ich das Innere fotografieren?

Nein, es ist leider strikt verboten, Fotos vom Inneren anzufertigen. Nur wenige Profi-Fotografen durften bisher mit einer speziellen Fotolizenz einige Aufnahmen im Inneren machen.

Denkt daran, dass ihr auch Equipment wie Kameras und Stative nicht mit in das Gebäude nehmen dürft. Ihr müsst diese Dinge am Eingang abgeben und erhaltet sie erst beim Verlassen wieder zurück. Euer Handy darf zwar mit, muss aber ausgeschaltet oder zumindest lautlos bleiben.

Moschee im Taj Mahal
Moschee im Taj Mahal

Was darf mit ins Gebäude?

Nicht viel – außer Trinkwasser, das es meist am Eingang kostenfrei gibt, dürft ihr keinerlei Flüssigkeiten mitnehmen. Auch Zigaretten, Feuerzeuge, Speisen und Foto-Equipment gehören zu den verbotenen Gegenständen.

Tipp: Verzichtet auf eine (große) Tasche oder einen Rucksack, denn damit müsst ihr nochmal eine separate Sicherheitsschleuse passieren. Das kostet euch nur unnötig Zeit.

Was muss ich beim Besuch noch beachten?

Der Taj Mahal wird nach Geschlechtern getrennt betreten. Im Inneren könnt ihr euch als Paar oder Gruppe aber natürlich wieder zusammenfinden.

Die Highlights der Stadt Agra besuchen

Nicht nur der Taj Mahal, auch Agra selbst als „Heimat“ desselbigen hat Sehenswertes zu bieten. Verbindet also euren Besuch des Mausoleums doch gleich mit einem Besuch von Agra! Der Spagat aus pulsierend-moderner Industriemetropole einerseits und mittelalterlich angehauchten indischen Stadt andererseits wird euch sicher ebenso in seinen Bann ziehen wie das vom UNESCO Weltkulturerbe anerkannte Fort. Agra befindet sich am Fluss Yamuna und wurde im Jahr 1501 gegründet.

Agra Fort als beliebte Sehenswürdigkeit

Das Rote Fort oder auch Agra Fort gehört ebenso wie der Taj Mahal seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe – und ihr werdet schnell verstehen, warum. Es wurde aus imposantem, rotem Sandstein gefertigt und verfügt über einen mehr als zwei Kilometer langen Schutzwall sowie einen tiefen Burggraben.

Agra Fort mit Blick auf Taj Mahal
Agra Fort mit Blick auf Taj Mahal

Paläste wie jener von Shah Jahan, der auch den Taj Mahal für seine verstorbene Hauptfrau errichten ließ, prägen das Innere des Forts in Agra. Neben den Highlights des Forts selbst genießt ihr von dort aus einen wunderbaren Blick auf euren Hauptbesuchsgrund, den Taj Mahal.

Mausoleum von Akbar dem Großen

Noch ein weiteres Mausoleum befindet sich in Agra, das sich vor dem Taj Mahal nicht unbedingt verstecken muss. Zwar ist es weniger imposant, aber dennoch schön anzusehen. Zu Ehren Akbars des Großen wurde das sandsteinfarbene Baudenkmal errichtet. Nur rund zehn Kilometer vom Roten Fort entfernt, bildet es einen interessanten Abschluss eurer Tour durch Agra.

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